Mitmachen: Drei-Stufen-Test bei ARD und ZDF

Der Rundfunkänderungsstaatsvertrag ist ein kompliziertes Gebilde, was die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten mehr oder weniger aus dem digitalen Zeitalter raus halten soll. Wer sich immer wunderte, warum die ARD oder das ZDF nicht mehr im Netz machen, die Videos in der Regel nur sieben Tage online stehen und ältere MP3s bei Radiosender nicht mehr verfügbar sind, hat beim Rundfunkänderungsstaatsvertrag die Lösung gefunden.

Das blöde ist, dass die Nutzer in der Debatte nie gefragt werden. Auf den üblichen Medienkongressen mit ihrer Meinungsbildung diskutieren Politiker mit Verlegern / Verbänden und dem Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk immer nur darüber, dass letztere weniger im Netz machen können dürfen. Das prägt die Debatte. Verbraucherschützer und Zuschauer und Zuhörer werden nicht gefragt. Dabei bezahlen wir den Laden und in der Regel wünscht man sich als Zuschauer und Zuhörer viel mehr.

Meine Kernwünsche für einen Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk im Netz sind z.B.:

Freie Lizenzen für freie Inhalte! Ich möchte möglichst viele Inhalte der Öffentlich-Rechtlichen unter Creative Commons Lizenzen veröffentlicht sehen, im Optimalfall auch Remix-fähig.

Offene Formate für freie Inhalte! Die Real-Player Technologie ist zum Glück weitgehend auf dem technologischen Friedhof, aber Flash wird gerne genutzt. Dabei muss ich aktiv auf die Mediatheken surfen, um mir Inhalte anzuschauen, wenn diese denn überhaupt online stehen. Die wenigsten Inhalte werden als Podcast veröffentlicht, sind herunterladbar und das auch noch in einem offenen Format. Das sollte man ändern, so dass man besser Orts- und Zeitunabhängig die Programme hören und sehen kann. Wieso soll ich mir viele Inhalte nicht im Zug oder im Park ohne Internetverbindung anschauen dürfen? Und warum kann ich nicht mehr Inhalte in meinem Blog einbinden?

Öffnet die Archive! In der Regel werden Inhalte nur sieben Tage online zur Verfügung gestellt. Wie die Zahl „7“ zustande kam, weiß ich nicht mehr. Die Verleger-Lobby hat sie mal in die Welt gesetzt, um klar das Öffentlich-Rechtliche Angebot zu beschränken. Das ist aber nicht im Interesse der Zuschauer und Zuhörer. Warum sollte man nicht noch nach sieben Tage einen Video-Clip oder eine Radiosendung hören dürfen? Also kippt die 7-Tage Regelung und öffnet die Archive. Unser mitfinanziertes kulturelles Erbe sollte öffentlich zugänglich sein !

Der Sendebezug muss weg! Es gibt einen Sendungsbezug: Ins Netz sollen nur Sachen kommen, die über Radio und Fernsehen gesendet wurden. Das führt zu der absurden Situation, dass z.B. ein Korrespondent aus dem Iran nicht weitere Informationen, wie Video-Clips, einfach online stellen darf, die nicht zuvor im Fernsehen gesendet wurden.

Der Drei-Stufen-Test:

Im Moment laufen Konsultationsverfahren für den sogenannten Drei-Stufen-Test (Mehr dazu auch bei Telemedicus: Was ist eigentlich der Drei-Stufen-Test?). Verschiedene Angebote der ARD und des ZDF stehen auf dem Prüfstand. Normalerweise läuft dieses Verfahren so ab, dass sich nur die ganzen Verleger und ihre Lobbys mit juristischen Stellungnahmen in die Debatte einmischen. Das muss aber nicht so sein! Alle können daran teilnehmen und ihre Meinung und Wünsche artikulieren. Das ist zwar etwas kompliziert, weil es unterschiedliche Rundfunkräte als Empfänger der Stellungnahmen für unterschiedliche Angebote gibt. Aber man muss weder eine juristische Stellungnahme vorlegen, noch hoch-wissenschaftlich argumentieren. Mit einer Mail an die richtige Adresse, wo man seine Wünsche aus Nutzersicht artikuliert, ist man einfach dabei!

Ich hab mal die „Bundesangebote“ zusammen gesucht. Hier sind die momentan zur Diskussion stehenden Angebote der ARD und des ZDF, für die Konsultationen laufen. Man muss dabei beachten, dass die Frist für die ARD-Angebote schon am 29. Juli abläuft und die für das ZDF-Angebot erst am 24. August. Für die ganzen Konsultationen der Landesrundfunkanstalten hatte ich keine Zeit.

Und hier ist nun die Liste mit Kontakt-Mailadressen für die Stellungnahmen:

boerse.ARD.de -> hr-Rundfunkrat@hr-online.de

DasErste.de -> DST.DasErsteDe@brnet.de

eins-extra.de ->dst-einsextra@ndr.de

tagesschau.de -> dst-tagesschau@ndr.de

einsfestival.de und sportschau.de -> rundfunkrat@wdr.de

ARD.de und Einsplus.de -> dreistufentest@swr.de

KiKa.de und KI.KA.Text -> rundfunkrat@mdr.de

ARD Text, ARD Portal/iTV und EPG -> gremiengeschaeftsstelle@rbb-online.de

ZDF.de, 3sat.de, Phoenix.de -> Das ZDF bekommt keine Mailadresse, da darf man nur ein Kontaktformular nutzen.

Wäre doch gelacht, wenn man aus dem Netz nicht mehr Stellungnahmen bekommen könnte, als die wenigen, aber sehr einflussreichen Verleger-Lobbys und ihre Mitgliedsunternehmen zustande bekommen. Bei den Forderungen könnt Ihr Euch bei den von mir oben aufgestellten Punkten orientieren. Oder Ihr schreibt noch mehr Forderungen aus Nutzersicht in die Kommentare. Und ich ergänze die Liste gerne.

Nochmal die kurze Fassung: Mails schreiben an die richtigen Mailadressen und Eure Wünsche artikulieren, dass Ihr die Angebote länger im Netz haben wollt, dass Ihr sie auch herunterladen und remixen wollt. Weitere Wünsche könnt Ihr gerne ergänzen. Wer sich nur für das Angebot von Tagesschau.de interessiert, kann aber gerne nochmal an die anderen Adressen Mails schicken.

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72 Ergänzungen

  1. Wie ist eigentlich die Situation in den einzelnen Redaktionen der öffentlich Rechtlichen Anstalten, wie ist deren Sich der Dinge?… Sie berichten seit Jahrzehnten über Verbraucherproblematiken, haben sich zu Ihrer eigenen jetzigen Lage bisher nur verhaltend geäußert. Es wäre äußerst Interessant wenn hier ein Diskurs mit den Machern von HR2 der Tag, SWR2 Wissen, WDR Markt, Zapp, NDR Extra 3, BR3 Quer, Plusminus, Monitor, Leonardo usw. stattfände …

  2. >Das ist aber nicht im Interesse der Zuschauer und Zuhörer.

    Was nicht im Interesse der Zuschauer und Zuhörer ist,ist das man gezwungen wird dafür zu bezahlen.
    Die ÖR müssen endlich verschlüsseln,so dass nur noch der bezahlen muss der die Inhalte auch nutzen will.

    Ich will nicht für haufenweise trash Serien bezahlen müssen,und mich darüber ärgern müssen das es in amerika offenbar kein Problem ist immer wieder absolut hochwertige serien und filme zu produzieren.

    1. Das Verschlüsselungsargument widerspricht dem Grundprinzip des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, er soll integrieren und ein Angebot für alle sein. Damit – zwei Bespiele – auch die 12jährige Tochter des GEZ-Verweigerers Wissenschaftssendungen im Dritten sehen kann oder der Asylbewerber Opern.

      Eine Verschlüsselung schlösse hingegen aus.

  3. @1

    An einen Maulkorb glaube ich nicht. Ich weiß zumindest das Panorama hierzu einen kleinen Beitrag in ihrer Sendung hatte.

    Ciao
    Kasimir

  4. Im Gegensatz zur Kampagnen-Mentalität der Zeitungskollegen üben die Journalisten von ARD und ZDF tatsächlich Zurückhaltung in eigener Sache. Vermutlich aber eher, weil sich die Weitsichtigen nicht dem Vorwurf von parteiischer Berichterstattung in eigener Sache aussetzen wollen, andere aufgrund ihrer Verwurzelung in der alten Medienwelt die Problematik nicht erkennen.

    http://www.wdr.de/themen/kultur/rundfunk02/staatsvertrag_zwoelfter/uebersicht.jhtml

  5. „Öffnet die Archive!“

    War da nicht was mit dem Rundfunkstaatsvertrag? Meines Erachtens war das eine politische Entscheidung, die natürlich auf Lobbydruck beruhte-die „freie“ Presse sollte nicht untergehen, insbesondere Spiegel & Co. haben da Druck gemacht.
    Wenn ich mich recht erinnere…

  6. Ich hab dem ZDF grad mal gesagt, was ich möchte: Alle Inhalte unbegrenzt online, Sendungen zum Download, vernünftig aufbereitete, frei verfügbare Archive.

  7. Dieser Aufruf ist so naiv, dass mir echt nix mehr einfällt. Auf einen 10.000-Zeilen-Kommentar, der erklärt, warum das alles eben so nicht geht, habe ich jetzt auch keine Lust. Recherchiere doch mal einfach. Und gerade die ÖRs zu einer Stellungnahme aufzufordern ist echt lustig. Die wollen das doch alles selber.

  8. Wieder nur die halbe Wahrheit…..
    Das Verweildauerkonzept ist ja noch nicht abschließend geprüft; vorher ist eine Aussage überhaut nicht möglich!

  9. Die E-Mails sollten auch an viele Privatsender und die großen Verlagshäuser geschickt werden. Diese Gruppen tragen zum großen Teil dazu bei, dass die ÖR nicht so frei mit ihren Inhalten umgehen dürfen.

    U.S. würde ich nicht als Beispiel gelten lassen. Die besten Serien gibt es bei HBO (früher jedenfalls), Showtime und kleinen Kabelsendern. Um die alle zu sehen, muss ich monatlich sehr tief in die Tasche greifen.
    Ob das Konzept des Pledge Drives für die Geldbeschaffung in Deutschland akzeptiert würde weiß ich nicht. Ich bin mir aber sicher, dass auch dann die Leute mehr für Musikantenstadl und Sportschau zahlen aus für Druckfrisch und anspruchsvolle Fernsehfilme.
    ich würde liebend gerne meine gesamte GEZ-Gebühr einmal an dradio.de und arte überweisen.

    BBC hat für mich die beste Lösung, aber das ist schon sehr viel Geld, was da angefasst wird.

  10. ard und zdf abschaffen!!! sowie alle anderen oeffentlich-rechtlichen sender…

    zwar wuerde man auch etwa 1% gute formate verlieren aber auch 99% lügen und stumpfe unterhaltung

    und jetzt noch fordern die sollen mehr online machen? wollt ihr noch mehr GEZ bezahlen?

    confused

  11. Ein Punkt, der nicht angesprochen wurde: Viele Sachen könnten die öffentlich-rechtlichen Sender gar nicht ins Netz stellen, selbst wenn es möglich wäre. Immer da wo die Rechte von Komponisten an Musikuntermalung tangiert werden, wird es schwierig. Und ohne Musikuntrmalung läuft ja nichts mehr. Daher hatten die Sender auch keine zu große Bauchschmerzen wegen der 7-Tage-Regelung. Länger würden sie mit den Urhebern Probleme bekommen. Also die Forderung: Z.B. Mehr CC-Musik benutzen. Ist auch ein Prozessproblem. Die Sendungen werden immer noch für die (oft einmalige) Austrahlung im TV produziert. Dementsprechend die Verträge und Umgang mit Urheberrechten. Wenn von vorne herein die komplette Nutzerkette bis ins Internet berücksichtigt werden würde, wäre mehr im Netz zu finden. Aber solche strategischen Überlegungen wären der Horror für die Verleger, die froh sind, dass die öffentlich-rechtlichen Sender so unkordiniert agieren.

  12. Dieser Rundfunkstaatsvertrag ist wieder so eine Angelegenheit, wo sich die finaziellen Interessen einiger weniger privater Verleger oder Sender durchgesetzt haben zum Nachteil so gut wie aller Bürger.
    Man musss sich das mal klar machen: die Sender wollen den Bürgern (teilweise ja wirklich sehr gute, v.a. Radio-)Sendungen und andere Informationen zur Verfügung stellen, dürfen es aber nicht, weil die Privatwirtschaft da (auch an der Qualität) nicht mithalten kann…

    1. Zitat aus der Seite http://zdfmediathk.sourceforge.net/:
      „Da sich der Sender ARD über das Programm beschwert hat, habe ich die Funktionsweise für den Sender ARD geändert. Das Programm arbeitet jetzt ähnlich langsam (nur Ard), als wenn Sie sich selbst vor den PC setzten würden und sich durch die Website klicken…“

      Wenn die ÖR ihre Angebote eigentlich verbessern wollten, warum stellt sich ARD dann hier so an? Verstehe ich nicht.

  13. Es wär nicht schlecht gewesen, wenn der Autor den so komplizierten Rudnfunkstaatsvertrag vorher mal gelesen hätte. §11d hätte schon gereicht. Der Sendungsbezug führt nicht dazu, dass nur ins Internet gestellt werden darf, was gesendet wurde. Viel mehr dürfen für sendebegleitende Telemedien auf „genutzte Materialen und Quellen“ zurückgegriffen werden. Auch ist das „mitfinanzierte kulturelle Erbe“ nicht bedroht, denn für alles, was nur nach Kultur oder Zeitgeschichte riecht, dürfen zeitlich unbefristete Archive angelegt werden. Was die 7-Tage Regel betrifft, hab ich im Gedächtnis, dass dies eine Übernehme einer BBC-Regel ist und keine Verlegerlobbyzahl. Die Regel selbst wird von den Öffentlich-Rechtlichen eh nur als „Empfehlung“ verstanden. Ihre Telemedienkonzepte gehen in der Regel von längeren Fristen aus. Im Übrigen ist den Sendern diese Regel aber auch gar nicht so unlieb, können Sie Ihre Sendungen auf DVD oder im Internet verkaufen.
    Für TV-Gucker mag es betrüblich sein, wenn die öffentliche Archivierung begrenzt ist, da Video-Recorder ja anscheinend out sind. Letztlich wurde es aber höchste Zeit, die Anstalten wenigstens auf dem Papier etwas zu bremsen. Das Internet ist nämlich kein inhalte-freier Raum, der mit Rundfunk gefüllt werden muss.

  14. Der Artikel basiert auf einem Irrtum: Der 12 Rundfunkstaatsvertag ist erstens sehr viel flexibler und günstiger für die Öffentlich-Rechtlichen als oben dargestellt. Zweitens geht es bei den Stellungnahmen im Drei-Stufen-Test nun nicht darum, zum Gesetz Stellung zu nehmen, sondern zu den Telemedienkonzepten der Rundfunkanstalten. Die also gilt es erstmal zu lesen.

    Hier etwa findet sich das Konzept der ARD:
    http://www.hr-rundfunkrat.de/download.jsp?key=standard_document_37109356&row=2&rubrik=45266

    Für jede Rundfunkanstalt gib es noch einmal ein eigenes Telemedienkonzept.

    In den Telemedienkonzepten beantragen ARD & ZDF zukünftig über 100 Mio. Euro pro Jahr für Online-Angebote ausgeben zu dürfen. Einen Sendungsbezug soll es bei den Online-Angeboten gar nicht mehr geben. Eigenproduzierte Soaps etwa sollen bis zu 6 Monate nach Ausstrahlung der letzten Folge online stehen. Inhalte mit Bildungscharakter sollen fünf Jahre im Netz stehen. Die 20 Uhr-Tagesschau unbegrenzt. Allein für die Online-Berichterstattung von der Fussball WM 2010 möchte der WDR im nächsten Jahr 800.000 Euro mehr an Gebührengeldern ausgeben. Zudem wollen die Rundfunkanstalten so manchen sehr mainstreamingen MySpace-Clone-Klimbim veranstalten.

    Es ist also nicht so, dass die öffentlich-rechtlichen Anstalten hier gerade aus dem Netz gedrängt werden. Man könnte sich im Gegenteil fragen, ob mit den derzeitigen Telemedienkonzepten die Rundfunkanstalten ihren Qualitätsauftrag wirklich ernst nehmen – oder ob sie mit ihrer „Das Quiz“- und Fernsehgarten-Haltung gerade ins Internet unterwegs sind.

    Das Lizenz- und Format-Anliegen, das oben formuliert wurde, ist aber auf jeden Fall uneingeschränkt zu unterstützten.

    gruss,

    rml

  15. @hape:

    „Für TV-Gucker mag es betrüblich sein, wenn die öffentliche Archivierung begrenzt ist“
    –> Das ist es für alle, da allen Informationen entzogen werden (auf die sie bis jetzt noch zugreifen können)

    „Letztlich wurde es aber höchste Zeit, die Anstalten wenigstens auf dem Papier etwas zu bremsen.“
    –> WIESO DENN?? Damit die Bürger weniger Informationen bekommen? Und sich (eventuell schlechtere) Informationen bei den privaten Konzernmedien holen müssen?

    „Das Internet ist nämlich kein inhalte-freier Raum, der mit Rundfunk gefüllt werden muss.“
    –> Was ist das denn bitte für ein Unsinn?

  16. Nein, bitte nicht die ÖR ins Netz – die haben dort genauso wenig verloren, wie die Privaten. Schlimm genug, wenn deren Propaganda schon die Rentnergeneration versaut.

    Grundversorgung im Internet? Das erledigen bspw. die zahlreichen Blogs wesentlich besser, mit riesigem Abstand.

    Schon schlimm genug, dass man für einen PC schon diese Radiogebühr aufgezwungen bekommt.

  17. @ Markus: „WIESO DENN?? Damit die Bürger weniger Informationen bekommen? Und sich (eventuell schlechtere) Informationen bei den privaten Konzernmedien holen müssen?“

    Da fragt man sich doch: Warum eigentlich überhaupt private Kommerzmedien?

  18. @5: das mit dem Verschlüsseln sehe ich anders. Ich finde eine Verschlüsselung des Öffentlich-Rechtlichen Angebotes inakzeptabel. Noweblog hat das in Kommentar 6 schon kurz beschrieben.

    @13: Nur zu. Für die Artikulation von Nutzer-Interessen ist es nicht zu spät. Und die fehlten leider immer in der Debatte.

    @25: Die Entscheidung der Ofcom in UK ist sicherlich vollkommen ohne eine Verleger-Lobby entstanden…

  19. Ich würde mich deinem Standpunkt, dass die Nutzer bei der Entscheidung gefragt werden, ob der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine Produktionen unbegrenzt im Internet veröffentlichen darf, unter einer Bedigung ohne Zögern anschließen: die selben Nutzer müssten dann auch über die Höhe der Rundfunkgebühren und zukünftigen Änderungen an derselben mitentscheiden. Soll heißen: wer will, dass sie alles ins Internet stellen, soll auch die Kosten, die damit verbunden sind, mittragen.

    Andernfalls passiert hier nämlich genau dasselbe, wie in der „normalen“ Politik: auf der einen Ausgabenseite werden alle möglichen Leistungen gefordert, auf der Einnahmeseite wird jede Einnahmeerhöhung abgelehnt, die alle trifft.

    Deal?

  20. Um mal etwas gegnen zu halten: Ich habe mich auch jahrelang gegen die ÖRs gewehrt, aber inzwischen muss ich sagen, dass es – wenn man weiß wo man suchen muss – bei denen doch einiges an interessanten Angeboten gibt für die ich gerne bereit bin zu zahlen. Gerade im Bereich der Dokumentationen liegt die Qualität weit über dem, was die privaten Sender zum tausendsten mal in ihrer „Infotainment“-Stunde durchkauen. Man sollte auch nicht vergessen, dass ÖRs nicht nur aus ARD und ZDF bestehen. Gerade die Lokalsender haben öfter interessante Sendungen (bsp. Extra3) oder auch Programme, die nur für kleine Zuschauergruppen interessant sind (für PC-begeisterte sei hier z.B. Chaosradio (rbb/fritz) und c’t-TV (HR) genannt).

    Über das Finanzierungmodell lässt sich streiten, keine Frage, aber momentan wird bezahlt und da lässt sich auch so schnell nichts dran rütteln, daher sehe ich die Forderungen auch als gerecht an – was durch die Öffentlichkeit finanziert wird sollte ihr auch zugänglich sein.

    Die Verschlüsselung finde ich auch keine praktikable Lösung – zum Einen würde das vielen Menschen den Zugang zu einem großen Informationsarchiv (noch mehr) erschweren. Wer kein Geld hat kann nicht zugreifen. Außerdem würde dies in einem ähnichem Technikchaos ändern wie z.B. die Verschlüsselung der Privatsender im digitalem Kabel: Tausende Cryptokarten welche nur in „zertifizierten“ Receivern laufen. Nicht gerade das, was ich Benutzerfreundlich nenne.

  21. hmm.. im prinzip hast du mit den punkten recht.. aber ..ganz ehrlich.. ich bin da raus. Ich habe vor Monaten mein TV abgeschafft und das auch bei der GEZ abgemeldet.

    die ÖR sind für mich überflüssig

  22. @Markus.
    “Das Internet ist nämlich kein inhalte-freier Raum, der mit Rundfunk gefüllt werden muss.”
    –> Was ist das denn bitte für ein Unsinn?

    Dieser Unsinn bedeutet, bevor irgendetwas auf Gebührenkosten ins Netz gesendet wird, sollte erst mal darüber nachgedacht werden, ob nicht bereits ausreichend private Angebote vorhanden sind. Nehmen wir einfach mal die Dudelwellen, die die einzelnen Sender haben. Warum müssen die öffentlich-rechtlich ins Netz gestreamt werden, wenn es dafür schon zig Angebote gibt. Die Alte Regel, dass alles, was die öff-r Sender machen, Grundversorgung ist, müsste fürs Netz erstmal dahingehend geprüft werden, ob das Netz eine Grundversorung in diesem umfassenden Sinne braucht. Und dann kann man darüber reden, was mit den öff-r Inhalten im Netz geschehen soll.

  23. @hape Im Netz gibt es keinen Engpass. Wenn Inhalte redundant vorhanden sind, schadet es nix.
    ES SEI DENN diese selben Inhalte will jemand anderer kostenpflichtig oder werbezugemüllt an den Mann und die Frau bringen, dann stört ein kostenfreier und werbefreier Zugang bei den Öffentlich-Rechtlichen natürlich gewaltig.

  24. Die 12-Jährige Tochter des GEZ-Verweigerers kann jetzt schon keine Wissenschafts-Sendungen mehr schauen, da es a) keine mehr gibt und b) im gesamten Haushalt keine Geräte zum Empfang bereitgehalten werden.
    Es gäbe durchaus Lösungen für Decodersysteme z.B. mit Haushalts-Key. Man (die Gesellschaft) muss halt die Frage beantworten, ob sie noch einen Staatsfunk haben will und was er ihr wert ist. Es muss allerdings auch die Möglichkeit geben, sich diesem bei Nichtnutzung zu entziehen. Sollte eine zukünftige Lösung alle erfassen, so wäre analog zum Kohlepfennig, die Nummer aus dem Steuersäckel zu bezahlen.

    1. @41

      Nein, eine Verschlüsselung wäre analog zu Mautgebühren auf sämtlichen Autobahnen, Bundesstraßen und Fahrradwegen, die auch nicht von allen Bürgern in Anspruch genommen werden.

  25. Bittorrent währe eine super Möglichkeit um die Videos zu verteilen. Die eingesparten Traffic-Kosten könnte man dann anders investieren oder einfach einsparen. Wie gesagt, offene Formate währen auch ne tolle Sache.
    Und mal was generelles: währe es nicht schön, wenn man sich seine Programme selber zusammenstellen könnte bzw nur für das zahlt, was man sich wirklich anschaut/anhört?

  26. @hape:
    Ich würde mal behaupten, dass in allen Bereichen, die nichts mit trivialer Unterhaltung zu tun haben (Information, Dokumentationen, Kultur …) in keinster Weise ein „ausreichendes“ privates Angebot vorhanden ist.

    Außerdem: die inhalte sind doch da, warum sollen sie dan nicht ins Internet gestellt werden (dürfen), das für viele heute die Informationsquelle Nr. 1 ist?

  27. @Markus:
    Wenn es in allen nicht-trivialen Bereichen Defizite gibt, dann scheint die gesamte Weltpresse nichts zu taugen, von anderen Angeboten ganz abgesehen. Wobei meine Erfahrung eher ist: Je größer die Liebe zur Sache, desto besser das einzelne Angebot. Geld kann da nicht mithalten.

    Zu Punkt 2: Weil der Auftrag lautet, Rundfunk grundzuversorgen. In anderen Medien wie dem Internet sollte Privatinitiative erstmal eine Chance haben, bevor sie von väterlicher Vorsorge erstickt wird. Wer bei Privatinitiative nur an Pressegroßkonzerne denkt, unterliegt dem gleichen Schwarz-Weiß-Denken, das die öff-r Vertreter gerne fürs Netz suggerieren.
    Das Netz ist mehr als ein duales System. Es ist schmutziger, nicht so bequem, es ist vielfältiger, kann verwirrend sein, aber man könnte das auch einfach Freiheit nennen.

  28. @45: Ich sehe netzpolitik.org durchaus als privatwirtschaftliches Medium und mich als Verleger. Und trotzdem habe ich keine angst, durch die ÖR in „väterlicher Vorsorge“ erstickt zu werden.

  29. @hape:
    Ich denke, hier zeigt sich auch mal wieder deutlich ein Unterschied in der Betrachtung des Internets (dieses Internet da im Gegensatz zu den anderen Medien hier). Das Internet bietet doch gerade die Möglichkeit, ein Medium für die anderen Medien zu sein, ein globaler ewiger Wissensspeicher (huch, klingt das pathetisch), eben auch für Videos, für Radiobeiträge usw.

    Und wenn du von Freiheit sprichst: warum soll der Internetbenutzer nicht die Freiheit haben, sich Informationen eben durch dieses neue Medium Internet zu beschaffen (Informationen, die deren Urheber ja auch über das Internet verbreiten wollen!).
    Und Privatinitiative wird doch nicht „erstickt“. Der Bürger sollte doch vielmehr die Möglichkeit und die Freiheit haben, die Informationen zu betrachten, die er persönlich für die besten hält, ob diese jetzt aus privaten oder öffentlich-rechtlichen Quellen entspringen.

  30. @Markus: Ich schätze, das ist eine grundsätzliche unterschiedliche Betrachtungsweise, die wir haben. Ich möchte so wenig „von oben“ organisierte Inhalte wie möglich im Netz haben. Tatsächlich brauch ich sie auch nicht. Würden ARD und ZDF im Netz fehlen, würde ich es nicht merken, weil deren Seiten für mich nicht relevant sind. Jemand mit anderen Mediennutzungsgewohnheiten sieht das eben anders. Der Haken ist, dass ich seine Gewohnheiten mitfinanzieren soll. Eine breite Gebührenzahlerbasis, viele gebührenfinanzierte Inhalte sind nur dann wünschenswert, wenn man zu den Nutzern des Angebots zählt. Steht man auf der anderen Seite, ist jedes öff-r Angebot nur ärgerlich. Konkurriert man mit eigenen Angeboten gegen öff-r Seiten, dann bezahlt man sozusagen die Konkurrenz. Das ist dann schon unzumutbar. Deshalb finde ich Grenzen für die öff-r Anstalten richtig. Die Sorge, dass der aktuelle Staatsvertrag die Anstalten zu sehr eingrenzt, ist allerdings unbegründet, weil die Anstalten es gewohnt sind, Regeln zu ihren Gunsten so weit zu dehnen wie nur irgend möglich.

  31. @Noweblog: Derzeit haben wir diese Maut auf alle Straßen. Quasi eine Kfz-Steuer auch wenn man kein Auto hat. Das Internet hat sich selbst grundversorgt und es braucht die öffentlich-rechtlichen nicht. Wenn sie ihre Online-Inhalte zum Beispiel erst gegen Eingabe der Teilnehmernummer freigeben, wären die Verleger glücklich und man könnte sich im Netz bewegen ohne Mutantenstadl oder Anne will (dein Geld) mitfinanzieren zu müssen. Ich habe seit dem ich ausgezogen bin keinen Fernseher mehr und ich will mit ARD/ZDF nichts zu tun haben. (@markus das CaptchaDingen nervt)

  32. @Hape: Ich verstehe es eigentlich so, dass man mit den Gebühren nicht einfach die Privatgewohnheiten von Fernsehguckern finanziert (zu denen auch ich nicht gehöre), sondern eine öffentliche Dienstleistung, die dafür sorgt, dass den Bürgern immer ein gewisses Informations- und Kulturangebot zur Verfügung steht und somit ein gewisses Bildungsniveau erhalten bleibt. Davon habe ich auch etwas, wenn ich selbst nicht gucke, so wie ich auch etwas von Schulen und Universitäten habe, wenn ich selbst keine Kinder habe und nicht studiere. Wir subventionieren mit unseren Steuern auch Theater und Museen. Soll das alles weg?

    Es stimmt schon, in Form von Zeitungen gibt es ausgezeichnete privatwirtschaftliche journalistische Angebote. Aber wenn ich mir den Privatfernsehbullshit angucke und mir vorstelle, dass es kein anderes Fernsehen mehr geben soll, dann graust mir, auch wenn es mich selber nicht direkt betrifft, weil ich keinen Fernseher habe. Und der Privatfernsehinternetbullshit ist kaum besser.

    (Ich gebe zu, mir ist auch mulmig dabei, dass so viel öffentliches Geld für so Leute wie Thomas Gottschalk, Jörg Pilawa und Florian Silbereisen rausgehauen wird. Aber bei einem Wegfallen des Informations- und Bildungsangebots der ÖR wäre mir noch viel mulmiger.)

    Markus‘ Initiative ist sehr zu begrüßen. Es ist eine absurde Situation, dass die Öffentlichkeit keinen Zugriff auf öffentlich finanzierte Inhalte hat, mit der Begründung, dass dies privat produzierte Inhalte zurückdrängen könnte. Wir kaufen uns für teuer Geld ein Kulturangebot, aber ansehen dürfen wir es uns nur ausnahmsweise. Btw, sollten wir Theaterkarten nicht besser auch auf eine pro Person und Quartal limitieren? Die Kinoketten müssen doch auch von irgendwas leben!

  33. In meinen Mails an die Rundfunkräte habe ich darauf hingewiesen, dass wir als Gebührenzahler quasi Miteigentümer der produzierten Sendungen sind und durch das Bezahlen der Gebühren quasi auch Arbeitgeber der Korrespondenten sind, die auch gerne einen Arbeitsnachweis im Internet sehen würden.

    Für mich leitet sich daraus eigentlich ein Anrecht auf das Herunterladen oder zumindest auf zeitlich unbegrenzte Nutzung der eigenproduzierten Sendungen ab.

    zu den Kommentaren hier:

    Die Meisten MP3s von Radiobeiträgen sind ja wohl reine redaktionelle Wortbeiträge, da ist dann nichts mit Musiklizenzen.

    Oder Formate wie z.B.: „Neues aus der Anstallt“ vom ZDF, da gibt’s auch nix mit Fremdlizenzen.

    Bei Dokus mit Musikuntermahlung könnte so etwas zu prüfen sein.
    Da ist dann aber auf jeden Fall schon bei der Produktion die Nutzungslizenz ausgehandelt worden.
    Da sollte in Zukunft darauf geachtet werden, dass dabei die Internetnutzung im Preis mit drin ist.

    Verschlüsselung geht ja wohl schon mal auf meine Galle.
    Noch mehr Bezahlen für mein „Eigentum“?
    Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeh!

    1. @Kissa: Sehe ich so ähnlich. Wobei wenn Musik o. ä. Fremdnutzung verwendet wird, kann man ohne Probleme eine Version ohne diese anbieten. Die Netzgemeinde kann, wenn es sich lohnt, diese Lücken dann selbst schließen. Auch simple Formen von Remixen können wertschöpfend sein.

      Ich halte auch die Veröffentlichung von Rohmaterialien für erstrebenswert, aber bei der jetztigen Lage sollten wir uns lieber auf die größten Probleme beschränken :-(.

  34. @Sebastian: Von der Abschaffung öffentlich-rechtlichen Fernsehens ist nicht die Rede gewesen. Das ist ein Sonderthema, wobei ich durchaus menschliches Leben ohne ARD und ZDF für möglich halte. Die Initiative von Markus basiert auf einigen falschen Angaben, auf die ich im allerersten meiner Beiträge hingewiesen habe. Inwieweit die öffentlich-rechtlichen Sender das Internet brauchen, um ihrer Aufgabe gerecht zu werden, darüber kann man diskutieren, aber: auch unter der Fargestellung inwieweit das Internet die Öffentlich-Rechtlichen braucht. Und eins noch: Es wird immer so getan, als ob alles schon bezahlt wäre, man also einen Anspruch auf die Inhalte hätte. Dabei kosten natürlich auch die Bereitstellung und Übertragung von Inhalten ins Netz Geld und es ist normalerweise so, dass Rechte für das Internet gesondert erworben werden müssen.

  35. Ich sehe die ÖR als Träger der Kultur. Die Kultur, die von uns allen finanziert wird sollte auch allen zugänglich gemacht werden.

    Bei der Bildung zahlen wir doch auch alle in Form von Steuern, um unseren Kindern diese zu ermöglichen.
    Der Zugang zur Bildung und Kultur gehören für mich zum Mensch sein dazu.

  36. Also ich bin dafür, dass zumindest:

    – die eigenproduzierten Wort- und Filmbeiträge, sofern keine Fremdlizenzen betroffen sind, unbegrenzt im Netz stehen sollten. Nicht nur die Tagesschau, sondern auch die Beiträge von Panorama, Monitor oder Report München. So kann sich der interessierte Bürger, Wissenschaftler und auch Journalist auch später noch darüber informieren, was denn damals geschah und wie darüber berichtet wurde.

    – die eigenproduzierten Sendungen sollten kostengünstig bis kostenlos (je nach Alter) abrufbar sein. der die neueste Marienhofsendung sehen will, und das vor Ausstrahlung, kann dafür genauso zahlen wie für die neueste GZSZ-Sendung. Aber wieso uralte Serien wie Hallo Spencer, die komplett von der ARD finanziert wurden, nicht frei verfügbar sind, sondern nur 7 Tage nach Arte-Ausstrahlung, versteh ich nicht

    – Zum Verschlüsseln: Der ORF in Österreich ist im Digital-Satellit und DVB-T-Empfang verschlüsselt. Ergebnis: Massive Einbrüche bei den Zuschauerzahlen bei den Sat- und Antenne-Sehern. Wenn sogar die Mitarbeiter vom ORF selbst sagen, dass ihnen die Digitalisierung viele Seher kostet (auch wegen der Verschlüsselung), wäre es kontraproduktiv, die für Deutschland einzuführen.

    – Zu Hape: Wie würdest du es als Zeitungsabonnement-Besitzer denn finden, dass die privaten die meisten ihrer Artikel frei und kostenlos ins Netz stellen, oftmals sogar vor der Herausgabe des Blattes? Eine ältere Dame hatte da mal eine gute Frage mir gegenüber: „ich weiss gar nicht wie das geht, muss man da irgendwas bezahlen?“ Der Zeitungskäufer subventioniert derzeit die Onlineangebote, genauso wie der GEZ-Zahler die ARD-Mediathek mitfinanziert. Nur: Die GEZ-Gebühr ist eine Zwangsgebühr. Also sollte der, der GEZ wegen eines Notebooks bezahlt, auch die Gelegenheit kriegen, die ARD und das ZDF so zu nutzen, wie er es von faz.net oder bild.t-online.de gewöhnt ist: sämtliche Inhalte kostenlos und auf Dauer verfügbar. Wenn man gleiches Recht für alle verlangt, sollte man auch verlangen, dass die ÖR den privaten gleichgestellt sind.

    So viel mehr Medienmacht haben die auch nicht, die müssen auch ihr Geld sinnvoll einteilen, denn mehr als die GEZ-Gebühren und die Werbung kriegen sie nicht, und auch sie werden weiterhin das Kerngeschäft bevorzugen, sprich die Nachricht wird zuerst im Radio oder Fernsehen und dann erst im Internet veröffentlicht sein.

    Und warum z.b. sollte Zapp es nicht erlaubt sein, dass sie auf der Homepage weitergehende Informationen zu den angesprochenen Themen veröffentlichen? Auch Links von externen Seiten? Was bringt es einem, wenn im Internet der Beitrag in Video- und Textform steht, aber nix dazu?

    Und zu den Rechten: Für Beiträge, die von ARD- oder ZDF oder anderen Redakteuren hergestellt werden, hat die ARD bzw. das ZDF die Verwertungsrechte, auch fürs Internet. Da muss nix mehr extra erworben werden, als ÖR-Mitarbeiter unterschreibst du einen Vertrag, wonach du für alle in der Arbeitszeit gemachten Beiträge das Verwertungsrecht an die Anstalt abgibst.

  37. @SaschaP:
    Zur Quersubventionierung: Ich hab nichts anderes behauptet. Ich hab mich nur dagegen ausgesprochen, dass so getan wird, als ob durch die Internetverbreitung keine Mehrkosten entstünden, als ob mehrfache Verbreitung nicht mehrfache Kosten verursachen würde.
    Zu Notebookbesitzer: Du vergleichst Rundfunkanstalten mit Presseunternehmen und öffentlich-rechtliche Unternehmen einer sehr speziellen Branche mit privaten einer anderen, die übrigens auch verfassungsrechtlich geschützt ist.
    Ist für mich nicht haltbar, weil die einen Pleite gehen können, wenn sie zu viel quersubventionieren, die anderen haben null Risiko.
    Innerhalb des Systems Rundfunk hätte der Notebookbesitzer theoretisch den Anspruch, alles zu empfangen, was über andere Kanäle gesendet wird. Praktisch hat er nicht mal dies, weil der Rundfunkebührenstaatsvertrag keinerlei Zusagen in Qualität und Quantität macht. Was außerhalb des reinen Rundfunkbetriebs passiert, da kann man wie gesagt drüber reden, wobei abgewägt werden muss zwischen den verschiedenen Interessen.
    Nur einen Freifahrtschein würde ich den öff-r Sender nie in die Hand drücken. Das kann nicht gut gehen. Aber um das einzusehen, muss man vielleicht mal auf „der anderen Seite“ gestanden haben. Die öff-r Anstalten beweisen nämlich immer wieder selbst, wie gefährlich zu viel Machtkonzentration im Bereich Rundfunk ist.

  38. Ist es nicht so, das die ÖR´s jetzt die Suppe auslöffeln müssen, die sie sich selber eingebrockt haben? Über den Rundfunkstaatsvertrag erst dafür gesorgt, das ein 486er mit Modem gebührenpflichtiger Rundfunkempfänger wird statt einfach mal die Vertrauensfrage zu stellen und den Mut zu haben sich für die neuen Zeiten auch neu zu definieren.
    Insofern ist es gar kein wunder, das man jetzt auch den Rundfunkstaatvertrag nutzt, um die Rundfunkanstalten bei Leine zu halten. Das hamse sich verdient!

  39. @hape

    Du willst also immer mehr Geld für NULL Mehr-Leistung (die Musik haben Sie doch schon teuer verkauft, oder nicht?)

    Erinnert mich fatal an Investmentbanker, nichts tun – viel kassieren!

    Wenn sich Reiche gegen eine Doppelbesteuerung wehren, sollten sie aber auch gegen Potenz-Gewinne sein. Die Verträge haben doch wohl Sie im Vollbesitz Ihrer geistigen Kräfte ausgehandelt – oder nicht?

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