Neues von OpenStreetMap

Vor Kurzem hat die Zahl der registrierten Mitglieder des OpenStreetMap-Projekts die magische Zahl von 100000 überschritten. Dies bedeutet eine Vervierfachung im Laufe des letzten Jahres. Für die Zukunft ist ein Wechsel der Benutzerschnittstelle angekündigt, zudem wird ein neuer, durch Spenden finanzierter Datenbankserver erworben. Auch die Integration in Wikipedia soll verbessert werden.

Des Weiteren kann das Team zwei Auszeichnungen verbuchen:

OpenStreetMap ist eindeutig aus den Kinderschuhen gewachsen. Das wird auch durch gleich zwei „Linux New Media Awards“ unterstrichen, die OpenStreetMap kürzlich in den Kategorien „innovativstes Open-Source-Projekt“ und „Outstanding contribution to Linux and Open Source“ verliehen wurden. Die Zukunft geographischer Daten ist „OPEN“.

Vom 10. bis zum 12. Juli findet, zum ersten Mal 3-tägig, in Amsterdam die OpenStreetMap-Konferenz „State of the Map“ statt, auf der man sich ein eigenes Bild vom Projekt und dessen Team machen kann.

Auch wenn OpenStreetMap eher ideologische als optische Vorzüge hat, gibt es eine interessante Neuerung: Das Forschungsprojekt Geodateninfrastruktur-3D entwickelt eine 3D-Oberfläche, die mit OpenStreetMap-Daten gespeist wird. Das Programm ist natürlich keine Konkurrenz zu GoogleEarth, läuft aber durch die Java-Basis auf allen Betriebssystemen und war auch beim Test am Alt-Rechner erträglich schnell. Das OSM-3D genannte Projekt stellt Höhenunterschiede grafisch da, kann mit Spielereien wie Sonnenstand-Simulator und Vogelflug-Modus aufwarten und ist auf jeden Fall eine interessante Ergänzung zur eher kargen Web-Oberfläche von OpenStreetMap.

Falls das OpenStreetMap-Projekt noch nicht für jedem ein Begriff ist: Die Daten werden von Nutzern gesammelt und eingereicht, was im Gegensatz zu GoogleMaps deren freie und kostenlose Verwendung, beispielsweise für Wanderkarten oder Routenplaner, ermöglicht. Zudem werden auch kleine Wege eingetragen, da sogar der Waldpfad hinterm Haus beim Gassi gehen mit kartografiert werden kann. Mehr Infos gibts im OSM-Wiki.

Leser, die bei OpenStreetMap aktiv sind, können ihre Erfahrungen gerne in den Kommentaren verbreiten.

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5 Ergänzungen

  1. Also, ich bräuchte mal kurz eure Hilfe…
    Entweder habe ich Déjà-vu-Erlebnis, oder das was ich suche, gibt es tatsächlich:
    Ich bin irgendwann über einen Onlinedienst gestolpert, der es erlaubte, in bestehende Karten eben nach Wikipedia-Manier Gebiete einzufügen, diese zu benennen und dann in ein zusätzliches Fenster Infos über dieses Gebiet einzugeben. Bsp.: Ich finde auf einer Luftaufnahme ein Waldstück und weiß, dass es der „verwunschene Wald“ ist. Nun kann ich direkt in der Karte ein Polygon abstecken, dieses „verwunschener Wald“ nennen und dann ein paar Infos über Schätze und Reichtümer in diesem Wald eingeben. Ich erinnere mich noch, dass eine Eingabe in englisch erbeten wurde, man aber optional in der jew. Landessprache eine Beschreibung eingeben konnte.
    Sagt das jemandem was?

    1. Exakt das ist OpenStreetMap.

      Zu OSM:
      Nicht nur ein API-Wechsel steht an, sondern – besonders wichtig – ein Lizenzwechsel unter die ODbL (http://www.opendatacommons.org/licenses/odbl/) und die ODC-Factual (http://www.opendatacommons.org/licenses/fil/).
      Leider ist die OSM-Foundation dabei nicht gerade so offen mit Informationen, wie sie eigentlich sein sollte. Gerade in der deutschen Community herrscht noch große Unsicherheit und Skepsis gegenüber der Lizenz, weil noch keiner richtig versteht, was nach dem Lizenzwechsel mit neuer Lizenz alles erlaubt sein wird und was nicht.
      Besonders argwöhnisch wird auch betrachtet, dass die Lizenz bis zum Ende dieses Monats unter allen Umständen „durchgepeitscht“ werden soll und Verbesserungen nachher mit einem erneuten Lizenzwechsel auf eine neue Version kommen sollen.

  2. Das Tolle ist, dass man die Rohdaten selbst rendern kann. Dann werden die ideologische Vorzügen auch noch optisch schön.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.