Einführung in die Leyen-Rhetorik

Martin Haase hält am ersten Tag des Chaos Communication Congress um 14:00 Uhr im Großen Saal einen Vortrag über „Leyen-Rhetorik“. Davon finden sich schon die Folien und ein lesenswertes Papier online, was ich nur empfehlen kann.

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22 Ergänzungen

  1. Interessante Analyse. Nur weiß ich nicht, was das Besondere an den verwendeten Stilmitteln in Bezug auf die Kinderpornographie sein soll. Z.B. wird der sogenannte Kampf gegen rechts, inhaltlich auf ähnlich fragwürdigen Argumenten basierend wie der Kampf gegen Kipo, mit ähnlichen Stilmitteln geführt.

  2. Die Diskussion macht deutlich, dass von-der-Leyens Argumente nur bei unkritischer Betrachtung überzeugen können.
    Nun könnte man denken, dass eine kritische Presse und eine kompetente Opposition die Aussagen der Ministerin mühelos zerpflücken würden. Tun sie aber nicht. Offensichtlich will die Presse gar nicht überprüfen, was Frau von-der-Leyen erklärt, und die Opposition scheint die Zusammenhänge selbst kaum zu verstehen. Und wer doch was davon versteht, kommt in der sogenannten Öffentlichkeit kaum zu Wort.

  3. Die können ja nicht mal Deutsch: http://events.ccc.de/congress/2009/wiki/index.php/Main_Page

    Gut, das die keine Unterstützung von der öffentlichen Hand bekommen. Der CCC wurde erfreulicherweise nicht vom Finanzamt als „gemeinnützig“ anerkannt. Was in der Satzung steht, ist da irrelevant.

    Das „dumme Volk“ darf wieder ewig warten, bis mal ein paar Erkenntnisse dieses Kongresses in allgemeinverständlicher Form durchsickern. Die Veranstalter sind mal wieder zu arrogant, um zu erkennen, das 60% aller Deutschen niemals Englisch als Fremdsprache in der Schule gehabt haben und auch der Rest allenfalls rudimentäre Grundkenntnisse hat.

    Wenigstens macht der CCC keine Spendenaufrufe.

    1. @DMS: Glückwunsch, das war bisher der unqualifizierteste Kommentar für heute und hat gute Chancen auf den Tagesgewinn.

  4. Was ist daran so besonders? Lernt jeder, der einen Kurs „Reden schreiben“ absolviert und in Deutsch und Rhetorik ein wenig aufgepasst hat.

    „Reden schreiben“ wird übrigens auch von der Bundestagsverwaltung für die Abgeordnetenmitarbeiter als 3-Tages-Seminar angeboten. Hat mir damals viel gebracht.

  5. MaHa’s Vortrag war wie auch letztes Jahr diesmal wieder sehr gut. Empfehle das Video einfach mal runterzuladen.

    @ DMS: Ich sehe das Problem nicht. Ist heutzutage beim besten Willen nicht schwierig sich Englisch nebenbei anzueignen. Insbesondere da du ja scheinbar Internet hast.

  6. @ 8. Volker

    Schon mal daran gedacht, das auch deutschsprachige Nutzer an der Veranstaltung teilnehmen möchten? Über 90% der Menschen im Land werden von den Veranstaltungen ausgeschlossen, die auf Englisch stattfinden.

    Und ja, ich gehöre zum bildungsfernen Bodensatz der deutschen Gesellschaft, an dem der Englischunterricht des deutschen Schulsystems gescheitert ist. Ich interessiere mich für die Themen, bin aber nicht in der Lage, irgendeinen Nutzen aus diesen Veranstaltungen zu ziehen. Wäre vielleicht einfacher, wenn sie die ganze Veranstaltung auf Russisch machen würden. :-(

    @10. Markus
    Den Tagesgewinn hast du eingesackt, wenn du in (deiner dir eigenen?) bodenloser Arroganz annimmst, das alle intelligenten Leute selbstverständlich Englisch sprechen, schreiben und lesen können.

    @11. Halconnen
    Klar, wer hätte schon etwas besseres zu tun als sich mal eben im Internet eine Fremdsprache anzueignen? Sowas machst du bestimmt auch täglich in deiner Mittagspause oder so … :-)

    1. @DMS: Der CCC-Congress hat den Anspruch, eine internationale Konferenz zu sein. Deutsch ist keine international weit verbreitete Sprache, Englisch schon. Eine Menge Talks sind in deutsch. Das finden übrigens viele ausländische Gäste nicht so schön.

      Und die Gemeinnützigkeit des CCC hat mit der Konferenzsprache nichts zu tun und ist im übrigen auch vom Verein nicht gewünscht.

  7. @13 Markus

    Deutsch ist eine Weltsprache, so wie Spanisch und Englisch auch. 20% aller Europäer sprechen Deutsch als Muttersprache. Wenn du die dazu rechnest, die Deutsch als erste Fremdsprache haben, kommst du auf weit über 25% die Deutsch sprechen. Englisch ist in Europa eine Minderheitensprache, weitestgehend beschränkt auf eine kleine Insel draußen im Atlantik. Wenn du häufiger in Osteuropa unterwegs wärst, wüßtest du, das du dir dort deine Englischkenntnisse in die Haare schmieren kannst. Die Entscheidungsträger dort sprechen Deutsch. Oder versuch doch mal in Frankreich mit deinen Englischkenntnissen etwas zu Essen zu bestellen. Pass aber auf, das du nicht verhungerst. Einfach mal die Augen aufmachen und die Welt entdecken.

    Wenn das viele ausländische Gäste das nicht schön finden, wo ist dein Problem? Wenn du in die USA reist um dort an einer Konfererenz teilzunehmen und dich dann lauthals beschwerst, das die kein Deutsch reden und du sie nicht verstehst, was glaubst du wohl, werden die dir antworten?

    @14 Julian:
    Schon mal daran gedacht, das das nicht dein Problem ist? Wenn ich an einer Konferenz in Russland teilnehmen möchte, muß ich russisch lernen oder mir nen Übersetzen mitnehmen. Wenn ich an einer Konferenz in den USA teilnehmen will ebenso (falls die mich überhaupt reinlassen würden). Das gleiche mit Frankreich.

    Was ist euer Problem? Glaubt ihr allen ernstes, das es diesen Leuten nicht zumutbar ist, Deutsch zu lernen? Oder das ihr diesen Teilnehmern gegenüber eine Bringschuld habt, indem ihr die Konferenzen auf Englisch anbietet?

    Statt das die Vorträge anständig übersetzt werden, fallen dort vor allemdie deutschen Teilnehmer mit ihrem bescheidenem Schulenglisch und noch viel bescheideneren Aussprache auf. Ein Großteil der Vorträge eignet sich für intensives Fremdschämen, das man sonst nur bekommt, wenn man sich Sendungen wie Stromberg im Fernsehen anschaut. :)

    Dieses jämmerliche Gestammel auf Pidginenglisch ist ein Armutszeugnis für den Veranstalter. Zumal die zugrundeliegenden Gedanken kaum richtig ausformuliert werden könnnen, wegen der beschränkten Sprachkenntnisse.

  8. @DMS: Ich sehe dein Problem nicht. Es gibt viele Menschen die irgendeine Sprache nicht sonderlich gut oder gar nicht beherrschen. Im Gegensatz zu allen anderen Sprachen hat man sich bei Englisch einmal darauf geeinigt diese als Weltsprache zu verwenden. Ob man das gut oder schlecht findet ist völlig belanglos. Wer international kommunizieren möchte sollte Englisch zumindest verstehen können, wer eine wirkliche Rolle spielen möchte, sollte es sprechen können. Das man sich in seiner Muttersprache am besten artikulieren kann ist normal, doch ist gerade Englisch als relativ einfache Sprache gut geeignet sich trotzdem ausreichend verständigen zu können um selbst komplizierte Gedanken zu vermitteln. Deutsch stellt da schon eine größere Hürde dar.
    Die Beispiele von Frankreich bzw. östliche Staaten kann ich nicht bestätigen. Auch wenn die Verbreitung von Englisch als Fremdsprache dort nicht so weit verbreitet ist wie in Deutschland, so kann man sich dort sehr gut auch mit Englisch zurechtfinden. Das Franzosen z.T. Aversionen gegen das Englische habe ist ein anderer Punkt. Können tun es die Meisten.
    Wenn dich ein Thema tatsächlich so stark interessiert, gerade Themen die um Computer kreisen und die Computersprache nunmal schon immer Englisch war, sollte es dir die Mühe wert sein Englisch zu lernen. Nicht wenige lernen Fremdsprachen abends nach der Arbeit. Ich habe z.B. über zwei Jahre Norwegisch an der Volkshochschule gelernt. War anstrengend aber ich wollte es, also ging es auch.

  9. @18 Manka

    Ich verstehe deine Argumentation nicht. Deutsch ist eine wesentlich einfachere Sprache, wenn es darum geht, komplexe Gedanken auszudrücken.

    13 Jahre Schule haben weder bei mir noch bei den Leuten, mit denen ich zur Schule ging, ausgereicht, um mir grundlegende kommunikative Fähigkeiten in der englischen Sprache zu vermitteln. Selbst Lesen und verstehen ist einfacher, wenn man der gleichen Nationalität wie der Autor angehört und ahnt, was er eigentlich auszudrücken versuchte. Jedes englischsprachige Uni-Seminar sagt mir, das Englisch eine Sprache ist, die sich nur verdammt schwer lernen lässt.

    Wenn es eine stille Übereinkunft gibt, Englisch als vorrangige Fremdsprache (kleinster gemeinsamer Nenner) zu behandeln, sollte man diese Übereinkunft im gemeinsamen Interesse in Frage stellen.

    „Lern Englisch“ heißt es. Und dann fährst du durch Osteuropa und wunderst dich, das alle wichtigen Personen wunderbar Deutsch sprechen.

    Ich werde mir die Videos vom Kongress nicht antun. Ich warte auf eine deutsche Heisetickermeldung oder darauf, das der CCC zukünftig professionelle Dolmetscher beschäftigt. Dieses Gebrabbel erzeugt nur Kopfschmerzen. :-(

    Abgesehen davon verschwende ich nicht noch mehr Zeit damit, eine Sprache zu lernen, die so schwierig zu beherrschen ist. Da lehne ich mich lieber zurück und betrachte die englischsprachigen Beiträge vom Kongreß als das, was sie sind: elitäre Arroganz gegenüber den Unterschichtlern. ;-)

    1. @DMS

      Darf ich fragen, woraus du den Schluss ziehst, dass die deutschen Referenten kein gutes Englisch sprechen? Wie kannst du die Qualität anderer bewerten, wenn du nicht verstehst, was sie sagen?

      Englisch als Weltsprache:
      – Hier noch Wissenswertes und garantiert Verständliches ;-) zur Weltsprache Englisch: http://www.br-online.de/kinder/fragen-verstehen/wissen/2009/02671/
      – Etwas anspruchsvoller, aber auch interessanter: http://www1.bpb.de/wissen/2N9EU8,0,0,Weltsprache.html

      Gruß,
      Susan

    2. Nachtrag:

      @DMS

      Du merkst auch an, dass der CCC sich verhält, als hätte er eine Bringschuld. Ich sehe es eher als Notwendigkeit, um überhaupt Experten aus ganz Europa zu versammeln. Der Kongress hat vermutlich, wie jeder andere Kongress auch, den Anspruch, etwas zu erreichen, viele und vor allem wertvolle Informationen zu bekommen und sich über Fortschritte und neue Probleme auszutauschen. Das auf Deutschsprachler zu begrenzen bei so globalen Themen wäre ein Eigentor, weil es die Teilnehmerzahl massiv einschränkt. Und ganz ehrlich – die meisten Deutschen, die gar kein Englisch können, sind entweder weit über 40 und ich behaupte mal ganz frech, dass von denen die meisten – wenn sie sich schon an Englisch nicht rantrauen – den Computer auch lieber nur von Weitem sehen, oder sie sind tatsächlich fern jeglicher Bildung. Aber dann werden sie auch wohl kaum Interesse an den Themen des CCC haben. Du scheinst eine glänzende Ausnahme zu sein, aber so ist das. Man kann es halt nicht jedem recht machen.

      Übrigens: Von unten betrachtet erscheint Niveau oft als Arroganz.

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