BKA: Kapitulationserklärung gegenüber Kinderschändern?

Verdammtes Kopfkino! Kennt ihr das, wenn im Oberstübchen immer und immer wieder derselbe Film abläuft? So wie eine Ohrwurm, nur mit Bildern? In meinem Kopfkino läuft gerade ein Film, wie sich Alvar Freude in einen Dampfkessel verwandelt, langsam hochkocht und schließlich explodiert. Kein Wunder, aber lest selbst, drüben, beim AK Zensur:

In der Diskussion um die Einführung von Netzsperren wird von Seiten des BKA immer wieder behauptet, dass das Entfernen der Inhalte nicht möglich sei oder zu lange dauere. Erst hieß es, die Inhalte würden aus Bananenrepubliken verbreitet – erst als das Gegenteil nachgewiesen wurde, ließ man diese Behauptung fallen. Nun heißt es, die USA löschen zu langsam. Uns liegen jetzt Dokumente vor, die zeigen, was für aufmerksame Beobachter nicht zu übersehen ist: Die internationale Zusammenarbeit läuft schlecht, die Bemühungen zur Entfernung kinderpornografischer Inhalte waren bisher inkonsequent und unkoordiniert. […]

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11 Ergänzungen

  1. es ist nicht zu glauben.

    offenbar hat man immer noch nicht verstanden, dass es weder um kinder geht noch um die trilliardenschwere kipo.

    es geht um die einführung einer internetzensur unter handlangerdiensten des bka und ausnutzung des kipo-themas als nützliches objekt.

    was in aller welt soll dann dieses kopfkinogefasel.

    wir wissen doch,w as los ist, versteht das auch hier endlich jemand?

  2. @Jorokide: Auch wenn es dich überraschend sein mag: Nicht alle Menschen, die sich zum Teil seit Jahren mit dem Thema beschäftigen, sind Idioten.

    Sowohl hier, wie auch beim AK Zensur, kannst du seit Beginn der Debatte nachlesen, dass Websperren nicht nur ein untaugliches Mittel im Kampf gegen die Verbreitung von Kinderpornographie im Internet sind.

    Auch die Befürchtung, dass eine Infrastruktur für Netzsperren geschaffen werden soll, findest du nicht erst in der von >134.000 Mitbürgern unterzeichneten Petition, sondern bereits in der Argumentation von Odem.org aus dem Jahr 2001. Rate mal, von wem die Texte dort sind. Genau.

  3. nichts anderes sage ich.

    warum kaut man immer wieder und wieder auf dem thema rum? wir wissens doch zur genüge, was beabsichtigt ist.

    also lasst doch mal ruhe walten….

  4. es ist mir bekannt, welchen enormen beitrag diese seite, ak-zensur, constanze und die vielen anderen gegen die herrschaften uhl, bosbach, jansen, ziercke und wie die sperrfantasten alle heissen, geleistet haben und leisten.

    was ich sagen will, ist dass fast keine woche vergeht, wo nicht irgendein hohlkopf auf grund seiner eigenen unzulänglichkeiten wieder mal sperren und sonstige eingriffe in das netz fordert. mal von den volldep….der MI abgesehen.

    warum muss man denn diese theater mitmachen? wir wissen doch wie kläglich ziercke und seine sturmtruppen versagen, ja versagen müssen, weil sie nur mittel zum zweck sind.

    ziercka kann doch nicht hergehen und mitteilen, dass das BKA täglich 40 dieser drecksseiten löscht…wo ist dann die rechtfertigung für die weitere sperrdiskussion?

    und angeblich geht es ja nur um kipo…..

  5. Wie wäre es wenn die Banken eine Zusammenarbeit mit dem BKA in betracht ziehen würde. Man könnte die zu sperrende Seite als Phishing-Seite deklarieren und hätte diese innerhalb von vier bis acht Stunden aus dem Netz gelöscht!
    Seh ich den Wald vor lauter Bäumen nicht oder was spricht dagegen?
    Als nebeneffekt würden die Banke ihr ramponiertes ansehen verbessern; eine eindeutige Win-Win-Situation :D

    gruß
    Meik

  6. @jorokide

    Wie es mir scheint, teilen wir die Ansicht, dass es nicht (nur) um das Sperren bzw. Löschen des dokumentierten Kindesmissbrauchs geht, sondern vielmehr um eine generelle Kontrolle die über das Medium Internet erlangt werden soll, dass sich ansonsten weitaus weniger steuern lässt/lassen würde, als die klassischen Kanäle wie Fernsehen, Rundfunk und Presse es zulassen.

    Sollten wir uns nicht darüber erfreut zeigen, wenn nun fortwährend „belegbar“ aufgezeigt werden kann, dass gewisse Instanzen eben nicht wirklich gute Arbeit leisten, jedenfalls deutlich unterhalb dessen, was denn erreicht werden könnte?! Sollten wir uns nicht darüber erfreut zeigen, noch mehr Argumente zur Falsifizierung des Netzsperren-Standpunktes geliefert zu bekommen?! Sollen diese wirklich nicht weiter bekannt gemacht werden?!
    Ich denke schon, zumindest wenn man sich für ein weiterhin freies, nicht rechtsfreies (war es wohl auch nie), ausspricht.

    Würde nun über diese ganzen, z. T. lächerlichen, faux pas aufgehört werden zu berichten, so würde jenen, die sich mit der Thematik befasst haben, einigermaßen wissen um was es geht und welche Tragweite es hat, sicherlich das Thema nicht in Vergessenheit geraten.

    Doch für all jene, die das Internet lediglich als Klicki-bunti Facebook, YouTube, E-Mail etc. ansehen, deren politisches Interesse, aus welchem Grunde auch immer auf der Strecke blieb, würden zu spät „erwachen“ und realisieren, was für schöne „Leitplanken“ da ins Internet eingezogen wurden.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich halte eine fortwährende Berichterstattung für nötig, begrüßenswert und schätze deshalb auch die Arbeit von netzpolitik.org, AK Zensur, AK Vorratsdatenspeicherung, CCC, Foebud usw. sehr.

    Wünsche eine angenehmen Abend.

  7. Potz Blitz, sollte heißen:

    Ich denke schon, zumindest wenn man sich für ein weiterhin freies Internet, nicht rechtsfreies (war es wohl auch nie), ausspricht.

  8. Wenns nach mir ginge….naja, darf ich wohl gar nicht schreiben was ich für Kinderschänder fordern würde. Allerdings sehe ich auch die Gefahr einer verschleierten Zensur. Lieber mehr Kraftaufwand um die Kinderschänder zu fassen. Da hilft es nämlich nichts, wenn ich Seiten abschalte. Im Gegenteil, da müssten BKA Leute rein, sich falsch ausgeben usw. um dann am Ende an die Wurzel des Übels zu kommen. Und diese dann hinter Gitter bis zum jüngsten Tag!!!

  9. Ich schließe mich MeikOmeiK an

    Meldet die Kinderpornoseiten an die Geldinstitute…
    Die wissen, wie man innerhalb weniger Stunden löscht!

  10. Im Grunde ist es doch nur ein kleiner Kreis der Bevölkerung, der sich mit dem Thema und vor allem mit den Hintergründen beschäftigt. Ich empfehle nur einmal ein eigene Umfrage im Freundes- und Bekanntenkreis. Mein Ergebnis zumindest war ein resigniertes Kopfschütteln, über soviel Borniertheit und Unkenntnis. Stopschilder finde viele gut, weil „dadurch ja Ki-Po vom Netz“ genommen wird. Und auf dieser sicherlich verbreiteten Meinung haben es die Politiker leicht. Und mit der Überschrift „Sperrinfrastruktur“ können die wenigsten etwas anfangen.
    Bei den Oppositionsparteien herrscht Stillstand. Trotzdem sehe ich hier den einzigen Weg, wieder Bewegung hereinzubringen. Diejenigen, die hier schreiben, sollten die Parteien anschreiben.

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