Der Plauder-Kauder über Killerspiele und Sauf-Flatrates

Einen empfehlenswerten Podcast gibt es vom CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender Volker Kauder. Der „Plauder-Kauder“ (MP3) berichtet diesmal über Killerspiele und Sauf-Flatrates. Wobei das gesprochene Wort noch amüsanter ist als das aufgeschriebene Transcript: „Grüß Gott, hier ist wieder Volker Kauder und ich berichte aus meinem politischen Tagebuch.“ Das muss man mal gehört haben.

Parallel dazu wird darüber diskutiert, dass sogenannte Killerspiele junge Menschen dazu verführen, dass sie Realität und das virtuelle Spiel nicht mehr miteinander in Einklang bringen oder dass sie das, was sie im virtuellen Spiel erleben auch in der Realität sehen wollen und deswegen nachspielen. Killerspiele sollen verboten werden.

Killerspiele sind heutzutage schon verboten. Aber die Politik tut sich schwer, der Entwicklung am Markt nachzukommen. Die Spiele werden produziert, kommen auf den Markt, junge Menschen kommen an die Spiele und dann erst sehen Jugendschützer diese Spiele. Dann muss in einem Verfahren geklärt werden, ob sie wirklich schädlich sind oder nicht, denn es kann ja nicht irgendjemand entscheiden, dies oder jenes Spiel geht nicht und so lange sind die Spiele auf dem Markt. Und die Politik tut sich da sehr schwer.

[via]

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

6 Ergänzungen

  1. Naja, unfähig ist vielleicht ein bißchen hart.
    Aber ich hab auch den Eindruck das Volker Kauder nie Dieter Nuhr gehört hat.

    „Wir leben in einem Land mit Meinungsfreiheit, d.h. man darf eine Meinung haben, muss aber nicht.
    Wenn man mal keine Ahnung hat einfach mal Klappe halten.“

    Nett gemeint von V.Kauder ein neues Medium zu nutzen, aber wenn man nix neues zu sagen hat, nützt ein neues Medium auch wenig.

  2. Natürlich ist die Meinung im Podcast eine konservative, aber ansonsten ist es einer der sinnvolleren Einschätzungen des Themas in den letzten Monaten:

    […] Ich weiß, wie schwer das ist, aber zu glauben, dass die Politik durch Verbote alles regeln kann, was in der Erziehung offenbar nur noch schwer gelingt, das ist ein Trugschluss.

    Natürlich konservativ, natürlich wird mit Werten wieder ein geschlossen christliches Weltbild gemeint, aber im Grunde würde ich es nicht als „unfähig“ bezeichnen. Legt da mal einen Stellungnahme von einigen seiner Koalitionskollegen daneben.

  3. Klingt aucg gut ;)

    Parallel dazu wird darüber diskutiert, dass sogenannte Politspiele Menschen dazu verführen, dass sie Realität und das politische Spiel nicht mehr miteinander in Einklang bringen oder dass sie das, was sie im politischen Spiel erleben auch in der Realität sehen wollen und deswegen nachspielen. Politspiele sollen verboten werden.

    Politspiele sind heutzutage schon verboten. Aber die Gesellschaft tut sich schwer, der Entwicklung am Markt nachzukommen. Die Politik wird produziert, kommt auf den Markt, Menschen kommen an die Politik und dann erst sehen Bürgerrechtsschützer diese Politik. Dann muss in einem Verfahren geklärt werden, ob sie wirklich schädlich ist oder nicht, denn es kann ja nicht irgendjemand entscheiden, diese oder jene Politik geht nicht und so lange ist die Politik auf dem Markt. Und die Gesellschaft tut sich da sehr schwer.

    Ich habe wirklich nicht viel geändert. Aber es klingt nachwievor sehr realistisch ;)

  4. Falls man sich die ganze Rede angehört hat, sind einem folgende Sätze nicht entgangen:

    „Beispielsweise wir alle können einen Beitrag leisten, wenn wir bei Veranstaltungen sind und sehen, dass junge Menschen übermäßig trinken, ihnen einen Hinweis zu geben, dass dies so nicht geht, also selber sich auch einzubringen.“

    Und weiter…

    „Und so wünsche ich Ihnen jetzt dann ein schönes Wochenende – und gerade in den vor uns liegenden Fasnacht- und Karnevalstagen können wir vielleicht auch dafür sorgen, dass junge Menschen lernen Spaß zu haben, ohne besoffen zu sein.“

    Ich kaufe Herrn Kauder einfach nicht ab, dass er in den Karnevalstagen versucht angetrunkene jungen Leute von ihrer Alkohol-Flatrate zu trennen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.