EU-Parlament will Community-Medien fördern

Das ist doch mal eine spannende Sache, die wir auch schon in verschiedenen Veranstaltungen im Rahmen der re:publica’08 diskutiert haben: EU-Parlament will Blogosphäre fördern. Konkret geht es um die Förderung von „Community-Medien“.

Der Entwurf des Berichts des Kulturausschusses enthält genaue Vorstellungen davon, wie „Community-Medien“ auszusehen haben. Demnach arbeiten Community-Medien ohne die Absicht, Profite zu erzielen, überwiegend im öffentlichen oder privaten Interesse, ohne kommerziellen oder monetären Profit und verantworten sich gegenüber der Community, deren Interesse sie bedienen. Dies bedeute auch, „dass sie die Community über ihre Handlungen und Entscheidungen informieren, diese rechtfertigen, und im Falle eines Fehlverhaltens bestraft werden“. Zudem sollen Community-Medien offen sein für die Teilnahme der Community-Mitglieder bei der Schaffung von Inhalten.

Solche Medien „sind ein effektives Mittel, um die kulturelle und sprachliche Vielfalt zu stärken, die soziale Einbeziehung und die lokale Identität, was die Vielfalt des Sektors erklärt“, heißt es im Bericht.

Im tradionellen Sinne fielen unter die Definition eines Community-Mediums Freie Radios und offene Kanäle. Mittlerweile können unter dieser Definition sowohl freie Communities wie Freifunk oder Wikipedia, als auch lokale Stadt-Blogs und -Wikis fallen. Also genau das, was ich mir in den „Forderungen für eine zeitgemässe Netzpolitik“ gewünscht habe. Ich bin mal gespannt, was aus diesem Entwurf wird und wie sich letztendlich die Umsetzung gestaltet.

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4 Ergänzungen

  1. Sicher, dass damit die Blogosphäre gemeint ist? Allein dieser Passus ist rätselhaft:

    „…im Falle eines Fehlverhaltens bestraft werden“

    Wann wurde ein Blogger je wegen Fehlverhaltens von seiner Community bestraft?

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.