Alice Schwarzer und zu Guttenberg für Netzzensur

Bei Maybritt Illner ging es gestern um „Wer stoppt die Scheinheiligen?“. Mit dabei waren u.a. Alice Schwarzer, die Ehegattin unseres Verteidigungsministers zu Guttenberg (Innocence in danger) und unsere Justizministerin Leutheuser-Schnarrenberger. Während es eigentlich um die zahlreichen Missbrauchs-Skandale innerhalb der katholischen Kirche ging, gab es auch einen Abstecher zu den Netzsperren. Alice Schwarzer forderte diese vehement und Sabine Leutheuser-Schnarrenberger hielt gut dagegen. Dann kam zu Guttenberg und forderte eine bessere Netzzensur mit Hybrid-Sperren. Der etwas erschreckende Dialog zu dem Thema findet sich in einer vier Minuten Version bei Youtube:

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75 Ergänzungen

  1. Wow, eine Frau die für die Befreiung der Frau gekämpft hat, will jetzt Zensur.

    War wohl wieder ein tiefes Niveau, wie das Aussieht. Gut das wenigstens Frau Leutheuser-Schnarrenberger den Part des Experten etwas übernommen hat.

  2. Kleine Randnotiz: Während die FDP-Fraktion für den 17.03. zu einer öffentlichen Anhörung „Lösungen und Wege im Kampf gegen die Kinderpornographie“ einlädt, plant die CDU-/CSU-Fraktion parallel eine „fraktionsoffene“ Informationsveranstaltung zum gleichen Thema. Eingeladen sind u.a. BKA-Chef Ziercke und „Innocence in Danger“.

    Wünsche, an dieser Veranstaltung teilzunehmen, werden von der Fraktion mit Verweis auf den „fraktionsoffenen“ Charakter abgelehnt.

    Ich möchte nicht so weit gehen und behaupten, dass es angesichts solcher Spielchen mit dem Gesprächsangebot von Familienministerin Köhler wohl nicht allzu weit her sein kann.

    Allerdings stellt sich für mich durchaus die rhetorische Frage, welchen Input sich die CDU-/CSU-Fraktion von Teilnehmern erhofft, die sich bereits in der Zensurursula-Debatte als denkbar schlechte Ratgeber erwiesen haben.

  3. Gah, da gruselt es einen ja. Vor allem die Guttenberg ist echt zum Abgewöhnen. Von Schwarzer bin ich als emanzipierte Frau schwer enttäuscht. Daß sie sich von den Phrasen der Zensurideologen einlullen läßt und diesen Schwachsinn glaubt, hätte ich nie gedacht. Leutheuser-Schnarrenberger dagegen ist ein echter Lichtblick. Bleibt nur zu hoffen, daß sie sich durchsetzen kann.

  4. Nuhr sagt: „Wer keine Ahnung hat soll einfach mal die Klappe halten.“

    Hoffe, dass die Fähigkeiten der Personen, die sich angesprochen fühlen sollen dazu ausreichen…

  5. Ich möchte hier nicht wieder über unsere Politiker schimpfen. Also lobe ich AUSDRÜCKLICH die Schnarrenberger.

  6. Grusselig, aber schön das man wieder sieht in einer Barbiepuppe steckt auch nur heiße Luft. Als ob Amerika jetzt „keinGesetzistan“ wäre ..

  7. Man muss sich schon schwer zusammenreissen, um bei Frau Guttenbergs und Frau Schwarzer nicht ausfällig zu werden. Es ist eine Unverschämtheit und grober Unfug, was diese Personen von sich geben und verdient höchstens allertiefste Verachtung.

  8. Wirklich traurig… insbesondere wie diese Adlige (sagte man nicht, dass die mehr Kinderstube gesehen haben müssten) der Frau Leutheusser-Schnarrenberger ins Wort fällt.

    Aber ich halte das langsam echt nicht mehr aus, wenn da so Spezialexperten Bullshitbingo auf allen Kanälen spielen. So viele Eimer wie ich für die Sequenz da oben brauche, habe ich gar nicht im Haus. Können die nicht einfach mal das tun, was man machen sollte, wenn man keine Ahnung hat?

    Drizzt,
    der schnell wieder zum Klo rennen muss.

    1. Es wird immer gehen die Sperren zu umgehen.. solage nicht Weltweit zensiert wird.. aber dann braucht man eh keine sperren.. wenn jedes Land wirklich Kipo löscht..

  9. Nur um mal die Einstellung von Frau Schwarzer nachvollziehbar zu machen: Gerade die (nennen wir sie der Einfachheit halber) \älteren\ Vertreter der Emanzipationsbewegung betrachten Pornographie generell als menschenverachtend. Aus ihrer Sicht ist es das Sinnbild für die Ausbeutung der Frauen. Sobald also irgendwo, irgendein Wort mit \porno\ beginnt oder endet, klappt sie das Visier runter und reitet los. Das muß mit allen Mitteln bekämpft werden, koste es, was es wolle. Dabei spielen Fragen nach Meinungsfreiheit und Zensur nichtmal die Andeutung einer Nebenrolle. Die Ausbeutung der Frau ist eines der zentralen Thema der Emanzipation (die ja beendet werden sollte). Wenn also schon \normale\ Pornografie aus ihrer Sicht der \Inbegriff des Bösen\ ist, was soll sie da machen? Einfach nichts sagen entspricht gewiss nicht ihrem Selbstverständnis.

    Also für die Leute, die sich über Frau Schwarzer wundern und vielleicht ärgern: Überraschend ist es mitnichten. Zu wirklich differenzierten Betrachtungen ist sie scheinbar nicht in der Lage. Auf der einen Seite fehlt ihr, wie vielen anderen auch, einfach das technische Verständnis (gut, da kann man aufklären und \Nachhilfe\ leisten). Andererseits gibt es da aber auch einen tiefen ideologischen Graben zwischen der \alten Emanze\ (wieder der einfachheithalber verkürzt) und denen die sich zurecht gegen Zensurinfrastruktur aussprechen. Diese Gräben überwindet man nicht (ohne jetzt den Oberlehrer raushängen zu lassen) mit Anfeidungen und billiger Polemik. Da muß wirklich mehr kommen.

    Vielleicht sollte man der Frau klar machen, das Teile der Befürworter die geplanten Gesetze lediglich als Vehikel betrachten, um später noch ganz andere Maßnahmen einzuführen. Die Zitate von Vertretern der Musikwirtschaft und deren Steigbügel haltern aus der Politik sind im Netz ja leicht auffindbar. Vielleicht ist diese Frau selbstbewußt und intelligent genug, sich schon aus Prinzip nicht von irgendwem in irgendeiner Form instrumentalisieren zu lassen. Manchmal hat man ja so den Eindruck, das…

    Wichtig ist scheint mir auch immer wieder zu erklären, das diese Infrastruktur geeignet ist, nicht bloß Frauen zu unterdrücken, sondern weite Teile der Gesellschaft insgesamt. Und ja, das ist mühselig.

    Was die Frau Gutenberg da treibt, erschließt sich mir allerdings auch nicht. Mein alter Herr würde vermutlich flappsig werden und sagen: \Die stellt sich doch bloß dumm\.

  10. Immmerhin.. Frau Leutheuser-Schnarrenberger lässt sich wenigstens nicht wie viele andere Politiker durch aktuelle Panikmache beirren… so ziemlich die einzige brauchbare Politikern der Koaliton.. Frau Zypris hätte schon längst wieder irgendwelche Kurzschlußreaktionen getätigt…

  11. Aber eins zeigt die Aussage von Frau zu Guttenberg mit den Hybridsperren: Die Argumentation gegen Netzsperren darf sich nicht zu sehr auf die Ineffizienz der jetzt kommenden Massnahmen stützen. Denn es gibt effizientere Verfahren, die auch nicht so leicht zu umgehen sind.

    Es ist vorstellbar, dass VPNs ins Ausland und Cryptographie ohne Nachschlüssel verboten werden.

    Wenn dann noch alle Provider (mit gehashten) Sperrlisten beliefert werden, wirds schon schwierig diese Massnahmen zu umgehen.

  12. Ich habe die Sendung verfolgt und musste feststellen das es sich doch am besten diskutiert von dem man nichts versteht.
    Das Internet ist voller Kinderporno? Ob sie wissen wo von sie sprechen? Als Berater kann doch nur die Ursel in frage kommen.
    Herr Gutenberg tut mir leid und dazu ist die Frau auch noch blond.

  13. Ist ja schon wieder Niveau hier drin. Wie wäre es damit mal zu versuchen die Standpunkte nachzuvollziehen und dann diejenigen überzeugen warum man es selbst für richtig hält?

    Ich bin auch gegen Netzsperren, aber niemand hat die einzige Wahrheit gepachtet. Die sind vielleicht so überzeugt von ihrer Lösung wie ihr hier drinnen. Da muss man sie überzeugen. Und wenn sie sich aufgrund von Unwissen vielleicht eine undifferenzierte Meinung bilden, dann müssen sie mit Fakten konfrontiert werden und nicht mit „Ich kotz gleich“.

    Leutheuser-Schnarrenberger fand ich gut.

  14. @ Dirk #19
    Nein, das ist technisch kaum lösbar.
    Bei einer (gescheiten) IP-Sec implementation (PPTP VPN ausgenommen) wird ein Schlüssel/Zertifikat was vorher ausgetauscht wurde, nur zur Authentifizierung verwendet.. nicht aber zur Verschlüsselung.. die Schlüssel werden in Echtzeit erzeugt.. (DH Schlüsseltausch)… es gibt also keine Verschlüsselungsschlüssel (blödes Wort) die man vorher bekanntgeben könnte … ohne die IP-Sec Spec. nicht komplett zu ändern.. und da gehen die Firmen aber mächtig auf die Barikaden..

    Es wird immer gehen die Sperren zu umgehen.. solage nicht Weltweit zensiert wird.. aber dann braucht man eh keine sperren.. wenn jedes Land wirklich Kipo löscht..

    Worauf man viel mehr drängen sollte: Die Sperren sind nicht nur unnütze sondern sorgen dafür, dass jene Kipo Seitenbetreiber die Möglichkeit haben nachzusehen ob sie verfolgt werden.. und dann ihre Taktik ändern können… Frühwarnsystem für Kipo Sexbetreiber.. dieses Stichwort muss im Zusammenhang mit den Websperren immer öffters auftauch.. immer und immer wieder

  15. „Innocence in danger“ – hervorragend!

    Ich bin leiter zu müde um laut darüber zu lachen.

  16. @Dirk: Mein Reden. Mit der Ineffizienz von DNS-Manipulationen zu argumentieren, ist zwar leicht, wird sich mittelfristig aber als Eigentor erweisen.

    Als Berater kann doch nur die Ursel in frage kommen.

    @Bruno: Es war umgekehrt. Zensursula war powered bei „Innocence in Danger“. Nachzulesen ist das übrigens im Jahresbericht 2008 des deutschen „Innocence in Danger“-Chapters:

    Access Blocking – Kooperation mit dem BKAIn 2008 wurde die inhaltliche Kooperation mit dem Bundeskriminalamt intensiviert. […] Im November 2008 hat sich die Bundesfamilienministerin, Ursula von der Leyen, dieser Forderung angeschlossen und treibt seit dem eine allseits verbindliche Regelung voran.

    Auch wenn Ziercke es gerne dementiert, geht es ihm letztendlich wohl darum, den Aufgabenbereich des BKA auszuweiten. „Innocence in Danger“ war der idealer Partner: Kinderpornographie UND Internet! Besser gehts’s nicht.

    Anläßlich des „III. Weltkongress gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern“ im November 2008 wurde Zensursula dann klar, dass das der „entschlossene Kampf“ gegen Kinderpornographie auch ein prima Wahlkampfthema sei.

    Man musste ja niemandem sagen, dass vdL vorher allenfalls dadurch aufgefallen ist, Forschungsprojekten in diesem Bereich die Mittel zusammenzukürzen. Auch sonst war ihre Bilanz als Familienministerin eher überschaubar.

    Zeitnah zur Ministerwerdung ihres Gatten Mitte Februar übernahm dann Frau zu Guttenberg die Präsidentschaft bei IID Deutschland und lud missbrauchte Kinder zum Bildermalen auf’s Schloss ein …

    Und dann gibt es noch Julia von Weiler als Strippenzieherin im Hintergrund. Siehe auch http://www.stefan-niggemeier.de/blog/phoenix-und-die-kinderporno-expertin/

    Keine Sorge, das Spielchen geht munter weiter. Die neue Linie „Löschen statt Sperren“ ist allenfalls ein schlecht kaschiertes Placebo für die Netzgemeinde, im Hintergrund bastelt man längst wieder an Netzsperren.

  17. meine omma hat auch die schwarze pest gewählt. „der guttenberg sieht doch so nett aus“

    die generation klatscht natürlich bei der adelsweichbirne hemmungslos beifall bis die hände abfallen.

    ist ja auch so gewollt, die frau von und zu und wer weiss wohin soll den rand halten, wenn sie nix versteht.

  18. Denkt den keiner an die Kinder! *kreisch*

    Lustig finde ich, dass ihr werter Ehemann ja teil der Regierung war und ist …

  19. Innocence in danger sollte sich mal mit MOGIS unterhalten –> denkt dennn keiner an die Opfer?¿

    Ich denke das würde lustig…
    Ich muss zugeben ich guck die Sendung nicht mehr, rege mich viel zu sehr über die Argumentation auf. Die Masche über die Drahtzieher jetzt nochmal Sperrpropaganda zu betreiben zieht hoffentlich nicht.

  20. Traurig, dass Alice Schwarzer bei den Gender-/Emanzipationuninteressierten als Kaempferin fuer Gleichberechtigung gilt. Diese Frau ist ein Witz. Werbung fuer BILD [„Weil da ja keine Frau dabei war“], Voting fuer Merkel [„Damit mal eine Frau BundeskanzlerIn wird“]. Das ist keine Gleichberechtigung, das ist lachhaft, denn kaum eineR schaut so auf das Geschlecht wie Alice Schwarzer und so ist keine geschlechtsunabhaengige Gleichberechtigung zu erzielen. Schwarzer ist meiner Meinung nach in hohem Maße mitverantwortlich dafuer, dass viele Menschen im emanzipatorischen Bestreben der Frauen den Versuch eines Matriacharts sehen.

    Dass sie mit Zensur keine Probleme hat, ueberrascht micht nicht, sie will ja weder Gleichberechtigung noch Freiheit, sondern einfach die bestehenden Verhaeltnisse [kalssisches Mann-Frau-Bild in der Gesellschaft] umkehren. Den Koenig durch eine Koenigin ersetzen.

  21. Alice Schwarzer wird lediglich Instrumentalisiert. Die weiß offenkundig nicht wovon sie redet. Das mag man ihr übel nehmen. Man kann es aber auch ignorieren.

    Ungleich schlimmer finde ich Frau von und zu Guttenberg. Ich vermute, dass sie weiß, dass sie Unsinn redet. Sie macht es allerdings mit Absicht, da sie vermutlich auch weiß, dass ih Publikum nicht weiß, dass sie Unsinn redet. Der übliche Missbrauch missbrauchter Kinder zu Wahlkampfzwecken. (NRW-Wahl, Bundesratsmehrheit, wichtig.)

    Da Frau von und zu Guttenberg Präsidentin von Innocence in Danger ist, mutet das etwas bizarr an. Man kann das aber ruhigen Gewissens auch ganz besonders ekelhaft, pervers und niederträchtig finden.

    In diesem Zusammenhang empfehle ich die Lektüre des Textes von Kim Otto: Lobbykratie: Das Outsourcing der Politik auf carta.info

    @Dirk Becker (#16)

    Interessanter Aspekt.

    @Jörg-Olaf Schäfers (#25)

    Schöne Auflistung der Zusammenhänge. Danke.

  22. Mann, ist Frau Guttenberg blond

    Wenn ich die Wikipedia-Seite zur Hybrid-Sperre richtig verstehe, dann ist es doch nur eine zweistufige Filterung. Einmal wird mit einem „Grob-“ und ggf. nochmal mit „Freinrechen“ gesiebt, letzteres um deep-packet-inspection technisch zu erleichtern und um die Kollateralschäden der Zensur zu reduzieren.

    Das Problem bei der Argumentation von Frau v. Guttenberg ist natürlich, dass sie nicht weiß, wovon sie spricht, wenn sie das fordert. Ein Video, in dem jemand einen Proxy zur Umgehung dieser Zensurart installiert, scheint es leider noch nicht zu geben – der Clip wäre dann nicht 30 sondern 90 Sekunden lang – mal von den millionen Alternativen zur anonymen Kommunikation im Netz abgesehen. Leider war wieder kein Sachverstand vor Ort, der Frau v. Guttenberg diese flache „Argumentation“ hätte einstampfen können.

    Argumentativ wäre auf jeden Fall gegangen, Frau v. Guttenberg ihre Behauptung belegen zu lassen, dass diese Sperren „funktionieren“ würden. Man hätte dann auch gleich nachzugreifen können, dass der Missbrauch durch ökonomisch getriggerte Trittbrettfahrer nicht wirksam auszuschließen ist.

    Die Forderungen der Rechteverwerter, das Internet zu deren Nutzen beschneiden zu wolen, scheint doch hinter jeder „Gesetzesidee“ der Politik und sonstiger Gruppen klar durch. Bei der mangelhaften Tiefe der Argumentation von Frau v. Guttenberg und der gezielten Betonung ihres kind-artigen Äußeren liegt es mehr als nahe, dass sie nur ein wahrhaftes „Püppchen“ der Rechteverwerter ist, um deren Ziele bei Männern und der Bevölkerung „jenseits der 55“ durchzusetzen.

    Es kann gut sein, dass ihr das Wohl der Kinder auch am Herzen liegt, aber insgesamt sehe ich persönlich viel mehr, dass sie in diesem Diskurs von Dritten ferngesteuert wird um ganz andere Ziele zu erreichen, als die ihr vermutlich am Herzen liegen.

    Von der Einsicht angewiderte Grüße,
    Yussuf

  23. Leutheuser-Schnarrenberger hat das meiner Meinung nach wichtigste Argument gebracht: wir müssen unsere Energie (die ja nicht unendlich ist) darauf verwenden KiPo zu löschen anstatt sie zu verschleiern.

    Ich habe bis heute noch kein griffiges Argument gehört, das dem etwas entgegensetzen konnte.

    Wenn jemand was weiß, dann nur zu, überzeugt mich!

  24. @Blubb

    Wie lange muss man denn noch den Aufklärer spielen? Die Zensurdebatte ist mittlerweile über ein Jahr alt und wer sich bis jetzt immer noch nicht mit den technischen und demokratischen Bedenken auseinandergesetzt hat ist entweder zu dumm sie zu kapieren oder ideologisch so verfestigt, dass er nur als Ideologe abgestempelt werden kann. Er ist jedenfalls nicht geeignet sich als „Experte“ in irgendeiner Talkshow zu garnieren.

    Die Zensurbefürworter reiten immer nur die erbärmliche Moralapostel-Welle ohne einzusehen, dass man Pädophile Straftaten nicht verhindert indem man NACHTRÄGLICH irgendwas verdeckt oder pauschal allen Datenverkehr nach chinesischem Vorbild filtert.

    Es ist leicht sich als „Gutmensch“ zu präsentieren ohne nur einen funken Verstand und Weitsicht investiert zu haben. Das tun Schwarzer und Frau zu Guttenberg aber und sie disqualifizieren sich damit für eine sachliche Debatte.

    Die Tat ist passiert und Zensur- und Überwachungssysteme bedrohen viel mehr die Demokratie als dass sie ein Kind jemals schützen könnten. Diese Erkenntnis ist mittlerweile alt genug.

  25. Leutheuser-Schnarrenberger hat das meiner Meinung nach wichtigste Argument gebracht: wir müssen unsere Energie (die ja nicht unendlich ist) darauf verwenden KiPo zu löschen anstatt sie zu verschleiern.

    Ich habe bis heute noch kein griffiges Argument gehört, das dem etwas entgegensetzen konnte.

    Wie will man KiPo auf Servern löschen, auf die man praktisch keinen Zugriff hat? Ich nenne hier mal so Länder wie z.B. Afghanistan, Angola, Somalia oder auch den Iran, als mögliche Standorte für betroffene Server.

    Soll hier in Zukunft die Bundeswehr, im Rahmen eines ihrer Auslandsmandate das „Löschen“ übernehmen oder gar die GSG9 in verdeckter Mission?

    Es ist auch vollkommen irrelevant, wie viele Server hiervon konkret betroffen sein würden, auch in Relation zur Gesamtanzahl, aber die Existenz solcher Server kann und darf man nicht leugnen und auch für diese sollte man einen Lösungsansatz formulieren können.

    Die Löschen-statt-Sperren-Debatte nimmt bisher darauf aber überhaupt keinen Bezug und gibt der Gegenseite daher genug Spielraum, für ihre eigene Art der Argumentation.

  26. @Bender

    Somalia und Angola mit ihren extrem schnellen Internetverbindungen könnten durchaus zum Problem werden, und so wenig wie der Iran das Internet kontrolliert, soll man dort ja alles Mögliche veröffentlichen dürfen.

    Durch Handelssanktionen könnte man jedes dieser Länder dazu zwingen, Inhalte zu löschen, falls eine Zusammenarbeit der Exekutiven fehlschlägt. Man muss sie aber auch mal versuchen, statt sich mit Scheinlösungen zu beschäftigen. Und man sollte sich überlegen, ob man nicht lieber Straftäter statt Inhalte bekämpfen möchte. Stichwort: Die katholische Kirche darf kein rechtsfreier Raum sein. ;)

  27. Man merkt deutlich, Informationskontrolle aka Internetzensur hat hohe Priorität und die Realitätsmanufakteure werden nicht ruhen, ehe es vollbracht ist. Damit endlich wieder gilt: „Und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht“.

    Lichtscheue Vorgänge in Hohen Kreisen wie der Fall „Hollie Greig“ (scroogle it!) werden dann garantiert nicht mehr den Weg in die Öffentlichkeit finden. Oder hat irgendjemand ein mediales deutsches Wort über diesen genau jetzt stattfindenden, finsteren Skandal in Schottland vernommen?

    Ein auffalender, nachrichtlicher blinder Fleck während die Berichterstattung über Internate und Domspatzen homogen die veröffentlichte Meinung beherrscht.

    1. @wml: Was sind denn Realitätsmanufakteure und von welchem Skandal in Schottland redest Du, was laut Deinem Kommentar bedeutender sein sollte als die aktuelle Missbrauchsdebatte? Sollte das auch bei maybritt Ilnne thematisiert werden?

  28. @Markus

    Nicht ‚bedeutender‘ (bisher), aber gleiches Basisthema in einem anderen Umfeld (Juristen, Polizei, Politiker).

    Das Opfer, ein Mädchen mit Down-Syndrom, wurde jahrelang planvoll missbraucht, und mittlerweile aus einem behördlichen Opferfonds finanziell ‚entschädigt‘. Es findet jedoch keine Strafverfolgung statt, deshalb will die Mutter des Mädchens den Fall nicht beilegen. Ein Journalist wird verhaftet, Mainstreampresse, BBC und auch unterrichtete Politiker fassen die Sache (bisher) nicht an oder kommen nicht durch.

    Man kann an diesem Fall in England gut beobachten, wie Missbrauch von offizieller Seite unter den Teppich gekehrt wird. Vielleicht wird es irgendwann einen Durchbruch geben, die Sache ist schon zu bekannt geworden … dank Internet, denn alle anderen Kanäle mauern.

    Deshalb stelle ich fest, dass bei uns alle Medien in großer Eintracht das Thema groß beleuchten und gleichzeitig begrenzen. Im Fall Greig gäbe es jedenfalls harte Fakten und Stoff für mutige Journalisten.


    Ich lass es mal dabei, es ist ein sehr heikles Thema (deshalb auch keine direkten Links). Im noch halbwegs offenen Internet könntest du dir selbst ein Bild machen. Das Stichwort dazu findest du in meinem vorigen Post hervorgehoben. Vielleicht willst du dich hierzu beispielsweise auf den eher sachlichen Seiten des ‚Scottish Law Reporter‘ umsehen.

  29. @Bender
    ja,auf die Argumente „was ist mit Inhalten in Ländern die sich unserer Rechtssprechung entziehen“ wird tatsächlich im allgemeinen zu wenig eingegangen.

    Aber Schnarrenberger hat es in der Diskussion getan:
    Im kommerziellen Bereich (Banken) funktioniert das mit dem löschen. Wäre es tatsächlich möglich kinderpornografie-Webseiten in den von dir genannten Ländern zu betreiben ohne das man den hosted zum löschen bringen kann,dann würde es im Internet von phishingseiten nur so wimmeln. Offentsichlich haben Banken dieses Problem aber nicht,insofern sind auch diese Argumente der Befürworter leicht zu entkräften

  30. Wäre es tatsächlich möglich kinderpornografie-Webseiten in den von dir genannten Ländern zu betreiben ohne das man den hosted zum löschen bringen kann,dann würde es im Internet von phishingseiten nur so wimmeln.

    Ich verweise an dieser Stelle auf folgende Netcraft-Statistik zu den „Phishiest Countries“:

    http://toolbar.netcraft.com/stats/countries

    Da sind aus meiner Sicht doch einige Kandidaten oben mit dabei, wo ein Löschen doch zumindest sehr erschwert sein könnte.

    Darüber hinaus sollte einem auch so langsam bewusst sein, dass wir hier nicht nur vom WWW reden müssen, sondern in weit größerem Umfang auch von Diensten wie IRC oder Newsgroups, von den ganzen P2P-Netzwerken gar nicht erst zu reden.

    Wie soll hier die konkrete und zeitnahe Löschstrategie genau aussehen? Wir wollen doch alle echte Nachhaltigkeit und nicht nur symbolhaftes Handeln, oder?

    1. @Bender: Usenet, P2P und IRC haben andere Charakteristika als HTTP, von daher werden dort auch andere Lösungen erforderlich sein – ob man nun verstecken oder löschen will.

      Solange im Internet die Intelligenz an den Endpunkten liegt (siehe http://worldofends.com/), wird eine absolute Sicherheit, dass solche Daten nicht übertragen werden, nicht möglich sein.

      Man könnte natürlich zu einer Architektur wie der von BTX zurückkehren, da sollten solche Probleme in der Tat vermeidbar sein (und die Verlage, egal welcher Medien, wären sicher auch begeistert, weil man Googlenutzung abrechnen könnte)

      Was die „Länder ohne Strafverfolgung“ angeht, genannt wurden u.A. Afghanistan, Iran und Somalia – alles Länder, wo zumindest teilweise die Sharia (oder wenigstens eine islamische Grundhaltung) herrscht.
      Pornographie (egal, wie alt die dargestellten Personen sind) dürfte dort ein realeres Risiko für Leib und Leben darstellen als hier.

      Und Angola – wieviel Schaden würde es für den alltäglichen Internetgebrauch (einmal in Angola, einmal auswärts) darstellen, wenn man Angola komplett De-Peeren würde, wenn sie die Strafverfolgung schwerer Straftaten (dazu sollte es einen Straftatenkatalog auf internationaler Ebene geben) nicht unterstützen?

      Angola hat 23 Netzwerkblöcke zugewiesen bekommen, die beiden größten sind /18er Netze. Das bekäme man, wenn es gar nicht anders geht, recht schmerzfrei komplett abgeklemmt. Insgesamt hat das gesamte Land knapp 68000 IP-Adressen zur Verfügung (auf >12Mio Einwohner).

      Aber das wäre politische Arbeit, ein solches Depeering auf eine international akzeptierte Grundlage zu stellen. Da ist filtern natürlich einfacher, als das Problem tatsächlich anzugehen.

  31. Ja, Depeering ist ein Filter, sogar ein sehr starker, denn er lässt quasi überhaupt nichts mehr durch. Einzelne Datenpakete, mit entsprechender Absender- oder Empfängeradresse, werden dadurch, vereinfacht ausgedrückt, nicht mehr zugestellt.

    Wenn man das ganze aber konsequent durchdenkt, wird man irgend wann feststellen müssen, dass man solche „Filter“ als Ultima Ratio eventl. doch brauchen könnte und sollte sie daher nicht von vornherein kategorisch ausschliessen.

    In der aktuellen Debatte ist das aber leider der Fall.

  32. ARGH! Mehr fällt mir dazu nicht ein. Und dass sich L. Schnarrenberger darauf einlässt ihre Argumentation auf dieses Niveau herunterziehen zu lassen stört mich auch..
    Egal nochmal: ARGH..

    so jetzt gehts mir wieder etwas besser..

  33. Es gilt nicht sich über Sperren im Internet zu streiten, sondern den häuslichen, immer noch mehr als 9O% männlichen Mißbrauch zu verhindern.
    Denn im häuslichen Umfeld sind es zumeist Väter, die gnadenlos mit Gewalt und Mißbrauch Kinderpornofilme produzieren.
    Hier brauch doch kein Mann über UNFREIHEIT im WEB meckern–wenn sogar die eigenen Kinder zur Herstellung solcher Grausamkeiten BENUTZT werden.
    Die sogenannten Väternotrufseiten sind eine Farce…Diese Männer verlangen nicht nur die Freigabe der Kinder zum unkontrollierten Mißbrauch auch mittels institutioneller Gewalt (Jugendämter, weisen mit dem Finger auf den Klerus, um vom eigenen Fehlverhalten abzulenken), sondern gehen soweit hier erneut
    Frauen, also Mütter der Erziehungsunfähigkeit durch beschützende Mutterliebe verächtlich zu machen, um sich hierdurch SORGERECHTE zu erstreiten, die mehr als Kindeswohlzerstörend sind.
    Hier gilt es die Herstellung solcher Kinderpornos oder Gewaltfilmherstellung zu verbieten, indem Mamas ERNST genommen werden,
    in Ihrem Mut, anzuzeigen, was für JEDEN Bürger ANZEIGEpflichtig wäre
    , zu STÄRKEN, und nicht Nebeschauplätze zur
    Verantwortungsablehnung offen zu machen.
    DIE URSACHEN gehören beendet.
    Nicht die Symptome.

  34. Lügen, Lügen, Lügen. Unwissenheit. Keine Bereitschaft zu lernen. Dummheit. Lügen.

    Es ist einfach ekelhaft, was die Zensurbefürworter immer wieder, immer wieder, immer wieder, ohne Ende, immer wieder von Vorne, mit ihren brachreizauslösenden Forderungen und ihrer Dummheit fabrizieren.

  35. Deutschland ist, aus Sicht der Psychoanalyse, seit Jahrzehnten eine pornografisierte Gesellschaft. An den Verbrechen, dem sexuellen Missbrauch der Kinder, ca. jede 8. Minute wird in Kind in Deutschland sexuell missbracht (Uni Kiel, ist jeder Erwachsene beteiligt, weil er wegschaut.
    Über den MedienCoup, mit Papst, Bischof und Eliteschule von nur 0,01% der in Deutschland missbrauchten Kinder, schreibt die werbefreie online Kultur Fibel, die seit 1999 auf den zunehmenden Verfall (soziale Entropie) der deutschen Gesellschaft hinweist.

    Viele Worthülsen, die ich in den Kommentaren gelesen habe, zeigt wir tief der Verfall vorangeschritten ist.
    MfG
    Beck

  36. Ich hab jetzt nur eine Frage:
    Ist der Bundesbürger eigentlich per default jetzt Terrorist(Vorratsdatenspeicherung) oder Pedophiler(Netzsperren)?

    Und ausserdem, warum wasche ich eigentlich noch meine Kleidung? Ich könnte doch einfach n Stopschild-Aufnäher auf den Dreck machen.

    Und wenn mein Auto dann einen Blechschaden hat, schraub ich so ein praktisches Stopschild von der Straße ab und schweiß es auf meine Karre.

    Irgendwie toll.
    Was so ein Stopschild alles kann.

    Wow, sogar der Weltfrieden ist in greifbarer Nähe. Vor jeden Kriegsschauplatz stellen wir einfach nur ein Stopschild auf. Dann gibts ihn ja gar nicht mehr, oder?

    Und im übrigen, Frau Schwarzer und Frau Poppen äh, Frau Gutenberg, der Baum macht auch dann noch Geräusche, wenn er fällt, selbst wenn niemand hinhört.

  37. Erschreckend ist für mich auf dieser Seite festzustellen, dass nur Männer, bis auf eine Frau, sich zu diesem Thema äußern und zwar in der Weise, da nimmt mir jemand mein Spielzeug weg! Diese billigen, hirnlosen Bemerkungen über Frau Schwarzer und zu Guttenberg zeigen, welch Geisteskind diese Männer sind. Alles Männer, die diesen Kindesmissbrauch per Internet betreiben? Anstatt, dass die gesunden Männer anfangen sich zusammen zu tun gegen die Pädophilen, solange wie diese nicht heilbar sind, stecken sie hilflos den Kopf in den Sand und überlassen den Kampf den Frauen, Müttern. Ein Mann sagte mir, dass er kein Kind wage anzulächeln ohne das Gefühl zu haben, dass er beobachtet wird, ob er wohl einen Kindesmissbrauch beabsichtigt! Alle acht Minuten wird ein Kind missbraucht! Ich kann nur meine Hochachtung ausdrücken gegenüber Frau zu Guttenberg, die selbst Kinder hat. Ich frage mich, wie sie überhaupt noch ruhig schlafen kann, mit dem erschreckenden Wissen über die steigende Zahl und in der immer raffinierter werdenden Art des Missbrauchs. Ihr Männer müsstet in diesem Kampf vorneweg marschieren, anstatt die Frauen alleine zu lassen! Egal mit welchen Mitteln, ob sperren oder löschen oder was weiß ich was wirksamer ist. Diese Diskussion lenkt vom Thema des Verbrechens ab. Dieses Verbrechen muss mit mit allen Mitteln bekämpft werden. Die Kinder, die missbraucht wurden, stecken das Erlebte nicht weg, wie ein Erwachsener, der einen schlechten, grausamen Film gesehen hat. Nein, sie sind kranke Menschen ihr Leben lang und schlimmsten falls gehören sie zu denen, aus denen das Opfer zum Täter wird. Gesunde Männer wacht auf! Tut was, egal was, helft endlich den Missbrauch zu stoppen! Das die Gesetze so schleppend behandelt werden, wirft für mich die Frage auf: sitzen diese kranken Männer in den Gremien Deutschland und Europa weit? Müssen sie befürchten, wenn ihnen der leichte Zugriff auf die Kinder per Internet verwehrt wird, sie ihre kranke Neigung nicht mehr so einfach befriedigen können? Für mich beantworte ich die Frage mit: ja.

  38. Überaus amüsanter/interessanter Kommentar, wenn man ihn mit dem Wissen von heute liest. „Netzzensur“ – das wäre Frau Ministergattin in Sachen Guttenplag wohl auch recht gewesen…

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.