Prince schlägt einen weiteren Nagel in den Sarg der Offline-Musik

‚The Artist Formerly Known as Prince should know that with behavior like this he will soon be the Artist Formerly Available in Record Stores. And I say that to all the other artists who may be tempted to dally with the Mail on Sunday,‘

sagte der Sprecher der Entertainment Retailers Association Paul Quirk,  also sozusagen der Sprecher der britischen vorgefüllt-Datenträger-Verkäufer. Der Künstler, der mal Prince und jetzt so glaube ich auch schon wieder so heißt, lässt es sich gefallen, sein neues Album am 15. Juli als Beilage einer Zeitung, der Mail on Sunday, zu veröffentlichen. Vor ihm haben das auch schon Peter Gabriel, Dolly Parton, Duran Duran, UB40 und Mike Oldfield so gemacht. Der Chef von HMV (die größte britische vorgefüllt-Datenträger-Verkaufs-Kette) meinte, es wäre

absolutly nuts

ein Album einfach so für lau herzugeben. Sony BMG ersparte den Verkäufern in UK die Erniedrigung, dass Album anbieten zu müssen und widerief den am 24 July geplanten Verkauf.

Laut BBC wird Prince in diesem Jahr 21 Konzerte in London spielen.

It is Prince who has made the groundbreaking decision personally to authorise The Mail on Sunday to give away this incredible CD as he believes in giving back his music to all his fans. 

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

13 Ergänzungen

  1. er hat ja schon einen großen schritt gemacht mit seinem music-club wo man für einen pauschal preis im jahr (glaub ich) alle seine sachen runterladen kann. nach seiner schlechten erfahrung mit den plattenfirmen macht er es genau richtig. ich bin fan!

  2. Prince kümmert es denk ich nicht wenn er etwas weniger verdient und eine solche Werbung ist nach so vielen Jahren Abstinenz auch nicht schadent. Jedenfalls, Prince hat bekanntlich so einige seiner Werke nicht veröffentlicht, was ja nicht gerade für Profitgier spricht.

  3. moment … das ist doch SEINE musik und nicht die irgendwelcher associations. ER ist doch der urheber also darf ER bestimmen, was er mit seinem werk macht. das wird in GB vermutlich genauso sein, wie in D

  4. @ffhdfgh: Diese Denkweise gefällt mir, sie ist so ursprünglich (oder altmodisch?). Ich denke mal, dass gerade solche Fragen in den Verträgen sehr gründlich geregelt sind. Meiner Vermutung nach direkt hinter den Klauseln, in denen der Künstler seine Oma und seine Seele abtritt – unmittelbar über der mit Blut zu leistenden Unterschrift …

  5. abstinenz? die letzten zwei jahre gab es zwei super alben von ihm. so wie jedes jahr. bloß die davor wurden nur auf seiner page vertrieben…unter seiner plattenfirma.

  6. Who the *beep* is Prince? Etwa dieser kleine, klingeldrahtarmige Dreikäsehoch, der mit seinem eunuchalem Gesang einen Frontalangriff auf mein Hörzentrum startet? Den sollte man verhaften! Macht der das nur in England so? Gibt es ein Deutschland VÖ via Bild oder ähnliches?
    Übrigens, daß was er verdient und bekommt sind für mich unterschiedliche Sachen! Und Fan bin ich schonmal garnicht!
    Ich dachte der hätte sich zur Ruhe gesetzt, um den Rest seines kleinen Lebens, ohne Störungen zu koksen. So kann man sich täuschen! Ist das nicht alles irgendwie ein große Täuschung …als ob diese Blogs und weiss der Geier überhaupt ein vernüftiger Mensch ließt;irgendwie werd‘ ich den Eindruck nicht los, daß sich das lobgepriesene Web negativ auf die Menschen auswirkt …sprich, nur weiter zur Verblödung mitbeiträgt, nach meinen Berechnungen sind ca.85% betroffen, 5% überlegen immernoch was das *beep* am Anfang des Textes zu bedeuten hat, 5% sind von hause aus Unzurechnungsfähig und die anderen 5% verbessern gerade ihren Alkoholspiegel. Schade um die Energie, die meist verschwendet…

  7. Warum das ein „Sargnagel für Offline-Musik“ sein soll, kann ich nicht nachvollziehen. Wenn sich Aktionen, bei denen die Kunden Musik gratis erhalten, überhaupt negativ auswirken (was ich bezweifle), dann doch auch auf den Verkauf von Downloads.

    Prince hat jahrelang versucht, seine Musik (nur) über seine Webseite zu verkaufen. Wenn dies funktionieren würde, hätte er bei diesem und dem vorherigen Album kaum die Dienste von Sony BMY benötigt.

    Da Prince alle Rechte an dem Album gehören, muss er es sich nicht „gefallen lassen“, dass die CD verschenkt wird. Es war seine eigene Entscheidung – und hat ihm ungefähr 500.000 Pfund eingebracht. (In Amerika hat er schon vor Jahren ein Album an Konzertkartenkäufer verschenkt)

    Mike Oldfield war dagegen empört, als die EMI Tubular Bells vor ein paar Wochen als Zeitungsbeilage verschenkt hat. Er bekommt nur ein paar Cent pro Exemplar und kann sich nicht gegen die Veröffentlichungspolitik wehren. (Welche CD hat Peter Gabriel verschenkt?)

  8. das ist wiedermal ein meilenstein seiner musik absulut,ich war bei seiner slave phase dabei,begleite ihn schon seit 1984 nichts kann mich von seiner genialität abbringen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.