Deutsch-Chinesischer Mediendialog

Am Sonntag flieg ich für eine Woche nach Peking, um an einem Deutsch-Chinesischen Mediendialog teilzunehmen, den das Institut für Auslandsbeziehungen im Auftrag des Auswärtigen Amtes organisiert. Konkret geht es um Diskussionen über Öffentlichkeiten, was sicher spannend im Vergleich mit China wird. Mit dabei sind u.a. Peter Glaser und Wolfgang Blau von Zeit.de. Mal schauen, ob ich da Netz haben werde und wie das Netz dann zensiert ist. Meine letzten Erfahrungen mit zensierten Netzen liegt einige Jahre zurück und da waren die Zensurinfrastrukturen noch nicht wirklich ausgebaut.

Was ich mich aber noch frage: Wo holt man sich eigentlich Yen, wenn man nach China fliegt? Gibt es dort Geldautomaten, wo man mit EC-Karte Geld abheben kann oder nimmt man sich Euro-Scheine mit, die man dort in einer Bank/Hotel umtauscht? Und was sollte man sich unbedingt an 2,5 freien Tagen ausserhalb des Rahmenprogrammes in Peking (neben der Großen Mauer) anschauen? Und was sollte man sonst noch unbedingt wissen, bevor man zum ersten Mal nach Peking fliegt? (Dass man dort nicht billiger Marken-Unterhaltungselektronik kaufen kann, hab ich schon herausgefunden).

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15 Ergänzungen

  1. Bank of China, Agricultural Bank, Bank of Beijing etc. pp. vielerorts vertreten, jeweils mit Bankautomanten von denen problemlos mit EC- oder Kreditkarte Geld abgehoben werden kann. Übliche Gebühr ist für Kreditkarte 50 Yuan, das sind etwa 5€.

    Umtausch ist möglich, aber ohne Chinesischkenntnisse wenigstens umständlich. Es ist 10x leichter an einem Geldautomaten auf Englisch zu drücken und Yuan abzuheben, als Geld umzutauschen. Das Englisch ist i.d.R. (außer bei Taxipiraten und Schuhverkäufern ;) so schlecht, dass Hände und Füße zur Verständigung hilfreich sind. Falls doch Umtausch angestrebt: Pass nicht vergessen.

    Der Art-District („798-District“) ist einen Besuch wert, ggf. vorher dortige besondere Kulturveranstaltungen im Netz recherchieren.

    Was man wissen sollte? Mh, gute frage. Spuckt man vor dir auf den Boden, heißt das erst mal nichts.

    Ansonsten sind die Sitten recht ähnlich.

    Bei Menschen die am Rand des Existenzminimums wirtschaften (Straßenhändler), ist der Umgangston ab und an etwas rauer, auch das sollte aber nicht überraschen.

    PS: (fast) egal was du machen willst, mit einem „Langenscheidt Ohne-Wörter-Buch“ oder ähnlichem und den Worten „zhei ge“ (das da), „dui“ (~ja), „bu shi“ (~nein), xing (ok), bu xing (nicht ok), ni hao (hallo), zai jian (auf wiedersehen), dui bu qi (entschuldigung), xiexie (danke), duo shao qian (wie viel kostet das), [XY] zai nar (wo ist XY) kommt man schon sehr weit.

  2. Falls man über dich spricht: waiguoren = Ausländer, meiguoren = Amerikaner, deguoren = Deutscher, dabizi (dabitse) = Langnase, sagt aber wahrscheinlich keiner mehr.

  3. Hi,

    bei nur 2,5 Tagen Zeit solltest du dir die langweilige Mauer unbedingt ersparen. Auch die Verbotene Stadt und ähnliche Disney-Land-Attraktionen würde ich mir genau überlegen. Die werden alle noch eine lange Zeit da sein.

    Stattdessen schau‘ dir Dinge an, die nächstes Wochenende schon abgerissen sein können. Hutongs, Straßenmärkte, das bereits erwähnte Kunstquartier usw.

    1. @mauer: Der Besuch der Mauer ist zum Glück schon im Rahmenprogramm geplant, die 2,5 Extratage im Anschluß hab ich zur eigenen freien Verfügung.

  4. Also ich habe das Geld damals in Deutschland umgetauscht. Du darfst aber nur eine begrenzte Anzahl von Auslandswährungen mit in Bar ins Land nehmen.

    Da ich aber in Shanghai und nicht in Peking war, kann ich nur ein paar allgemeine Tipps geben.

    In Shanghai waren die Preise total überhöht, dort gibt es spezielle Läden nur für Touristen. Ich hatte das Glück eine Einheimische bei mir zu haben. Bei ihrem Slang (ist wohl wie Bayerisch) merkten die Verkäufer sofort, dass sie ursprünglich da her kam. Da sanken die Preise automatisch auf 1/3. Zusätzlich ist natürlich handeln angesagt.

    Ich möchte den Tipp von vorher mit den Strassenmärkten nochmal aufgreifen. Zwar gibt es da (zumindest in Shanghai) viel Ramsch den wir auch aus Deutschland kennen aber ist extrem interessant, lustig und billig.

    Ansonsten würde ich dir ganz ganz ganz dringend raten einen Massageservice zu besuchen. Vorausgesetzt du hast keine empfindlichen Füsse. Ich habe damals 2 Stunden Fussmassage, mit Fernsehen, warmen Zimmer, Obst und Getränke für nur 70 Yuan (7 Euro) bekommen.

    Dann muss ich dir noch den Besuch eines Teehauses empfehlen. Dort gibt es einen Mix aus grünen und Blütentee, die zu einer Kugel geformt ist. Wenn du ein qualitativ hochwertiges findest, dann schmeckt der Tee extrem gut und ist auch vom Geschmack her stark. Nicht zu vergleichen mit dem grünen Tee, den du in jedem Laden immer automatisch bekommst.

    Und was das Essen angeht. Bevorzuge lieber Läden, die eine Bilderkarte anbieten :) Und wenn du Reis bestellst wird, wird der erst geliefert, wenn du alles andere gegessen hast. Quasi als billige Auffüllvariante. Und sollten dich Chinesen zum Essen einladen fühlen sie sich beleidigt wenn du nichts isst :)

  5. Ich würde mir ein Fahrrad mieten und damit etwas durch die Stadt fahren, so sieht man am Meisten – es sei denn, Dir ist das zu kalt derzeit. Ebenfalls empfehlenswert ist ein Besuch in einem der riesigen Parks, am besten frühmorgens, dann ist am meisten los.

  6. Ähm.. bezogen auf meine Erfahrung in Shanghai.. vom Fahrrad würde ich, genauso wie von weisser Kleidung, wegen der Luftverschmutzung und den Abgasen abraten.

  7. Folgende Themen mit Chinesen (aus der VR) lieber nicht ansprechen: Tibet, Taiwan, Xinjiang, Liu Xiaobo, Hu Jia, etc.

  8. Einen Spaziergang durch die Hutongs machen, z.B. vom Konfuzius- bzw. Lamatempel zum Glockenturm (Drum&Bell Tower) laufen, dabei in einem der Cafes in der Gulou Dong Dajie einen Tee/Kaffee trinken und wenn man mag auch shoppen.
    Ein Konzert im Mao Live House anschauen, alternativ ins 2Kolegas oder Yugong Yishan.
    Hot Pot essen gehen, z.B. im Restaurant „Little Sheep“ auf der Guijie (auch Ghost Street genannt, eigentlicher Name „Dongzhimen nei dajie“, ziemlich bekannt, da größte Fressmeile der Stadt mit vielen roten Laternen dekoriert, einfach mal im Hotel nachfragen).
    Viel Spaß!

  9. die chinesische mauer ist ganz nett, aber sicherlich kein architektoisches highlight o.ä. – auch hat die mauer bei den chinesen selber keine so hohe bedeutung, wie bei uns. ich habe die mauer vor allem aus zwei gründen genossen: 1. weil man den touristenmassen aus der stadt entgehen konnte (zumindest auf den weniger touristischen teilen der mauer), 2.weil man einen super ausblick über die berge hat und im gegensatz zur stadt frische luft.

    2,5 tage für das riesige peking sind sehr wenig zeit. zu beachten ist, dass es früh dunkel wird und die meisten touristischen attraktionen schon gegen 17 uhr schließen. da sachen wie die ‚verbotene stadt‘ oder die ’sommerresidenz‘ (beides pflichtprogramm) riesig sind, viel zeit benötigen und alles weit auseinanderliegt, kann ich nur empfehlen morgens früh zu starten! ansonsten noch einen buddistischen tempel mitnehmen.

    in china englisch zu sprechen ist schwierig, denn selbst studenten sprechen das nur sehr bruchstückhaft. peking wurde im rahmen der letzten olympiade etwas ‚internationalisiert‘, dass chinesen an offiziellen stellen mittlerweile einigermaßen englisch sprechen. polizisten kann man zB ganz gut nach dem weg fragen (was bei jugendlichen schülern nicht funktionieren muss). generell ist das beste, falls du irgendeine chinesische kontaktperson hast, mit der du dich irgendwie verständigen kannst und die du per handy anrufen kannst, die dir dann weiterhilft.

    allgemein ist natürlich das leben in den straßen wichtig, märkte etc. aber hier gelten für chinesen natürlich ganz andere preise. wenn du die möglichkeit hast, dich einheimischen anzuschließen.

    geldholen kannst mit EC-karte an jedem automaten mit dem \maestro\ zeichen drauf, ist nicht schwer zu finden. alternativ kannst du auch bargeld wechseln zB am flughafen oder in der bank (nur in einer bestimmten bankkette möglich und nur mit vorlage des ausweises). mit den hier gängigen kreditkarten kannst du allerdings meist nicht bezahlen!

    von max goldt gibt es einen guten text über peking namens ‚doppelmayr halbiert die mulmigkeit‘ – viele der anspielungen versteht man aber sicher erst, wenn man selbst dort war.

    gute reise! ich bin auf die berichte gespannt!

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