Die alten Eliten verstehen das Netz nicht

Die französischen alten Eliten scheinen den hiesigen zu gleichen: sie verstehen die Netzkultur nicht richtig. KLingt nach einem Generationenproblem. Philippe Lemoine schreibt über „Internetbegegnungen“, im Télérama; ein übersetzter Absatz kam vor einigen Tagen über eurotopics:

Der Unternehmer und Schriftsteller Philippe Lemoine verteidigt im Gespräch mit Jean-Philippe Pisanias und Vincent Remy das kreative Potenzial der Internetnutzer: „Die Elite denkt, wenn man alles laufen lässt, nimmt die Verdummung zu. Was begeistert die Jungen so am Sich-Vernetzen? Es ist das Gefühl, dass sie angesichts der Fragen, die sich ihnen stellen und auf die sie mit Worten, Büchern oder bekannten Theorien keine Antwort finden, auf dieser Welt nicht alleine sind. Sie stoßen auf andere, die sich die gleichen Fragen stellen. Abgesehen von dem Thema der kollektiven Intelligenz: Es handelt sich um eine Begegnungswelt, in der es nicht nur darum geht, seine Meinung auszudrücken, sondern auch bestimmte Gefühle und Sehnsüchte kundzutun. Wenn man das nicht erkennt, dann versteht man das Internet nicht.“ (24.11.2007)

Der zugehörige vierseitige Artikel ist als PDF direkt erreichbar und hier verlinkt.

Ich sehe da nur die Worte Creative Commons, Darknet, Pornographie, Alan Turing, Deleuze und Guattari. Klingt philosophisch… aber der Rest ist unverständlich. Kann jemand mit vorhandenen Französischkenntnissen mal lesen oder querlesen?

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3 Ergänzungen

  1. was sind denn überhaupt „alte eliten“? wie definiert man das?

    dieser begriff ist schwachsinn, er teilt auf, wo es nichts aufzuteilen gibt. geschieht ihnen recht. derjenige, der so einen begriff erfunden hat und die, die ihn auf sich beziehen, verstehen so oder so nichts. das beschränkt sich nicht nur auf netzkultur. der gipfel der überheblichkeit und ignoranz, also „im westen nichts neues“…

    mfg

  2. Plato beklagte sich, dass durch die Erfindung der Schrift der „Wert der Erinnerung“ gemindert werde. Die katholische Kirche beklagte den Verlust ihres Informationsmonopols duch die Erfindung des Buchdrucks und „early technology adaption“ durch Martin Luther. Die „alten Eliten“ beklagen sich nun, dass ihre Elogen die Jungen nicht mehr interessieren. Wie sagte schon Dieter Hildebrandt „Bildung kommt von Bildschirm. Wenn sie von Buch kommen würde, müsste sie Buchung heißen.“ Etwas mehr Selbstbewusstsein bitte – die „alten Eliten“ haben das Bildungsdefizit!

    PS Zitat von der Conrad Zuse Gesellschaftt bei der GI Jahresversammlung in Bremen: „Ich kenne die jungen Herren unter sechzig gar nicht mehr!“

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