Linux oder Microsoft – welche Software braucht die Informationsgesellschaft (und Berlin)

Nächste Woche Dienstag, den 13.November, gibt es wieder eine öffentliche Diskussionsveranstaltung von Projekt Zukunft in Zusammenarbeit mit dem inforadio des rbb. Diesmal ist das Thema „Linux oder Microsoft – welche Software braucht die Informationsgesellschaft (und Berlin)?“

Es diskutieren:

Mike Cosse, Leiter Politik, Microsoft Deutschland GmbH
Peer Heinlein, Geschäftsführer der Heinlein Professional Linux Support GmbH
Prof.- Dr. Stefan Jähnichen, Leiter des Fraunhofer Instituts Rechnerarchitektur und Softwaretechnik FIRST (angefragt)
Michael Pemp, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen
Moderation: Alfred Eichhorn, inforadio des rbb

Am 13. November 2007 – 19.30 Uhr – Museum für Film und Fernsehen im Filmhaus am Potsdamer Platz – 4. Etage – Potsdamer Str. 2 – 10785 Berlin

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Zum Thema:

Offene Software oder Standardsysteme, Linux oder Microsoft, David oder Goliath? Die Auseinandersetzung um die „beste Software“ für Wirtschaft, Verbraucher und Verwaltung ist aktueller denn je. Es geht um mehr als um Geld und Marktanteile. Mittlerweile haben beide Systeme ebenso viele Anhänger wie Kritiker, und die Debatte um die beste Software gerät nicht selten zum Glaubensstreit. In der Tat geht es um nichts weniger als die Frage, welcher „Schmierstoff“ der bessere für die Informationsgesellschaft ist. Neben dem Kostenargument spielen auch Qualität und Zuverlässigkeit eine wichtige Rolle.

Fraglich ist, ob das faktische Microsoft Monopol bei den Betriebssystemen und nahezu auch bei Desktopanwendungen hinnehmbar ist. Der Softwaregigant hat jüngst im jahrelangen Rechtsstreit mit der EU eingelenkt und will zukünftig einen erheblich verbesserten Einblick in seine Quellcodes und Schnittstellen gewähren. Außerdem hat das Unternehmen eine neues, deutlich günstigeres Lizenz- und Gebührensystem angekündigt.

Für Berlin hat die Diskussion eine besondere Bedeutung, denn sie berührt auch Aspekte des IT-Standortes Berlin.
Open-Source-Software bezogene Dienstleistungen werden mittelfristig ein Drittel aller IT-Dienstleistungen aus der Region ausmachen. Darüber hinaus ist die eher von kleinen und mittleren Unternehmen geprägte Open-Source-Software-Industrie in und um Berlin ein starker Motor für Unternehmenswachstum und Beschäftigung. Und die Frage, welche Software das Land selbst einsetzen soll und will, ist noch nicht beantwortet.

Die Förderung der Offenen Software ist außerdem ein wichtiges Handlungsfeld in der Strategie für den IT-Standort Berlin. Denn nicht nur Microsoft ist in Berlin präsent und engagiert. In Berlin fand in diesem Jahr erstmalig der Linux Tag mit rund 10.000 Besuchern statt; Beweis für die vielen fähigen Entwickler, die in der Stadt leben und arbeiten.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

Eine Ergänzung

  1. „Offene Software oder Standardsysteme“

    Das ist gleich im ersten Satz des Beschreibungstextes der Veranstaltung vollkommener Unsinn und geradezu peinlich.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.