2x Freiheit statt Angst im September in Berlin?

Am 12. September findet wieder die Großdemonstration für digitale Bürgerrechte in Berlin statt. Veranstaltet wird sie von einem großen Bündnis aus verschiedensten zivilgesellschaftlichen Organisationen, Netzwerken und den Oppositionsparteien. Die Unterstützerliste kann sich schon sehen lassen und noch immer werden Spenden zur Finanzierung der Ausgaben gesammelt. Wenn das Wetter wieder so gut wird wie in den vergangenen Jahren kommen auch hoffentlich wieder zehntausende zum Protest gegen ausuferende Überwachung sowie Internetzensur und für Bürgerrechte und eine bessere Netzpolitik.

Leider wurde ein Problem nicht gelöst, was seit Monaten unnötig Ressourcen verschwendet: Es wird nämlich zwei Demonstrationen in Berlin unter demselben Namen geben. Im März hatten wir über die „Aktion Freiheit statt Angst e.V.“ geschrieben. Diese Splittergruppe wurde inklusive dem „Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung Berlin e.V.“ von Ricardo Cristof Remmert-Fontes und Lotar Küpper gegründet. Die Vorgeschichte ist hier. Seitdem gehen sie mit den beiden Namen ihre eigene Demonstration organisieren. Zahlreiche Gespräche haben leider unnötig Zeit und Kraft verschwendet, weil man auf Seiten der „Aktion Freiheit statt Angst e.V.“ der Meinung war, sich nicht in einem großen Bündnis einzuordnen (Im Gegensatz zum Chaos Computer Club, ver.di, DGB, Humanisistische Union oder mehreren Parteien), sondern man wollte mehr Rechte, Profilierungsmöglichkeiten und Außenwirkung haben. Da gab es dann tolle Kompromissvorschläge, man würde einfach zwei Demonstrationen machen und in einem Sternenmarsch zusammen führen. Das fand natürlich niemand von den zahlreichen anderen Gruppen akzeptabel, zumal immer noch im Raum steht, dass die beiden Namen „Freiheit statt Angst“ und „Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung Berlin“ einfach durch Gründung von e.V.’s privatisiert worden, obwohl sie eigentlich allen gehören sollten.

Was jetzt das traurige ist: Es wird am selben Tag in Berlin zwei Demonstrationen an verschiedenen Orten geben, die mit demselben Namen operieren und ähnliche Ziele haben. Das wird nicht nur die Presse, sondern auch viele Bürger desorientieren. Zumal die Chance sinkt, mit ganz vielen Menschen auf einer Demonstration ein Zeichen zwei Wochen vor der Wahl zu setzen, dass die derzeitige Politik einen unakzeptablen Grundrechtsabbau betreibt. Zugleich gibt es natürlich auch noch zwei weltweite Aktionstage namens „Freedom not fear“ (was international für viel Verwirrung sorgt). Es kostet auch eine Menge Zeit, Organisationen davon zu überzeugen, dass es eine Großdemonstration eines großen Bündnisses gibt und eine kleine, die nur die Namen geklaut hat, aber nicht das ist, was es nach außen zu sein scheint.

Schade ist auch, denn so wird ein Streit innerhalb der Bewegung für digitale Bürgerrechte inszeniert, der nicht wirklich vorhanden ist. Auf der einen Seite finden sich eigentlich alle Organisationen, Netzwerke, Arbeitskreise und auch die Oppositionsparteien und auf der anderen Seite eine Handvoll Menschen, die ihren eigenen Sandkasten betreiben möchten und dafür einfach das Spielzeug der anderen geklaut haben.

Die richtige Demonstration findet am 12. September ab 15 Uhr am Potsdamer Platz in Berlin statt.

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66 Ergänzungen

  1. Keine Panik. Ich denke die meisten gehen zur richtigen Demo. Und ich werde mein lautes Mundwerk schon mitbringen ;-)

    Vielleicht kriege ich ja meine Fussball-Truppe auch noch mobilisiert.

    Ciao
    Kasimir

  2. Ah ja… Ich denke, das Ergebnis sollte klar sein: Wir gehen alle zur „richtigen“ Demo und ignorieren alle Nebenveranstaltungen die anscheinend wirklich einzig und allein dem Zweck dienen, irgendwie in den Fokus der Öffentlichkeit zu geraten.
    Wer so engstirnig ist und meint sein eigenes Ding in so einem Kontext aufzuziehen, der verdient keinerlei Aufmerksamkeit.
    Allerdings ist das Bild das das nach außen bildet denkbar schlecht. Die realitätsfremde Internetgemeinde ist nicht mal in der Lage eine gemeinsame Demo auf die Beine zu stellen…

    Oh man, was für ein Blödsinn! Aber das sind immer die Gefahren wenn viele Menschen an irgendwas beteiligt sind.

  3. Wenn man sich einmal die Vorbedingungen für die Gründung eines Vereins und die Anmeldung einer Demonstration klar macht, sieht man schnell, wie leicht sich ein Egomane mit großen Namen in Szene setzen kann.

    Man kann nur hoffen, dass ihm dafür dann wenigstens die Teilnehmer fehlen werden und seine Aktion eine Luftnummer bleibt.

  4. Das ist nicht dein Ernst? Tut mir ja herzlich leid aber ich hoffe sehr das diese zweite Demonstration abgesagt wird sonst zweifle ich an dem Verstand von den Organisatoren.
    Auf der eine Seite warnt man vor der Salamitaktik das wir aufpassen müssen das wir gemeinsam agieren und nun trennen wir uns selbst durch eine so unsinnige Aktion?
    Worum geht es hier um Macht? Einfluss?
    Oder um den Kampf für die Grundrechte?
    Manche sollten dringend ihre Prioritäten überdenken!

  5. @mika: Wenns wenigstens zwei grosse Organisationen wären – aber es ist eher „eine grosse und ne beleidigte Splitterpartei“. Details dazu stehen in dem Hintergrundlink von Markus. Und ich finde das so abgrundtief armselig, diese Geschichte..

  6. Alles halb so wild. Das ist beileibe kein Problem der Netzgemeinde sondern sowas – also der Versuch einiger, über Namensgebung und andere Formalien wie Vereins- oder Firmengründungen einen Vertretungsanspuch vorzutäuschen – passiert eigentlich fast immer, wenn sich Interessensgruppen bilden.
    Bestes Beispiel ist doch das Lobbyistenvehikel „Kinderhilfe e.V.“ oder diese Pseudogewerkschaft der Bahn, gegen die die Lokführer letztens rebellierten.

  7. Kann nicht mal jemand diesen unseligen Remmert-Fontes mit seiner sonderbaren Splittergruppe stoppen? Sich den Namen eines großen Bündnisses und einer Demo unter den Nagel zu reissen, sich nach außen hin immer noch darzustellen als sei er die Bewegung (siehe Megaspree-Demo) und in seiner Darstellung so tun als seien Organisationen in seinem „Bündnis“, die davon gar nichts davon wissen – das ist schon schäbig und größenwahnsinnig zugleich.

  8. Ich finde, so schlimm ist das nun auch wieder nicht, es wäre sogar noch viel lustiger, wenn das ganze nicht immer nur so auf Berlin fokusiert wäre. Es muss doch machbar sein, auch weitere Demos unter diesem Motto in anderen Bundesländern und Städten zu stemmen, oder? Ich denke das wäre auch für die Gesamtzahl der Teilnehmer besser. Viele Leute fahren nunmal nicht von Bayern nach Berlin, aber vielleicht nach München? Ausserdem hiesse es dann „Bundesweit demonstrierten heute“ … anstatt „bei einer Demo in Berlin“ viele lokale Medien die es nicht wirklich interessiert was in Berlin passiert, (ja sowas gibts), würden als Multiplikator der Message dienen. Es müssen ja nicht gleich 200 Demos werden, sondern nur jeweils in den großen Städten aber auf der anderen Seite warum nicht 200 Demos, dann erreicht man vielleicht auch die Omi im der sächsischen Kleinstadt die sonst nichts davon mitbekommen würde (es wird ja nur in Berlin demonstriert, das ist ja weit weg). Solange das nicht so ist, werd ich wohl mal zusehen müssen wie ich aus meinem bayrischen „Kaff“ mit 500.000 Einwohnern, nach Berlin komme. Meiner Erfahrung nach funktioniert dezentrales agieren oft besser, aber es in diesem Fall ist es wohl auch eine Einstellungssache ob man nun traurig darüber ist, dass bestimmte Leute ihr eigenes Süppchen kochen wollen oder happy, das am gleichen Tag noch jemand anderes woanders auf die Straße geht um für eine gemeinsame Sache zu streiten, denn ich kann auch die Position des „Aktion Freiheit statt Angst e.V.“ versthen der CCC z.B. würde sich warscheinlich nie öffentlich auf die Seite einer Partei stellen. Oder nehmen wir Attac da wäre das undenkbar. Es hat doch auch etwas Gutes wenn auch immer mal wieder Vereine darunter sind die unabhängig bleiben wollen auch wenn das zu solchen Situationen führt. Die Ziele divergieren, soweit ich informiert bin nur minimal also ist es wirklich eine Banalität. Die Sorge darum, dass die Bürger verwirrt sein könnten erinnert mich irgendwie an unsere Politik die dem Bürger auch immer Unmündigkeit und Unfähigkeit zu Abstrahieren abstreitet, sowas lasse ich als Argument nicht mehr gelten ;) Ich wette ich kan jedem in einer Minute den Grund für die zwei Demos erklären und die Wirkung na ja ist halt eher flächendeckend so aber ich bevorzuge sowieso die „hivemind“ Taktik der „kleinen Stiche“ also wäre ich sowieso für mehr Demos überall in Deutschland.

    Zu den Streitereien, well so ist das Leben sowas gehört eben auch dazu, ich habe zwar den Artikel mit der Vorgeschichte gelesen, aber ich werde den Teufel tun und für irgendwen Partei ergreifen auch wenn ich glaube, dass hier einige ihre Ego ein bisschen runterfahren könnten und aufhören sollten sich so kindisch zu benehmen ;)

  9. Leute, jeder Mensch ist frei, eine Demo zu machen, und wenn sie für einen guten Zweck ist, bin ich dafür. Also, veranstaltet zwei, drei, hundert Demos für die Freiheit!

  10. Wenn dann in der Springer-Presse und beim ZDF dann über die Demonstration der Splittergruppe berichtet wird, dann weiß man auch, wo der Wind her weht: „Divide et impera!“

    Frank

  11. „Schade ist auch, denn so wird ein Streit innerhalb der Bewegung für digitale Bürgerrechte inszeniert, der nicht wirklich vorhanden ist. Auf der einen Seite finden sich eigentlich alle Organisationen, Netzwerke, Arbeitskreise und auch die Oppositionsparteien und auf der anderen Seite eine Handvoll Menschen, die ihren eigenen Sandkasten betreiben möchten und dafür einfach das Spielzeug der anderen geklaut haben.“

    Damit ist die Bewegung mitten in der Realität der Politik angelangt. Das wird einige frustrieren, jene nämlich, die am liebsten ganz zweifelsfrei bei den „Guten“ sein möchten. Aber es ist nur menschlich, dass es zu Spaltungen und Fraktionsbildungen kommt. Die Bewegung darf daher nicht den Fehler machen, sich am Bild einer charismatischen Bewegung zu orientieren. Sie sollte stattdessen lieber durch solche Spaltungen erwachsen werden und mit Realpolitik darauf reagieren.

    Desgleichen sollte man auch nicht resignieren und in der Konsequenz ins Konservative abdriften nach dem Motto: der Mensch ist ein unverbesserlicher Egoist. Streit, Machtkampf und Fraktionenbildung ist menschlich, aber nicht deswegen, weil alle Egoisten sind. Es liegt einfach daran, dass Menschen verschieden sind und nicht alle unter einen Hut passen. Konflikte entstehen da auch, wenn alle guten Willens sind. Oder besser: genau deshalb.

  12. Es gibt doch gar keinen Grund für diese Spaltung, weil doch FSA gute Arbeit leistet. Warum also nicht besser ihnen das Feld überlassen und neue Sachen ausprobieren, gerade im Hinblick auf die Bundestagswahl.

    Keiner nimmt es Dir krumm, wenn Du Sachen thematisierst. Was eher geschehen sollte, ist, dass noch viel mehr an organisatorischer Aufbauarbeit geleistet wird. Mehr Vereinigungnen, mehr Aktivitäten.

    „Das fand natürlich niemand von den zahlreichen anderen Gruppen akzeptabel, zumal immer noch im Raum steht, dass die beiden Namen “Freiheit statt Angst” und “Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung Berlin” einfach durch Gründung von e.V.’s privatisiert worden, obwohl sie eigentlich allen gehören sollten.“

    Ein e.V. ist eine gemeinnützige Kiste in dem Fall und von Privatisierung zu sprechen ist unredlich.

    Niemand nimmt Dir übel, dass du als privater Geschäftsmann kommerziell von diesen Sachen profitierst.

    Warum also jenen übel nehmen, dass die tragfähige Strukturen schaffen, wo ihr nur informalle anarchistische Arbeitsgruppen haben wollt.

  13. Ein breites Bündnis von Organisationen und Initiativen würde ich nicht „informelle anarchistische Arbeitsgruppen“ nennen. Bei sowas würden wohl auch nicht der DGB, ver.di oder gar die FDP mitmachen.

    Die Übernahme von gemeinsamen Symbolen wie Namen und eine Abspaltung durch Gründung eines e.V. mit wenigen Menschen nenne ich gerne weiterhin Privatisierung.

  14. Der e.V. von rcrf ist leider nur eine Farce. Er hat selbst die Satzung formuliert und sich selbst zum Vorsitzenden ernannt. Der Verein ist samt der Satzung so perfide aufgebaut, daß letztendlich rcrf alle Entscheidungsgewalt hat und alle Fäden bei ihm zusammenlaufen.

    Für die Durchführung einer solchen Demo ist eine konsensfähige basisdemokratische Bündnispartnerarbeit die zwingende Voraussetzung (das hat absolut nichts mit „informallen anarchistischen Arbeitsgruppen“ zu tun, sowas würde das Bündnis sprengen). Leider ist rcrf dazu nicht in der Lage und deshalb wurde er letztes Jahr von allen Aufgaben im AK Vorrat entbunden. Die Demo und die Veranstaltungsserie „Freiheit statt Angst“ ist eine nichtkommerzielle Arbeit des Bündnisses und Geschäftemacherei ist schlicht ausgeschlossen.

  15. Leider ist das kein „Blödsinn“ oder so. Wie hier schon einer anmerkte, wäre es unschön, wenn sich die Bewegung nachhaltig spalten würde (und sich dies auch in unschöner Berichterstattung niederschlagen würde).

    Ich habe selbst – ich denke, es war zu Beginn diesen Jahres – mit dem Anmelder der anderen Demo telefoniert und ihn inständig gebeten, sich doch einfach ein Jahr aus dem Thema zurückzuziehen, damit Gras über die Sache wächst. Das hat er leider nicht gemacht.

    Jetzt haben wir den Salat. Die Hoffnung, dass die zweite Demo, nämlich die der so genannten „Aktion Freiheit statt Angst“ abgesagt wird, stirbt aber bekanntlich erst zuletzt.

  16. Hey Markus,
    komm mal auf den Teppich…..

    „Auf der einen Seite finden sich eigentlich alle Organisationen, Netzwerke, Arbeitskreise und auch die Oppositionsparteien und auf der anderen Seite eine Handvoll Menschen, die ihren eigenen Sandkasten betreiben möchten und dafür einfach das Spielzeug der anderen geklaut haben.“

    Mir ist Deine Form der Wahrnehmung wirklich unklar…. Ricardo Cristof Remmert Fontes war sowohl der Anmelder in 2007/2008 und ist sofort nach der letztjährigen Demo geschasst worden…. und ist auch jetzt der legitime Anmelder! Warum: Er macht einen guten Job!

    Wenn hier einer „Spielzeug klaut“ dann doch wohl die Grünen (Malte Spitz war der erste Anmelder der AKV-Demo) und padeluun vom FoeBud (jetziger Anmelder…)
    http://www.moz.de/index.php/Moz/Article/category/Nachrichten/id/292517
    (bitte letzten Absatz beachten…)

    Im übrigen ist das ganze kein Spiel, weil hier tatsächlich eine Bürgerrechtsbewegung die pluralistisch aufgestellt sein sollte, zulegt wird.

    Sternmarsch wäre richtig und wir sollten es tun.

    In Erwartung einer Richtigstellung!

    gruß

  17. Lieber Markus,

    du bist unbestreitbar eine Koryphäe auf dem Gebiet der Netzpolitik und wir schätzen deine Berichterstattung zu diesem Themenkomplex sehr.

    Allerdings haben bereits in unserer Stellungnahme zu deinen letzten Artikeln über die „Aktion Freiheit statt Angst e.V.“ darauf hingewisen, daß deine Behauptungen des geschehens nicht auf Tatsachen beruht.

    Diese Stellungnahme ist hier zu finden:
    http://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/aktivitaeten-a-news/75-mitteilungen/398-20090703-stellungnahme-zum-netzpolitikorg-artikel

    Folgende Falschbehauptungen können wir ganz sicher gerichtsfest widerlegen:

    – Wir haben keinesfalls ohne Absprache den Demo-Termin angemeldet.

    – Wir haben keine Blockade von Terminen und Routen vorgenommen.

    – Wir haben uns einer konstruktiven Lösung nicht verweigert, im Gegenteil: der AK Vorrat bzw. vornehmlich FoeBuD hat unsere Lösungsvorschläge abgelehnt und sogar ergebnisoffene Gespräche mit uns abgelehnt.

    Ferner ist zu sagen, daß wir es ein wenig befremdlich finden, mit welcher Energie seit Monaten falsche Behauptungen durch dich und andere im Netz verbreitet werden. Wir können darin jedenfalls keinen Willen zu einer konstruktiven Lösung erkennen – im Gegenteil: dadurch wird doch erst Spaltung betrieben.

    Wie auch immer dem sei, wir halten unser Angebot zu einer konstruktiven und gemeinsamen Lösung weiterhin aufrecht – es liegt an den Scharfmachern im AK Vorrat-/FoeBuD-Umfeld, ihre persönlichen Interessen zurückzustecken, die Bewegung nicht weiter zu spalten und zu einer konstruktiven Lösung zu kommen.

    Es geht im Übrigen nicht an, daß AK Vorrat-/FoeBuD-/FifF-Mitglieder sich sogar an das Amtsgericht wenden, um unsere Vereinseintragung zu verhindern. Oder an unsere Hausbank, um uns zu diskreditieren.
    Damit diskreditieren sie sich letztenendes selbst.

    Weil nicht nur wir das sehen, haben verschiedene große und kleine Organisationen bereits Appelle und offene Briefe an den AK Vorrat/FoeBuD gerichtet. Bisher ohne Erfolg, aber wir glauben fest daran, daß die Vernunft siegt.

    Schließlich geht es um die Sache der Bürger- und Menschenrechte.

    Viele Grüße,
    Ricardo Cristof
    Aktion Freiheit statt Angst e.V.

  18. Datenschutz ist eines der brennensten Themen und da ist es wirklich schade, dass nun zu befürchten gilt 2 konkurrierende Demos zu haben. Noch ärgerlicher ist ein Artikel wie dieser. Anstatt versöhnliche Worte zu finden wird wieder versucht einen Alleinvertretungsanspruch durchzusetzen. Ricardo Remmert-Fontes war der Anmelder der beiden letzten Demos und dieses mal ebend von „dem anderen Bündnis“. Mir ist allerdings bekannt, dass dieser Verein der selbsternannten „richtigen Demo“ mehrere Gesprächsangebote gemacht hat, die allesamt in den Wind geschlagen wurden. Wird nun diese Blockadehaltung aufrecht gehalten, werden beide Demos darunter zu leiden haben. Ich bin dann auch mal gespannt, was die Presse dazu meint.
    LEUTE, DAS THEMA IST VIIIEEEL ZU ERNST!!!
    Ich überlege mir noch ob oder auf welche Demo ich gehen werde. Sicher jedoch nicht auf eine, die von Leuten organisiert wird, die gegen „Gleichgesinnte“ hetzt!

  19. Dieses Festklammern an Namen wird zumeist überschätzt und häufig sind Namen auch nur die Schnuffeltücher der Beteiligten. Halten wir aber fest, dass es keinen gekümmert hätte, wenn die ihren Laden anders genannt hätten.

    Ricardo ist alles andere als einfach. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch irrationale Entladungen häufig ihre Kausalität haben. Was mir z.B. überhaupt nicht gefällt ist der negative sicherheitspolitische Fokus, das zehnfach nein zu irgendwelchen Projekten, und die ohnehin schon latent vorhandene Staatsparanoia.

    Aber letzten Endes zieht die Karawane munter weiter. Gemeinsame Plattformen, die „keinem gehören“ geraten früher oder später in Governanzprobleme. Ich habe meine Aktivitäten immer so gesehen, dass ich dankbar bin, wenn irgendeine andere Organisation die Lücke besetzt, so dass ich nichts tun brauche.

    Ich bin nicht Teil, weder vom AK Vorrat noch Ricardos Vereinen. Ich habe mich mit VDS verzweifelt beschäftigt, als es auf EU-Ebene anstand, und freue mich, dass es auf nationaler Ebene so eingeschlagen hat. Ich hatte mir damals gedacht, nun gut, das wird dann wohl das BVerfG ausputzen müssen. Ich sehe diese ganze Organisationsarbeit nur dann als sinnvoll an, wenn sie zur besseren zukünftigen Präsenz in Brüssel führt. Einige unserer Mitglieder sind beim AK Vorrat sehr aktiv gewesen. Den Demoaufruf von Ricardo damals haben wir nicht unterstützt.

    Was mich traurig gemacht hat, ist, dass wieder als deja vue beim Telekompaket zu sehen war, nämlich viel zu wenig Präsenz wenn sich Entscheidungen beeeinflussen lassen und wildes Getöse hinterher. Auch Quadrature sind erst viel zu spät eingeschwenkt, nämlich als die Änderungsanträge im Ausschuss schon vorlagen, aber immerhin, es zeigt das Potenzial von solchen Aktivitäten. Weil ich selbst keine Zeit hatte, mich in der Endphase darum zu kümmern, hatte ich mich dafür eingesetzt, dass Ricardo nach Brüssel kommen um sich damit zu beschäftigen. Das ist eine Geschichte für sich…

    Wir brauchen mehr Fokus auf Brüssel. Falls Euch was interessiert, was wird kommen, u.a. zum Beispiel:

    * „Schutz Kritischer Infrastrukturen“, ganz ganz breit angelegt. Das ist noch kein pro- oder kontra, sondern mehr: was kann man in dieses Paket hübsches reinpacken? Z.B. hier „Protecting Europe from large scale cyber-attacks and disruptions: enhancing preparedness, security and resilience“
    http://www.europarl.europa.eu/oeil/file.jsp?id=9752973

    * Interoperabilität – es gibt derzeit ein Whitepaper zur IKT-Standardpolitik der EU, Kommentare hier:
    http://www.co-ment.net/text/1328/
    Konsultation bis zum 15 Sept
    http://ec.europa.eu/enterprise/newsroom/cf/itemlongdetail.cfm?item_id=3263&lang=de
    daneben Parlamentsbericht. Substanz: Angebot zur Anerkennung von „Konsortialstandards“ mit bestimmten Kriterien auf gleicher Ebene wie die EU-Standardorganisationen.

    * Cashmanbericht im Rat, das ist richtig wichtig, denn dabei geht es um Dokumentzugang und Transparenz für europäische Bürger. http://www.europarl.europa.eu/oeil/file.jsp?id=5632032

    * ACTA, ACTA und nochmals ACTA
    https://har2009.org/program/events/49.en.html

    An all diesen Projekten arbeiten viel zu wenige Leute und ich kann es mir selbst nicht mehr finanziell leisten, mich damit groß zu beschäftigen.

    Aktivitätsbezogen habe ich insofern gar keinen organisatorischen „Neid“, sondern bin umgekehrt für alles dankbar, um dass ich mich nicht kümmern muss.

  20. Spaltungsstrategie vom Innenministerium? Exakt derselbe Style hat nämlich zur Spaltung der montagsdemos gegen HartzIV geführt. Hier waren es Splittergruppen wie Linksruck/MLPD/DKP, die bekannterweise unter VS-Einfluss stehen.

  21. Der „Freiheit statt Angst e.V.“ scheint aufgewacht zu sein, wie die drei schnell hintereinander geschriebenen Kommentare von sommerwetter, Ricardo und Sabine zeigen.

    Wie schaut das denn mit der Übenahme des Namens aus? Das Argument „Ricardo hat aber die Demos in den Vorjahren angemeldet“ finde ich nicht überzeugend. Die Probleme und Differenzen hätten alle nicht entstehen brauchen, wenn Ihr einfach einen neutralen Name gewählt hättet.

  22. Hallo Ricardo-Cristof,

    wer hier derzeit versucht eine großartige Bewegung zu spalten, ist wohl jedem Akteur mittlerweile klar geworden.

    Das Wichtigste ist aber: Wir lassen uns von euch und eurem neu gegründeten Verein mit dem verwirrenden Namen „Aktion Freiheit statt Angst“ nicht spalten und haben das auch jetzt wieder erfolgreich unter Beweis gestellt:

    Wir haben trotz eures Querschießens auch in diesem Jahr wieder ein breites Bündnis aus unzähligen Organisationen, die am 12.9. alle Kraft in die eine gemeinsame große und vielfältige Demo legen.

    Es ist wirklich sehr schade, dass ihr nicht mit an dem einen Strang zieht, sondern im Gegenteil noch für große Verwirrung sorgt.

    Konstruktiv und fair gegenüber den Demo-Teilnehmern und euren wenigen Unterstützern wäre es, wenn ihr eure Demo absagt und gemeinsam mit den anderen zig tausend erwarteten Menschen um 15 Uhr zum Startpunkt am Potsdamer Platz kommt.

  23. @18 und 45
    Es geht hier nicht um ein Monopol es geht darum das für ein und dieselbe Sache am gleichen Tag geworben wird man macht sich also selbst Konkurrenz. Ich verstehe ja wenn Dienstleister oder Verkäufer sich Konkurrenz machen(bei ihnen ist ja auch das Ziel mehr Geld zu verdienen als der andere) aber hier sollten wir uns auf den gemeinsamen „Feind“ konzentrieren das bedeutet keine Demonstrationen für die gleiche Sache am gleichen Tag in der gleichen Stadt. Normal nicht einmal in der gleichen Woche. Das ist extrem kontraproduktiv.

  24. Danke Markus, dass du mir mit der Nummer 3 Stunden meines Lebens geklaut hast. Was eine lustige Story und durchaus auch ein Fegefeuer der Eitelkeiten, welches sich mir in dutzenden Blogpostings offenbarte.

    Als Aussenstehender und stiller Beobachter (an der Demo nehme ich auf jeden Fall teil und ich weiss auch welche es sein wird) bin ich letztendlich an einem Satz haengengeblieben

    „Schließlich geht es um die Sache der Bürger- und Menschenrechte.“

    Erinnert mich ganz schwer an „Schliesslich geht es doch um die Kinder“

    Hier geht es um Selbstdarstellung und das ist sowas von offensichtlich. Eine Posse sondergleichen!

    Schade!

  25. Ich denke, daß man im äußersten Problemfall den Namen „enteignen“, also den Verein zu einer Umbenennung zwingen kann.

  26. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass der AK Vorrat sein „geistiges Eigentum“ in diesem Fall wohl nicht gut genug geschützt hat („Freiheit statt Angst“ als eingetragene Marke, Warenzeichen oder dergleichen, geht das?) und nun die Konsequenzen erfahren muss.

  27. Ganz fieser gedanke:

    Alle Ak-ler treten beiden Vereinen bei und entheben Ricardo seines Amtes.Problem vor erst gelöst. Der name gehört wieder allen.

    Auch wenn vieles wie eine Mobbing attacke aussieht. Ricardo ist zwar gewillt Ruhe in die Sache zu bringen aber nur wenn alles nach seiner Pfeife tanzt. Kompromisse sind nicht möglich. (Erfahrung) Leider!

  28. @martin: Wer wird denn denen Geld geben wollen?

    Holt die Leute doch einfach ab, wo ihr sie findet ab: das kann auch gegen 14:00 vorm Roten Rathaus sein.

    Und: ja, man kann beide Demos besuchen ;-)

  29. Oh Mann, was für ein Schwachsinn. Könnt ihr nicht alle mal drei Gänge runterschalten und euch mal an einen Tisch setzen? Es kann nicht sein, dass es für diese Demo(s) keine Lösung gibt. Das Thema ist wichtig, verdammt noch mal.

    Und jetzt kommt mir nicht mit „wir haben’s Ricardo ja gesagt“, was in dem anderen „Artikel“ ganz schön strapaziert worden ist. Hier müssen sich einfach beide Seiten bewegen, und das bald!

    Führt die Demos zusammen! Macht eine gemeinsame Abschlusskundgebung! Tretet der Politik ans Schienbein!

    1. Wir würden doch gerne die Demos zusammenführen, aber dazu lässt sich das Bündnis doch nicht von Ricardo Remmert-Fontes die Bedingungen diktieren?!

      Keine der anderen zig Organisationen außer „Aktion Freiheit statt Angst e.V.“ kommt auf die Idee, dem Demo-Bündnis irgendwelche Forderungen zu stellen. Das ist doch völlig absurd :-)

  30. Zur Frage „Warum?“
    Es ist eine spezielle Form des Stalkings, eine psychische Verirrung.
    Allerdings ist Stalking nur bezüglich Personen strafbar.
    Anders ist es mit Spendenbetrug … (zum Beispiel)

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.