DigiRights Solutions Praesentation zur Gewinnverbesserung durch Abmahnungverfahren

Mal wieder was Interessantes auf Wikileaks: DigiRights Solutions Praesentation zur Gewinnverbesserung durch Abmahnungverfahren. (PDF)

Praesentiation der deutschen Anti-Filesharing-Gruppe DigiRights Solutions GmbH aus Darmstadt. Die Praesentation behandelt unter anderem wie die Services der Gruppe zur Generierung von Profit ueber rechtliche Verfahren genutzt werden koennen. Die Praesentation, die bis vor kurzem auf der Website der DigiGroup zu finden war, wurde nach einem Artikel auf Gulli entfernt. Die Datei gibt einen Einblick in die zweifelhaften Geschaeftspraktiken der DigiGroup und weiterer involvierter Parteien. Das Abmahnungsverfahren, als Instrument zur unbuerokratischen und schnellen Regulierung von zivilrechtlichen Belangen, wird von DigiRight als Moeglichkeit zur Schaffung von Profit vorgestellt. So wird das Abmahnen von Filesharern auf den Seiten 26 und 27 in einer Beispielrechnung als wesentlich lukrativer angepriesen, als der eigentliche Verkauf der Werke. Die Abmahnkosten sollen eigentlich nur der Deckung der Kosten des Abmahners dienen, nicht aber der Schaffung von Gewinnen.

Schön herausgearbeitet: Mit einer Abmahnung für ein Lied hat man den 150-fachen Gewinn gegenüber dem Verkauf eines Liedes.

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47 Ergänzungen

  1. Ich bin fassungslos! Diese Dreistigkeit ist ja wohl kaum zu überbieten. Natürlich, ich verstehe, dass hier eine völlig unproduktive „Industrie“ versucht, ihre sagenhaften Profite aus anderer Leute Arbeit zu erhalten. Ich verstehe auch, dass nichts davon illegal ist. Was ich nicht verstehe ist, warum der Gesetzgeber solchem offensichtlichen und deklarierten Missbrauch eines juristischen Instruments nicht endlich dadurch einen Riegel vorschiebt, dass er dieses Instrument für gescheitert erklärt und es ersatzlos abschafft. Die Abmahnung ist nichts als eine Geldbeschaffungsmaschine für skrupellose Anwälte. Sie ist die institutionalisierte Ungleichheit der Waffen, ein Unterdrückungs- und Ausbeutungsinstrument, nicht mehr, nichts Anderes.

  2. Guten Tag!

    Ich mag mich täuschen aber ist es etwa so, dass es bei den sog. Alpha-Bloggern aus der Mode gekommen ist, die Quelle zu nennen?

    gulli hat mindestens 10 Stunden in die Recherche dieses Sachverhalts investiert, das ist dir nicht mal nen Link wert? Nobody is perfect – aber trag das bitte nach.

    Mit freundlichem Gruß!

    Lars Sobiraj, gulli.com

  3. „Die Praesentation, die bis vor kurzem auf der Website der DigiGroup zu finden war, wurde nach einem Artikel auf Gulli entfernt. Die Datei gibt einen Einblick in die zweifelhaften…“

    Da stehts doch ;)
    Oder kam das nachträglich?

  4. Ich überlege jetzt schon einige Zeit, aber mir fällt einfach kein Kommentar ein, der bissiger ist als die Wirklichkeit, die bereits oben zu lesen ist.

    Aber solange überproportional viele Juristen im Bundestag sitzen – ich glaube momentan sinds 1 von 6 insgesamt, bei CDU 1 von 4, hab aber die Quelle nicht mehr greifbar – wird sich an den „Verdienstmöglichkeiten“ vermutlich nix ändern.

  5. Die Erkenntnis, dass die Abmahnung nicht nur die entstandenen Kosten deckt sondern auch noch Gewinn erzeugt, war mir klar. Aber trotzdem ist schon sehr dreist, diese Methode auch noch offiziell anzupreisen.

  6. Das ist moralisch verwerflich, sicherlich. Von der Unterhaltungsindustrie habe ich nichts anderes erwartet. Die Frage ist nur, ist das auch juristisch verboten? Schließlich können die Rechteinhaber argumentieren, es sei nicht ihre Schuld, wenn viele User versuchen, sich Inhalte kostenlos zu verschaffen. Auch dass de facto ein Strafschadensersatz zur Abschreckung verlangt wird, ist ja von Politik und Justiz ausdrücklich so gewollt.

  7. Und das Beste zum Schluß: Der Künstler, der arme hungerleidende, der bekommt von den 90 Euro keinen Cent!

    Denn es ist kein regulärer Verkauf – also besteht keine Vergütungspflicht.

    Da behaupte die Medienindustrie noch mal, sie wolle doch nur die armen Künstler schützen…

  8. ist schon mal jemand für nen us-film oder irgendwas abgemahnt worden, wo die rechte in usa sind?
    hab mal gehört diese abmahnungen gibt es nur für sachen, bei denen rechteinhaber in D oder EU sitzen, stimmt das?

  9. Dreist! Abmahnungen als Geschäftsmodell … Bananenrepublik, mehr fällt mir dazu nicht ein.

    Wir brauchen endlich Reformen für das Urheberrecht, so kann das nicht weitergehen.

  10. Also diese Präsentation spricht echt Bände. Und ich meine jetzt nicht die nacke Aussage, sondern auch die Form: Lieblos mit PowerPoint zusammengefrickelt, mieße Rechtschreibung, übervolle Folien, schlecht gesetzte Zeilenumbruche und ein mehr oder minder schickes Logo, dass die Kunden auf die CDs drucken sollen, das aber so häßlich ist, dass man davon laufen will.

    Wirklich sehr professionell!!!1elf

    Daran erkennt man, welch Geistes Kind diese Leute sind: Mit minimalem Aufwand die schnelle Kohle machen. Und ich hier auf der anderen Seite bastle Tage lang an einem Portfolio, um meine Entwicklung (mit viel Herzblut drin) beim DLR und diversen Unis zu bewerben. Ich sollte wohl echt die Branche wechseln…

  11. Jeder Beitrag hier ist Asozial! Wer das falsch verstehen sollte, dem empfehle ich das Wort im Lexikon nachzuschlagen. Hier geht es darum, dass Musik und Filme gestohlen werden und sich die Diebe darüber beschweren dass sie erwischt wurde. Entschuldigt Mal bitte – aber was ist denn dass für eine perverse Welt. Jeder von denen soll froh sein das er keine Klage auf Schadenersatz am Hals hat. Dann sollte er sich in die Ecke stellen und Schämen. Mit etwas anstand im Ranzen bezahlt man für das was man konsumiert!

  12. PS: als nächstes können sich die Spezialisten hier noch darüber aufregen warum dass überfahren einer roten Ampel so teuer ist. Das ist ebenso „echt teuer und auch ein gemeines Business-Modell auf kosten der Rechtschaffenden Leute“ …

    1. @D.Milton: Mir war bisher noch nicht bewusst, dass Strafzettel ein Geschäftsmodell sind. Danke für die Erleuchtung.

  13. Die Anführungszeichen stehen für den O-Ton der vorausgegangenen Einträge. Achtung: Der Ursprung und Sinn eines Bußgeldes rührt natürlich nicht aus einem Business-Modell.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.