Matthias Güldner antwortet seinen Kritikern

Der folgende Text Gastbeitrag ist eine Reaktion von Matthias Güldner auf die Kritik , die sein Kommentar "Zur unerträglichen Leichtigkeit des Internet" vor einer Woche ausgelöst hat. Wir bringen seinen Beitrag hier unter anderem auch, weil wir die Grundiee teilen, dass über den digitalen Graben hinweg viel mehr Diskussion stattfinden muss.

An alle diejenigen, die sich zum meinem Welt-Artikel "Zur unerträglichen Leichtigkeit des Internet" geäußert haben.

Ich bin denjenigen, die sich mit dem Thema Internet befassen, auf die Füße getreten. Viele haben sich provoziert und beleidigt gefühlt. Das mit der Provokation, das hat jedeR gemerkt, war beabsichtigt. Die Beleidigung nicht. Das entspricht nicht meinem eigenen Anspruch, tut mir leid und hat die Diskussion in eine völlig falsche Richtung gelenkt.

Viele haben geglaubt, es handele sich um eine spontane und unüberlegte Äußerung. Dem war nicht so. Ich war und bin Teil der Bürgerrechtsbewegung, habe mich u.a. gegen die Volkszählung 1984, gegen die Verschärfung der Polizeigesetze in Bund und Land nach dem 11. September, für die Aufklärung der Verwicklung der deutschen Geheimdienste in die Haft des Bremers Murat Kurnaz in Guantanámo eingesetzt. Bei der Frage der Internetsperren kam ich nach Abwägung aller Argumente zu einem anderen Schluss als vor allem der netz-affine Teil dieser Bewegung. Der Umgang mit denjenigen, die diese abweichende Meinung auch geäußert haben, hat mich erschreckt und zu meiner Provokation motiviert. Ich war immer der Überzeugung, dass (Meinungs-)Freiheit nicht nur gegen "die da oben" verteidigt, sondern auch in den eigenen Reihen einer Bewegung praktiziert werden muss. Kampf für Bürgerrechte ist meines Erachtens auch Kampf gegen jegliche Vermachtung von politischen Prozessen.

Mit meiner Bemerkung, dass es im Kern um Definitionsmacht in Zeiten der Digitalisierung geht, habe ich versucht, mein weit über diese Einzelfrage hinaus gehendes Unbehagen zu beschreiben. Obwohl das Internet unverzichtbarer Teil meines Lebens geworden ist, bin ich Teil der so genannten digitalen Spaltung der Gesellschaft. In Aufsätzen wird über Bewohner des Web2.0 und der so genannten Realität 1.0 geschrieben. Die einen (wie ich) nutzen das Netz oberflächlich für ihre (politische) Arbeit. Die anderen sind viel tiefer in die Materie eingestiegen, machen das Netz selbst zum Teil ihres politischen Engagements. Bisher sind diese Sphären – rühmliche Ausnahmen von einzelnen BrückenbauerInnen zwischen den beiden Welten ausgenommen – sehr getrennt. Diese Kluft führt deutlich zu Unverständnis, Misstrauen, Abschottung und Rückzug in die eigene peer group. Beide Seiten können also gewinnen, wenn sie sich aus der jeweiligen Ecke heraus bewegen, Kontakt und Auseinandersetzung suchen.

Netzpolitik ist meines Erachtens nicht nur Einsatz für eine bestimmte Kommunikationsebene. Als Metaebene betrifft und beeinflusst sie unglaublich viele andere Bereiche der Politik und des Alltags. Netzpolitik.org hat das Ziel, "über politische, gesellschaftliche, technische und kulturelle Fragestellungen auf dem Weg in eine Digitale Gesellschaft zu schreiben". Im Kern geht es also auch um eine kritische Verständigung über soziale, ökologische, rechtliche, ökonomische, gender Aspekte in der Folge der Digitalisierung. Werden bestimmte Gruppen von Menschen in diesem Prozess besser und andere schlechter gestellt? Hat die große Chance der Verbreiterung und Vertiefung von Demokratie auch Verlierer, zum Beispiel bei Menschen, die sich aus unterschiedlichen Gründen nicht im Netz bewegen (können), und die sich in Zukunft (noch) weniger als bisher in Meinungsbildungsprozesse einklinken können? Diese und viele andere Fragen können nur gemeinsam beantwortet werden.

In diesem Sinne geht es zunächst vor allem um die Überwindung der Sprachlosigkeit. Die laufende intensive Diskussion der ExpertInnen in Wissenschaft, Netzgemeinde und Politik bietet da viele Anknüpfungspunkte. Allerdings scheint eine Verbreiterung der Diskussion dringend nötig zu sein. Viele Leute müssen an vielen Orten, online und offline, besser und ernsthafter ins Gespräch kommen über den digitalen Graben hinweg. Seit dem Erscheinen des Artikels gab es auf lokaler Ebene gute, sehr intensive Gespräche mit digital kundigen Leuten. Wir versuchten zunächst uns gegenseitig unsere Positionen zu erklären und besser zu verstehen. Das hat erstaunlich gut geklappt.

Wenn wir das Gewicht des Themas ernst nehmen, wird dabei kein schneller Konsens heraus kommen. Ich finde das nicht schlimm.

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163 Ergänzungen

  1. Wenn das mal kein perfektes Beispiel für einen Politiker im Sommerloch war – ein bisschen Geschrei, stumpfe Beleidigungen und hinterher war ja alles gar nicht so gemeint, sondern man wollte ja lediglich eine Diskussion anregen. Solches Verhalten kennt man bisher hauptsächlich aus JU und RCDS.

  2. Zitat Güldner: „Bei der Frage der Internetsperren kam ich nach Abwägung aller Argumente zu einem anderen Schluss als vor allem der netz-affine Teil dieser Bewegung.“

    Ok. Dialog eröffnet. Nach Abwägung welcher Argumente kamen Sie zu dem Schluss, das die Einrichtung eines DNS-Filters eine sinvolle Sache ist? Ich würde sie gerne verstehen können, aber leider liefern sie in ihrem Artikel keine Argumentationsgrundlage.

    Ansonsten eher viel allgemein gesellschaftspolitisches Geschwurbel. Was tun sie konkret für eine Verbreiterung des Dialogs? Online oder offline? Außer gelegentlich gezielt Polemik zu betreiben?

  3. Was mag uns der Autor damit sagen wollen?

    Quote:
    „Das mit der Provokation, das hat jedeR gemerkt, war beabsichtigt.“
    Das heisst doch soviel wie: „Ich bin ein Troll“, oder sehe ich das falsch?

  4. „Wir versuchten zunächst uns gegenseitig unsere Positionen zu erklären und besser zu verstehen. Das hat erstaunlich gut geklappt.“ … das fand leider erst nach seinem Kommentar statt. Selber bin ich daran beteiligt und kann bestätigen, dass dieser Dialog ernsthaft geführt wird und wichtig ist.

  5. „Wir versuchten zunächst uns gegenseitig unsere Positionen zu erklären und besser zu verstehen. Das hat erstaunlich gut geklappt.“ heißt auf Deutsch wohl: ich wurde belehrt und habe verstanden, dass ich falsch lag. Aber ein „ich“ mit „lag falsch“ gibt es bei Politikern immer nur als „wir“. Wir haben verstanden.

  6. Da hat aber Einer mächtig Angst um seine politische Zukunft bekommen und versucht nun mit völlig untauglichen Mittel ‚zurückzurudern‘ ….

    Nein, Herr Professor, so geht das nicht – diese allgemeine Unverbindlichkeit, ein kurzes ‚tut mir leid‘ – das reicht bei diesem Thema nicht, auch wenn Sie auf vergangene (!) Meriten im Kampf gegen staatliche Überwachung pochen, die haben Viele, die heute à la Fischer der revolutionären Vergangenheit abgeschworen haben:
    Heute sind Sie ‚in den Institutionen angekommen‘ und glauben, sich genügend ‚etabliert‘ zu haben um schadlos dergleichen Unwissen äußern zu können.

    Wie stehen Sie denn nun zu den Netzsperren?
    Glauben Sie den Rechtswissenschaftlern?
    Halten Sie den Murks der da fabriziert wurde für „demokratischen Fortschritt“?

    Bedauerlich finde ich an der Angelegenheit, daß es Ihnen hinsichtlich ihres Listenplatzes nicht unmittelbar schaden wird, aber:
    Egal wie Sie sich drehen und winden wird sich ihre ‚Basis‘ hoffentlich erinnern wer ihnen das Stimmen-Minus bei der kommenden Wahl eingebrockt hat ….

  7. Nur zur Info: Matthias Güldner ist jetzt bis Donnerstag im Offline-Urlaub und wird daher nicht zeitnah auf die Kommentare und Nachfragen antworten können. Mal sehen, ob er zwischendurch ein Internet-Cafe findet. Sonst müsst ihr euch etwas gedulden.

  8. Also wenn man Netzssperren einführt, warum dann nicht auch das Briefgeheimnis abschaffen? Es geht ja darum den gesamten Onlineverkehr für diesen UND WEITERE(!) Zwecke zu überwachen. das sind MEthoden 1:1 der Stasi. Warum sollte man dann noch irgendeine Überwachungsmaßńahme ablehne. Warum dann nicht auch Nacktscanner, etc. etc. Die Totalüberwachung ist längst keine Bedrohung mehr, sondern ALLTAG.

  9. War was? Beim vertieften Querlesen nehme ich vor allem viele Worte wahr, aber kaum was zum Thema. Tenor: das hab ich nicht gewollt, und: wir sollten miteinander reden.

    Komischerweise ruft er einem erst entgegen man habe sich das Hirn rausgetwittert und sei intolerant, und präsentiert sich dann als Vermittler, der Sprachlosigkeit überwinden will? Nee, sorry, das passt nicht zusammen.

    Zumal zur Sache auch nichts drinsteht. Warum sollen Netzsperren eine gute Sache sein?

    Ich bleib dabei: Der Kommentar Güldeners war einer DER Tiefpunkte in der ganzen Kampagne, und ich sehe keinen Grund wegen diesem freundlich formulierten offenen Brief meine Wahrnehmung zu ändern. Argumente bitte!

  10. Schade.
    Eine vorsichtige Entschuldigung, eine Richtigstellung (ich hab NICHT gemerkt, das die Provokation Absicht war. Mir kam das sehr Ernsthaft vor) – mehr nicht. Kein Eingehen auf Kommentare bei der Welt (ok, da war ja der „Querdenker“ – evtl. Herr Güldner selbst?), keine neue Argumentation, was er denn jetzt für richtig hält.
    Im Endeffekt: keine Aussage mehr.

  11. Es ist schön, dass Herr Güldner entgegen kommen will, und wir sollten diesen Dialog jetzt führen.

    In der Sache sehe ich keinesfalls irgendeine Kompromissmöglichkeit, und genau das ist die Krux: Wie soll das aussehen, „ein Bisschen Zensur, nur wenn sie sein muss“?

    Man kann nur innerhalb des demokratischen Konsens Kompromisse schliessen, und da ist Zensur schlicht ein no-go.

    Wenn Herr Güldner erkannt hat, dass er auf der falschen Seite des digitalen Grabens hängengeblieben ist, lasst uns ihm die Hand reichen, dass er es hier herüber schafft ;-)

    Dann wird er selber erkennen, dass wir eben um genau das reden: um Zensur. Und leider nicht um den Schutz von Kindern, den die werden so gar nicht geschützt.

    Im Gegenteil.

    Viele Grüsse,
    VB.

  12. Es ist etwas anderes, ob man Internetsperren kategorisch ablehnt, oder ob man das Vorhaben der Regierung in der aktuellen Form ablehnt.

    Sich als Offliner, der ab und zu mal zum Emails und Spiegel-Online-Lesen ins Netz begibt, mag einem das Gesetzesvorhaben ziemlich schnuppe sein. Entsprechend gehen einem auch schnell die Guttenberglizismen von der Lippe (Gegner des Sperrgesetzes sind Kinderschänder-Unterstützer).

    Der Herr Güldner hat sich mit den Argumenten der Gegner nicht befasst und seine Polemik ins Blaue hinein geschrieben. Das muss er sich vorwerfen lassen. Die Gefahren und die sicherlich noch festgestellte Verfassungswidrigkeit (nicht nur formeller Art) wurden hinreichend dargelegt. Wie kann man nach angeblicher Abwägung all dieser Punkte dazu kommen, dass unter Aufhebung der Gewaltenteilung, unzureichender Kontrolle, fehlender Einspruchsmöglichkeit und keinerlei Revision der Liste derartige Sperren „in Ordnung“ sind?

    Das kann wirklich nur jemanden passieren, der sich in diesem Raum (dem Internet, wo rechtlich an jeder Ecke sehr scharf geschossen wird) kaum bis gar nicht bewegt.

    Die massiven Mängel der Gesetze und die Türöffnung für staatliche Zensur sind Punkte, die kann man einfach nicht mehr diskutieren – die müssen eingesehen werden. Zensur ist nunmal nichts, was hingenommen werden kann.
    Will Herr Güldner diesen Punkt wirklich (immer noch) diskutieren?

  13. Beim Lesen dieser „Antwort“ stellt man nach kürzester Zeit fest, dass auf die kritik an seinem ersten Kommentar in keinster Weise eingegangen wird. Ausser leeren Worthülsen und inhaltslosen Allgemeinplätzen findet sich in diesem Text keine einzige Aussage.

    In seinem ursprünglichen Kommentar äußerte sich Güldner noch explizit zum Thema Netzsperre – und gerade gegen sein völlig verkorkstes Argument bezüglich des „Mordparagraphen“ stiess auf heftige Kritik.

    Auf diese wurde in seiner „Antwort“ leider nicht mit einer einzelnen Zeile eingegangen, stattdessen drückt er sich offensichtlich um eine Diskussion um seine zuvor getätigten Aussagen.

    Meiner Meinung nach: Mangelhaft!

    1. Der Gute hat keine echten Argumente und auch nichts abgewägt. Er hat nach eigenem Bekunden einfach nur getrollt. („Das mit der Provokation, das hat jedeR gemerkt, war beabsichtigt.“)

      Die Grünen arbeiten, an der Einschränkung von Bürgerrechten (online wie offline) genauso mit wie alle anderen „etablierten“ Parteien. Und es gibt kein einziges gutes Argument für irgendeine der Massnahmen. (Sei es RFID-Chip – inkl. Fingerabdruck – im Pass, Vorratsdatenspeicherung, Bundestrojaner oder jetzt eben Zensur durch Blacklisting von IP-Adressen.) Es geht ganz offensichtlich einfach um Aufrüstung des Staatsapparates gegen seine Bürger.

  14. Da hat sich aber jemand das Gehirn „rausgetwitter“ um seine Provokation gegen die Netzgemeinde im richtigen Licht dastehen zu lassen.

    Herr Gueldner hat wohl den 2. Teil des (Anti) Wahlspots gesehen und sich gedacht, das kann ich auch.

    Herr Gueldner, sie suchen also den Dialog?
    Wie waere es dann mit Argumenten von Anfang an?

    Aber Argumente habe ich auf der Seite der Zensurbefuerworter noch nicht gehoert.

    Dass das ganze weiter geht zeigt diese Meldung:
    http://www.abendblatt.de/politik/article1120772/Kampf-gegen-Schmutz-im-Internet-wird-verschaerft.html

    Meinungsfreiheit, kontraere Standpunkte schoen und gut aber populistische Stimmungsmache wie Ihre, nein danke.

  15. Die Position „Meinungsfreiheit muss auch in den eigenen Reihen praktiziert werden können“ ist die eine Sache. Natürlich kann man der Meinung sein, dass Internetsperren sinnvoll sind. Dann sollte man aber auch über Argumente verfügen. Idealerweise auch über welche, die länger als drei Minuten halten. Nach dem Usbekistan- und Indiendebakel haben unsere MdBs aber nichts gelernt. Meine Anfrage an Herrn Lämmel auf Abgeordnetenwatch, welche Länder denn „manche Länder sind, in denen Abschalten nicht funktioniert“, ist bis heute unbeantwortet, und wird es wohl bleiben. Wenn dann so ein Kaliber (andere Partei, aber gleiche Spielklasse) daherkommt und den Un-Satz vom Nicht-rechtsfrei dürfenden Internet bringt, signalisiert er in erster Linie eins: „hallo, ich bin komplett kompetenzbefreit, aber ich darf was dazu sagen, weil ein paar Idioten mich gewählt haben“. Die ideale Strategie, um in eine Diskussion einzusteigen! Falls Sie es noch nicht mitbekommen haben sollten: Viele hier erkennen das nicht mehr als Provokation, sondern das Image der Politiker ist inzwischen so tief gesunken, dass man Ihnen die Merkbefreiung abkauft. Ich habe vor kurzem in einer Diskussion gehört, dass bei Autos, die mit LPG fahren, kein CO2 entsteht. Auch das ist durch die Meinungsfreiheit gedeckt, aber trotzdem kompletter Blödsinn. Also: Beim nächsten Einstieg in eine Diskussion vielleicht mal ein paar Fakten recherchieren.

  16. Der Mann labert inhaltsleer daher, weil er halt im politischen Geschäft bleiben will, obwohl er eigentlich “ dieses Internet“ ablehnt. Das sieht man schon daran, daß er offline im Urlaub ist. Er möchte halt weiter von den „Innen“ gewählt werden, es sich aber auch mit dem Internetwahlvieh nicht verderben. Da ich die Absicht merke, bin ich verstimmt.

  17. Der Autor wünscht sich Dialog und veröffentlicht seinen Aufruf zum Dialog auf einer kommentar-losen Plattform.

    Thema verfehlt. Sechs, setzen.

  18. Der Ton ist schon mal angemessener. Trotzdem bleibt er die Antwort schuldig, wieso er guten Gewissens dieses Gesetz unterstützen kann. Er scheint die stichhaltigen Argumente der Gegner zu ignorieren. Und Zensursula gibt doch inzwischen ganz offen den Bedenken der Kritiker recht, indem sie weitere Sperren fordert. In dem Zusammenhang hat Udo Vetter heute einen sehr klugen Beitrag in seinem Blog geschrieben: http://www.lawblog.de/index.php/archives/2009/08/02/die-meinungsfreiheit-als-sondermull/

  19. Respekt oder geschickter Schachzug?!

    Das Herr Gueldner den Weg über Netzpolitik sucht um seine Antwort zu veröffentlichen ist für uns Netcitizen sehr schön aber die Welt Leser werden seine neuen Argumente und Ansichten und seine „Provokation“ nicht erfahren. Allerdings weiss man nicht ob „Die Welt“ einen zweiten Kommentar abgedruckt hätte. Ich hoffe jetzt aber, dass Herr Gueldner aus seiner Aktion gelernt hat und jetzt dem Netz die Rechte zuspricht, was es verdient hat. Meine Stimme bei der Bundestagswahl hatten Die Grünen allerdings schon früher verloren.

  20. Diese Reaktion seitens Herrn Güldner ist m.E. unangebracht!

    Es mag unangemessene Reaktionen gegenüber Sperrbefürwortern gegeben haben. Die überwiegende Haltung jedoch, geäußert in den für diese Problematik urteilsfähigen und meinungsbildenden Portalen und Blogs, war fundiert, angemessen und angebracht mahnend! Herr Güldner schiebt also in bester Demagogenmanier den schwarzen Peter wieder von sich weg! Ein Opfer der Umstände…

    Es sollte genügen, wenn die wenigen, von ihm sogenannten „rühmlichen Brückenbauer zwischen den Welten“ kompetent beratend an die legislativen Stellen herantreten, um deren digitale Unbedarftheit und Inkompetenz zu entschärfen. Die Kontakte waren erfolgt (z.B. Online-Beirat der SPD) und erfolglos. Wen wundert’s, dass bei derartiger Uneinsichtigkeit die Enttäuschung größer und der Ton rauer wird?

    Schlimmer noch, wenn einige (von ihm ins Felde geführte) Menschen sich nicht qualifiziert im Internet bewegen können, dann sind sie im heutigen, vom Internet dominierten Leben der Willkür eines bürgerfernen Staatsapparates machtlos ausgeliefert! Um so mehr muss es Fachleute geben, die der Fratze „Großer Bruder“ frühzeitig Paroli bieten! Die letzten Monate haben gezeigt, dass es offensichtlich dringend solcher „ehrenamtlicher Anwälte“ bedarf, um die netzferne Bevölkerung zu schützen (oder wenigstens zu sensibilisieren).

    Die Staatsmacht zeigt sich leider nach wie vor uneinsichtig und wähnt sich im Recht. Und der Wahnsinn setzt sich fort (Ausweitung der Sperren auf „das Böse im Netz“).

    Der Kampfgeist unserer „Jungfrau von Orleyen“ scheint geweckt…

    In meinen Augen hat Herr Güldner sich mit diesem Artikel nicht als wahlwürdiger qualifiziert, als er es zuvor schon war.

  21. An alle, die sich fragen, warum er auf die Argumente pro&contra Zugangserschwerungsgesetz nicht eingeht: Wir haben selber davon abgeraten, weil auch unserer Meinung nach alle Argumente schon auf dem Tisch liegen und wir diese Diskussion gerade auf netzpolitik.org nicht nochmal zu führen brauchen. Interessanter und diskussionswürdiger sind unserer Ansicht nach eher die Aspekte, die in dem jetzigen Text angesprochen werden.

    Also: Sperrfürwortern eine Plattform für ihre Argumente zu geben ist nicht unser Job. Eine Diskussion darüber zu führen, warum es soviel gegenseitiges Unverständnis auf beiden Seiten des digitalen Grabens gibt, aber durchaus. Dass das dringend nötig ist zeigen auch solche Kommentare wie der von „piratenwahl“ (21). Wer so denkt, sollte nach meiner persönlichen Meinung dringend mal längeren Offline-Urlaub machen.

  22. Leider hat Matthias Gülnder mit diesem Text eine Chance vertan, um mit einer echten Entschuldigung für den beleidigenden Duktus des Welt-Debattenbeitrags und mit einer Begründung seiner Meinung zum Netzsperrengesetz in einen echten Dialog mit seinen KritikerInnern zu treten.

    In meinen Augen hat dieser Beitrag sein Thema verfehlt und ist belanglos.

  23. LOL??
    der labert und labert.. sagt nix dabei aus.. politiker halt… jetzt hat er nich den arsch in der hose um zu sagen.. „Japp.. das hab ich alles genauso gemeint“ ..

    was glaubt der eigentlich wie doof wir sind??

  24. Herr Güldner möge mir verzeihen, dass ich ihm diesen Aufruf zum Dialog nicht ganz abnehme.

    Währe das denn nicht schon VOR dem Gesetz angebracht gewesen? Mit Ausnahme der Unterschrift von Horst Köhler, ist das Kind doch schon in den Brunnen gefallen. Ich als Bürger habe keine Chance mehr, daran was zu ändern. Liebe Politiker, bei der nächsten Sache (zB. Netzneutralität, Ausweitung der Sperren) kommt bitte VOR dem Gesetz an mit dem „Wir mussen reden“, nicht erst, wenn es zu spät ist!

    So Jemand bzw so eine Partei werde ich am 27. bestimmt nicht wählen.

  25. Ich muß nochmal nachlegen:
    Herr Güldner, bei der Welt kommentiert eine Person namens „Querdenker“, das nicht vorgesehen sei, die Sperren für politische Inhalte zu nutzen – und wenn, könne man ja klagen. Was sagen Sie (oder der Herr Querdenker) zu den neuen Aussagen von Frau von der Leyen, die mittlerweile auch die Sperrung politischer Inhalte anspricht?

  26. „Die Beleidigung nicht. Das entspricht nicht meinem eigenen Anspruch, tut mir leid und hat die Diskussion in eine völlig falsche Richtung gelenkt.

    Viele haben geglaubt, es handele sich um eine spontane und unüberlegte Äußerung. Dem war nicht so.“

    Der Text ist also weder eine spontane, noch unüberlegte Handlung. Die Beleidigungen und Angriffe im Ursprungstext sind also bewußt und gewollt gewesen – und so lange dafür keine Entschuldigung kommt disqualifiziert sich Güldner als Gesprächs“partner“.

    Man beleidigt Gesprächspartner nicht und wenn man es doch macht, dann bittet man um Entschuldigung, bevor man ihn wieder zum Gespräch bittet. Da es (bislang) keine Entschuldigung von Güldner gibt, sollte es mE auch keine Gespräche geben.

    Ein Mindestmaß an Umgangsformen muß er beherrschen, sonst ist er auf seiner Position eine noch größere Fehlbesetzung, als ich bislang dachte.

  27. @Ralf Bendrath
    Wenn „ihr“ Herrn Güldner empfohlen habt, sich SO zu äußern, hätte er es gleich lassen sollen.
    Erwartet und angekündigt war etwas anderes von ihm.
    Ich hoffe, „ihr“ legt ihm die technischen Argumente, die Befürchtungen der Netizens (siehe Abendblatt heute) und auch die von Frau von der Leyen (mal wieder) ignorierten Lösungsvorschläge anschaulich dar.
    Den „Offline-Urlaub“ hatte er ja letzte Woche auch genommen…seltsam…

  28. Herr Güldner –
    Sie sollten es eigentlich besser wissen, schließlich sind Sie der Politiker. Man beginnt eine konstruktive Diskussion nicht damit, dass man die Gegenseite diffarmiert, diskreditiert und beleidigt. Sie wollen sich doch nur im Wahlkampf profilieren.

  29. Ok, und wo ist da jetzt eine inhaltliche Reaktion enthalten?
    Es ist, tut mir leid, das konstatieren zu müssen, triviales und deshalb für den gegenwärtigen Diskurs irrelevantes Blabla. Wo ist die Erklärung, WIE Güldner zu einer anderen Abwägung in Sachen Zugangserschwernisgesetz gekommen ist?
    Tut mir leid, aber diesen Text kann man sich echt sparen, ohne inhaltliche, differenzierte Darlegung der eigenen Argumentation …. also, ich für meinen Teil warte noch eben darauf.

    Jim

  30. Güldner behauptet also, er habe mit seinem polemisch-beleidigenden Beitrag eine Diskussion anstoßen wollen, die er nun auch dringend mit der ominösen Internetgemeinde führen möchte.

    Wie kommt er dann auf die großartige Idee, obiges Schreiben via Netz zu publizieren bzw. publizieren zu lassen und aber sogleich erst einmal eine Woche Offline-Urlaub zu nehmen?

    Das ist die überholte, aber in den Köpfen vieler Politiker noch dominierende Vorstellung des simplen Sender-Empfänger-Modells klassischer Massenmedien: Politiker X gibt ein Statement ab, das wird in Zeitungen und im TV weiterverbreitet und die Leser bzw. Zuschauer schlucken das. Ende.
    Maximal gibts darauf noch eine Reaktion weiterer Politiker auf demselben Wege (reden die eigentlich auch mal miteinander?) un eine Handvoll Leserbriefe.
    Das ist die Vorstellung des Diskurses nach dem Geschmack von Güldner, von der Leyen und Co.

    Allein schon dieses Verhalten, ein – noch dazu unfassbar inhaltsleeres, weichgespültes, vor Allgemeinplätzen überquellendes – Statement auf die Welle der Kritik abzusondern und sich unverzüglich aus dem Staub (i. e. aus der „digitalen Sphäre“) zu machen, zeugt von weiterhin komplettem Unverständnis den neuen Kommunikationsgegebenheiten gegenüber.

    Aus selbigem erwächst vielleicht auch der aus Angst vor dem Fremden geborene Hass oder zumindest Abscheu vor dem Internet und der „Netzgemeinde“.

    Frei nach McLuhan ist die Art und Weise der Kommunikation auch hier die Botschaft.

  31. Na also Herr Güldner, das Nachdenken klappt doch ganz gut. Mit dem Verstehen hapert es zwar noch etwas, aber ich bin zuversichtlich dass Sie bis 2013 verstanden haben wer in diesem Land der Souverän ist.

    Zur Überwindung der Gräben sehe ich allerdings keine Notwendigkeit tiefer in die Materie einzusteigen. Es fehlt der Politik 1.0 schlichtweg der Mut mit uns zu diskutieren. Denn ohne die beschränkte Bandbreite und Aufmerksamkeitskontrolle der alten Medien, greifen die alte Rezepte der Meinungsbildung nicht mehr. Wie Sie am eigen Leib erfahren durften, ist der Kommunikationsprozess im Internet unkontrollierbar und rasend schnell. Was bleibt ist nicht das Chaos, sondern Fakten und des Volkes Wille. So soll es sein.

    Herr Güldner, herzlich willkommen in der Demokratie 2.0. Ich denke Sie haben den Sprung über den Graben geschafft.

  32. Ich finde den zweiten Beitrag von Herrn Güldner ebenfalls recht inhaltsfrei.

    Schlimmer finde ich aber, dass eine Grenze erfindet zwischen (erfahrenen) Internetnutzern und „Offline-Menschen“. Ich bewege mich Tag für Tag in beiden Welten und betrachte das Internet als ein Werkzeug, nicht als Lebenswelt.

    Herr Güldner strebt eine Spaltung an zwischen Online- und Offline-Menschen, zwischen Generationen und zwischen sozialen Gruppen. DAS finde ich einfach nur bösartig.

  33. @Ralf Bendrath: Seid Ihr nun die Medienberater von Herrn Güldner? Ist Herr Güldner nicht in der Lage einen offenen Dialog selbstbestimmt zu führen? Seine Reaktion auf die Reaktionen wurde doch zuerst auf seiner eigenen Homepage veröffentlicht, oder? Ich vermute, das war mit kommentarloser Platform gemeint. Das er hier eine Platform gewählt hat, die zumindest die Adressaten erreicht ist positiv zu bewerten.

    Es wirkt wirklich nicht sehr überzeugend, erst 1 Woche nach einem polemischen Kommentar eine Erklärung abzugeben, in der man dann noch großmundig zum Dialog auffordert um dann gleich wieder offline abzutauchen. Das ist ein seltsamer Dialog. Auch wenn ich durchaus nachvollziehe, das man gerne Urlaub macht und dabei die Medienbeschallung auf ein Minimum reduziert.

    Die angesprochene Problematik des Digital Gap ist nun wahrlich nicht neu. Und in der Tat ist es ja so, das wenn man mal nach draussen auf die Strasse geht und 10 Leute nach Internetsperrengesetz befragt, 9 Leute nur „Bahnhof“ verstehen. Da bekommt man als „netzaffiner“ manchmal eine verzerrte Wahrnehmung der Realität. Nur entdecke ich in Herr Güldners Aussagen NICHTS was er Konstruktives zu dem Thema beitragen würde.

    1. @ Bernd: Wir sind nicht die Medienberater von Matthias Güldner. Wir haben nur klargemacht, welche Art von Gastbeitrag auf Netzpolitik.org in Frage kommt und welche nicht (siehe meinen Kommentar Nr. 28).

      Es war von Anfang an vorgesehen, das zeitgleich auf seiner Homepage und hier zu veröffentlichen, damit es Möglichkeiten für Kommentare gibt.

  34. „bla… bla… ihr seid weltfremde Idioten bla… bla… wenn ihr euch jetzt beleidigt fühlt, lag das nicht in meiner Absicht bla… bla… ich bin ja so aufgeschlossen für eine Diskussion bla… bla… außerdem bin ich der Retter der Bürgerrechte, ihr dürft mich also lieb haben bla… bla… mir fällt gerade nichts zum Thema ein, deswegen werf ich jetzt nen paar supstanzlose, dafür aber sehr soziologisch bedeutungvoll klingende Floskeln in den Raum bla… bla…“

    – Sommerloch 2009, geschrieben von Herrn „Ich Ich Ich, hier, schenkt mir Beachtung! Schaut ich machs allen Recht!“

    Ganz ehrlich Herr Güldner, wenn sie eine diesen „Dialog“ schon mit einer Runde Backpfeifen einleiten, heucheln sie uns wenigstens keine Augeschlossenheit vor. Wenn Sie schon einleitend eine eindeutige Position beziehen, stehen sie wenigstens dazu und unterlassen Sie solch ein wendehalsiges gekrieche – das ist kümmerlich.

  35. Super. Erst rumschreien und dann erklären, dass er nur provozieren wollte. Der Sinn der ganzen Aktion verschließt sich mir leider.
    War dem Mann wirklich nur langweilig?
    Zumindest hat er die Aufmerksamkeit des Netzes auf sich gezogen.

  36. Der Ursprünglich angeschlagene Tonfall ließ keine Zweifel daran, dass ein Dialog eben nicht erwünscht ist. Mir zwängt sich hier der Eindruck auf, dass es dabei auch viel um die Argumentationsmacht in der Politik geht. Wird im Gesetzgebungsverfahren das Wort Kinderpornographie oder Terrorismus verwendet hat Widerspruch zu unterbleiben, Verfassungskonformität wird zweitrangig und die Diskussion muss sich auf Kopfnicken beschränken.

    Mir haben sie, Herr Güldner, damit bestätigt, was ich schon aus dem Abstimmungsverhalten der Grünen zum „Zugangserschwerungsgesetz“ abgeleitet hatte (1/3 der Grünen hatten sich enthalten).
    Ein großer Teil der Grünen ist nicht willens sich fernab von Propaganda und Bild-Argumenten mit Faktenlagen zu beschäftigen. Finden sie es nicht auch erstaunlich, dass es Frau von der Layen noch nicht gelungen ist, ein einziges Land zu nennen, in dem wir überprüfbar nicht Löschen können und das an das Internet angeschlossen ist?
    Bei den fishing Seiten funktioniert es doch auch wunderbar.

    Hatte ich vorher noch Zweifel, ob die Grünen nicht vielleicht doch die bessere alternative für den Bundestag ist, ob eine eigene Partei wirklich der beste weg war oder nicht vielleicht doch mehr Lobby Arbeit, so haben sie diese Zweifel behoben.
    Wer nicht bereit ist zuzuhören, der brauch sich auch nicht wundern wenn er kein interessanter Gesprächspartner ist.
    Ich bin es jedenfalls leid gegen Wände zu reden, da mache ich doch lieber gleich die Enterhaken bereit.

  37. @ Ralf Bendrath(25)

    Ich habe einen Netzpolitik-Artikel kommentiert, der auf eine Veröffentlichung eines Artikels an anderer Stelle hinweist und netterweise eine Kopie beinhaltet.

    Aufgrund des Verhaltens von Herrn Güldner habe ich keinerlei Anlass davon auszugehen, dass er Kommentare hier überhaupt lesen wird, geschweige denn in einen Dialog treten wird. Hinzu kommt auch der Fakt, dass es durch die Hauptveröffentlichung des Artikels auf seiner Seite eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Lesern geben wird, die ihn lesen und nie auf die Idee kommen würden die URL von Netzpolitik einzutippen (da er keinen Link gesetzt hat, nur die URL erwähnt); womit die Anzahl der Dialogteilnehmer noch weiter eingeschränkt wird.

    Ob nun durch pure Unwissenheit oder durch Absicht, so baut man keinen Dialog auf. Der richtige Schritt wäre es gewesen den Artikel-Text nur hier zu veröffentlichen und auf seiner Seite eine Einladung mit Link.

  38. Verlogenes Politikergeschwätz !
    Der hat doch nur Druck von seiner Partei bekommen und versucht zurückzurudern.
    Merke: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten !

    1. @ismirschlecht:

      Man kommt mit dem „Verlogenen Politikergeschwätz“ und dem sich auf gleicher Höhe bewegenden „Die da oben machen ja eh was sie wollen“ nicht weit, wenn man auf politischer Ebene etwas bewegen möchte. Lasst uns die Diskussion mit mehr Niveau führen als es die andere Seite tut.

  39. So, bin fertig mit nachdenken. Also: Die Debatte um die Netzsperren hat in der Bremer Bürgerschaft schon 2008 stattgefunden. Seitdem hätte es in Bremen mehr als eine Gelegenheit gegeben, den öffentlichen Diskurs zu suchen. Oder auch selbst dazu einzuladen – Veranstaltungen zu der Thematik waren meist gut besucht. Es mag sein, dass Dr. Güldner von der öffentlichen Offline-Debatte nichts gewusst hat und sich deshalb nicht beteiligt hat. Ich weiß nicht, in welchen Medien das jeweils beworben wurde. Genauso hat ja eine Veranstaltung der Grünen Jugend stattgefunden, bei der Güldner dabei war – von der ich wiederum nichts mitbekommen hatte. Die fand allerdings auch nach dem Welt-Kommentar statt. Ich meine, „unsere“ Diskussionsbereitschaft ist schon lange da – die Einladung hat nur von den politischen Entscheidern nur kaum einer mitbekommen oder nicht angenommen.

  40. Ihre Antworten, lieber Herr Güldner, gehen völlig an der Realität vorbei. Das ist erschreckend.

    Wir haben eine Welt, in der flächendeckende Überwachung Realität geworden ist: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/8/8988/1.html Ebenso haben wir eine Diskussion, in der innerhalb nicht einmal eines halben Jahres von der Position „es geht um Bilder von Kindermißbrauch“ auf „wir sperren alles, was wir für Dreck halten und was das ist, definiert die Exekutive im Alleingang“ aufgeweitet wurde.

    Wir haben eine Mainstream-Presse, die nicht müde wird, bei absolut jeder Erwähnung des Namens von Jörg Tauss den Nebensatz „welcher des Besitzes von KiPo beschuldigt wird“ dazuzuschreiben, es aber geflissentlich vergisst, bei der Erwähnung des Namens eines deutschen Ministers den Nebensatz dazuzuschreiben, dass „etliche glauben, dass er einen Koffer voller Geld für seine Partei entgegengenommen habe“.

    Und wir haben Politiker, die zustimmen, dass die USA jede in Deutschland getätigte Überweisung elektronisch einsehen können.

    Aber, Herr Güldner, Sie meinen, wir sollten ins Gespräch kommen, Positionen erklären und Sprachlosigkeit überwinden.

    Bürgerliche Grundrechte („Eine Zensur findet nicht statt“), die zu den elementarsten zählen („dürfen in ihrem Wesensgehalt nicht angetastet werden“) werden durch privatwirtschaftliche Verträge mit Providern außer Kraft gesetzt.

    Aber ja, Herr Güldner, es ist gut, dass wir darüber geredet haben.

    Eine Frage habe ich noch, Herr Güldner. Sollen wir daüber nun per eMail reden (Vorratsdaten-gespeichert), oder am Handy (universell ortbar), oder in einem Kaffee in Berlin Kreuzberg (http://www.astafu.de/aktuelles/archiv/a_2009/presse_05-18)?

    Sie wollen gegen die „Vermachtung von politischen Prozessen“ kämpfen und übersehen dabei, dass die dafür notwendige Bewegungsfreiheit schon lange nicht mehr wirklich vorhanden ist. Die wenigen, welche diese Freiheit noch hätten, nutzen sie aber nicht – so wie jene Grüne Abgeordneten, die sich beim Zensurgesetz der Stimme enthalten haben.

    JETZT AUF SEND DRÜCKEN UND NICHT VERGESSEN DASS DIE DADURCH AUSGELÖSTE KOMMUNIKATIONSHANDLUNG FÜR SECHS MONATE IN DER VORRATSDATENBANK GESPEICHERT BLEIBT.

    Aber, Herr Güldner, gut, dass wir einmal darüber geredet haben und uns ausgetauscht haben.

  41. Schäuble, von der Leyen, Güldner etc. wollen keinen Dialog, sie haben Angst und wollen was und wer ihnen Angst macht unterdrücken. Sie haben Angst vor Technologien, die an ihrer Macht rütteln. So wie man früher – aus Sicht der Machthaber in der Retrospektive zurecht – Angst vor Bildung, Buchdruck, Massenverkehrsmitteln hatte. Doch wie bei allen Errungenschaften der Menschheit, die die Menschheit weiterbringen, wird auch dieser Kampf der Mächtigen zugunsten der Menschheit ausgehen.

    Wissen ist frei.
    Wir sind Anonymous.
    Wir sind Legion.
    Wir vergeben nicht.
    Wir vergessen nicht.
    Wir werden erhört werden.
    Erwartet uns!

  42. Ich fände es ja auch gut, wenn nicht nur im Internet über diese Dinge diskutiert würde. Aber leider greifen die Offline-Medien wie Zeitungen und Fernsehen diese Themen nicht auf. Herr Güldner und andere Politiker hätten die Möglichkeit, mit ihrer Offline-Erfahrung, diese Themen in die Offline-Medien zu bringen. Aber bitte nicht mit einseitigen Darstellungen der Internetausdrucker und alten Männer mit Kugelschreibern, sondern mit einer aktiven Diskussion zusammen mit den Netizens.

  43. Viel reden nichts sagen! Hab es nun mehrfach gelesen und es bleibt unterm Strich nichts als hohle Phrasen und geschickter Themenwechsel in Richtung „ich bin doch eigentlich auf eurer Seite, bei anderen Themen“

    MAU sehr MAU

  44. der onkel güldner spricht da oben von der volkszählung 1984. war die nicht 1987? das mit 1984 war was anderes. eric blair und so.

  45. Unerträglich, dieses nichtssagende Geschwurbel.

    Das ist es, was mich an den Grünen jetzt nur noch anwidert: larmoyantes Verweisen auf die seligen Zeiten als „Freiheitskämpfer“ an der Startbahn West, „realpolitisches“ Paktieren mit der schwarzen Pest und gedankenloses Einprügeln auf alles, was man nicht versteht und was früher (siehe „Freiheitskampf“) noch nicht existierte…

    Dieser Beitrag ist weder Erklärung, Entschuldigung noch Dialogangebot, sondern die typische Reaktion eines Berufspolitikers.

    Einen Dialog hätten Sie, Herr Güldner, vor Ihrem unsäglichen Beitrag problemlos haben können! Sich jetzt noch mit Ihnen und Ihren Argumenten (worin bestehen die eigentlich?) auseinanderzusetzen. wäre nun wirklich Verschwendung kostbarer Lebenszeit…

  46. Normalerweise lese ich erst alle Kommentare, ehe ich auf sowas eingehe. Mein Blutdruck zwingt mich, das hier mal zu lassen.

    „Kontakt und Auseinandersetzung suchen“?
    „Diese und viele andere Fragen können nur gemeinsam beantwortet werden“?
    „Überwindung der Sprachlosigkeit“?
    Ja durch was denn, zum Kuckuck? Durch Zensur, Rechtsbruch und sonstwas? Gerade als ob WIR uns in „unsere peer group“ zurückzuögen und jedem Diskurs entsagten?

    Pfui Spinne, was ein Pharisäer. Mehr fällt mir dazu echt nicht ein. Und nur fürs auf-Kritik-Reagieren gibt’s von MIR noch lange keinen Applaus. /klick

  47. Das klingt jetzt vielleicht oldschool, aber wenn ein Grüner auf der Plattform eines Springer-Blattes veröffentlicht, ist das schonmal keine nette Annäherung an Parteibasis und Netizens. Auf der Partei-Website wäre es als konstruktive Provokation durchgegangen. Bei der „Welt“ ist es reiner Populismus.

  48. Es gab genug Versuche „über den digitalen Graben hinweg“ Diskussionen stattfinden zu lassen. Sämtliche Versuche wurden von unseren „Volksvertretern“ mit übelsten Beleidigungen und dreisten Lügen zurückgewiesen.

    Ich nehme es diesem Herrn Güldner auch nicht ab, das er wirklich den Dialog sucht.

    Bleibt zu hoffen das diese sogenannten etablierten Parteien bei den nächsten Wahlen so deutlich auf die Fresse kriegen (bildlich gesprochen) das sie tatsächlich mal anfangen den Dialog zu suchen. Und zwar auf Augenhöhe und nicht von oben herab.

  49. Ich nehme das als Teilentschuldigung. Aber:

    Ich war immer der Überzeugung, dass (Meinungs-)Freiheit nicht nur gegen „die da oben“ verteidigt, sondern auch in den eigenen Reihen einer Bewegung praktiziert werden muss.

    Fassen Sie sich an ihre eigene Nase – haben Sie Änderungsanträge zum Bundestagswahlprogramm gestellt, Herr Güldner? Nein, das haben Sie nicht. Wer sich dem Diskurs verweigert oder aus Faulheit entzieht und überdies die Argumente der „anderen Seite“ nicht sorgsam geprüft hat, soll nicht im nachhinein „Meinungsfreiheit“ rufen. Ich habe das bei den Grünen schon sehr häufig erlebt. Meinungsfreiheit und angstfreie, offene Debatte mit dem Austausch aller Argumente – sehr gerne. Aber bitte doch fair.

    Wie soll man denn innerhalb einer Partei oder im Parlament zu einer fundierten Position kommen, wenn sich die einen dem regulären Diskurs entziehen und sich auf anderen, „ungerechten“ (nämlich dort, wo sie überproportional gehört werden) Wegen einmischen?

    Ansonsten finde ich den Kommentar okay und ich bin auch der Meinung, dass das Querschnittsthema Internet in den Grünen beileibe noch nicht zuende diskutiert ist. Ich bin froh, dass es diskutiert wird und hoffe auf fairen, gerechten Diskurs in der Zukunft. Ich selbst werde mich daran leider nicht mehr beteiligen können, da ich am September einen Job ergreifen werde, der sich mit parteipolitischem Engagement nicht vereinbaren lässt.

  50. Der gute Mann wollte angeblich provozieren – wozu? Der Querschnitt der Bevölkerung, der (bevorzugt von 20-Jahre-alte-Medien-inkompetenten Menschen) „Netzgemeinde“ genannt wird, versucht seit Monaten, mit der Politik zu reden, und auf seine sachlichen Einwände, Fakten und Argumente Gehör zu finden.

    Und da kommt dieser Güldner daher und will mit einem beleidigenden Beitrag (wie er zugibt) in einer bundesweit erscheinenden Zeitung provozieren – gezielt, wie er ebenfalls zugibt. Aber klar, beleidigen wollte er natürlich trotzdem nicht. Nur: Warum sehe ich dann kein Wort der Entschuldigung? Und zudem – warum hat er dann so lange gebraucht, bis er eine verklausulierte Rechtfertigung formulieren?

    Für ihren fakten- und argumentverleugnenden Beitrag und beleidigenden Beitrag in der Welt ohne zumindest nachträgliche Entschuldigung verachte ich sie, Herr Güldner. Aber es geht um viel wichtigeres: Um Freiheit, um Bürgerrechte, und um Fakten statt verlogene Lobbyistenpolitik, die nicht nur sinnlos ist sondern Schaden anrichtet – und als Kollateralschaden auch noch die Demokratie aushölen könnte. Deshalb bin ich trotz allem und ungeachtet aller Polemik und Verleumdung bereit, mit jedem über dieses Thema zu reden.

    Aber, falls Sie es aber nicht bemerkt haben sollten: Sie haben zum zweiten Mal versäumt, Argumente zu bringen.

  51. Ansprechpartner für den Dialog?

    Falls es wirklich eine Grenze zwischen den Netcitizens und der Offline-Welt gibt, dann könnte es eine neue Konfliktlinie (frei nach Cleavage-Theorie) geben und der Bedarf einer neuen Partei wäre gegeben. Es ist mir nämlich auch gar nicht klar, mit wem Herr Gueldner oder andere Politiker diskutieren wollen. Das Netz hat keinen Lobbyverband (wenn man mal den Foebud und den CCC aussen vorläßt) und das Netz hat auch keinen Sprecher. In DE gibt es keinen Vordenker im Netz, keinen Chefblogger, keinen starken Interessenverband. Im Ansatz gibt es rund um die re:publica eine nicht politische Organisation des Netzes, die aber keinen politischen Anspruch hat. In den Parteien gibt es aber auch keine medienkompetenten Ansprechpartner und die eigenen Jugendorganisationen, wo eigentlich die Kompetenz sitzen sollte, hat bisher auf ganzer Linie Versagt (siehe Junge Union).
    Also falls Herr Gueldner eine Plattform haben will um zu diskutieren, muss eine neuer Ansprechpartner her und das zeigt wiederum, dass die Piraten dies Vakuum füllen könnten. Das bisherige Vorgehen der Parteien, z.B. SPD mit Herrn Tauss, Die Grünen mit Herrn Gueldner oder die Union mit Herrn Schäuble und Frau von der Leyen zeigen ja, das dort kein Dialog zu erwarten ist.

  52. Der gute Mann ist in seinem Statement eigentlich von vorn bis hinten nur damit beschäftig einen imaginären Graben der sich durch die Gesellschaft ziehen soll zu beschwören. Ich finde nicht dass es einen solchen Graben gibt, wenn es darum geht sich über Zensur und Rechtsstaatlichkeit zu empören. Warum sollte jemand der das Internet nicht oder weniger nutzt keine Verständnis für diese sensiblen Fragen haben? Ich weiß nicht warum Politiker immer solche polarisierenden – lager manifestierenden Denkweisen hervorbringen können.

    Das Problem liegt hier viel mehr darin, dass die Medien, die den Menschen zugänglich sind die das Internet nicht nutzen den kritischen Stimmen wenig Raum geben, sie eher verschweigen.

    Ich glaube, dass wir daher viele aufklärende Gespräche mit Menschen führen sollten, denen die kritische Auseinandersetzung im Netz nicht zugänglich ist.

    Wenn man zuhört, was für Botschaften bei den Menschen durch das mediale Wirken der Herrscher ankommen, erfahren wir auch gleich wie nötig solches Engagement ist.

    Vielleicht wäre es neben der virtuellen Unterschriftensammlung auch ganz nützlich gewesen Unterschriften auf der Straße zu sammeln, schon um deutlich zu machen, dass sich die Gesellschaft nicht in die von Güldner beschriebenen Gruppen teilt. Bürgerrechte sind nicht teilbar Herr Güldner!

  53. Ich komme mir manipuliert vor…

    Nun ist also auf einmal Gesprächsbereitschaft da, nachdem man die Beleidigungen doch so schwer bereut. Dass die Beleidigten nicht gerade große Lust haben zu reden und zu diskutieren sollte jemanden, der Jahre in der Politik verbracht hat mehr als klar sein. Dass eine Beleidigung als Eröffnung eines Diskurs nicht die beste diplomatische Strategie ist auch – außer man verfolgt bestimmte Ziele.
    Sie mögen mir mein Misstrauen verzeihen, Herr Güldner, aber ich traue ihnen nicht – nicht aufgrund ihrer Profession, aber ich denke doch, ihre politische Erfahrung hätte sie vor solch einer Entgleisung behüten sollen. Ich denke aber, sie haben das Medienecho genutzt, um Aufmerksamkeit zu erregen, entweder für sich, für ihre Partei oder gar für eine Diskussion zwischen diesen starren Fronten, die sie hier so blumig beschreiben und die es meiner Erfahrung nach so nicht gibt (aber das mein beschränktes Bild).
    Immerhin ist Wahlkampf…

  54. Hier beginnt so etwas wie eine Kulturrevolution. Wer selbst denkt und gar einen Computer beherrscht, – nicht bedient -, ist offensichtlich in Güldners Augen ein potentieller Gefährder.

    Nun solange große Teile der grünen Abgeordneten sich bei der Abstimmung enthalten, ist wirklich Gefahr im Verzuge.

    Sie sind desorientiert in der neuen Herausforderung gleichberechtigter Kommunikation und hätten zum eigenen Machterhalt gern die frischen, neuen und unverzichtbaren Beine der Demokratie: die herrschaftsfreie Kommunikation und das herrschaftsfreie Wissen zurecht gestutzt zu einem niedlichen Demokratie-Bonsai für die Vitrine.

    NEIN! Demokratie geht jetzt erst los!

  55. Mhm… und nu? Das war ja wohl ein sehr inhaltsloser und fast auf jedes beliebige andere Thema passender Text. Mit der Sach hat sich Matthias Güldner quasi nicht auseinandergesetzt. Schade eigentlich. Und dann dieses Eigeständnis „Die anderen sind viel tiefer in die Materie eingestiegen…“. „Wovon man nicht sprechen kann darüber muß man schweigen“, so Ludwig Wittgenstein. Irgendwie ist da was dran, Herr Güldner

  56. Och.

    Was ich eigentlich richtig schlimm fand, dass war wie Güldner von seinem Parteivorstand wegen des Artikels angemobbt und abgestraft wurde. Das zeigt, dass es mit den Grünen und dem liberalen Gedankengut nicht weit her ist. Es mangelt eben an Haltung. Außer Werner Schultz haben die doch keinen, vor dem man wirklich den Hut ziehen muss.

    Natürlich muss man sich nicht wundern, hoch genommen zu werden, wenn man provoziert. Eigentlich hätte man jedoch auch die Provokation ernst nehmen können, wobei der Kern der Provokation die grüne Herkunft war.

    Die Frage zu beantworten. Ich will es mal versuchen, man lese dazu

    Beschluss Nr. 1351/2008/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über ein mehrjähriges Gemeinschaftsprogramm zum Schutz der Kinder bei der Nutzung des Internets und anderer Kommunikationstechnologien Text von Bedeutung für den EWR

    http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2008:348:0118:0127:DE:PDF

    Es ist alles viel breiter angelegt worden als der tumbe Zensursularufer glaubt, es ist auch keine „deutsche“ Erfindung.

    Das Papier da oben ist nur ein kleines EU-Programm, es gibt mehr dergleichen, und diese seltsame Reinkarnation des Geistes von 1995 Internetskepsis im Jahre 2009 hat natürlich seinen Interessenkontext. Politiker mit diesen Ideen hat es schon immer gegeben, aber die hat man sozuagen in der Sandkiste gelassen, aber warum jetzt diese Debatte? Kinderpornographie ist dabei nicht mehr als ein zynischen Ausdruck der Skrupelosigkeit dieser Interessengruppen. Es wird noch mehr kommen im Schlepptau: „schädliche Inhalte“ z.B. und natürlich Filterung gegen Rechtsverletzungen.

    Die Filterung allgemein wurde aus dem Telekompaket von sehr engagierten NGOs herausgekickt. Für den Beschluss zu Kinderpornographie war zu wenig Kapazität da. Wenn die amerikanische Contentmafia sehr breit und strategisch in operationales Lobbying investiert und über 6 oder 7 Dossiers gleichzeitig versucht ihre Pläne zu pushen, kann wenig getan werden. Dann auf nationaler Ebene einen Affentanz aufzuführen, zeugt von der eigenen Blindheit und Ineffizienz in der Interessenvertretung.

    Bestenfalls wird die aktuelle Debatte genutzt um ganz breit die eigenen Interessen institutionell aufzustellen, was zum Beispiel im organisatorischen Aufwuchs der Piratenpartei im Eindruck der Debatte geschehen wird. Mit einer 15 000 Mitglieder starken Partei wäre man zum Beispiel sehr wirkmächtig aufgestellt. Wir können davon ausgehen, dass wenigstens die Mitgliedschaftsparität zu den Rechtsparteien bis zur Wahl gelingen wird.

    Ansonsten kann ich jedem nur empfehlen sich frühzeitig um Dossiers auf EU-Ebene zu kümmern statt hinterher Proteststürme für nichts und wieder nichts zu entfachen.

  57. Herr Güldner reist in 80 Phrasen um die Welt, lädt auf Netzpolitik angeblich zum Dialog ein und verabschiedet sich ausgerechnet dann „in den Offline-Urlaub“?

    Und das findet @Ralf Bendrath dann auch noch okay so (Kommentar #28)?

    Wenn in meiner Firma ein wichtiges Thema anstünde und ich mich dazu öffentlich geäußert hätte und zum Dialog eingeladen hätte, dann hielte ich es unter professionellen Gesichtspunkten für zwingend notwendig, auch im „Offline-Urlaub“ mal meine Mails zu checken.

    Niemand halt Güldner gezwungen, unmittelbar vor oder während seines Urlaubs wie ein Rumpelstilzchen durchs Internet zu pöbeln. Niemand hat ihn gezwungen, diesen Wischiwaschi-Text hier zu veröffentlichen. Niemand hat ihn gezwungen, Politiker zu werden. Er hat sich für all das freiwillig entschieden. Und dann ist ihm das Thema so dermaßen wichtig, dass er in „Offline-Urlaub“ fährt?

    Es wäre auch für die Grünen das Beste, wenn Güldner einfach nicht mehr aus dem „Offline-Urlaub“ zurückkäme.

  58. @sundance (81)

    du sprichst mir aus der Seele. Dieser vermeintliche Aufruf zum Dialog ist ne ziemlich hohle Phrase. Selten so einen beliebigen Kommentar gelesen, wie den des Onkel Gueldner.

    Mensch, was hatte der Bursche fuer eine einmalige Chance die Nummer klarzustellen. „Sorry Leute, es ist Wahlkampf und ich moechte auch einmal ueber die Grenzen von Bremen bekannt werden“.

    Das waere ehrlich gewesen, so ist es mehr als heuchlerisch.

    Schade!

  59. Ich glaube, jetzt hab ich alle Kommentare (hier) durch. Was mir aufgefallen ist und bis jetzt iirc noch nicht zur Sprache kam:

    „Mit meiner Bemerkung, dass es im Kern um Definitionsmacht in Zeiten der Digitalisierung geht, habe ich versucht, mein weit über diese Einzelfrage hinaus gehendes Unbehagen zu beschreiben.“

    Im Original:

    „Es geht vielmehr knallhart um Definitionsmacht in Zeiten der Virtualisierung der Welt.“

    Ich versuche mal, das so wieder zu geben, wie ich es verstehe. Sollte sich jemand beleidigt fühlen, so entschuldige ich mich bereits jetzt dafür- ich will nur provozieren, um eine Diskussion in Gang zu bringen ;-)

    Bis vor kurzem war es so, daß die „Definitionsmacht“ bei den auch ansonsten Mächtigen lag, z.B. Politikern. Wenn die ein Gesetz erst mal als „gut“ definiert hatten, dann war das eben so- Ende der Diskussion. OK, die Opposition hat natürlich gemeckert… aber das ist schließlich auch ihr Job und hatte mit dem Thema eigentlich nie direkt was zu tun. Wer anderer Meinung war, konnte das einer großen Masse nicht kundtun- abgesehen vom politischen Gegner, und daß der dagegen war, war ja sowieso klar. Das ist stark vereinfacht und läßt andere Macht, z.B. wirtschaftliche, außen vor- aber ich denke, es wird klar, was ich meine.

    Nun ist es aber dummerweise so, daß dieses praktische Modell der „demokratischen“ Meinungsfindung nicht mehr so ganz funktioniert. Im Internet gelten Netzsperren eben *nicht* als „wirkungsvolles Mittel im Kampf gegen Kinderpornographie“, sondern als „vollkommen unwirksam“ und dazu noch als „Einstieg in die Zensur“.

    Wer die „Definitionsmacht“ hat, setzt sich durch- denn er kann sein eigenes Tun und Lassen einfach als gut, richtig oder alternativlos definieren. Diese Macht geht der Politik Stück um Stück verloren, und dem trauert Hr. Güldner nach- recht undemokratisch für einen ausgewiesenen Bürgerrechtsaktivisten imho.

    Besonders entlarvend ist im Original folgender Satz, der dem mit der „Definitionsmacht“ direkt folgt:

    „Ihre Anhänger kämpfen mit hoch effektiven Mitteln für die Rechtsfreiheit ihres Raumes.“

    Hier versucht Hr. Güldner, Macht über die Definition der Anti- Zensur- Bewegung im Netz zu bekommen. Denn gegen Zensur zu sein, ist ja erst mal was gutes- deshalb muß das umdefiniert werden, und deshalb kämpfen wir jetzt plötzlich für ein „rechtsfreies“ Internet. (Daß es das nicht ist und auch nie war, wurde oft genug gesagt.)

    Imho ist dieser eine Satz über die Definitionsmacht das interessanteste und wichtigste, sowohl bei der „Provokation“ als auch bei der „Entschuldigung“.

    /Mario

    1. @Mario:
      Vielen Dank für diesen Kommentar. Ich glaubte schon, dass sich niemand weitergehend über dieses Wort Gedanken gemacht hat.

      Ich war mit dem Tippen allerdings langsamer ;)

  60. Der Herr Güldner mag ja vielleicht in einen Dialog treten wollen. Allerdings und auf Zuraten von Netzpolitik.org zu einem ganz anderen Thema???

    Gerade beim Thema Zugangserschwerungsgesetz, dem sein Provokations-Artikel gewidmet war, besteht doch bei Herrn Güldner dringender Dialog- bzw Klärungs-Bedarf. Und genau davon wird ihm von Netzpolitik.org abgeraten?

    Soll das Ablenkung vom eigentlichen Thema sein und der Reputation des Herrn Güldner dienen? Oder was hat man sich jetzt bei Netzpolitik.org dabei gedacht?

  61. Manipulationsmechanismen
    Die Offlinemedien haben mittlerweise Routine darin aus politischen Parteien Minderheitsmeineunungsträger zu rekrutierien um ihnen und ihrer Querdenkermeinung eine veröffentlichte Plattform zu schenken. Einen Grünen für Leyen/Schäuble zu finden ist nicht schwierig, genauso fanden sich auch Befürworter für private Vorsorge (Oswald Metzger) oder Lissabon „Demokratie“ (Büttikofer) oder Pazifismusgegner (Atlantiker Fischer). Alle sind Kronzeugen dafür, dass die „Vernünftigen“ der „Mitte“ die alternativlosen Entscheidungen mittragen in allen Parteien. Die Spezialdemokraten sind den Holzmedien richtig in die Falle gelaufen mit H4, Leiharbeit etc. und werden dennoch niedergeschrieben (vermutlich zu Recht). Auch dort gibt es Wirtschaftversteher und Atomlobbyisten, die an der Basis nicht geliebt werden aber die Richtung durchsetzten konnten. Wer sich für Mehrheitsinteressen einsetzt kommt praktisch in der Öffentlichkeit nicht vor.
    Aktuell ist der Dienstwagenklau von Ulla Schmidt verwerflicher als der Jet Trip von Merkel von Tirol nach Sylt, obwohl das jede Menge Häme für die Klimakanzlerin setzten sollte.
    Ich hoffe, dass die Menschen sich bald nicht mehr interessieren für Passivmedien, bei denen sie nicht ihren Senf dazugeben können. Dann hat auch die Demokratie wieder eine Zukunft (falls sie jemals eine Vergangenheit hatte siehe Sklaven in Rom und Griechenland, Schwarze in US, Frauenwahlrecht, Kirche).
    Die Anstrengung, sich einzubringen lohnt.

  62. Oh weh.
    Wie schon so viele Vorkommentatoren aufgeführt und belegt haben, bleibt Güldner unglaubwürdig. Bevor man seine nicht-erfolgte Entschuldigung (es tut ihm nur leid) für eine nicht-spontan erfolgte Beleidigung annimmt, sollte man erst die Zusammenhänge mit dem Druck, der von den jungen Grünen sowie vom Bundesvorstand, der auf in aufgebaut wurde, untersuchen.
    Doch da ich selbst ein Freund von Ironie bin, will ich es mal mit dem sinnentfremdeten christlichen Sprichwort halten, nach dem ich den Balken im Augen des nächsten nicht bemängeln darf solange ich selbst Splitter in meinen Augen habe. Deswegen gehe ich durchaus auf die angebotene Diskussion ein.

    Das meines Erachtens wichtigste Wort, welches mit schon in der Welt-Polemik aufgefallen war, und auf welches in fast keinem Kommentar eingegangen wurde, ist das Wort „Definitionsmacht“. Dass Güldner das nun nochmal verwendet zeigt mir, dass ihm daran gelegen ist.

    Und gleich vornweg Herr Güldner: ich meine es durchaus weder böse noch überheblich wenn ich Ihnen nun sage, dass Sie und die meisten ihrer Kollegen aus der Politik hier viel lernen müssen. Euer Verständnis von „gesellschaftlicher Diskussion“ stammt aus den offline-Tagen, welche bis vor ein paar Jahre gedauert haben. In diesen Zeiten war es wie heute üblich, dass von den Medien (Zeitung & Fernsehen) Diskussionen angestoßen wurden. Allerdings waren sowohl Fernsehen als auch Zeitungen „read-only“. Sämtliche Diskussionen liefen so ab, dass die Medien uns Argumente geliefert haben. Da die Medien praktisch nur „prominenten“ Leuten die Ehre gewähren, ihre Meinung darin zu äußern (weswegen Sie in der Welt diesen Beitrag liefern durften aber z.B. keiner der 138.000 ePetitions-Unterschreiber). Die Menschen, welche sich über die Medien informieren, haben die Argumente aufgenommen und mit diesen argumentiert. Wenn nun jemand der in den Medien vorhandenen Positionen ein Argument hinzufügen konnte, so blieb dieses Argument regional stecken, da ihm kein Platz in den Medien eingeräumt wurde. Ihr Politiker bekamt dadurch nur sehr spärlich Feedback.

    In den Zeiten des Internets hat sich allerdings genau das verändert. Nun bleiben kein Argument mehr regional begrenzt, im Gegenteil. Alle Argumente sind global einsehbar, werden permanent verändert, ergänzt, verbessert. Ihr Politiker hättet die Chancen, massenhaft Feedback zu erhalten – und genau hier ist der springende Punkt – welches ihr auch berücksichtigen müsst. Demokratie bedeutet „Mit“-wirkung des Volkes, Parteien tragen nur zur Willensbildung bei, verkörpern sie aber nicht. Genau das wird nun endlich durchgesetzt. Und hier seid Ihr gefordert zu lernen, dass Feedback kommt und dass dadurch Eure Argumente widerlegt werden können.

    Ich denke, dass Güldner diese Problematik grundlegend sogar verinnerlicht hat. Allerdings macht er einen sehr feigen Schritt zur Seite und versucht dieser Argumentation aus dem Weg zu gehen. Ich zitiere:
    „Hat die große Chance der Verbreiterung und Vertiefung von Demokratie auch Verlierer, zum Beispiel bei Menschen, die sich aus unterschiedlichen Gründen nicht im Netz bewegen (…)“

    Nun gut, es ist wahr, dass mometan nicht jeder angemessen an diesen Diskussionen teilnehmen kann. Es ist aber der völlig falsche Weg das als Argument zu verwenden um wieder in die offline-Zeit und read-only-Diskussionen zurückzukehren. Im Gegenteil! Diese Erkenntnis müssen wir nutzen, um die Ursachen zu erörtern, warum nicht alle Bürger an den Diskussionen teilnehmen können.

    Erstmal wäre interessant, wo die Diskussionen stattfinden. Das sind neben öffentlich zugänglichen, kostenfreien Blogs (und Foren) wie diesem hier vor allem die online-Ausgaben der bekannten Zeitungen. Diese sind momentan auch noch kostenlos, allerdings geistert nicht erst seit gestern der Un-Begriff des „Leistungsschutzrechts für Verlage“ durchs Internet (und durch das geleakte CDU/CSU-Regierungsprogramm). Was auch immer das konkret bedeuten würde, einen freien Zugang zu den Diskussionsplattformen muss gewährleistet bleiben!
    Meines Erachtens liegen die Gründe darin, dass Breitbandinternet noch nicht flächendeckend verfügbar bzw. noch überteuert ist. Hier gilt es anzusetzen, aber das ist ein Punkt, an dem nur die Politik Einfluss hat. Herr Güldner, hier sind Sie gefordert zu _zeigen_, dass Sie es ernst meinen mit dem Dialog.

    Ihr Worte in Gottes Ohr, aber nach den vielen Beleidungungen, die von Ihrer Seite kamen, können wir nicht auf Ihre Worte vertrauen. Drum nochmal ein sinngemäßes Bibelzitat: „An ihren Taten sollt Ihr sie messen“.

    So, Ende des verbalen Rundumschlages.

  63. Die einen (wie ich) nutzen das Netz oberflächlich für ihre (politische) Arbeit. Die anderen sind viel tiefer in die Materie eingestiegen, machen das Netz selbst zum Teil ihres politischen Engagements.

    Ich lese da heraus, dass der Herr Güldner zugibt, tatsächlich nicht tiefer in die Materie eingestiegen zu sein. Dann derart zu zetern ist pure Trollerei.

  64. In einem Punkt hat er sicherlich Recht: Es bringt nichts, die „Offliner“ einfach nur als „keine Ahnung“ abzustempeln; es ist auch wichtig, diesen die Absurdität der Sperren zu erklären. Nur wie, dass fragen sich wohl viele – politische Meinungsbildung abseits der Regierung sind in Zeiten grottenschlechter Medien (oder waren die schon immer so schlecht, es haben sich nur die, die es merkten nicht so vernetzt, dass sie andere auf die Fehler hinweisen konnten?) findet eigentlich nicht mehr statt. Das zudem etwas, das selbst das Familienministerium selbst nur als Symbolpolitik versteht, so gefährliche und kontraproduktive Nebenwirkungen hat, muss man erst einmal verstehen. Mehr noch, nachdem Frau von der Leyen ja leider massenhaft erfundene oder völlig übertriebene Panik-„Fakten“ zu dem Themengebiet liefert, die man jede einzelne erst einmal widerlegen muss. Und nicht zuletzt ist das ganze ein Thema, bei dem bei vielen jede Diskussionsbereitschaft aussetzt und sie wenn auch nur behauptet wird, dass „ein einziges Kind gerettet wird“, sowieso absolut jedes Verbot akzeptieren – erst gleich gar, wenn es sie selbst nicht betrifft.

  65. Tolle Wurst: Hat was nicht kapiert und will drüber diskutieren, also dem Gegenüber erstmal ans Schienbein treten, damit man ne Gesprächsgrundlage hat.
    Der Güldner kann mich mal. Erst aufschlauen, dann sabbeln.

  66. OK, gleich hinterhergeschoben: Die Diskussion ist trozdem wichtig und es ist keinem damit geholfen, einen Graben zu vertiefen. Schliesslich verzweifeln die Sperr-Gegner ja ebenso an der „Ignoranz“ der Befürworter, wie umgekehrt. Da muss man, ehrliche Absichten unterstellt, aufeinander zugehen. Das haben einige Vorkommentatoren sehr schön gemacht (etwa @mario, @Michael G., @TheK).
    Ich werde auch den Kopf nicht in den Sand stecken, danke für den moralischen Support!

  67. @ Matthias Güldner
    „… Beleidigung…“

    Lieber Matthias Güldner, danke für die pauschale Entschuldigung! Diese ist jedoch leider nicht annehmbar, denn dafür müsste es sich um eine rein persönliche Angelegenheit handeln. Oder handelt es sich bei der Entschuldigung gar um die eigentliche Beleidigung? Wenn Diskutierende aufgrund der Argumente in einer Debatte beleidigt sind, haben sie wohl meist den Blick auf die Sache schon verloren; „Recht haben“ wird hier zum wichtigsten, persönlichen Antrieb. Ihre Entschuldigung unterstellt Ihren Kritikern ein solches Verhalten und übergeht dabei deren Argumente. Oder habe ich Sie damit überschätzt?

    @ Matthias Güldner
    „… Provokation…“

    Provokante Sache, mal die Position einer Ministerin unserer Regierung und deren neues Gesetz zu pushen, wirklich schräg und perfide, tolle Anregung, danke!

  68. Schliesslich verzweifeln die Sperr-Gegner ja ebenso an der “Ignoranz” der Befürworter, wie umgekehrt. Da muss man, ehrliche Absichten unterstellt, aufeinander zugehen.

    Unsinn, es kann kein „aufeinander zugehen“ geben, solange die Seite der Sperrbefürworter lügt (Stichwörter BKA-Statistik, Kasachstan, Indien) und Frau von der Leyen mit keinem aus der „Netzgemeinde“ über belastbare Fakten reden will. Die Ignoranz ist wohl kaum auf der Seiten der Bürgerrechtler zu finden, die haben nämlich sehr viel Argumente gesucht.

  69. @TheK(94)
    Du hast vollkommen recht, aber es ist praktisch nicht möglich, Offliner über die Holzmedien zu bewegen. In meiner Tageszeitung wird über Netzsperren praktisch nicht geschrieben. Sie haben tatsächlich mal was in ihrer Online-Ausgabe gebracht. Aber meinen Leserbrief dazu haben sie nicht gedruckt, weil sie keine zu Themen, die nicht in der Printausgabe vorkommen, abdrucken. Sackgasse. Das einzige, was geht, ist der Bekannten- und Verwandtenkreis, aber damit hat man praktisch keine Reichweite.

    Für andere Ideen wäre ich dankbar :-)

  70. Ich kanns nich lassen… in alter Usenet-Manier das Ding einfach mal komplett zerpflücken…

    „Ich bin denjenigen, die sich mit dem Thema Internet befassen, auf die Füße getreten.“

    Ehm. Jein. Nicht ganz. Eigentlich ist er jedem auf die Füße getreten, der auch nur im Groben verstanden hat, um was es hier geht. Da muß man nicht mal im Internet „unterwegs“ sein.

    „Viele haben sich provoziert und beleidigt gefühlt. Das mit der Provokation, das hat jedeR gemerkt, war beabsichtigt.“

    Nett. Mal eine blöde Frage am Rande, weil der Text ja im Internet erschien… Welche Provokation hätte es denn da noch gebraucht? Es ist ja nicht so, als ob das Thema im Cyberspace in Vergessenheit geraten wäre und einen neuen Schub gebraucht hätte.
    Mich deucht, Herr Güldner hat seine Information aus der Offline-Presse und DA wäre allerdings schon ein Anstoß/eine Provokation nötig gewesen.

    „Die Beleidigung nicht. Das entspricht nicht meinem eigenen Anspruch, tut mir leid und hat die Diskussion in eine völlig falsche Richtung gelenkt.“

    Ah ja. „Das Hirn herausgetwittert“ war also zumindest im Versuch nicht beleidigend gemeint? Interessant.

    „Viele haben geglaubt, es handele sich um eine spontane und unüberlegte Äußerung. Dem war nicht so.“

    Öhm. Also war „Das Hirn herausgetwittert“ überlegt? Ja wie denn nun?

    „Ich war und bin Teil der Bürgerrechtsbewegung, habe mich u.a. gegen die Volkszählung 1984, gegen die Verschärfung der Polizeigesetze in Bund und Land nach dem 11. September, für die Aufklärung der Verwicklung der deutschen Geheimdienste in die Haft des Bremers Murat Kurnaz in Guantanámo eingesetzt.“

    Schön. Ehrt ihn. Aber hier verteidigt Herr Güldner ein Gesetz, daß nicht verfassungskonform, formal falsch zustandegekommen ist, die Gewaltenteilung aufhebt, dazu auch nicht Aufgabe des Bundes ist und der Zensur alle Tore öffnet.
    Passt irgendwie nicht so recht zusammen.

    „Bei der Frage der Internetsperren kam ich nach Abwägung aller Argumente zu einem anderen Schluss als vor allem der netz-affine Teil dieser Bewegung.“

    Tja, welche Argumente sprechen denn nun FÜR die Sperren? Also Argumente die […länger als drei Minuten halten…]. Wohlgemerkt, die Alternative ist ja nicht NICHTS zu tun. Die Alternative ist die Seiten zu LÖSCHEN. Daß das geht, wurde bewiesen (siehe AK Zensur).

    Und die Argumente dagegen? Gut, die hat er hier nicht dargelegt, ist auch ok so, wenn er es denn woanders täte. Aber offenbar kam er zu dem Schluß, daß die Aufhebung der Gewaltenteilung etc.pp. ignoriert werden kann zu Gunsten einer untauglichen und obendrein gefährlichen Sperre.

    Entweder hat er die Gegenargumente nicht gehört oder das Grundgesetz ist ihm Wurscht. Eine dritte Möglichkeit gäbe es auch noch, aber da sage ich mal nichts dazu.

    „Der Umgang mit denjenigen, die diese abweichende Meinung auch geäußert haben, hat mich erschreckt und zu meiner Provokation motiviert.“

    Ja eben. Diejenigen, die auch für die Sperren sind, provozieren schon genug.
    (Von wegen, Sperren sind nur gegen Kinderpornografie… Siehe Aussage von Frau von der Leyen)
    Muß sich den Herr Güldner auch noch aus dem Fenster lehnen?

    „Ich war immer der Überzeugung, dass (Meinungs-)Freiheit nicht nur gegen „die da oben“ verteidigt, sondern auch in den eigenen Reihen einer Bewegung praktiziert werden muss.“

    Ja klar. Bloß, wieviele Befürworter der Sperren hat es denn „in den eigenen Reihen“? Oder meint Herr Güldner bei den Grünen? Da hätte er das vielleicht besser mal in seiner Partei diskutiert und keinen seltsamen Artikel im Internet veröffentlicht.

    „Kampf für Bürgerrechte ist meines Erachtens auch Kampf gegen jegliche Vermachtung von politischen Prozessen.“

    Nette Floskel. Was heißt das im Klartext?
    Der Bundestag macht ein Gesetz, das gar nicht in seine Kompetenz fällt und beauftragt eine Behörde, in deren Kompetenz es ebenfalls nicht fällt. Und hebt dazu noch die Gewaltenteilung auf. Also wenn das nicht „Vermachtung von politischen Prozessen ist, dann weiß ichs es auch nicht.

    „Mit meiner Bemerkung, dass es im Kern um Definitionsmacht in Zeiten der Digitalisierung geht, habe ich versucht, mein weit über diese Einzelfrage hinaus gehendes Unbehagen zu beschreiben.“

    Da hat Herr Güldner offenbar nicht verstanden, daß sich die „Definitionsmacht“ nicht von Oben nach Unten diktieren läßt. Ganz besonders nicht im Zeitalter des Internets. Das käme dem versuch gleich, einen Dammbruch mit einem Kaugummi beheben zu wollen.

    […]
    „Die einen (wie ich) nutzen das Netz oberflächlich für ihre (politische) Arbeit.“

    Wenn ich mir Herrn Güldners Seite so angucke, dann wird das aber so nix.

    „Die anderen sind viel tiefer in die Materie eingestiegen, machen das Netz selbst zum Teil ihres politischen Engagements.“

    Tja, und das funktioniert. Denn Internet ist Kommunikation, ist Rede und Gegenrede, ist Austausch. Und DARAN muß man in der heutigen Zeit als Politiker teilnehmen, wenn man die „junge“ Generation gewinnen will.
    (Wobei ich bei „Jung“ immer grinsen muß. Durschschnittsalter der Piraten ist Knapp unter 30. Ist das noch „Jung“? Im Vergleich zu anderen Parteien sicher, aber nicht im allgemeinen Verständnis)

    „[…] Diese Kluft führt deutlich zu Unverständnis, Misstrauen, Abschottung und Rückzug in die eigene peer group. Beide Seiten können also gewinnen, wenn sie sich aus der jeweiligen Ecke heraus bewegen, Kontakt und Auseinandersetzung suchen.“

    Genau das wird getan. Geschieht schon seit Wochen und Monaten. Nur werden die Argumente ignoriert, wird eine Petition ignoriert. Wird von Herrn Güldner sogar als „..per Mausklick weggebissen…“ beschrieben. Tja, Herr Güldner. Das ist aber Demokratie, obs ihnen nun gefällt oder nicht.

    „[…] Im Kern geht es also auch um eine kritische Verständigung über soziale, ökologische, rechtliche, ökonomische, gender Aspekte in der Folge der Digitalisierung. Werden bestimmte Gruppen von Menschen in diesem Prozess besser und andere schlechter gestellt?“

    Alles wichtige Fragen, aber was hat das mit der aktuellen Frage zu tun?

    „Hat die große Chance der Verbreiterung und Vertiefung von Demokratie auch Verlierer, zum Beispiel bei Menschen, die sich aus unterschiedlichen Gründen nicht im Netz bewegen (können), und die sich in Zukunft (noch) weniger als bisher in Meinungsbildungsprozesse einklinken können?“

    Ehm…. und deshalb sollen die, die es können und tun nicht dürfen?

    Hier geht es ja akut um ein Thema, daß das Netz betrifft. Diejenigen, die eben nicht im Netz sein können oder wollen sind primär davon erst einmal nicht betroffen.
    Aber im Gegensatz sollte auch diesen Menschen die Problematik klargemacht werden, daß es nämlich nicht nur um Internet geht, sondern auch um Einschränkung und Überwachung anderer nicht Netzgebundener Kommunikationsformen. (Stichwort Vorratsdatenspeicherung)

    „Diese und viele andere Fragen können nur gemeinsam beantwortet werden.
    In diesem Sinne geht es zunächst vor allem um die Überwindung der Sprachlosigkeit.“

    Also die Debatte der letzen Monate war alles mögliche, nur nicht sprachlos. Wenn Politiker aller Farben diese Debatte nicht mitbekommen oder besser noch, ignorieren, dann sind sie (sorry) selber schuld.

    „Die laufende intensive Diskussion der ExpertInnen in Wissenschaft, Netzgemeinde und Politik bietet da viele Anknüpfungspunkte.“

    Ausser den Politikern sind sich eigentlich alle einig, daß das „Zugangserschwerungsgesetz“ eine blöde Idee ist. D.h. Experten und Menschen im Internet sind sich einig und NUR Politiker, die z.T. nicht mal wissen was ein Browser ist, sind anderer Meinung.

    „Allerdings scheint eine Verbreiterung der Diskussion dringend nötig zu sein.“

    Das scheint nicht nur, daß IST so. Das Thema muß in die Medien, muß ins Fernsehen, muß in die Zeitungen. Im Netz ist es schon. Längst.

    „[…] Wenn wir das Gewicht des Themas ernst nehmen, wird dabei kein schneller Konsens heraus kommen. Ich finde das nicht schlimm.“

    Das wäre nicht schlimm. Schlimm ist, daß ein Konsens NICHT sein kann, daß Zensur dabei herauskommt. Schlimm ist, daß es ein Gesetz gibt BEVOR es einen Konsens gibt. Daß Politiker NICHT auf ihre eigenen Experten hören. Daß sie nicht gesprächbereit sind. Und erst, wenn sie mal meinen, etwas von sich geben zu können und ihnen der Wind in Sturmstärke entgegenbläst, weil sie sich im Ton peinlichst vergriffen haben, DANN plötzlich gesprächsbereit sind….

    … und dann aber effektiv „nach Diktat verreist“ darunter setzen.

    Tja, Herr Güldner, daß war wohl nix.

    Tokay

  71. Öha! 100 Kommentare? Hallilhallo!

    Mir macht die ganz Angelegenheit eines deutlich: es gibt keine „digitalen Graben“. Und wenn es einen gibt, dann hat er hier keinerlei Relevanz. Es geht hier nicht um digitale Elite versus Internetausdrucker oder Generation C64 versus was-auch-immer.

    Es geht hier darum, dass es offensichtlich in letzter Zeit vermehrt Menschen gibt, die gerne Argumente hätten. Menschen, denen ideologisches Geschwurbsel schnurzpiepe ist, die finden, das wahltaktische Manöver nichts mit Politik zu tun haben müssen. Und dann gibt es eben die anderen, die meinen Argumente wären was, was man eben mal in die Runde wirft, prüft ja eh keiner nach, klingt aber grade gut. Dass das Internet dabei hilft, diese Argumente, die traurigerweise eh nie als solche gemeint waren, zu zerpflücken und teilweise als Lügen bloss zu stellen, ist nicht viel mehr als ein glücklicher Zufall.

    Uns geht es hier um Argumente, die der Sache dienlich sind. Wenn jemand eine Diskussion anzetteln möchte (auch wenn sie schon monatelang in Gang ist) oder sich um Wählerstimmen aus dem pädagogischen Lager sort, ist uns hier egal. Völlig.

  72. @Ralf Bendrath: In Deinen Kommentaren schreibst Du: „Nur zur Info: Matthias Güldner ist jetzt bis Donnerstag im Offline-Urlaub…“ [13] „An alle, die sich fragen, warum er auf die Argumente pro&contra Zugangserschwerungsgesetz nicht eingeht: Wir haben selber davon abgeraten… “ [25] „Wir haben nur klargemacht, welche Art von Gastbeitrag auf Netzpolitik.org in Frage kommt und welche nicht. … Es war von Anfang an vorgesehen, das zeitgleich auf seiner Homepage und hier zu veröffentlichen, damit es Möglichkeiten für Kommentare gibt.“ [48]

    Aus meiner Sicht begebt Ihr Euch hier in des Teufels Kueche.

    Zunächst einmal: WENN der Beitrag ein Gastbeitrag in diesem Blog sein soll, dann kennzeichne ihn bitte als solchen. Und dann sollte der Autor (sprich: Herr Gueldner) hier selbst mitdiskutieren und Deine Schuetzenhilfe („bis Donnerstag im Urlaub“) nicht benoetigen.

    Wenn Ihr (by the way: Wer steckt eigentlich hinter Deinem: „Wir?“) bezueglich des Inhaltes seiner „Kolumne“ (?) irgendwelche Empfehlungen gegeben habt, so gehört das selbstverständlich erwähnt. Wenn irgendwas – wie Du in Kommentar 48 schreibst – „von Anfang an geplant“ ist, dann gehört auch das erwähnt, wenn man den Beitrag zur öffentlichen Diskussion stellt. Ansonsten fuehle ich mich vom Anfang an ziemlich auf die Schippe genommen.

    Es ist nicht so, dass ich mich einer Diskussion mit Herrn Gueldner prinzipiell verschliesse. Auch, wenn ich ihm nach seinem Auftritt in der „Welt“ sicherlich nicht unbefangen entgegentrete. Warum IHR aber meint, die Kastanien fuer ihn aus dem Feuer holen zu muessen und dafuer die eigene Unabhaengigkeit und Glaubwuerdigkeit aufs Spiel setzt, ist mir schleierhaft.

  73. Ich stimme @102 und dem anderen Kommentaren zu.

    Die Wiedergabe der Grünen-PR auf dem Blog hier ist eher kontraproduktiv, auch für eine „echte Debatte“. Besser wäre es, wenn das eher Grünen-affine NP-Blog die Güldner-PR mit Kommentaren begleiten würde. Dies würde auch die Glaubwürdigkeit erhöhen. Warum ich PR schreibe?

    Die Reaktion von Matthias Güldner hat eigentlich keinen Inhalt, außer: „Warum seit ihr denn jetzt alle so sauer, ich wollte doch nur ohne Argumente etwas anecken, können wir jetzt reden? Ich bin doch nur kritisch!“ Kann er ja gerne machen, gerne bei der grünen Jugend, gerne auf seinem Blog.

    Aber für dieses Blog hat zumindest dieser Artikel zu wenig Inhalt und macht es dadurch unglaubwürdig. Da helfen auch so pseudo-kritische Ansätze a la Postman „Im Kern geht es also auch um eine kritische Verständigung über soziale, ökologische, rechtliche, ökonomische, gender Aspekte in der Folge der Digitalisierung. Werden bestimmte Gruppen von Menschen in diesem Prozess besser und andere schlechter gestellt?“ nichts. Es sollte lieber gleich drüber schreiben (gerne auch hier), als nur anzudeuten in welche Richtungen „mal gedacht“ werden sollte. So, bin nun mal verreist, werde NP.org erstmal lange nicht mehr lesen.

  74. Zunächst mal ist die „Brücke zwischen den Welten“ von Herrn Güldner erst in glaubwürdiger Weise betreut, wenn er eine Brücke zwischen den Welten von welt.de und netzpolitik.org baut. Ich meine damit einen Link in seinem Welt-Artikel zu dem hier und/oder eine ausführliche Richtigstellung direkt auf welt.de mit direktem Verweis aus dem Ursprungsartikel.

    So nutzt er die beiden Welten lediglich, um in der einen das Eine und in der anderen das Andere zu erzählen.

    Das mit dem Graben ist ein inhaltlich guter Punkt. Wenn man blind rübergefeuert hat und nachher mal nachsieht, was auf der anderen Seite überhaupt los ist, ist das sicher auch besser als völlige Ignoranz (aber vielleicht hat das auch etwas mit Opposition und Wahlkampf zu tun…).

    Unabhängig von Internetkompetenz ist es aber kein guter Stil, dermaßen in einem Themenfeld herumzu“provozieren“, von dem man eingestandenermaßen keine Ahnung hat.

  75. Nur noch einmal zur Klarstellung: Meine Kritik in Beitrag 102 bezieht sich weder auf die Tatsache, dass Herrn Gueldners Beitrag hier veroeffentlich wird noch auf die Tatsache, dass Ihr ihm hier die Möglichkeit zu einem Gastkommentar einräumt.

    Es geht vielmehr darum, wie der Beitrag dem Leser verkauft wird. Und darum, dass unklar bleibt, inwieweit Herr Gueldner beim Verfassen seiner „Kolumne“ Hilfe bekommen hat. Und darum, dass der offensichlich nicht anwesende Herr Gueldner im Verlauf der Diskussion mit dem Verweis auf seine (offensichtlich auch von Anfang an geplante Abwesenheit) in Schutz genommen wird.

    Diese seltsamen Umstände werfen weder ein gutes Bild auf Herrn Gueldner noch auf die eigentlich sehr transparente redaktionelle Arbeit von „Euch“ (die sich als „wir“ bezeichnen) und eine derart asymmetrische Diskussion scheint mir wenig sinnvoll.

    1. @ David: Ich hab das mit dem Gastbeitrag mal deutlicher gemacht oben. Ich dachte, es wäre auch so klar, dass wir nicht einfach Texte von anderen Webseiten hier in voller Länge veröffentlichen, ohne dass der Autor das auch so will. Dass Matthias Güldner den Beitrag zeitgleich auch auf seine Webseite stellt, finde ich völlig nachvollziehbar.

      @ alle: Irgendwie haben hier viele nicht verstanden, dass es uns nicht um PR für ihn geht, sondern dass wir den Text interessant fanden als Einblick in die Welt der Politiker, die sich aus vielerlei Gründen nicht so intensiv im Netz bewegen (können) wie wir. Meine Hoffnung war, dass das zu einer Diskussion führt, wie wir uns darauf besser einstellen können, um noch mehr Leute zu überzeugen. Das Mobilisierungspotenzial im Bereich der intensiveren Netz-Nutzer ist nämlich meines Erachtens ausgeschöpft. Wir werden am 12.9. auf der Demo „Freiheit statt Angst“ keine halbe Million Leute haben wie damals z.B. die Friedensbewegung, und die Piraten werden auch noch lange nicht an die 5% ran kommen. Wir müssen uns also überlegen, wie wir andere Leute besser erreichen und wie wir auch innerhalb der etablierten Politik noch mehr Leute überzeugen. Dazu ist es immer hilfreich zu verstehen, was die umtreibt.

      Das hat offenbar nicht so funktioniert. Schade. Es ist allerdings nach dem in Ton und Inhalt völlig verbockten Aufschlag mit dem Welt-Kommentar auch wiederum nachvollziehbar.

  76. @102: Bei mir kam die Anfrage an, ob für uns ein solcher Gastbeitrag interessant wäre. Ich habe darauf hingewiesen, dass mich Sperrbefürwortungsargumente hier nicht interessieren. Die Alternativrichtung fand ich interessanter.

  77. Also deshalb ist der Text von Hern Güldner ohne Argumente und voll des leeren Geschwafels: er ist weiter Sperrbefürworter, darf das aber hier nicht sagen. Trotzdem möchte er hier schreiben, um die Generation C64 wahlstimmenmäßig auch noch abzudecken. Und der Herr Bendrath berät ihn dabei, wie diese Generation C64 am besten für dumm verkauft werden kann. Jetzt habe ich es verstanden, danke.

  78. Lieber Herr Güldner, sie schreiben:
    „Mit meiner Bemerkung, dass es im Kern um Definitionsmacht in Zeiten der Digitalisierung geht, habe ich versucht, mein weit über diese Einzelfrage hinaus gehendes Unbehagen zu beschreiben.“
    Schön, daß Sie dabei „Unbehagen“ fühlen! Haben Sie sich vielleicht auch Gedanken darüber gemacht, WEM Sie mit der Zensurregelung die „Definitionsmacht“ übertragen?
    Ich d´sage es Ihnen gerne: Dem BKA! Einer „Macht“, welche in der Vergangenheit schon des öfteren die eigene Macht missbraucht hat. Beispielsweise bei unerlaubt durchgeführten Onlinedurchsuchungen.
    Darüber hinaus ist dies Definitionsmacht in der Praxis nicht überprüfbar – dafür reicht einfach die „Manpower“ nicht aus.
    Also bitte: setzten Sie sich mit „uns“ Fachleuten zusammen und lassen sich mal aufklären, WER in einem Zensurstaat die Definitionsmacht hat.
    Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!

  79. „Ist Ralf Bendrath ein von den Grünen bezahltes Mietmaul? Ich weiß es nicht, aber der Verdacht drängt sich auf.“

    So zu lesen auf twitter: http://twitter.com/piratenwahl

    Hier zeigt sich der Nachteil der Parteiengründung: Schon muss man sich strikt abgrenzen gegen die anderen Parteien und schon wird Linientreue erwartet und Abweichung befürchtet, unterstellt und skandalisiert. Da steckt viel zu viel Freund-Feind-Schema drin.

    Ich finde, auf diese Art und Weise lässt sich eine sinnvolle Diskussion nicht führen. So lässt sich lediglich ein Kampf GEGEN jemanden führen. Ich teile aber Ralfs Anliegen, eine Diskussion über auch trennende Gräben hinweg anzustoßen. Ich finde es völlig OK, Güldners Statement hier zu lesen. Immerhin hat er den Mut, sich der wütenden Meute zu stellen.

  80. @Piratenwahl: Deine Falschbehauptungen und das Verschwörungsgeschwurbel nerven. Geh bitte ins heise-Forum. Da wird dieser Stil allgemein gepflegt.

  81. @108.
    Jetzt mach doch mal bitte halblang…
    Und was soll diese absurde Unterstellung mit der Beratung?
    Es ist eine Sache pro-contra Sperren zu diskutieren, eine andere ist die Art bzw. Möglichkeiten der Diskussion an sich, um diese geht es hier, wie auch bereits im Eingangstext geschrieben wurde.

    Wenn die Sperrbefürworter aus eigener Sicht verkehrt liegen, wie soll man sie vom Gegenteil überzeugen? Das geht nur über eine stattfindende Diskussion, in der man sich in den Standpunkt und die Ansichten des Gegenübers hineinversetzt, von dort heraus kann man dann seinen eigenen Standpunkt überprüfen und entsprechend ansetzen.
    Ist diese Möglichkeit nicht oder nur einseitig gegeben, muss man eben die Bedingungen dafür schaffen, wozu widerum beide Seiten bereit sein müssen.
    Wenn Güldner (neben allem üblichen politischen Blabla) jetzt angibt, der Umgang mit den abweichenden Meinungen habe ihn zu seiner „Provokation“ getrieben und er seine Gründe für die Forderung einer „Verbreiterung der Diskussion“ darlegt, kann man darauf eingehen und prüfen, ob da was dran ist… kommt man daraufhin zu einem anderen Schluss, kann man entsprechend dagegen argumentieren. Wenn das beide Seiten so betreiben, kann es zu einem Konsens und der eigentlichen Diskussion kommen.

    Klar, es ist zum Verzweifeln, wenn man sich das Vorgehen der argumentationsresistenten(bzw. -ignoranten) Politikköpfe in den letzten Monaten ansieht, es ist auch schon schwierig genug, Leute im Bekanntenkreis zu einer sachlichen Diskussion zu bewegen. Doch gerade das Erreichen von Menschen, die mit dem Thema kaum was am Hut haben, steht ganz oben. Und ohne eine Diskussionsebene, in der tatsächlich gegenseitiger Austausch stattfindet, geht’s nicht. Vor allem nicht mit einem platten „Bist Du nicht für mich, so bist Du gegen mich“, sonst begibt man sich auf dieselbe Ebene, wie die unsäglichen „Wer gegen Sperren ist, ist Kipo-Befürworter“-Herrschaften.

  82. Hallo, ich (#104) verstehe es leider immer noch nicht.

    Sagt euch der Begriff „Waschzettel“ etwas? Ich finde, es wirkt so, als hättet ihr hier einen veröffentlicht und eben nicht die „Brücke“ oder „den Dialog“ eröffnet.

    Wäre es möglich das Markus Beckedahl hier nochmal kurz was zu schreibt? Warum habt ihr den Welt Artikel nicht kommentiert? Und warum findet ihr die recht inhaltlose Reaktion von Matthias Güldner so bedeutungsvoll, dass ihr sie hier noch einmal abdrucken müsst?

    Noch einmal – auch wegen David (@@102, 106). Es geht mir um die „Art“ der Einbettung und um den Inhalt. Wenn es ein besserer Text wäre (egale welche Meinung er vertreten würde) würde ich mich freuen, aber:

    Es ist eben kein guter Text. Ein guter Text müsste offenlegen: Hier denke ich so weil…, Hier habe ich keine Ahnung, ich finde es ist ein unlösbares Dilemma, weil…. hier stimme ich euch zu weil…, aber…

    Alles andere wie „Man müsste mal auf der Metaebene nach Wegen suchen um Fragen zur Netzpolitik finden“ ist leider nur herumgeeiere und sollte als Online-PR auf der Seite des Politiker bleiben.

    Ich finde es gut das ihr nach neuen Wegen sucht die Politiker „einzubinden“, aber ihr sollte euch dabei nicht gemein machen.

    So, auch ich will niemanden auf die Füße treten der sich bemüht, die Öffentlichkeit an dieser wichtigen Diskussion zu beteiligen. Aber ich hoffe, ich konnte euch mit meiner Sichtweise auch etwas helfen.

    PS: Das Posting von Kommentaren über https-Verbindungen ist kaputt.

    1. „Ich teile aber Ralfs Anliegen, eine Diskussion über auch trennende Gräben hinweg anzustoßen.“

      Ich prinzipiell auch; nur nehme ich Hr. Güldner nicht ab, daß er ernsthaft diskutieren will. Es gab nicht nur Zeit und Gelegenheit zu ausführlichen Diskussionen, es wurde auch jede Menge diskutiert. Herrgott nochmal! Es gab sogar eine verdammte Anhörung im Bundestag zu dem Thema, wo praktisch alle Experten von den Sperren abgeraten haben! Den Kritikern erst nicht zuhören und ihnen dann vorwerfen, nicht zu einer offenen Diskussion bereit zu sein, ist einfach nur heuchlerisch…

      „Ich finde es völlig OK, Güldners Statement hier zu lesen.“

      ack.

      „Immerhin hat er den Mut, sich der wütenden Meute zu stellen.“

      Genau den hat er eben nicht. In guter, alter Politikermanier hat er ein Statement veröffentlich- damit ist der Fall für ihn erst mal erledigt. Wir haben das so zu akzeptieren, einer Diskussion (die er selbst gefordert hat!) entzieht er sich.

      /Mario

  83. @Christian (#8)

    Das heisst doch soviel wie: “Ich bin ein Troll”, oder sehe ich das falsch?

    Bezogen auf die von Ihnen zitierte Passage sehen Sie das meiner Meinung nach falsch.

    Ein Troll provoziert der Provokation wegen; fuer andere ist Provokation ein (Stil-) Mittel: Auch Satire will provozieren, ist jedoch keine Trollerei.

    Das heisst natuerlich nicht, dass die Motive des OP in irgend einer Weise ehrenwert sind. Provokation der Selbstdarstellung und des „Sommerlochfuellens“ wegen ist nicht viel besser als Trollerei.

  84. @115: Ich hab doch schon in Nummer 107 kurz kommentiert. Den Welt-Artikel haben wir übrigens auch kommentiert: http://netzpolitik.org/2009/politiker-des-tages-matthias-gueldner/

    Als die Anfrage kam, hab ich kurz einige befreundete Journalisten gefragt, was sie davon halten, wenn wir hier einen Gastbeitrag publizieren. Jeder hat sofort gesagt, das wir das ruhig tun sollten. Für den Inhalt kann ich ja nichts. Dafür ist Matthias Güldner selbst zuständig. Ich wollte nur keine Replik hier publizieren, wo nochmal alle Sperrungsbefürwortungsargumente genannt werden.

  85. @matthias güldner: Die anderen Kommentare haben es schon ausreichend geschrieben, mir geht es ebenso: Ihre „Antwort“ ist leider keine. Sie schwurbeln herum, ohne Ihren konkreten Standpunkt zu den Netzsperren zu beschreiben.

    Sind Sie für das Netzsperren-Gesetz, ja oder nein? Wenn ja, warum? Haben Sie sich inhaltlich mit dem Pro und Contra des Gesetzes beschäftigt? Haben Sie die Kritikpunkte am Gesetz zur Kenntnis genommen? Wenn ja, was davon hat Sie nicht überzeugt? Hier habe ich Ihrerseits einen wirklichen Diskurs vermisst.

    @netzpolitik.org: Die Veröffentlichung dieses Artikels hier verwundert. Es ist absolut ok, dass Ihr grünen-nah seid, so wie Zeitungen auch parteinah sind und daraus keinen Hehl machen.

    Aber manchmal finde ich Euch zu wahlkämpferisch und nicht ausreichend journalistisch. So auch dieses Mal, wo Ihr einem Grünen-Politiker helft, seinen im Netz beschädigten Ruf zu retten. (Und dabei wohl auch inhaltlich beraten habt.) Eure Motive sind sicherlich ehrenhaft, aber mehr Distanz zu den Grünen wäre hilfreich.

    @piratenwahl: Dein Diskussionsverhalten hier und anderen Blogs nervt. Du schädigst damit die Glaubwürdigkeit Deiner Position. Leute wie Du machen es mir sehr schwer, die Piraten zu wählen. Und dabei mag ich die.

  86. @markus: Dann habt Ihr diesen Gastbeitrag leider nicht ausreichend als solchen gekennzeichnet.

    Und tatsächlich hätten mich seine Gründe, die Netzsperren gut zu finden, interessiert. Wenn er dabei nur die bekannten Argumente wiederholt hätte, wäre es an Euch gewesen, ihm die Gegenposition darzulegen.

    Dafür hättet Ihr ihn z.B. interviewen können, statt im einen Platz für einen unwidersprochnen Gastbeitrag zu geben.

    Für mich sieht es immer noch so aus, dass es eine (relativ große) Fraktion innerhalb der Grünen gibt, welche die Netzsperren befürworten. Und das mit dem üblichen „denkt denn niemand an die Kinder!“ Totschlagargument. Herr Güldner scheint mit seinem Artikel die Grünen für eine schwarz-grüne Koalition empfehlen zu wollen. Und das ist schade.

  87. „Groupthink: Gruppendenken bezeichnet einen Prozess, bei dem eine Gruppe von eigentlich kompetenten Personen schlechte oder realitätsferne Entscheidungen trifft, weil jede Person ihre eigene Meinung an die vermutete Gruppenmeinung anpasst.“//http://de.wikipedia.org/wiki/Gruppendenken

  88. @115/Markus: Danke, für die Antwort. Könntet ihr euren Kommentar auch nochmal direkt am Artikel verlinken?

    Was mir fehlt ist der „zweite“ Kommentar zum „zweiten“ Artikel. Indem ihr ihn hier veröffentlicht, könnt ihr den Text nun nur noch schwerlich selber kommentieren.

    Aber genau auf diesen Kommentar von euch warte ich eigentlich. Der Text hat nämlich keinen Inhalt, er bezieht keine Position. Er will nur super gesprächsbereit bleiben und „sorgt“ sich. Das gab es schonmal die Tage. Aber von der SPD (M. Dörmann).

    Es kann sein, dass ich selber zu viele Abwehrreflexe gegen diese Art von „Dialog“ habe, aber der Text erscheint mir wirklich ziemlich inhaltsleer, so sehr ich auch euer Bemühen „um viel mehr Diskussion“ gut nachvollziehen kann. Evtl. habt ihr aber Herr Güldner in Diskussionen kennengelernt und vertraut ihm vielleicht deshalb etwas mehr?

    Statt sich immer zu verteidigen und jeden noch so extremen Fall von Internetkriminalität, die es nun mal auch gibt, erklären zu wollen, sollte man lieber mal die Fakten für die Politiker festhalten:

    Das Internet ist jetzt schon ein ziemlich gut überwachter Raum. Über meine IP habt ihr im Notfall (Straftat) meinen Namen und meine Adresse.

    Er eignet sich prima zur Diskussion *aller* Themen durch *alle* Gruppen. Noch mehr Überwachung und obskure Ängste werden diesen Raum für die Mehrheit kaputt machen. Darum geht es erstmal, um mehr – erstmal – nicht.

    Und Politker, die sich nicht angreifbar machen wollen, indem sie nach Kritik gar keine Position beziehen, braucht es auch nicht. Und ohne Position kann ich eine Persion/Partei nicht wählen.

  89. „die sich aus vielerlei Gründen nicht so intensiv im Netz bewegen (können) wie wir.“

    Was bedeutet das?

    1. @ Gunnar:

      “die sich aus vielerlei Gründen nicht so intensiv im Netz bewegen (können) wie wir.”

      Was bedeutet das?

      Na, halt wegen anderer Verpflichtungen oder auch Interessen. Für Politiker sind persönliche Gespräche und Termine sehr wichtig, dazu kommen haufenweise Sitzungen, anderer Papierkram, die ganzen anderen Themen, sie man so bearbeitet, und und und. Dazu vielleicht noch Familie oder so. Wer von einem Politiker realistischer Weise verlangt, dass er allen Diskussionen im Netz bis ins kleinste Folgen soll, der ist naiv. Diese Erwartungshaltung sehe ich aber überall, wenn die Leute meckern, dass man ihnen ja nicht „zuhört“, also: ihre Blogposts liest. Wer will, dass Politiker zuhören, muss in aller Regel zu ihnen gehen.

      Das hat alles mit der konkreten Causa Güldner allerdings nicht mehr viel so zu tun. Dass er quasi zu uns kommt, uns aber verbal erstmal einen Faustschlag versetzt, ohne sich vorher offenbar intensiver um das Thema gekümmert haben, finde ich auch extrem daneben, das haben wir ja auch gleich entsprechend kommentiert. Er ist aber dadurch auch ein Beispiel für viele verpasste Gelegenheiten, die Diskussion mit Leuten außerhalb der Netzgemeinde rechtzeitig zu führen – siehe auch den Kommentar von evil daystar oben, der das ganz gut auf den Punkt bringt.

  90. Erstaunlich finde ich, dass hier mehrheitlich Männer schreiben und sich lautstark zu Wort melden. Hat jemand dafür eine plausible Erklärung?

  91. Ihr habt Euch eine Hetzmeute herbei gebloggt. Ob Schäuble, Ursula von der Leyen oder jetzt eben der Herr Güldner, alles wird ad hominem, im Klange der Anklage gelöst. Ihr selbst seit die nächsten, die öffentlich mit dem Fallbeil Bekanntschaft machen. „Wer ist eigentlich dieser Ralf Bendrath?“

    Nun ist das natürlich auch die Aufgabe von Politikern in unserem System, nämlich öffentliche Verantwortung darzustellen.

    Das große Problem vieler Einmischungen ist, dass Menschen den Protest, das heisst die Sprache der Schwäche, nicht situationsgemäß wählen sondern an sie glauben, sie als eine Art Kultur zelebrieren mit ihrem Feindbild als Fetisch.

    Natürlich kann man den Fuchs mit einer Treibjagd erlegen, mit Schellen und Krawall. Prinzipiell reicht aber ein Jäger, der dem Fuchs folgt und ein gezielter Schuss.

    Da bleibt dann zu fragen, worauf die Menschen wirklich anlegen. Es ist ja nicht so, dass die Internetsperren vom Himmel gefallen sind.

    In Frankreich gab es zum Beispiel schon vorher die entsprechende Debatte. Und dann war das letzte Jahr ganz im Zeichen des Telekompakets in Brüssel. Auch das Filterprogramm der EU zu Kinderpornographie ist ja durchaus Euch bekannt gewesen, genauso dass rechtsaussen Berichterstatter es betreuten. Siehe nur zum Beispiel mein Mail an IIndepHub 7-4-08

    Jetzt wiederum kümmern sich viel zu wenige Personen um ACTA. Natürlich hat ACTA auch eine Internetkomponente… http://action.ffii.org/acta

    Oder schon mal von dem hier gehört:
    http://www.europarl.europa.eu/oeil/file.jsp?id=5763632
    ? Aus dem Kommissionsentwurf vom 25.3.2009:

    „(12) To combat child pornography, especially where the original materials are not located within the EU, mechanisms should be put in place to block access from the Union’s territory to internet pages identified as containing or disseminating child pornography.“

    Warum verbreitet ihr das Märchen, dass die ressortfremde Ministerin irgendwie hier eine Schlüsselrolle hätte nur weil sie in die Kamera ein Stoppschild gezeigt hat? Was mir noch mehr auf den Geist geht, ist Presse der Art „Deutschland vs. Internet“. Diese Programme kommen eben nicht wie Güldner fragte aus der Ideenschrank einer deutschen Ministerin um Kinderpornographie zu unterbinden.

    Das wäre die Antwort gewesen, die man ihm auf seine Frage hätte geben müssen: Dass es nicht um Kinderpornographie sondern um den Brückenkopf eines überwachten Netzes zum Wohl der amerikanischen Inhalteanbieter geht, wobei die Eskalationsstufen vollkommen absehbar sind. Und man hätte Güldner auf all diese Verfahren hinweisen können. Statt dessen haben wir einen edlen Parteivorstand der Grünen, der naive Fragen des Bremer Herrn Güldner mit Verweis auf Parteitagsbeschlüsse abstraft, aber im Grunde genommen sich für das Thema nicht interessiert, auch nicht wenn es um Abstimmungen geht. Hauptsache man hat die richtigen Positionen zum Wohlfühlen.

    Wohlgemerkt, dieses Dossier, was ich hier zitiert habe ist noch nicht durch das Europaparlament durch. Wie Ihr auf der Seite sehr ist der Ausschuss LIBE zuständig. http://www.europarl.europa.eu/activities/committees/membersCom.do?language=DE&body=LIBE Bin mal gespannt, wer sich darum kümmern wird.

  92. Der Herr Güldner ist halt nach Diktat verreist. Offline. Online sollen seine Palladine nun die Stange hochhalten, wollen aber nicht so recht. Politik 2.0 läuft anders.

  93. Wie oft haben wir beklagt, dass sich die nicht netzaffinen Politiker nicht ausreichend mit dem Netz beschäftigen. Nun signalisiert einer Interesse über das Thema Netzsperren hinaus einen Dialog zu eröffnen. Das ist doch erstmal super.

    In den Gesprächen mit Sperrbefürworteren ist mir erst aufgegangen, wie weit das Wissen, die Ansichten, usw. zwischen denen und uns über das Netz auseinanderklaffen – ob der Begriff Digitaler Graben der richtige ist, sei dahingestellt.

    Selber werfe ich den Sperrbefürwortern vor, sich nicht ausreichend mit der Löschalternative beschäftigt zu haben. Denen waren oft nicht die Löschversuche von ChareChild oder AK Zensur bekannt. Geschweige denn, dass die Löschstrategie bei Banken gegen Pishingseiten bereits Praxis ist. Aber haben wir den Kinderschützern das ausreichend erklärt (die lesen nicht unbedingt Blogs)? Dass auch wenn Server sich gegen Löschanfragen resistent zeigen, es immer noch Up-Stream Provider gibt?

    Wie wir fassungslos darüber sind, dass die Löschstrategie von den Kinderschützern nicht sofort angenommen wurde, so waren sie über uns fassungslos wie man ihnen nur andere Motive (Zensur) als die Bekämpfung von Dokumentierten Missbrauch unterstellen kann. Diese gegenseitigen Missverständnisse lassen sich am Besten durch face2face oder Treffen im kleineren Kreis ausräumen (Siehe z.B.: http://www.dkhw.de/cms/index.php?option=com_content&view=article&id=542:loeschen-von-kinderpornographie-im-internet&catid=76:startseite)
    Solche Gespräche hätte es vor einem 3/4 Jahr geben sollen, bevor sich alle positioniert haben. Hat es aber nicht und jetzt muss man sie trotzdem führen – auch wenn dass Gesetz beschlossen ist. Es geht nämlich uns um die Verhinderung einer Zonierung des Netzes. Dass müssen wir allen nicht netzaffinen Politikern klar machen. Dass man gegen Kriminalität im Netz auch ohne Firewalls oder ähnlichem vorgehen kann: Bzgl. Urheberrechtsverletzungen mit einer Kulturflatrate, Gegen Kinderpornografie mit der Löschstrategie, usw. Und hier habe ich auch Verständnis, dass diese Zusammenhänge noch nicht bei allen angekommen sind. Pöbeln hilft dagegen wenig, lange ernsthafte Gespräche – wie sie in Bremen stattgefunden haben und noch stattfinden werden – schon viel mehr.

    huettn

  94. Der Fraktionschef der Grünen in der Bremischen Bürgerschaft, Matthias Güldner antwortet auf die umfangreiche Kritik an seinem Beitrag in der Welt online, in dem er Teilen „der Community“ vorgeworfen hatte, sich das „Hirn herausgetwittert“ zu haben. Die Äußerungen seien „nicht unüberlegt“ wesen, er wollte provozieren, aber nicht beleidigen, und für die Beleidigung entschuldigt er sich.

    Bedeutung entsteht im Kontext und letztendlich im Kopf des Rezipienten. Das gilt auch für den Übergang zwischen Provokation und Beleidigung, vor allem 7 Wochen vor einer Bundestagswahl. Dass der Politprofi Güldner die mögliche Wirkung verkannt hat, zeugt genau von derjenigen Unkenntnis „der Community“, die zunehmende Teile „der Community“ von seiten der etablierten Politik, z.B. der Grünen, spürt. Kurzum: Man ist die oberlehrerhafte Besserwisserei von Ahnungslosen, die sich – warum auch immer – in der Position der (moralisch?) Überlegenen wähnen, leid.

    Doch Güldner scheint in der Woche gelernt zu haben, wie er mit Verweis auf Gespräche mit „digital Kundigen“ konzediert. So sieht er sich als Teil der „digitalen“ Spaltung, wo er als „oberflächlicher“ Nutzer , für den das Internet ein Instrument der politischen Arbeit ist, einer Gruppe gegenübersteht, die das Netz zum Gegenstand des politischen Engagements macht. Im Subtext dieser Passage stilisiert sich der Provokateur nun quasi zum Opfer, zum Anwalt derer, die jenseits des digitalen Grabens leben. Die historische Ironie: Haben nicht die Grünen in ihrer Gründungsphase die Umwelt erstmalig zum Gegenstand des politischen Engagements gemacht, während die anderen „nur“ in ihr lebten oder sie ausbeuteten, zerstörten etc.? Ist das nicht eigentlich die Grundlage einer Definition des Unterschiedes zwischen Politik 1.0 und Politik 2.0? 1.0: Politik mithilfe des Internet (wurde als Parole in allen Wahlkampfzentralen nach Obamas Erfolg ausgegeben). 2.0: Politik IM Netz, mit allen unabsehbaren Konsequenzen, die das haben wird.

    Die Probleme, die im Kontext von Politik 2.0 entstehen, unter vielem anderen die Kluft zwischen denen, die drin sind und denen, die bisher nur zuschauen, sind mehr als real. Und dann haben wir noch nicht über die eine Milliarde Menschen gesprochen, die nicht nur nicht online sind, sondern kaum die Stromleitung haben, die einen PC betreiben könnte, geschweige denn die Energiequelle.

    Selbst wenn die Piratenpartei ein vorübergehendes Phänomen bleibt, so ist es diese Mischung aus Nase-Rümpfen, Arroganz und Ignoranz auf seiten des – längst auch grünen – Establishments, die ihre Gründung ermöglicht und die ihr bisher immerhin schon 5000 Mitglieder und jede Menge Vorschusslorbeeren bei einer wachsenden Gruppe von Digital Natives gebracht hat. Eine zunehmende Zahl von jungen IT-Unternehmern beginnt bereits, den Wahlkampf der Piraten zu unterstützen – unentgeltlich.
    Das enthebt allerdings die Parteipiraten nicht, auf die hier schon einmal gestellte Frage zu antworten: Wie kriegt man – nein, nicht Matthias Güldner, sondern Frau Schmidt und Herrn Müller ans Netz und in die Communities? Allerdings scheint die Realität eine erste vorsichtige Antwort zu geben: Auf Facebook wächst die Gruppe 30 plus zurzeit am stärksten.

  95. Es ist nun wirklich genug geredet worden vor Verabschiedung des Gesetzes. Es gab, wie auch schon einer meiner Vorredner sagte, eine entsprechende Expertenanhörung. Trotzdem haben sich 15 Abgeordnete der Grünen enthalten.Und zwar nicht, weil sie die Folgen des Gesetzes nicht erkannten. Sondern weil sie es sich mit ihren linksfaschistoiden Wählern nicht verderben wollten.
    Als Pirat- ich bin noch nicht mal Mitglied der Partei- erlaube ich mir eine gewisse Radikalität im Denken. Wem das nicht gefällt, der sollte vielleicht besser die GrünInnen wählen. Oder die SPD. Oder gleich die CDU, da hat man das Original.
    Ich halte die Demokratie jetzt erst einmal sowieso für beendet, im Zuge der Finanzkrise werden wir nach der Wahl einen riesigen Schritt weiter in Richtung Diktatur/ Faschismus tun. Deshalb bemühe ich mich auch nicht sonderlich, irgendwem irgendwas zu erklären. Sondern halte geistig die Fahne der Freiheit hoch für spätere Zeiten. Die werden vermutlich erst wieder in einigen hundert Jahren kommen. Denn politisch völlig unkorrekt, wie ich nun einmal bin, postuliere ich: vdl, Schäuble, die SPD und die GrünInnen errichten jetzt die Zensurinfrastruktur. So richtig nutzen werden das aber erst die Islamfaschisten, so ab 2040 ist deren Machtübernahme zu erwarten.

  96. Es beruhigt mich, dass schon relativ zu beginn der Kommentare das offensichtliche genannt wurde: Die Antwort ist schwach. Ein ganz langer Text, den sich Güldner hätte sparen können. Ich kann den Text in einem Wort zusammenfassen: „Entschuldigung“. Mehr steht da nicht. Es wird insbesondere nicht auf die wirklich interessanten Fragen eingegangen. Welche Argumente haben Güldner von Internetsperren überzeugt? Wie intensiv hat er sich mit der Materie vorher beschäftigt, dass er freiwillig so etwas ins Netz stellt? Und wie wollte er ohne Argumente alleine mit der Aussage, Netzsperren wären vertretbar, seine Position erklären?

    Ich hoffe, Güldner sieht diese Antwort nicht ernsthaft als akzeptabel an. Der Ton ist zwar wesentlich besser als in seinem Welt-Gastbeitrag, aber da der Inhalt fehlt hätte man sich das Lesen auch sparen können. Schade um die verlorene Zeit…

  97. Er nennt „seine ganz persönliche Kolumne zu aktuellen Themen“ selbst „Tor des Monats“. Sein Gastkommentar auf Welt Online, der übrigens identisch mit seiner Kolumne auf seiner Homepage war (nicht mehr online), betitelte ich in meinem Weblog als „Eigentor des Monats“. Seine „Entschuldigung“, die sehr wertneutral ausgefallen ist, reicht allerdings nicht zum 1:1 Ausgleich. Um im Fussballchargon zu bleiben, es war allenfalls ein Abstoss…
    Im Übrigen würde auch mich interessieren, wie die „Abwägung aller Argumente“ ihn „zu einem anderen Schluss als vor allem der netz-affine Teil dieser Bewegung“ kommen lies? Ich kenne nicht ein einziges haltbares Argument, das die beschlossenen Internetsperren rechtfertigen würde. Bitte, Herr Güldner, nennen Sie mir doch wenigstens ein Argument, das nicht widerlegbar ist oder bereits widerlegt wurde…

    1. @ # 129, evil daystar:

      1. Es hat – gerade bei den Grünen – wahnsinnig viele Veranstaltungen, Mailinglisten, Sitzungen gegeben, auf denen sich mit dem Thema ausführlichst beschäftigt wurde.

      2. Es hat viele, viele gute Artikel gegeben, in regionalen und überregionalen Printmedien, gute Beiträge im Fernsehen. Niemand war auf Blogposts angewiesen, um Argumente für das Thema zu sammeln.

      3. Matthias Güldner versteht wahrscheinlich auch nicht viel von Ökotoxikologie, obwohl das ein wichtiges Thema ist. Das macht ja nichts, er behauptet ja auch nicht das Gegenteil. Es ist einem universitär ausgebildeten Politiker einfach unwürdig, sich zu einem Thema, von dem er keine Ahnung hat (und das bestätigst Du ja mit Deinem Post) öffentlich und beleidigend zu äußern. Damit missbraucht er seine Machtposition, die ihm seine Fraktionsvorsitz verleiht.

      4. Im Gegensatz zu Otto oder Annemarie um die Ecke hat Güldner sogar einen Stab, dem er das Recherchieren, Exzerptieren übertragen kann.

      Mitleid oder Verständnis ist hier völlig unangebracht.

      Matthias hat vierfach die Maximalwirkung zu erreichen versucht: Durch den aggressiven Ton, das Medium (die WELT ist nicht gerade als grünaffin bekannt), die zeitliche Platzierung im Sommerloch vor einem Bundestagswahlkampf und eines Themas, in dem die Grünen mit der Ppiratenpartei um die Vormachtstellung im Parteienspektrum ringen.
      Nichts davon war zufällig, alles kalkuliert und billigend in Kauf genommen. Das zeigt, wie wenig sich da einer bloß in seinen eigenen Gedanken verheddert hat, sondern mit der Hitze nicht leben kann, die er selber entfacht hat. Und weil ihm außer „Feuer!“ ncihts einfällt, müssen andere jetzt löschen.
      Andere grüne PolitikerInnen wohlgemerkt, die auch gerne Urlaub machen würden mitten im Wahlkampf oder ihre Zeit in der Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner verbringen würden und sich jetzt an Matthias‘ Kollateralschäden abarbeiten müssen.

      Und alles nur, damit die Welt jetzt weiß, wie der Fraktionsvorsitzende von Bremen heißt.

  98. typischer politikersprech. Politiker machen keine Fehler. Sie werden „missverstanden“. (Das ist dann freilich am Ende die Schuld des Rezipienten, nicht die des Senders.)

  99. Der lawblog-Link ist ein Beleg für meine These, daß wir demnächst einen gewaltigen Rutsch in Richtung Diktatur tätigen. Die Diktatur 4.0 ist kein Thema auf dem Lawblog, dafür ist Herr Vetter politisch zu korrekt. Meine Prognose bezüglich Diktatur 4.0 habe ich exklusiv, meine Begründung für die These liegt im demographisch-ethnischen Wandel der Gesellschaft. Ich prognostiziere übrigens ergänzend, daß die heutigen Freiheitskämpfer im Internet von ihren Kindern ähnlich beschimpft werden wie heute Herr Güldner von der Generation C64, eben weil man die drohende Diktatur 4.0 nicht sehen wollte.

  100. @Piratenwahl – Nun denn, schönen Tag noch.

    Es wäre aber ggf. besser, wenn Du Deine Einsichten unter einem anderen Namen veröffentlichen würdest. Im Moment erweckst Du den Eindruck, für die Piratenpartei zu sprechen. Und damit schädigst Du einer Gruppe, die ich sehr schätze.

  101. @ Ralf, Markus: Ich finde es gut, dass Ihr Güldner die Möglichkeit gegeben habt, durch seinen Gastbeitrag einer größeren Menge an Menschen zu antworten. Auch, dass ihr klargemacht habt, dass Euch nicht der provokative Teil seiner Polemik (Pro-Netzsperren-Argumente) interessiert, sondern sein Unbehagen, seine Ängste und das deshalb nur Thema des Gastbeitrags sein kann, finde ich gut.

    Ich bin bloß wie viele andere hier vom Niveau dieses Gastbeitrages maßlos enttäuscht. Auch hier wimmelt es wieder von unwissenschaftlichen Bauchgefühl-Argumenten, die durch ihre Wiederholung nicht besser, wahrer oder wissenschaftlicher werden.

    Der umgang mit den Netzsperren-KritikerInnen hat ihn erschreckt? Was denn genau? Die fundierten Artikel von heise bis ZEIT, die das Gesetz als wirkungslos und mit falschen Argumenten begründet dargestellt haben? Die Online-Petition? Die Tatsache, dass es Abstimmungen bei den Grünen zum Thema gab? Was hat ihn erschreckt?

    Und dann dieser Appell, die „Vermachtung von politischen Prozessen“ zu bekämpfen. Ist es nicht im Gegenteil so, dass in der Netzpolitik PolitikerInnen im politischen Prozess entmachtet wurden? Wir also gerade ein exzellentes Beispiel für einen erfolgreichen Kampf gegen Vermachtung erleben?

    Und trotz der Netzbewegung ist es doch einfach nicht wahr, dass im Netz schon eine neue Definitionsmacht geboren ist. Tatsächlich beeinflusst BILD immer noch tausendmal mehr die Meinung im Bereich Netzpolitik, als alle KommentatorInnen hier zusammen. Das mag der einen oder dem anderen, der sich an der eigenen Bedeutsamkeit im Netz berauschen kann, nicht gefallen, aber die Definitionsmacht liegt noch nahezu unbeschädigt in den Händen derer, die die Politik vermachtet haben.

    Und ich kann diese Falschbehauptungen über den digital gap in Deutschland nicht mehr hören. Nicht jedeR, der/die sich dem Internet entzieht ist ein Opfer und sprachlos. Und viele, die im Netz nicht auftauchen, sind im wahren Leben doch schon ihrer Stimme beraubt worden.
    Während die Einkommensschere in Deutschland sich öffnet, schließt sich sogar der digital gap.

    Hier soll doch der Generation der Unterdreißigjährigen oder von mir aus auch Untervierzigjährigen eingeredet werden, ihre Internetaffinität sei die Gefährdung der Demokratie, des Rechtsstaates, des gesellschaftlichen Zusammenhaltes – obwohl wir alle noch Kinder waren, als die Weichen für diese Probleme in den Achtzigern gestellt wurden.

    Ich hatte wirklich gehofft, dass Matthias in seiner Replik erkennen lässt, dass er seine Ängste vor den politischen Problemen des Alltags (Armut, Demografischer Wandel, Bildungsferne, Arbeitslosigkeit, starre Strukturen) auf das Internet überträgt – und diese Projektion auch erkannt hat!

    Stattdessen geht in meinen Augen das Bashing weiter, werden wir beschäftigt, in dem wir nun auch noch Nachhilfekurse im Sommerloch anbieten müssen und illoyales Verhalten nachträglich als emanzipatorische Haltung verkauft bekommen.

    Das macht mich echt wütend.

  102. @143, Ralf:

    Ach, Verpflichtungen? Also wenn ich in meinem Job ein neues Projekt übernehme oder darüber referieren soll, ist es obligatorisch, das ich mich vorher informiere und mein Auditorium nicht mit meinen Hirngespinsten beglücke. Und bei Politikern soll das anders sein?
    Interessant.
    Auch hat ein Politiker Zuarbeiter – die werden dafür bezahlt, genau diese Sachen zu lesen und für den Chef aufzuarbeiten.
    Diese mitleidshäschende Verpflichtungsbegründung ist wirklich nichts als plumper Lobbyismus für faule Politiker, das enttäuscht.
    Im übrigen, ich habe auch persönlich versucht, sowohl mit „den Bremer Grünen“ als auch mit Herrn Güldner in persona in Kontakt zu treten. Reaktion: Nichts.
    Für mich ist diese Diskussion, vor allem die Art und Weise (inklusive dem Wegducken der Bundespartei) der Tropfen, der das sprichwörtliche Faß zum überlaufen bringt und mich dazu bewegt, mir eine andere Farbe im September zu suchen.

  103. Gerade die Menschen, die das Internet wenig oder nur oberflächlich nutzen werden spätestens dann aufwachen, wenn sie aus versehen auf eine Spammail klicken und vor einem Stopschild stehen.
    Oder diejenigen, die auf gehackten Websites im Hintergrund umgeleitet werden bzw evtl. schon einen von Viren eingerichteten eigenen Server auf dem Rechner haben ohne was davon mitzubekommen.

    Überzeugende Argumente habe ich in der Antwort oben auch nicht gefunden. Im Gegenteil ist das Ganze dadurch in meinen Augen eine weitere Provokation.
    Überzeugende Argumente gibt es von der „Löschen statt Sperren“ Seite genug, nur
    wird da nicht zugehört bzw. mit überzeugenden Argumenten geantwortet / wer will schon im Wahlkampf an Glaubwürdigkeit verlieren?

  104. @ Hanno (141): Zustimmung aus tiefster Seele. Schon eine ganze Weile beobachte ich diesen Kommentator, der da unter diesem Namen schreibt, mit äußerstem Misstrauen und kann nur in wenigen seiner Beiträge geistige Reife erkennen. Es missfällt mir außerordentlich, wie er hier die Wahrnehmung der Piratenpartei durch Netzpolitik.org-Leser zu verändern trachtet. Will er das nicht, macht er definitiv was falsch.

    Achtung: Alles gilt auch für die weibliche Form; die ist nur der Lesbarkeit halber weggelassen worden.

  105. @zecher „…Ganz schön viel bla bla nur um Entschuldigung zu sagen…“
    ??
    ich habe kein „Entschuldigung“ gelesen – das blabla aber sehr wohl
    HolgerHa

  106. was ist nun eigentlich mit dem dialog, liebe netzpoliker? oder ist es so, wie ich es anfangs bereits vermutet habe: weichgespültes gerede vorneweg und dann darauf hoffen das sich in 1 woche niemand mehr dran erinnert?

  107. @161 Herr Güldner ist für seine Dialogbereitschaft vollkommen selbst verantwortlich. Wenn er nicht antwortet, liegt es nicht an uns.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.