Myspace: (Some of) the kids are alright?

Justin Patchin von der the University of Wisconsin-Eau Claire und Sameer Hinduja von der Florida Atlantic University haben mal genauer untersucht, wie viel die MySpace-User wirklich über sich preisgeben. Leider ist unklar, wer die Studie finanziert hat und was genau drin steht. Ausser der Pressemitteilung, einem Audio-Interview und ein paar Medienberichten habe ich nichts finden können. Die US-Presse schreibt jedenfalls irgendwie erleichtert, „Teens are safe on MySpace“.

Aus den zufällig ausgewählten 2423 Teenager-Seiten ergab sich, dass fast 40 Prozent als „privat“ geschaltet und damit nur für „Freunde“ sichtbar waren. Soweit ich das sehe, können damit Leute wie Madonna, Lonelygirl15 oder die Arctic Monkeys sehr viel über die Jugend von heute herausbekommen. MySpace verlangt von den Nutzern, dass sie mindestens 14 sein müssen, und bei allen bis 16 Jahren ist die Voreinstellung für die Profile ohnehin „privat“. Die beiden Forscher haben sich dann die 1500 Profile, die für alle einsehbar waren, mal genauer angesehen:

  • Almost 57 percent of the profiles included at least one photo of the teen, often of themselves with family, friends or people they met at a social gathering. Many others provided detailed descriptions of their personal appearance.
  • About 5 percent of the teens included photos of themselves in a swimsuit or underwear, and 15 percent included photos of friends in a swimsuit or underwear.
  • Almost 40 percent of the profiles included the youth’s first name, and about 9 percent included their full name.
  • About 81 percent of the youth included the name of the city in which they live, and another 28 percent named the school they attend.
  • About 4 percent included their instant messaging name, and 1 percent included their e-mail address.
  • Less than 1 percent included their telephone number. But when extrapolated to all teens on MySpace, nearly 75,000 youth may be including this private information.
  • About 18 percent of the sites included evidence of alcohol use, 7 percent included evidence of tobacco use and 2 percent included evidence of marijuana use.
  • Nearly 20 percent of the profiles included profanity, and almost 33 percent of the sites included swear words in the posted comments.
  • „The results indicate that youth are posting personal and identifying information, but not to the extent that many believe,“ Patchin said.

Sie empfehlen den Eltern, MySpace mit den Kindern gemeinsam zu nutzen, zum gegenseitigen Vorteil:

„Teens can teach their parents about the technology and parents can talk to their kids about making responsible choices online. MySpace can be a way for parents to get closer to their kids.“

Da die Kids allerdings ihre Eltern überwiegend hassen, wenn die ihnen beim Chatten und anderen Online-Aktivitäten über die Schulter schauen, versuchen manche Eltern, sich ihren Kindern eben online zu nähern, indem sie selber auf chattige Teenager machen. Das ist allerdings ethisch sehr fragwürdig und kann auch böse schief gehen. Irgendwo wurde kürzlich berichtet, dass sich auf dem Weg ein Teenager in seine eigene Mutter verliebt hatte. Weiss noch wer den Link?

Update: Gerade ist auch eine Studie von Amanda Lenhart und Mary Madden vom PEW-Projekt „Internet & American Life“ erschienen: „Social Networking Websites and Teens: An Overview“

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