2. Kurzstudie: Politik im Web 2.0 in Deutschland

Vier Monate nach dem ersten Release haben wir unsere Kurzstudie zu „Politik im Web 2.0 in Deutschland“ (PDF) wieder mit neuen Zahlen aufgelegt. Dabei haben wir die Präsenz der Parteien, ihrer Spitzenpolitiker und ihrer Jugendorganisationen in verschiedenen Social Networks wie StudiVZ, MySpace, Facebook und Xing, im Videoportal YouTube und bei Twitter untersucht.Große Veränderungen gibt es nicht, aber weitgehend ist ein langsames Ansteigen der parteipolitischen Aktivitäten sichtbar. Einzelne Ausnahmen bestätigen die Regel.

Hier ist die Pressemitteilung dazu: Politik im Web 2.0: Parteien setzen auf die Röhre.

Die zweite Ausgabe der quartalsweise erscheinenden quantitativen Kurzstudie „Politik im Web 2.0“ der Berliner newthinking communications GmbH zeigt es deutlich: der Wahlkampf hat im Internet noch nicht begonnen. Nach wie vor scheuen Spitzenpolitiker das Internet, die Parteizentralen entdecken nur langsam das Potenzial des Mediums für sich.

Kleine Experimente wie der Twitter-Account der Partei „Bündnis ’90 /Die Grünen“ und des SPD-Generalsekretärs Hubertus Heil sind jedoch Indizien für ein wachsendes Interesse. Ein besonderer Fokus der Kurzstudie in ihrer zweiten Ausgabe liegt daher auf dem Mikro-Blogging-Dienst Twitter.

Noch halten sich die Parteien und vor allem die Spitzenpolitiker zurück. „Barack Obama biegt nach 21 Monaten Wahlkampf nun auf die Zielgerade ein,“ sagt Markus Beckedahl. „In Deutschland sieht es danach aus, als ob die deutschen Parteien und Spitzenpolitiker der festen Meinung sind, dass 10 Monate Wahlkampf genug sein werden.“ Ob das auch für einen nachhaltigen und guten Onlinewahlkampf ausreichen wird, wird sich zeigen.

Die von vielen Medien hochgeschriebene Plattform YouTube scheint weiterhin irrelevant. Facebook legt an Nutzerzahlen und Aktivitäten gegenüber dem deutschen Klon StudiVZ stetig zu. Facebook ermöglich deutlich mehr Aktivitäten und politische Testimonials, Events und mehr. Erste Gehversuche gibt es mit dem Micro-Blogging-Dienst Twitter.

Die nächste Ausgabe der Kurzstudie „Politik im Web 2.0“ erscheint im Januar 2009.

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18 Ergänzungen

  1. Danke für die Studie, ist immer gut zu lesen. Nur mit der implizierten Schlussfolgerung, dass Parteien doch eigentlich schon längst mit dem Wahlkampf begonnen haben sollten kann ich mich nicht so recht anfreunden. Ich würde eher sagen: Je kürzer die Wahlkampfsaison, desto besser für die tägliche politische Arbeit. Oder übersehe ich was?

    Ansonsten volle Zustimmung, die Parteien könnten im Netz gerne noch etwas aufdrehen…

    1. Die Erfahrungen aus den letzten Wahlkämpfen haben zumindest gezeigt, dass die meisten Aktivitäten im Internet immer als Strohfeuer in der heißen Wahlkampfphase gestartet wurden. Und danach sofort wieder eingeschlafen sind. Hier wäre etwas mehr Nachhaltigkeit sinnvoll.

  2. Also ich finde es gut wenn die Politiker ihren Wahlkampf
    auf 10 Monate begrenzen. Ist ja schliesslich unser Geld
    das sie verpulvern. Und seien wir mal ehrlich, das
    eingelulle ist nur noch nervig.

  3. Euch ist da bei den Jahreszahlen ein bisschen was durcheinander geraten: in der Fußzeile steht „Politik im Web 2.0 – Kurzstudie – Ausgabe Oktober 2009“, und auch im Text gibt es solche Beispiele „In der zweiten Ausgabe (Oktober 2009) hinzugekommen sind ..“, „(Stand der Daten: Ende
    September 2009)“.

    Soweit ist es doch noch gar nicht..

    1. Danke für die Hinweise. Kathrin Anna Henneberger haben wir auf der Liste fürs nächste Mal. Die Datenerhebung war Ende September, sie ist relativ neu bei Facebook. Damit kann es gut möglich sein, dass sie zum Zeitpunkt der Datenerhebung noch nicht angemeldet war.

      Wir wollen mit der Kurzstudie keine komplette Liste erstellen, welche Politiker in Amt und Würden wo aktiv sind. Volker Beck haben wir als ein Beispiel genommen, weil er rege interagiert und von den Bundestagsabgeordneten auf Twitter und vemutlich auch auf Facebook der Aktivste ist. Omid Nouripour haben wir auch schon bemerkt, allerdings war sein Profil am Anfang geschlossen.

      Gut möglich, dass wir bei der nächsten Ausgabe Anfang Januar die EU-Wahl noch mit berücksichtigen. Allerdings wird dann dort Daniel Cohn-Bendit nicht auftauchen, weil er ja nicht in Deutschland Spitzenkandidat ist.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.