Jura ist nicht dazu da, antiquierte Geschäftsmodelle zu schützen

Zeit.de hat den Rechtsprofessor Thomas Hoeren zu Netzpolitik interviewt. Und das ist wieder sehr lesenswert: „Jura ist nicht dazu da, antiquierte Geschäftsmodelle zu schützen“.

ZEIT ONLINE: Sie selbst setzen sich für ein modernisiertes Urheberrecht ein. Wie hoch schätzen Sie die Chancen ein, dass sich ein solcher Ansatz in der Politik durchsetzen lässt? Die Zeichen scheinen bei den großen Parteien nach wie vor auf Verschärfung zu stehen, man liebäugelt etwa mit Internetsperren für illegales Kopieren…

Hoeren: Zurzeit läuft nichts. Börsenverein und Musikindustrie schalten nach außen hin auf stur und wollen keinen echten Dialog. Freund ist Freund, Feind ist Feind. Es wird schwarzweiß gemalt und nur sortiert, wer zu welchem Lager gehört. Da die Brücken zu einem offenen wissenschaftlichen Diskurs abgebrochen wurden, reagiert die Politik symbolisch: mit leeren Gesten, wie etwa dem unsäglichen, technisch und juristisch unsinnigen Sperrungsgerede.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

7 Ergänzungen

  1. Wirklich sehr interessant! Es macht mir immer wieder Mut, wenn auch gestandene Rechtsexperten solch eine fortschrittliche Meinung vertreten.

    @Markus: Besteht wohl die Möglichkeit Herrn Hoeren für Deinen Podcast zu gewinnen? Ich kann mir vorstellen, dass dabei ein sehr interessanter Dialog rauskommen würde (ähnlich dem CRE129).

    Grüße, Andy

    1. @Andy: Thomas Hoeren steht schon lange auf meiner Liste und ich hoffe, dass es irgendwann mal klappt. Er lebt leider in Düsseldorf und ich in Berlin.

  2. @markus
    Dann mach den Podcast doch telefonisch. Das haben – wenn ich mich recht entsinne – der Computerclub 2 (CC2) und Technikwürze auch schon erfolgreich praktiziert.

    Ich fände einen solchen Podcast mit Prof. Hoeren höchst interessant.

    1. @Dieter: Würde ich gerne machen. Mir fehlt nur leider die dazu notwendige Technik. Vielleicht kann ich die mir irgendwann mal leisten, um dann regelmässig Interviews übers Telefon zu machen.

  3. @Markus && @Andy

    Hallo!
    Wie wäre es mit VoIP? Kostet fast nichts und einem Professor traue ich das voll zu. Jetzt müsste man mal schauen, ob es was mit so guter Sprachqualität gibt, dass es für einen Podcast reicht. TeamSpeak, Ventrilo, Skype und Co. dürften das aber hergeben. Normale Telefonqualität sollte da schon drin sein.

    -honze

  4. @Markus

    Wenn es Skype sein darf, dann würde ich als UI Lösungen einmal SkypeCap und CallRecorder empfehlen:

    http://www.ecamm.com/mac/callrecorder/settings.html
    http://www.skypecap.com/SkypeCap_for_Mac/

    Sind beides keine kostenfreien Lösungen, aber sie tun es allemal. Natürlich gibt es auch Konsolen Lösungen bzw. Lösungen über Audio Apps die kostenlos sind. Wenn es aber einfach und leicht gehen soll, dann ist obere Lösung wohl zu bevorzugen.

    Viele Grüße.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.