ZDF-Wahlforum: Zensur im Internet?

Im ZDF-Wahlforum wurde gestern auch das Thema „Zensur im Internet?“ featuring Ursula von der Leyen und Sigmar Gabriel behandelt. Das gibts bei Youtube zu sehen:

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Thomas Stadler hat dazu einen kleinen Kommentar verfasst: Die falschen Propheten der Mediendemokratie.

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91 Ergänzungen

  1. kopfschmerzen bekommt man da..
    am liebsten möchte man mit in der runde sitzen, um mal ein paar gegenargumente aufzuführen. sie spielt mit dem ungeschulten publikum und keiner versteht was davon, was frau von der leyen da von sich gibt..
    unglaublicher populismus

  2. „Es geht um den Schutz der Kinder“
    WILL sie es einfach nicht verstehen?
    Immer und immer wieder diese SINNLOSEN Argumente, die schon tausendfach entkräftet wurden.

    Weg mit dieser Frau!

  3. Hab live reingezappt und da war sie wieder, diese Übelkeit. Zuzusehen, wie Ursula von der Leyen ihr Gift versprüht und Gabriel fröhlich einstimmt und das nichtsahnende Publikum zu erleben, wie es zustimmend applaudiert, nichtsahnend, wie es für die Wegbereitung staatlicher Zensur und Informationskontrolle gefügig gemacht wird … das anzusehen verursacht körperliche Schmerzen.

    Wenn unsere Demokratie stirbt werden die Massen applaudieren.

  4. Ich finde diese „Argumente“ werden immer schlechter… Leider lässt man keine Person da gegenargumentieren, weil es nicht haltbar wäre. Schade.

  5. Wie RTL soeben berichtet, ist dem BKA eine peinliche Panne passiert. Es hat nach einem, wegen der ihm vorgeworfenen Straftat (Kindesmissbrauch) bereits vor Jahren Verurteilten, erneut gefahndet. Dazu hat das BKA Foto- und Videomaterial online gestellt. Soviel zum Thema BKA und Kompetenz. Dieser Fall demonstriert eindeutig, wie schnell auch so eine sich selber gerne unfehlbar gebende Behörde, erheblich daneben liegen kann.

    Hier der noch unzensierte Link
    http://www.rtl.de/rtlaktuell/rtl_aktuell_artikel.php?article=32067&pos=6

  6. Ich verstehe nicht, wieso nach der Antwort von Herrn Gabriel, kein Moderator, keiner der anderen Politiker am Tisch, keiner der Moderatoren oder sonst wer ganz direkt nach diesen Ländern fragt oder sonstige Falschaussagen von Frau Leyen in dem Moment aufm Tisch pakt…

  7. Es ist traurig, dass die Kritiker keinerlei Gegenargumente in solch einer Wahlsendung vorbringen können. Nicht einmal die Oppositionsparteien dürfen sich zu diesem sehr umstrittenen Thema äußern. Absolut blamabel für das ZDF….

  8. Eine traurige Geschichte, die in diesem Zusammenhang immer erwähnt werden sollte, ist die Resignation von Peter Vogt, einem der engagiertesten Staatsanwälte im Kampf gegen Kinderpornografie, der sein Amt wegen Ressourcenmangel innerhalb der Polizei nieder legt.

    http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article1166226/Kinderpornografie-Ermittler-gibt-entnervt-auf.html

    An dieser Stelle müssen die Behörden ansetzen, wenn sie den Kampf ernst nehmen. Es ist ein Schlag ins Gesicht aller Opfer, Ressourcen in einer Zensurstelle schaffen und an anderen Stellen zu streichen und damit in kauf zu nehmen, dass Täter nicht verfolgt und weitere Taten nicht verhindert werden können.

    Diese Diskrepanz entlarvt am deutlichsten die Scheinheiligkeit und den Show-Charakter der von der Leyen Politik. Der Kampf gegen Kindesmissbrauch beginnt in den Familien und setzt sich in der Verfolgung der Täter fort.
    Wer es ernst damit meint, installiert keine Zensurbehörde sondern stärkt die Verhinderer und Verfolger vor Ort. Das lässt sich aber nicht so kampagnenmäßig kommunizieren wie ein Stoppschild.

    Und das sollte den Zensurverfechtern, neben allen anderen Argumenten, immer wieder vorgehalten werden.

  9. Da wir die Argumente und alles darumherum ja schon zur Genüge kennen, senke ich einfach mal das Niveau:

    Da ham’se die olle Uschi aber janz schön jung jeschminkt.

  10. wow, Zensursula hats irgendwie so einfach, hier fängt die bei 3:40 auch wieder mit der fast identischen rede von vorherigen veranstalltungen an – keine argumente, aber an die gefühle gehen. Und wenn grade das ganze publikum auf die gefühls-schiene gewechselt hat dann ist schon sense für gegenwehr.

    Ich denke auf die bitte nen paar länder zu nennen würde die sowas schwammiges wie „Da gibt es so viele, größtenteils sehr kleine länder.“ , „Die kleineren ohne menschenrechte wie wir sie kennen“ oÄ.

    Die besteht doch wahrscheinlich eh darauf schon vorher den ablauf genaustens zu kennen ^^

  11. Das ZDF ist der Erfüllungsgefilfe der veröffentlichten Meinungsmache und Rabulistik. Sigmar von Münchhausen verkauft das Volk, dass keine Ahnung hat wovon die Rede ist, für dumm und keiner hält dagegen. Die Moderatoren hätten dort einschreiten müssen aber ihre Rolle war klar auf Erfüllungsgehilfen programmiert. Mindestens ebenso verlogen die Marxloh Story. Marxloh ist die Verwirklichung der Scharia in Deutschland, die in Istanbul so nicht möglich wäre. Ein rechtsfreier Raum in dem die Integration maximal von Deutschen möglich wäre, was aber durch konsequente Verdrängung verhindert wird.

  12. also ich hätte erwartet dass einer der oppositionsvertreter sagt \

    STOPP!

    – ich möchte das kurz richtigstellen\, bevor die moderatorin weitermacht. die von der linkspartei hätte damit nicht mal irgendeinen wunschkoalitionspartner der lächerlichkeit preisgeben können. beim tosenden applaus für zensuschis rede habense kurz auf den langhaarigen piratenshirt-träger im publikum geblendet, der sich gerade mit seiner sitznachbarin unterhalten hat

    1. @15, qwertü:
      Das setzt aber voraus, dass einer der anwesenden Politiker den Arsch in der Hose hat, vor anwesendem und Zensursula-bejubeltem Publikum und zugleich live im Fernsehen dagegen zu sprechen und damit von Zensursula öffentlich als potentieller Pädokrimineller bezeichnet zu werden.

      So, und nun fragen wir uns nochmal, warum das nicht passiert ist.

  13. „Erstmal, Zensursula find’ ich klasse. Das zeigt, dass die ganze Sache Humor hat und Kreativität hat, das muss man deutlich sagen …“

    Und dann betet sie den ganzen Sermon wieder runter. Mit der üblichen Arroganz und Ignoranz. Nichts neues also.

    @markus

    Was erwartest du jetzt von uns? Argumente anstelle von Beschimpfungen? Wir haben keine neuen Argumente. Oder gibt es hier irgend jemanden, der noch ein neues Argument hat?

  14. Der Siggi steht der Fr. v.d. Laien in seiner Argumentation aber in Nichts nach oder ? ;)

    Schade dass nicht wirklich auf die Fragen der gezeigten Personen eingegangen wurde. Das wurde immer sofort im ersten Satz deutlich, dass man auch kein Interesse hat sich damit auseinander zu setzen. Aber dafür ist das ZDF anscheinend wiedermal gut gewesen.

  15. An der Position 5:34 unterstellt Frau von der Leyen, dass versierte Nutzer, die Sperren umgehen, WEIL sie Kinderpornographie suchen. Das ist derart infam, eine wahre Schande das ihr da niemand ins Wort gefallen ist. „Alternative DNS benutzen=Kinderschänder“ soll da als Botschaft in die Köpfen der Internet-Laien gebracht werden. Es ist muss doch wohl unstrittig sein, wer LEGALE Seiten ansurft, egal ob über IP-direkt, alternativen DNS, Proxy etc., macht sich auch NICHT strafbar.

    Und Gabriel muss sich die Frage gefallen lassen, ob es nicht letztendlich wirtschaftliche und diplomatische Gründe sind, die ein tatsächliches Vorgehen gegen Kinderpornograhpie, sprich löschen, verhindern. Warum erfolgt sonst keine tatsächliche demokratische Kontrolle der Sperrlisten durch unabhängige Gremien? Warum erfolgt sonst keine öffentliche Nennung und Ächtung der Länder, die bei einer Löschung nicht kooperieren?

  16. @astui: Ich habe den Gabriel auf abgeodnetenwatch gefragt, ist freigeschaltet, aber natürlich noch nicht beantwortet.

  17. Ich hatte nur Wut … nur Wut im Bauch als ich diese Lügen ohne der Möglichkeit einen Einspruch tätigen zu können anhören und sehen musste.
    Es ist wirklich schon schlimm, wenn man fachlich versiert ist und erkennt wie schamlos in einer Demokratie eine Familienministerin mit Lügen die Wählerschaft manipulieren kann.
    Die Presse hilft auch noch tatkräftig dazu.
    Gestandene Journalisten lassen es zu, dass diese Frau mit dieser Lüge Wahlkampf machen darf.
    Mich erinnert dies an „von Papen’s“ Pressediktatur im 3ten Reich.
    Vielleicht gehe ich mit dieser Aussage zu weit, aber ich bin so verzweifelt …

  18. Es kann wirklich nicht wahr sein, dass Zensusula wieder andere Länder anbringt, die angeblich KiPo nicht ächten.
    Das zeigt doch, dass sie auch gar nicht mal aus ihrer Sicht konsequent argumentieren muss, sondern mit falschen Argumenten durchkommt.
    Und „Wir werden (…) gefragt: Warum habt ihr da 10 Jahre die Augen zu gemacht?“ Na gut, jetzt steht ein Schild davor als „Sichtschutz“.

    Beim Gabriel ist ja bekannt, dass er seine politischen Positionen gerne mal mit der Windlage ändert.

    @ 8. Astui:
    Bei den Moderatoren dürfte das relativ leicht zu erklären sein. Von den Oppositionspolitikern hätte ich allerdings auch mehr erwartet.

  19. @eritaS

    „[… nichts zum Thema sondern über deutsche Literatur…]“

    Das war relevant. Du kannst nicht einfach irgendwas streichen. Dass sie uns mit Jim Knopf vergleicht (habe ich doch richtig in Erinnerung?) zeigt doch, dass sie uns behandelt wie – ja, wie Kinder, Kinder die einfach noch nicht den Überblick haben – nicht wissen, was es alles zu bedenken gilt – die Zusammenhänge nicht kennen.

  20. Schade, dass die Sendung schon gestern bzw. die peinliche BKA-Panne mit der Fahndung nach dem „Kinderschänder“ erst heute war.
    Die Kompetenz des BKA in Sachen Listenerstellung wäre vor diesem Hintergrund durchaus diskussionswürdig gewesen.

  21. Bis 4:00 hab ichs geschaut. Dann hab ich es nichtmehr ausgehalten, dass ich nicht in dem Saal war und gegenargumentieren kann.

  22. @Thomas

    „Eine traurige Geschichte, die in diesem Zusammenhang immer erwähnt werden sollte, ist die Resignation von Peter Vogt, einem der engagiertesten Staatsanwälte im Kampf gegen Kinderpornografie, der sein Amt wegen Ressourcenmangel innerhalb der Polizei nieder legt.“

    Das dachte ich auch erst, als ich den Artikel gelesen hatte, dann habe ich geschaut, wer Peter Vogt genau ist und bin auf einen Bericht im Spiegel über die Aktion Himmel gestossen.
    Dazu ein interessanter Artikel im Lawblog
    http://www.lawblog.de/index.php/archives/2008/11/20/aktion-himmel-keine-verurteilungen-aber-ein-erfolg/

    Ganz sicherlich besteht ein Resourcenmangel bei der Polizei und ganz sicher sollte Verdachtsmomenten nachgegangen werden, aber bitte nicht mit profilierungssüchtigen Staatsanwäten, die mehr auf Quantität statt Qualität setzen. Die Folgen dieser Hudelei für die tausende unschuldig Verdächtigten und deren Familien kann man nicht mal eben damit rechtfertigen, dass dies zum Schutze von wehrlosen Kindern geschehe.

    Zu Frau von der Leyen selbst fällt mir im Grunde nichts Neues ein.
    Je mehr ich mit Menschen rede, die weniger im Netz unterwegs sind, desto mehr wird mir klar, das vieles, was hier an Verständnis selbstverständlich ist, eigentlich nur im längeren persönlichen Gespräch vermittelbar ist.

    Das betrifft nicht nur dieses sondern eine Menge Netzthemen (aber auch Themen aus der realen Welt, ich habe in den letzten 2 Tagen unzählige Male den Unterschied zwischen Überwachung/Dokumentation, Staatsgewalt und Privatbürger versucht zu erklären)

  23. war gestern auch am schauen…DNS = Kinderschänder?? wie masslos ist das denn?? gebe den kommentaren der anderen hier recht, das diese frau nur lügen mit unterstützung der sender in einem ungeschulten publikum verbreitet.

    der hinweis zu papens 3tes reich habe ich schonmal auf anderen seiten gelesen und auch den hinweis zu goebbels propaganda im damaligen regime. mir wird bei dieser frau und den politikern nur noch schlecht – und die masse johlt und jubelt…kommt mir alles sehr bekannt vor…

    es zeigt, das dieses land noch mehr aufklärung und schutz vor inkompetenten und wahnsinnigen politiker braucht.

    hoffe, das sich zum 27ten etwas ändert und das die klage gegen das zugangserschwerungsgesetz erfolg hat.

  24. @killergeneration

    „Kann man Politiker direkt abwählen?“

    Man kann, wenn man am 27. September in der Mehrheit ist. Sonst kann man nur abmurksen. Aber man darf nicht.

  25. Es ist einfach nur noch traurig, wie sich das Publikum immer wieder von dem emotionalen, betroffenheitsgeschwängerten Gesülze dieser Frau einnebeln und von der Realität ablenken lässt.

    Als hätte das Benutzen eines alternativen Wegweisers zum Auffinden einer offenen Tür auch nur annähernd etwas mit dem gewaltsamen Eintreten einer verschlossenen Tür zu tun. *Kopfschüttel*

    Wie nur erreicht man die Leute, die da klatschen? Stellt euch vor, die „BILD“ brächte eine Serie heraus, die über die Unsinnigkeit des ZugErschwG aufklärte. Frau v.d.L. würde tief fallen. In diesem Zusammenhang beunruhigt mich die Macht der Medien sehr.

    Gruß, Tom.

  26. Ich bin jetzt 17.
    Mit 13 habe ich unseren DNS Server geändert, da mir in einem Fprum dazu geraten wurde. (Der Arcor DNS Server antwortet mit einer Verzögerung von ca. 2 Sekunden)
    Mir zeigt das zweierlei:
    1. Sperren sind Kinderleicht zu umgehen.
    2. Ich bin Pädophil (Merkt man auch daran, dass mich Minderjährige sexuell anziehen)

    Schade, dass ich noch nciht wählen gehen darf.
    Und Schade, dass in letzter Zeit sich immer mehr Menschen von den Piraten abwenden, weil sie kein komplettes „Wahlprogramm“ haben. Meiner Meinung nach haben auch CDU SPD Kein Wahlprogramm. Bildung und Wirtschaft fördern wollen auch die Piraten…

  27. @biti (#37)

    Und ich liebäugele schon seit Monaten mit einem Touchscreen. Im Moment sitze ich noch vor einem Dummfotzulla S1721.

  28. *kotz* Die richtig kritischen Fragen wurden sicher nicht gezeigt, und die anderen Politiker die da sitzen trauen sich nicht, kritisch einzuhaken…

    @Herrn gabriel: Güteabwegung zum Aushebeln des GG’s? hammse was geraucht?

    ansonsten wieder total einseitig wie immer.

  29. Also langsam reicht es echt mit dieser Demagogin! Kann man diese Frau nicht verklagen, weil sie Menschen die einen anderen DNS Server nuzten, als den vom Provider, als schwer Pädokriminell verurteilt??? (5:20)

    Ich nutze schon seit Ewigkeiten einen anderen DNS Server, weil mein Provider der Meinung ist, dass wenn ich einmal eine URL falsch eingegeben habe (z.B. statt .de – .ed), auf eine eigene Werbeseite weiterleiten zu müssen. Das passt mir nicht, also wähle ich einen freien DNS Server, der mich standardmäßig auf eine „Fehler: Server nicht gefunden“ Seite verweist.

  30. Hallo Leute,
    soviel Lüge, soviel Demagogie.
    Leute, wählt die Piratenpartei,
    wir haben in diesem ganzen abgekarteten Spiel (inkl. ZDF) nur eine Chance.
    Am 27. zur Wahl.

  31. Ich hätte mir von den ZDF Moderatoren mehr Fachwissen gewünscht, dass man den Anwesenden ein wenig mehr auf den Zahn fühlt… Das war schon wieder so lasch und eine optimale Vorlage für Frau vdL…

  32. Ich hatte bis zu dieser Sendung vier Optionen für die Bundestagswahl auf der Rechnung: SPD wählen, grün wählen, Piraten wählen oder nicht wählen. Seit Herrn Gabriels Auftritt weiß ich, dass ich die SPD am 27sten nicht wählen kann.

    Besonders perfide und scheinheilig wie Frau von der Leyen meint (nach ca gut 3 min), die lustigen kleinen (und doofen) Internet-Aktivisten „in Schutz“ nehmen zu müssen, weil die doch so hübsch kreativ sind… Sowas wird im Vorfeld genau geplant: wie reagiere ich, wenn die mich mit dem Echo aus dem Netz konfrontieren? Antwort: Einen auf scheißfreundlich machen; wenn dann einzelne Netzaktivisten tatsächlich zu Wort kommen und gereizt reagieren, fragt sich die ältere Zuschauerschaft: „was haben diese jungen Leute nur gegen diese nette Frau“…

    @Franse(„…vieles nur im längeren Gespräch vermittelbar“) und @Tom („…wie nur erreicht man die Leute, die da klatschen…“): Ich fürchte, das Spielchen wird noch eine Weile so weiter gehen. Die etablierte Politik glaubt, die Community nicht ernst nehmen zu müssen; und wie die Dinge momentan stehen, hat sie allen Grund, das zu glauben.

    Man muss klar sehen, dass man im Internet immer nur im eigen Saft schmort, immer nur die Leute erreicht, die ohnehin schon die Notwendigkeit erkannt haben, sich gegen die ausufernde Polizeistaats-Infrastruktur zur Wehr zu setzen. Viele Menschen, vor allem die Mitglieder der älteren Generation – unter denen die Propagandaministerin vorzugsweise hausieren geht – sind entweder (noch) gar nicht online, oder nutzen das neue Medium nur extensiv, weil sie sich nicht auskennen; dieses Klientel kommt gar nicht in Verlegenheit die Argumente der Internet-Community aus erster Hand zur Kenntnis zu nehmen (meine Oma surft nicht auf netzpolitik.org).

    Um solche Bevölkerungsschichten zu erreichen, müsste man wohl verstärkt crossmediale Anstrengungen unternehmen, sich andere und neue Formen und Instrumente überlegen, mit der man eine Gegenöffentlichkeit – oder vielleicht besser: eine echte Öffentlichkeit herstellen könnte, unter deren Radar wir gegenwärtig regelmäßig durchrauschen; wenn man mal wahrgenommen wird, dann in der Regel in völlig verzerrter Form – siehe ZDF-Wahlforum. Solange das so bleibt, kann die etablierte Politik auch weiterhin über die niedlichen kreativen Doofis aus dem Netz milde Lächeln.

    Mag sein, dass die Zeit für uns arbeitet; mag auch sein, dass man sich halt drauf einstellen muss, dicke Bretter zu Bohren, wie Markus sagt. Aber dazu benötigt man dann auch das geeignete Werkzeug.

  33. Irgendwie beklemmend, dieser Frau zuzuhören und dann auch noch der Gabriel… erinnert immer mehr an den Geschichtsunterricht (jaja Godwin’s law ich weiß, aber so ist es erschreckenderwise einfach).

    Und ich habe immer gehofft, dass die sog. Opposition wenigstens ein einziges mal das Maul aufmacht, wenn sie ihren Propagandadreck verschleudert :-(
    Özdemir hätte vielleicht auch meine Erststimme bekommen (Wahlkreis Stuttgart I), aber dafür sollte er nicht nach einem vorsichtigen Zwischenruf schon aufgeben.

  34. schön auch wie sie özdemirs zwischenruf so umdeutet als hätte er die erfinder von „Zensursula“ runtergemacht

  35. Habe das vorhin zufällig in der Wiederholung gesehen. Das Problem ist doch nicht wie vdL und der Gabriel lospoltern.
    Das Problem ist die redaktionelle Arbeit mit der man den beiden quasi Knochen hinwirft, die sie nur noch abknabbern müssen.

    Meines Erachtens ist das einmal mehr ein schönes Beispiel, dass es in diesem Wahlkampf kaum kritischen Mainstreamjournalismus gibt und erst Recht keinen bei den ÖR. Es wurden bei der Anmoderation des Themas keinerlei sachliche Argumente vorgebracht, die Dame von heute war sichtlich überfordert. Wo waren Zahlen über Skandinavien, was war mit aktuellen Fällen, wie jener \Christoph\, der das zwar Internet nutzte, aber geschlossene Benutzergruppen, was ist mit der Tatsache, dass die Sperren nur das WWW abdecken in dem kein normaler Surfer von Kidnerpornografie \angefixt\ wird, wie von der Familienministerin ausgeführt? Man gab vdL sogar noch Platz für Öffentlichkeitsarbeit, indem sie nett auf das \Zensursula\ eingehen durfte. Die eingespielten Youtube-Videos waren zwar nicht grundlegend falsch, aber ebenso ohne Argumente und spielten der demagogischen Argumentation der vdL noch in die Karten.

    Ich lass mir da gerne VT unterstellen, aber das Thema wurde nur einmal mehr alibimäßig behandelt ohne dass man die Befürworter wirklich konfrontierte. Damit erzeugt man nur eines: Der Durchschnittsbürger, der sich sowieso nicht betroffen fühlt, weil er das Internet anders nutzt als die im Netz aufgewachsene Gemeinde und sich daher kaum dafür interessiert, erkennt keine Demagogie. Ein ganz klares und bewusst gewolltes \Scheitern\ der Regierungsmedien, um sich rauszureden: Aber wir haben es doch angesprochen.

    Aber wie halt!

  36. Da stehn sie, die alten verlogenen Säcke und sülzen dank der unfähigen Moderation ungestört ihren bekannten Sch**ß daher… Da müsste jemand mal aufstehen und brüllen „Hört auf zu klatschen, ihr Idioten!“
    Und eure ganzen Kommentare hier regen mich dann noch zusätzlich auf – weil ihr Recht habt und wir trotzdem nichts tun können, denn die Dummheit ist einfach in der Überzahl…

  37. Ich sehe es ähnlich wie die Kommentatoren 22&50.
    Was mir jetzt, trotz des Gefühls von Ohnmacht gegenüber so viel Inkompetenz, sehr wichtig erscheint, ist jetzt nicht zu resignieren sondern einen längeren Atem zu entwickeln und am Thema dran zu bleiben.

    Ein klein wenig Hoffnung setze ich nun auch noch in die Zapp-Redaktion.
    Vielleicht finden sich ja noch ein paar Leute, die dort Interesse an einer Betrachtung des Themas „Zensursula & die fehlende Kritik in den meisten etablierten Medien“ (oder so ähnlich).

  38. Ich hab mir das nur so lange angesehen bis Uschi das erste mal das Maul aufgemacht hat und die erste ihrer dreckigen Lügen begonnen hatte. Ich kann mir diese Frechheiten einfach nicht länger ansehen und hoffe das sie sich damit selbst ins Knie schiesst. Derart unredliche Menschen sollten keine politische Verantwortung tragen dürfen.

  39. Mein Blutdruck neigt auch jedes mal aufs Neue dazu auf Werte jenseits von Gut und Böse zu steigen, wenn ich die Lügen dieser Frau höre, aber das bringt halt leider nichts.

    Also durchatmen, ruhig bleiben und im eigenen Umfeld Erklärungsarbeit leisten (das funktioniert, hab schon ein paar Leute soweit das sie Zensursula durchschauen). Sicher, 3 – 4 Leute aufklären hört sich nicht nach viel an, aber wenn jeder 3 – 4 Leute aufklärt und davon nur 50% wieder … ich denke es ist klar worauf ich hinaus will. :)

  40. Die Frau hat’s eben drauf, sich und ihre Unterfangen massenkompatibel zu präsentieren.
    Allein schon wie sie Özdemir das Wort im Munde umdreht ist beeindruckend; ja, und beängstigend.

    Über das Leyen-Bashing hinaus vermisse ich allerdings in der Diskussion um Ausweitung der Sperren auf andere Themenbereiche ein m. E. wichtiges Argument:
    In den meisten bekannt gewordenen Urteilen deutscher Gerichte, in denen einem Antrag auf Sperrung einzelner Anbieter nicht stattgegeben wurde, führten die Urteilsbegründungen neben ihrer Erkenntnis, dass eine Sperrung eigentlich rechtens wäre, als Haupt-, wenn nicht als einziges, Argument für die Antragsablehnung das Folgende auf:
    Der wirtschaftliche Aufwand und somit Nachteil der Provider für den Aufbau und Betrieb von Sperren, z. B. auf Basis DNS-spoofing, ist zu hoch.
    Dieser Aufwand muss mit der Einführung der Sperren gem. Zugangserschwerungsgesetz nicht mehr gesondert betrieben werden, sondern fällt im Rahmen der besonderen gesetzlichen Vorschriften für Zugangsvermittler ohnehin an.

    Wären also für die Ausweitung der Sperren neue Gesetze erforderlich? – Eher nicht: Anträge auf Sperrung, vorzugsweise einzureichen beim OLG Hamburg, dürften ausreichen.

    Es gibt nicht nur „Stimmen, die eine Ausweitung der Sperren fordern“, sondern vermutlich Heerscharen von Anwälten, die mit den Hufen scharren, um mit Erscheinen im Bundesgesetzblatt loszulegen.

  41. Aus dem gleichen Hause ZDF kommen komischerweise bzw. glücklicherweise auch kritischere Töne:
    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/839444?inPopup=true

    Wie oben bereits gesagt wurde: Wir müssen durchhalten. In 10-20 Jahren ist das Thema vielleicht erledigt, wenn eine neue Generation entstanden ist und wir (schon etwas älteren) auf die Rente zugehen. Bei den Jugendlichen ab 15 gibt es schon eine viel differenziertere Meinung. Da müssen wir ansetzen und aufklären. Spätestens zur nächsten Bundestagswahl haben wir mehr Unterstützung. Bleibt zu hoffen, dass es nicht zu spät ist und wir bis dahin das Schiff Demokratie und Rechtsstaat über Wasser halten können.

  42. Das erbärmliche finde ich ja, dass diese völlig aus der Luft gegriffene Argumentation fast nirgendwo in den etablierten Medien zerpflückt wird.

    Wäre es nicht genau an einem solchen Punkt die Aufgabe und Verpflichtung des „Qualitätsjournalismus“ seiner Rolle als „vierte Gewalt“ nachzukommen, anstatt einfach nur lächerliche Politikspektakel wie das TV-Duell zu inszenieren?

  43. Gerade jetzt heißt es: Einen langen Atem bewahren und nicht aufhöhren gegen zu argumentieren. Redet mit den Leuten, die die ich kenne lassen sich auf Argumente ein.

    Also, nicht aufgeben, denn wir haben die besseren Argumente!

  44. Naja, soweit war doch alles ganz schön und zumeist auch richtig, was die Ursula und der Gabriel da erzählt haben…

    … die WAHREN Probleme, die wir mit den Sperren haben, wurden ja auch nicht erwähnt (stattdessen blöde Youtube-Videos, die jeder dreijährige schnell entkräften kann):

    1) Den Kinderpornomarkt wie ihn „die Politik“ beschwört gibt es nicht. Die Zahlen stimmen nicht, es wird (so gut wie) kein Geld verdient – jedenfalls nicht im Web etc. pp.

    2) ALLE Listen, die andere Länder bereits eingeführt haben, haben haufenweise Seiten gelistet, die überhaupt kein kinderpornografisches Material enthalten.

    3) demokratische Kontrolle. Der Vollständigkeit halber hätte mal jemand erwähnen können, dass im ursprünglichen Entwurf geplant war, dass das einzige Kontrollorgan das BKA selbst ist… wie das jetzt aussieht, ist mir immer noch nicht ganz klar. Wer ist dieses unabhängige Gremium?

    4) Es ist sehr wohl möglich, die allermeisten KiPo-Seiten (in beachtlicher Zeit übrigens) aus dem Netz zu nehmen… über den Rest können wir uns sicher unterhalten. Aber derzeit werden erwiesenermaßen von Seiten des BKA keine Anstrengungen unternommen, die bereits bekannten KiPo-Seiten zu löschen und die Urheber zu verfolgen.

    5) Das Argument aber bitte nur ganz am Rande: wie genau wird Kindesmissbrauch dadurch verhindert, dass wir ein Stoppschild vor jede Seite stellen, die diesen Missbrauch zeigt?
    Wissenschaftliche Studien bitte!

    etc. pp.

    DARÜBER hätte man reden müssen… die Informationsfreiheit ist natürlich ein hohes und schützenswertes Gut, aber in einer öffentlichen Diskussion gewinnste damit doch keinen Blumentopf.

    Gruß
    Ralle

  45. @Andreas Wollin

    „V.a. findet zensursula ihren Spitznamen auch noch kreativ und lustig.“

    Ich glaube, nicht, dass sie ihn lustig findet. Sie gibt sich nur den Anschein, nachsichtig und großzügig gegenüber denjenigen zu sein, die nicht so lebenserfahren sind wie sie. Sie versucht auf diese Weise, ihre Kritiker zu diffamieren. Und das tut sie mit Erfolg! Die meisten Angriffe prallen an ihrer Ignoranz ab und treffen den Angreifer. Das macht depressiv. Falls sie auch so mit ihren Kindern umgeht, wenn sie die besseren Argumente haben, dann endet wahrscheinlich das eine oder andere von ihnen mit aufgeschnittenen Pulsadern in der Badewanne oder plattgedrückt auf dem Asphalt vor irgendeinem Hochhaus.

  46. Vielleicht hat das schon jemand anderes gesagt – hatte nicht die Zeit, alle Kommentare zu lesen.

    Weiter oben wurde gesagt, man könnte aus dem Beitrag nix Neues rausziehn, da unsere Argumente immer noch die Gleichen sind usw. Ich glaube, dass man aus diesem „Auftritt“ durchaus etwas lernen kann:

    Fällt Euch auf, dass sie zwar genau das Gleiche wie auf ihren Wahlkampfauftritten erzählt, der Duktus jedoch ein ganz anderer ist? Auf ihren Veranstaltungen spricht sie langsam, macht Pausen, lässt wirken. Hier jedoch wartet sie auf ihren Moment und rattert dann sehr schnell, fast ohne Luft zu holen alle ihre „Floskeln“ runter. Nirgends bleibt ein zeitlicher Anker für einen Einwand übrig. Sie ist laut, schnell und platzeinnehmend, autoritär. Die Inhalte sind emotional geladen. Sie bemüht sich, das Publikum in möglichst kurzer Zeit zu binden.

    Niemand findet eine Möglichkeit zum Einwand. Dann der unvermeidliche Applaus – und ihre Gegner haben schon verloren. Denn nun (und das wurde ja auch schon geschrieben) wird sich niemand mehr trauen zu widersprechen.

    Ginge auch garnicht: Jedes noch so vernünftige Gegenargument würde nach einer solchen Tirade der Mutter der Nation verpuffen und den Redner in eine sehr negative Ecke stellen.

    Fazit: Wir haben es hier mit einer Frau zu tun, die leider ein absoluter Profi im Umgang mit den Medien ist. Sie weiss genau, was sie tut, sie führt Leute, steuert Meinungen. Ich bin fast froh, dass kein Pirat am Pult stand – den hätte sie wahrscheinlich geschlachtet…

    Traurig aber wahr.

  47. Vielleicht sollten wir Geld sammeln, um einen Psychologen zu finanzieren, der für uns Frau von der Leyens empfindlichste Stellen lokalisiert.

  48. @Sponkomat

    „Weiter oben wurde gesagt, man könnte aus dem Beitrag nix Neues rausziehn, da unsere Argumente immer noch die Gleichen sind usw.“

    Keine neuen Argumente gegen die Websperren. Was wir natürlich machen können, ist, Frau von der Leyens Schwachpunkte zu lokalisieren. Bisher ist noch jeder von uns ins offene Messer gelaufen, wenn er mit ihr zusammengetroffen ist. Franziska Heine übrigens auch. Frau von der Leyen hat die Verniedlichungsstrategie auch bei ihr angewendet. Die meisten von uns haben gelernt, dass man seinen Gegner am besten bekämpfen kann, indem man die besseren Argumente vorträgt. Bei Frau von der Leyen versagt diese Strategie. Das macht sprach- und hilflos. Und es macht wütend.

  49. Da hat ja auch eine Frau auf abgeordnetenwatch eine Frage an die Ministerin gestellt (einen Spitznamen will ich der wirklich nicht mehr geben, der zeigt, dass die sich für die Argumente der Opfer nicht interessiert und der neueste Artikel auf MOGiS sagt auch was zu den Lügen der von Leyen. Schließlich werden die \Sperren\ nicht aus ihrem Ressort bezahlt.

  50. @ krokodoc (50):
    Jein. Klar war die junge Dame überfordert, aber nicht speziell mit diesem Thema sondern die ganze Sendung lang. Bzw. es sieht mir mehr nach Lampenfieber als nach Überforderung aus; ihr Job war nicht, alle Themen durchrecherchiert vorzutragen, sondern die YouTube-Beiträge kurz zusammenzufassen und anzumoderieren (genauer gesagt war ich sogar überrascht, dass sie das Thema sogar ziemlich gut überblickte und den Knackpunkt direkt benennen konnte). Der Zensursula-Song war dann leider die Steilvorlage für UvdL’s „die wollen nur spielen“-Entschärfung mit dem Michael-Ende-Vergleich. Ohne das wäre es deutlich ernsthafter rübergekommen. Was du zu Zahlen und Benutzergruppen schreibst, ist zwar richtig, kann in einer solchen Sendung aber nicht geleistet werden.

    Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass die YouTube-Beiträge pauschal schlecht seien; ihnen fehlte hier und da juristischer Sachverstand („Informationsfreiheit einschränken ist verfassungswidrig“), aber das Kernproblem (Sperren bringt nix) haben sie meiner Ansicht nach überraschend deutlich dargelegt. Das Problem ist, dass UvdL an diesem Punkt vorbeigeantwortet hat und – da stimme ich dir wieder zu – die Moderation das zugelassen hat. Wenn der Vorwurf lautet „Kinderpornos sind schlimm, Sperren bringen aber nix“, kann man als Antwort nicht bloss „Kinderpornos sind sogar sehr schlimm“ stehen lassen, besonders wenn man den „Sperren bringen nix“-Teil als Moderatorin vorher selbst nochmal benannt hat.

    @ Sponkomat (66):
    Bei einem Wahlkampfauftritt hat sie alle Zeit der Welt, bei einer solchen Sendung aber nur wenige Sekunden. Also muss sie zwangsläufig schnell und pausenlos durchreden, um ihren Punkt ohne Unterbrechung zuende zu bringen (das gilt ganz allgemein). Der von dir genannte Effekt kommt dann noch dazu. Wie gesagt: Das Hauptproblem hier ist das fehlende Nachsetzen durch die Moderation.

  51. Also ich kann mir ganz gut vorstellen, dass Cem nicht geantwortet hat: Bei dem unwissenden publikum und Ursels Worten wäre er für die unwissenden defakto ein Pädokrimineller, da er ja dagegen (die Netzsperren – nicht kinderporno) ist… Das würd eeventuell Wählerschaft kosten. Dennoch hätte ich mehr von ihm gewünscht, dass er sie mit real existierenden Argumenten blos stellt.
    Ist der Cem doch selbst mal in die Kontrolle der Home Security gekommen, weil er aus Deutschland kommt aber Özdemir nicht deutsch klingt…

  52. Über Zensursula braucht man an dieser Stelle eigentlich kein Wort mehr zu verlieren. Dass sie rhetorisch und energisch ihren Abgeordneten- Kollegen weit überlegen war (ist), hat sie eindrucksvoll bewiesen. Meine Kritik gilt daher für diese Diskussionsrunde den Repräsentanten der anderen Fraktionen, die angeblich so sehr gegen die Internetsperren plädieren. Dirk Niebel von der FDP hatte offensichtlich keine Ahnung, worum es bei Internetsperren überhaupt geht, er war nicht mehr als ein Beobachter. Gerade die FDP hatte sich zuvor noch gegen das Zugangserschwerungsgesetz vehement gestämmt, doch ein weiterer Konflikt könnte die politische Hochzeit von Guido und Angie gefährden. Cem Özdemir von den Grünen hat einige Male mit der Taschenlampe in der Hose geblinkt, aber das war’s dann auch schon. Die Position der Grünen im Bezug auf Internetsperren ist weiterhin unklar, nur so kann man dies werten. Innerparteilich gab’s dazu ja auch schon heftige Konflikte, ohne dass eine Lösung gefunden werden konnte. Markus Söder von der CSU hat lediglich die Augen zwischen den redenden Personen wandern lassen. Die Position der CSU ist klar und Zensursula hat die Situation ja allein schon gut im Griff gehabt. Petra Pau von der Linkspartei kann als Entschuldigung geltend machen, dass sie kurzfristig relativ unvorbereitet in die Runde gestolpert ist. Dennoch ist sie im Netz wesentlich agressiver gegenüber den Internetsperren und hat vdL in keiner Weise die Stirn bieten können – enttäuchend! Zwiespältig betrachte ich in der Diskussion um Internetsperren die SPD. Als Vertreter dieser Fraktion hat Sigmar Gabriel nochmals die volle Zustimmung signalisiert. Der Einfluss der sog. ‚Piraten in der SPD‘ scheint mehr als gering zu sein und es wird immer deutlicher, dass diese innerparteiliche Gruppierung nur ein Instrument der SPD darstellt, doch noch ein paar Wählerstimmen auf sehr fadenscheinige und scheinheilige Art und Weise abzugreifen (http://guedesweiler.wordpress.com bringt dazu einige Indizien vor).
    Zensursula ging als eindeutige Siegerin aus dieser Debatte hervor…

  53. Ich machs selten, aber jetzt muss ich auch mal Dampf ablassen:

    Meine Wahl am 27. September hängt nicht nur vom Thema Netzsperre und weiteren „Freiheitsthemen“ ab. Wenn es nur darum ginge, würde ich sagen: Es ist ein Teilaspekt, der meine Wahl beeinflusst, aber nicht zwingend entscheidet.

    Aber bei der ganzen Diskussion ist mir eins deutlich geworden. Das Web ist ein Thema, in dem ich mich halbwegs gut auskenne und in dem es mir leicht fällt, eine eigene Meinung zu bilden und zu behaupten.
    Anders ist das in vielen anderen Bereichen (Afghanistan, Wirtschaftspolitik, Atomkraftwerke,…). Ich kann eben nur sehr schwer und oberflächlich beurteilen, wie die Lage in Afghanistan ist. Folglich bin ich auf die Aussagen von [klassischen] Medien und Politikern angewiesen.

    Jetzt sind diese Aussagen beim Thema Netzsperren aber ziemlich unsinnig. Das weiß ich nur, weil ich zufällig davon etwas Ahnung habe und mich online darüber hinaus informiert habe.
    Und da kommt für mich das zentrale Problem: Ich muss doch davon ausgehen, dass diese Verbreitung von Blödsinn, Halbwahrheiten und Lügen in allen anderen Themenbereichen auch stattfindet. Das kann ich zwar nicht belegen, aber ich muss es leider vermuten.

    Aus diesem Grund wähle ich am 27. die Piraten. Weil dann vielleicht den Etablierten auch mal ein Licht aufgeht.

  54. Hach ja…
    -Das Publikum und der durchschnittliche Zuschauer kennt doch gar nicht den Unterschied zwischen sperren und löschen, den Unterschied zwischen Internet und Web ist ebenfalls nicht bekannt. Die ganzen Gegenargumente kennen sie schon gar nicht, weil sie sich damit nicht beschäftigen. Also klatschen sie stürmisch Beifall, weil es sich einfach gut und richtig anhört.

    – Die Moderatoren und viele Journalisten haben sich doch ebenfalls nie ernsthaft mit den Argumenten beschäftigt. Sonst würden sie doch die richtigen Fragen stellen und nachsetzen.
    Warum? Weil sie auch nur durchschnittliche Nutzer im Web sind, so wie der durchschnittliche Zuschauer?! Ausnahmen mag es geben, die findet man aber nur im Netz, in unscheinbaren Print-Artikeln oder ganz selten mal im 3. Programm in Sendungen, die der durchschnittliche Zuschauer wieder nicht beachtet.

    – Die Opposition stellt die richtigen Fragen auch nicht. Weil sie sich ebenfalls nie ernsthaft damit beschäftigt haben. Sie stellt sich doch nur deshalb gegen das Gesetz, weil sie eben in der Opposition ist. Die SPD unterstützt das ganze nur, weil sie eben nicht in der Opposition ist.

    Wie soll sich also jemals etwas ändern, wenn es nie zu einem Aufeinander-treffen (in den großen Medien!) mit Leuten kommt, die Ahnung haben _und_ vor allem auch redegewandt genug sind?

    Keine Ahnung…
    Sicherlich kann man im privatem Umfeld seine Mitmenschen mühsam aufklären. Erscheint mir aber etwas zu wenig zu sein.
    Man kann Kontakt mit Politikern über Seiten wie z.B abgeordnetenwatch.de oder per mail suchen. Aber da reagieren viele einfach gar nicht oder reden drumherum und man erreicht die unaufgeklärte Mehrheit wieder nicht.

    Ich bin ratlos…
    Ich habe das Gefühl, man müsste irgendwas großes in Gang setzen, irgendwo enormen „Druck“ aufbauen. Z.B. bei einer Redaktion von ARD/ZDF. Wenn dort 134.000 organisiert der Redaktion Fragen stellen und nicht mehr aufhören, bis Journalisten das Thema in der Öffentlichkeit so behandeln, wie wir es uns wünschen…

  55. Bald kann ich ihr geschwafel auswendig

    aber bald kann ich sie fragen obsie das was sie labert auch glaubt
    also kommt alle am 23 sep. 2009 um 19:30 in der stadthalle uelzen in der lüeneburger heide

  56. @ Andi (71):

    Das ZDF hat ihr (einmal mehr?) eine Plattform gegeben, ihre Lügen zu verbreiten. Es hätte ja schon gereicht, sie zu Fragen, welche Länder sie konkret meint, aber dann hätte man wieder weiteres Material in der ihr gegenüberstehenden Netzgemeinde bekommen und weitere Beweise, dass sie faktisch lügt!

    Wenn man z.B. damit vergleicht, wie Söder (völlig zu Recht) bei der späteren Atomdiskussion vorgeführt wurde, dann bleibt eben der Eindruck, dass Uschi mit Samthandschuhen angefasst wurde und ihr der unsägliche Gabriel mit Unkenntnis zur Seite sprang.

    Ich bin übrigens inzwischen davon überzeugt, dass ihr übliches „Die meisten Kinder sind unter 10 Jahre, ein Drittel davon drei Jahre und jünger“ gar nichts mit der Kinderpornografieproblematik zu tun hat. Sie nimmt einfach eine mathematisch allgemein feststehende Tatsache und baut diese in ihre Pamphlete ein, damit alles noch dramatischer wirkt. Dabei lügt sie nicht einmal. Die meisten Kinder sind immer jünger als zehn Jahre und ein Drittel derer, die jünger als zehn Jahre sind, sind drei Jahre und jünger!

    Sehr viel mehr konnte ich mir nicht anschauen. Das war ja nur eine Wiederholung von Hurra Deutschland!, wobei man eben mit zeitlich angepassten Themen synchronisierte. Leider hat man die humoristische Klasse des Originals nicht erreich.

  57. @ Jogu (75):

    Habe in meinem Bekannten- Familienkreis einige Personen, die in die Energie- und Atomindustrie eingebunden sind. Sowohl auf Forschungs- als auch auf der wirtschaftlichen Seite.

    Leider weiß ich daher, dass die Netzpolitik unserer Regierung nicht das einzige Thema ist, in dem jede menge Schindluder getrieben wird.

  58. @ krokodoc (79):
    „Wenn man z.B. damit vergleicht, wie Söder (völlig zu Recht) bei der späteren Atomdiskussion vorgeführt wurde, dann bleibt eben der Eindruck, dass Uschi mit Samthandschuhen angefasst wurde“

    Nö, dann bleibt nur der Eindruck bzw. die Erkenntnis, dass das Thema in der breiten Öffentlichkeit (a.k.a. „offline“) schlichtweg keinen nennenswerten Stellenwert besitzt. Es wurde ja auch nicht etwa deshalb angesprochen, weil die Redaktion es für so wahnsinnig wichtig gehalten hat, sondern wie in der Sendung erwähnt weil sie damit online bombardiert worden sind. Auf das Thema Atomkraft kann man sich von langer Hand vorbereiten, das läuft seit Jahr(zehnt)en, da hat jeder sofort eine Meinung zu, das ist ein Selbstläufer, da ist man eingespielt. Aber Netzsperren? Das ist etwas völlig obskures, was den Zuschauern erst erklärt werden müsste (was die YouTube-Frau ja immerhin auch versuchte). Kein Wunder, dass man da eher geneigt ist, die relevanten Köpfe ein paar Sätze sagen zu lassen und dann weiterzumachen mit etwas, das alle kennen. Diese Vorgehensweise ist zweifellos falsch, aber was ich meine ist eben: Es wundert mich kein bisschen.

    Ganz allgemein:
    Das ist wieder ein Beispiel für den Online/Offline-Spagat, der mir an der Netzsperren-Debatte schon lange auffällt: Online sind alle fest davon überzeugt, dass das Thema mindestens so wichtig ist wie Weltfrieden und Krebsheilung zusammen und mindestens so dringend wie ein Klogang nach fünf Litern Apfelschorle, weil sonst binnen Wochenfrist das IV. Reich ausbricht. Offline hat kein Schwein jemals davon gehört. Online ärgert man sich darüber, dass die Offline-Deppen das nicht einsehen wollen und womöglich sowieso bestimmt alle unter einer Decke stecken. Offline wundert man sich höchstens über die jungen Leute mit den drolligen Wortspielen, die irgendwas mit Internet wollen. Aber vier Prozent für die Piraten werden das sicherlich schlagartig ändern! Hahaha.

  59. Es gibt doch auch immer das Argument, dass es Länder gibt, die die Kipos nicht ächten. Haben diese Länder überhaupt Server oder überhaupt einene Rechtsstaat?

  60. In einer Zeit in der politische Diskussionen Schnell auf soundbites und Schlagworte eingedampft werden, kann ich Politiker verstehen wenn sie in solch einer Sendung zu dem Thema lieber nicht viel kritisches sagen. Es ist nicht einfach unter den gegebenen Bedingungen gegen Demagogen und Populisten zu argumentieren, vor allem bei einem schwierigen Thema wo das Eis recht schnell dünn werden kann wenn man was falsches sagt. Kurz gesagt: Die Leute die die Feinheiten des Themas kennen wissen was sie von Zensursula zu halten haben und die anderen kann man in wenigen Sekunden kaum überzeugen, schon gar nicht mit sowas wie Argumenten, insofern gibts da nicht viel zu Gewinnen, ausser vielleicht jemand ist clever genug die bereits erwähnte Frage nach den Ländern zu stellen, aber so clever war keiner dre anwesenden.

  61. Wir drehen uns im Kreis! Das ist kein Diskurs mit der Community, das ist keine zielgerechtete Diskussion, das ist einfach nur Aneinandervorbeireden in Reinkultur.

    Wir brauchen eine Gruppierung von vielleicht 5 Leuten „aus dem Internet“ (Nominierungen lasse ich jetzt mal offen, wir kennen unsere Spezis wie netzpolitik oder fefe ja) die unserer Lieblings-Heißluftpumpe entgegentreten und sich sofort einhaken, wenn das Gespräch wieder den neutralen Boden verlässt – niemand muss erinnert werden, was vdL unter KiPos (wobei ich scusiblog zupflichten muss, dass das, was sie beschreibt, dokumentiertem Kindesmissbrauch näher kommt, aber nun gut) versteht. Man muss ihr die Adjektive aus den Sätzen reißen, um ihr die heiße Luft zu entziehen!
    Ebenso wichtig ist es, sie sofort abzuwürgen, wenn sie mit dem Finger auf andere Länder zeigt, die KiPos nicht löschen. Da muss man sich sofort einklinken und die Argumente so widerlegen, wie wir es in Sammlungen im Netz bereits tun. zB dass die meisten KiPos in der EU und in den USA liegen (viele Server auch in Dland), dass Indien sehr wohl KiPos löscht, dass KiPos auch im Netz strafbar sind, dass vdL mal lieber die Beamten mit Geld versorgen sollte, anstatt >100’000’000,- in ein experimentelles System zu pumpen, das mit Sicherheit von denen umgangen werden kann, die es umgehen wollen.

    Ich bin die ewig gleichen Diskussionen ohne Ende in Sicht satt! Es herrscht keine Interaktion zwischen Politikern und Volk, sondern nur das Aufeinandertreffen von zwei Fronten.

  62. @Tinte

    „Wir brauchen eine Gruppierung von vielleicht 5 Leuten “aus dem Internet” (Nominierungen lasse ich jetzt mal offen, wir kennen unsere Spezis wie netzpolitik oder fefe ja) die unserer Lieblings-Heißluftpumpe entgegentreten und sich sofort einhaken, wenn das Gespräch wieder den neutralen Boden verlässt […]“

    Und wie stellst du dir das vor? Erst mal Gelegenheit bekommen, ihr direkt gegenüber zu treten – immer anwesend zu sein, wenn sie in irgendeiner Polit-Talkshow ihren Bullshit hochwürgt und wiederkäut – und auf Augenhöhe. Du kannst dich schließlich nicht selbst einladen. Fefe wäre sicherlich gerne bereit, mit Frau von der Leyen direkt zu diskutieren. Übrigens traue ich Fefe eher zu, Frau von der Leyen Kontra zu geben. Markus scheint mir insofern ungeignet zu sein, weil er zu zivilisiert und zu respektvoll ist. Cool fände ich z. B. folgendes: Sobald sie anfängt loszulegen, unterbrechen und für sie weiterreden. Im gleichen Tonfall. Wir wissen ja, was sie sagen will. Sie betet den Scheiß nach Schema F herunter. Damit hätte man ihr schonmal den theatralischen Auftritt vermasselt. In dem Moment, in dem es ihr gelingt ihr Meine-Damen-und-Herren,-wenn-ich-über-Kinderpornographie-rede-dann-meine-ich-vergewaltigte-Säuglinge loszuwerden, ist es schon fast zu spät. Argumente dringen dann kaum noch zum von der Wut auf die Kinderschänder adrenalinisierten Publikum durch.

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