E-Government in der Krise

Der Deutschlandfunk hat heute in seiner Sendung „Computer & Kommunikation über „Das Digitale Logbuch: E-Government in der Krise“ berichtet:

Das britische Beispiel zeigt sehr schön, dass viele Beamte, ähnlich wie Millionen von PC-Usern zuhause, nicht die leiseste Ahnung davon haben, wie man vertrauliche Informationen auf einem PC sicher schützt. Diese Daten-Pannen könnten aber auch das Ende für die E-Government-Vision bedeuten. Denn die Idee Bürger und Beamte elektronisch zu vernetzen und gleichzeitig darauf zu hoffen, dass vertrauliche Informationen trotzdem vertraulich bleiben, diese Idee war möglicherweise eine Illusion. Wenn Zehntausende von Mitarbeitern einer Behörde die Bankverbindung eines Bürgers auf ihren Bildschirm holen, kopieren und verschicken können – dann kann man diese Information eigentlich auch gleich offen ins Internet stellen oder als Doppel-CD in jeden Haushalt schicken – denn irgendeiner der zehntausend wird früher oder später sowieso einen Fehler machen und an falscher Stelle die Enter-Taste drücken.

Hier ist die MP3.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

2 Ergänzungen

  1. Der Vorschlag, zu Leitz-Ordnern zurückzukehren, erinnert mich irgendwie an die Miniserie „Battlestar Galactica“ (2003): Dort überleben die Hauptcharaktere den Angriff der Roboterarmeen maßgeblich deshalb, weil die Computer auf der „Galactica“ nicht vernetzt sind.

    In diesem Sinne sollte man vielleicht den „mittleren“ Ansatz verwirklichen: Computer nutzen, aber nicht vernetzen, sondern Infos durch einen „menschlichen Filter“ laufen lassen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.