Urheber 2.0: Was tun, wenn keiner kauft?

Eine neue Folge des Elektrischen Reporters behandelt die Frage „Urheber 2.0: Was tun, wenn keiner kauft?“ Einleitende Worte zur Situation um das Urheberrecht gab es schon vergangene Woche. Nun geht es um die Lösungsansätze am Beispiel von Creative Commons und der Kulturflatrate.

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Elektrischer Reporter – Urheber 2.0: Was tun, wenn keiner kauft?

Kulturgüter wie Musik und Film sind im Internet jederzeit auf Abruf verfügbar. Nur sind viele Konsumenten nicht mehr bereit, dafür etwas zu zahlen. Eine bittere Pille für die Musikindustrie und ähnliche Branchen, die nur schwerfällig reagieren. Zeit für ganz neue Wege? Einige Stimmen fordern, Tauschbörsen zu legalisieren und die Urheber über eine “Kulturflatrate” zu bezahlen – doch es gibt auch zahlreiche Bedenken.

Manche Autoren und Künstler stellen ihre Werke Fans sogar gratis zur Verfügung – und setzen darauf, auf andere Weisen Geld zu verdienen. Das funktioniert zum Beispiel über das Lizenzsystem “Creative Commons”. Kritiker meinen: Das ist nur etwas für Weltverbesserer. Aber vielleicht braucht es mehr solcher Ideen, um die Welt zu verbessern?

Hier ist die MP4

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Einmal wird Dieter Gorny von der IFPI kurz zitiert. Dieser erklärt, er kenne niemanden, der Creative Commons nutzt und damit wäre das auch nichts. Gut möglich, dass Herr Gorny die letzten Aktionen von Nine Inch Nails nicht mitbekommen hat. Die kommen ja auch aus den USA. In Deutschland wäre sowas leider nicht möglich, weil die GEMA die Musiker vor die Wahl stellt, entweder Geld aus dem GEMA-Topf zu bekommen oder Creative Commons Lizenzen zu nutzen. Jeder halbwegs bekannte Musiker, der im Radio und/oder Fernsehen gespielt wird, entscheidet sich daher noch für die GEMA, weil er/sie sonst Geld verliert. Ich hoffe, dass die GEMA sich mal für CC öffnet, weil dies im Interesse der Künstler wäre.

Update: Das ZDF hat jetzt auch noch einen eigenständigen Artikel zum Thema: „Flatrate für digitale Kulturgüter – Kreative Antworten auf ein altes Urheberrecht„.

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7 Ergänzungen

  1. Die GEMA ist doch jetzt schon hoffnungslos ueberfordert, so dass haufenweise Programmlisten in der Schublade verschwinden.
    Wenn die jetzt auch noch eine Kultur-Flatrate verwalten sollen, waere das insbesondere fuer kleinere Verlage und deren Autoren ein Debakel.
    Im Endeffekt bekommen dann naemlich die Major-Label bzw die aus klassischen Medien bekannten Kuenstler die Einnahmen.
    Es wird jetzt schon so viel pauschal abgerechnet, einen entsprechend dynamischen Verteilungsplan fuer einen Topf „Kultur-Flatrate-Einnahmen“ dort aufzubauen… *grusel*…
    :(

  2. Es gibt ja verschiedene Ideen, wie man die Kulturflatrate abrechnen könnte. Eine davon ist eine neue Verwertungsgesellschaft ohne bürokratische Altlasten.

    Im übrigen wäre die GEMA nur eine von verschiedenen Vewertungsgesellschaften für verschiedene Medienformen, die über eine Kulturflatrate Geld bekommen würden.

  3. »…Kritiker meinen: Das ist nur etwas für Weltverbesserer…«

    Und als was sehen sich dann die Kritiker? als Weltverschlechterer?
    Dann weiß ich, auf wessen Seite ich stehe.

    „Pazifist“ wird ja auch gern als Schimpfwort verwendet…

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