1,1 Millionen Strafe für Arbeitnehmerüberwachung

Arbeitnehmerüberwachung ist teuer, aber noch nicht teuer genug: Die Deutsche Bahn muss dem Land Berlin für die umfassende Arbeitnehmerüberwachung eine Strafe in Höhe von 1,1 Millionen Euro zahlen. Dazu komme noch knapp 800.000 Euro Zahlungen an private Ermittler, die diese Überwachung im Auftrag der Deutschen Bahn erledigt haben. Die letzte Zahl stammt aus dem Jahresbericht 2008 des Berliner Datenschutzbeauftragten. Die Arbeitnehmerüberwachung war war heute nochmal Thema im Unterausschuss Datenschutz und Informationsfreiheit des Ausschusses für Inneres, Sicherheit und Ordnung im Berliner Abgeordnetenhaus.

Deutlich schmerzhafter wäre es, wenn es für solche eklatanten Datenschutz-Vergehen höhere Strafen geben würde. Immerhin klingt die Relation 800.000 Euro für Überwachung und 1.100.000 Euro als Strafe dafür fast wie letzteres aus der Portokasse bezahlt.

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7 Ergänzungen

  1. … bleibt die Frage wie sinnvoll Geldstrafen gegen Konzerne sind. Imo macht es nur Sinn Personen zu bestrafen.

  2. Tolle Aktion. Eine staatliche Stelle verurteilt einen Konzern in Staatseigentum, eine Strafe an die Staatskasse zu zahlen. Und das Geld dafür besorgt sich der Quasimonopolist von den Kunden.

  3. Ich faende Strafen wie: \Es ist dem Konzern untersagt fuer x Jahre die Preise seiner Produkte zu erhoehen.\ irgendwie toller. Da ist z.B. bei solchen Endverbraucher Konzernen der Kunde erstmal geschuetzt. Wobei mir spontan schon wieder wege einfallen wuerdes das ein wenig zu umgehen.
    Aber, Vorteil waere auf jedenfall das am Ende der Strafe dann eine saftige Erhoehung ansteht. Da findet sich bestimmt ein Politiker der das nutzen will um sich zu profilieren und den Kunden helfen will. ;)

    Aber ja Konzerne bestrafen ist ziemlich sinnlos. Wenn man da was empfindliches machen will gefaerdet man ja nur wieder Arbeitsplaetze.
    Und stehen den eigentlich geschaedigten nicht auch irgendwelche Entschaedigungen zu?

  4. Es ist so lächerlich was für „Strafen“ es gibt, vor allem wenn die Manager vom Konzern Versicherungen bezahlt kriegen, damit selbige nach dem Ausscheiden nicht für irgendwas belangt werden können.

    Ich bin mir ganz sicher das bei so krassen Strafen die Bahn und auch sonst niemand mehr die Arbeitnehmer überwachen wird, die machen sich doch jetzt in die Hose, wenn die „so hart“ bestraft werden. *Ironie Ende*

    Manager und „Chefs“ sollten für sowas haftbar gemacht werden, denn dann würden selbige auch dafür Sorge tragen das sowas nicht vorkommt. Was anderes hat doch keinen Zweck.

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