Kinder gegen Killerspiele und Zigaretten

Die FInancial Times berichtet: Von der Leyen will Kinder als Ermittler nutzen.

Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) will Kinder und Jugendliche als verdeckte Ermittler gegen den illegalen Verkauf von Schnaps, Zigaretten und Gewaltfilmen an Minderjährige einsetzen. Das sieht ein Gesetzesentwurf ihres Hauses vor, der der FTD vorliegt.

Als erste Massnahme stellte sie ihre eigene Familie zur Verfügung. ;)

Wie läuft das eigentlich in der Praxis ab, wenn man als Bundesregierung Kinderarbeit eigentlich ächtet und dann doch darauf zurückgreift?

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

13 Ergänzungen

  1. Anstiftung zu Straftaten (auch Ordnunsgwidrigkeiten doch wohl, oder?) ist prinzipiell neben Kinderarbeit ja auch verboten. Aber das kann man ja ändern, wenn’s der guten Sache dient. Jawoll!

    Torsten #1 ist right.

  2. Das ließe sich theoretisch auch auf Kinderpornografie und Drogendelikte ausweiten. Damit sollte der Irrsinn klar sein.

  3. Zumal es dann ja noch die Frage ‚Ist eine Tat, die man durch die Versuchung eines Agent Provocateur begeht, überhaupt eine echte Tat?‘ gibt.

  4. ein weiterer schritt, eine stimmung der furcht und des misstrauens zu schaffen.
    hat noch wer von euch beim lesen von „agent provocateur“ an minderjährige gedacht, die helfen, „sexualdelikte“ mit vollem körpereinsatz „aufzuklären“ ?

  5. Da sollen wohl unsere neuen Stasi 2.0 IM’s ausgebildet werden.

    Wer jetzt sagt, der Vergleich Stasi 2.0 passt nicht, der wohnt wohl hinterm Mond.

  6. Die koennen dann ja wohl nur Jugendliche nehmen, die sich mit dem Thema nicht ordentlich auseinandergesetzt haben.
    Denn: Wem schadet es denn wirklich, wenn der Verkaeufer vom Kiosk an der Ecke oefters mal vergisst, das Alter zu kontrollieren? Oder wenn der Inhaber des kleinen Games-Shops ein Spiel, welches sowieso gekuerzt, zensiert und was nicht alles ist, an einen evtl. Jugendlichen rausgibt?
    In dem Falle waere doch tatsaechlich Praevention das Beste. Aber in der Form, dass Kinder und Jugendliche auf den Umgang mit z.B. „Schnaps, Zigaretten und Gewaltfilmen“ vorbereitet werden. Dann trinken sie naemlich sowieso keinen (bzw. nur wenig,(denn Alkohol trinken tut jeder Jugendliche irgendwann einmal ;)), fangen nicht an zu Rauchen (wieder das ‚Probieren‘ ausgenommen) und laufen nicht Amok (was sie meiner Meinung nach sowieso nicht tun), weil sie irgendein ‚Gewaltspiel‘ gespielt haben oder einen ‚Gewaltfilm‘ geguckt haben.

    @Arne: Zu „1984“ passt es auch gut. Da werden auch Kinder von „der Partei“ dazu ausgebildet, Parteigegner ausfindig zu machen. Ich weiß aber nicht mehr, wie die dort genannt wurden.

  7. 1. Ansatz mit sehr geringem Wirkungsgrad: Folgen statt Ursachen bekämpfen.
    2. Auf diese Art werden kleine Denunzianten ausgebildet.

    Das kann doch nicht Ihr Erst sein Frau von der Leyen.

  8. Erinnert mich jetzt irgendwie an die Arbeit eines Anwalts mit Briefen, die er mit Tanja unterzeichnete…

    Klar, schon ein Stück anders, aber es riecht trotzdem etwas danach Verfehlungen zu erzeugen wo ansonsten keine waren. Die „Undercover-Kids“ sollen/würden ja sicher alles menschenmögliche versuchen um die Läden zum Verkauf zu bringen.

    Jetzt mal neben dem Punkt, dass es sowieso verwerflich ist Leute für sowas einzuspannen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.