Brauchen Blogger Verhaltensregeln?

Das Journalismus-Magazin „Insight“ hat mich zur Frage „Brauchen Blogger Verhaltensregeln?“ interviewt. Das ist jetzt 1,5 Monate später online. Als PDF. Inhaltlich geht es hauptsächlich um die ewige Diskussion, ob man einen Blogger-Kodex benötigt.

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10 Ergänzungen

  1. Wozu einen Kodex? Es gibt Gesetze in unserem Land und solange die eingehalten werden ist alles in Ordnung.
    Ob das Blog dann jedem gefällt ist dann eine andere Frage.

  2. Gewisse Verhaltensregeln gibt es doch sowieso. Im Internet, in der Netzwelt. Und auch die aus dem realen Leben werden ja in gewisser Weise uebernommen. Und daran wird sich meist gehalten.
    Wenn sich daran nicht gehalten wird, wird sich daran eben nicht gehalten. Rechtlich hat so ein Kodex ja nichts zu sagen. Verpoehnt sind Verhaltensweisen, sei es Spammen, Trollen usw ;) ja auch, wenn es keinen inoffiziellen offiziellen Kodex gibt.
    Gaebe es nun einen Kodex, was wuerde er bringen? Wozu wuerde es den geben?
    Wie schon oben gesagt wurde gibt es Gesetze, dazu kommen die ohnehin schon im Netz geltenden Verhaltensweisen.
    Was waere, wenn jemand gegen einen solchen Kodex verstoeßt? Wuerde er dann ganz offiziell inoffiziell offiziell ausgebuht werden?
    Hm, ich werd mir das Interview mal durchlesen ;)

  3. „Blogger“ hört sich für Nichtblogger nach einer homogenen Masse an. Hierfür einen Verhaltenskodex zu fordern ist etwa so als würde man einen Verhaltenskodex für Europäer fordern.

  4. Guter Punkt, ninjaturkey. :) Wenn man eine größere Perspektive hat, die Europa im freundlichen Gegensatz zu z.B. Afrika oder Asien sieht (interkulturell, oder durch Reisen geprägt, oder etwas ähnliches aus dem realen Leben), dann kann es durchaus sowas geben wie einen (z.B. sozialen) „Verhaltenskodex für Europäer“. Das ist konzeptuell eher ein kleinster gemeinsamer Nenner, gilt aber gerne auch offline wie online. (Oder es wird so wahrgenommen.)

    Wenn man das mitdenkt, dann greifen hier womöglich die gleichen Regeln die auch anderswo greifen: „Die Blogger“ meint eben nicht alle, sondern diejenigen, die sich an einen Kodex halten (implizit vermutlich), oder die sich meistens daran halten, also die (eigentlich total inhomogenen) mitteleuropäischen Blogger, oder die asiatischen, mit all den üblichen offline-Stereotypen.

    So groß die interkulturellen Unterschiede auch sind, ich denke dass eher die Unterschiede zwischen offline und online-Codices zählen. Und diese Gruppen pflegen ja auch ihre gegenseitigen, meist un- oder halbinformierten Vorurteile.

    „Fordern“ kann man so einen Kodex wo man will, wenn es je einen ausformulierten geben soll dann muss er aus der Mitte der Gruppe kommen. Und die Stimmen auf der re:publica dazu waren ja sehr gemischt *und* eindeutig „Nein“. Das ist bei starken Vorurteilen schon schwierig nachzuvollziehen. ;-)

  5. Als Selbstverpflichtung fände ich einen Blogger-Kodex gar nicht einmal schlecht, weil es eine gewisse öffentliche Wirkung entfalten könnte, die deutlich macht, dass es sich bei Blogger nicht nur um Trolle und Besserwisser-Blogger handelt. Vielleicht hält sich dadurch auch der eine oder andere beim Kommentieren mehr zurück und denkte über deren Wirkung mehr nach.

    Doch verändern wird ein solcher Kodex vermutlich nicht wirklich etwas an der Diskussionskultur hierzulande. Die Trolle und Stalker werden sich durch einen Kodex nicht ändern lassen. Aber ihr Umfeld könnte aufmerksamer auf deren Tun reagieren und es ihnen dadurch ein wenig schwerer machen, Aufmerksamkeit zu erheischen.

    Insgesamt betrachtet verhalten sich Blogger ohnehin viel besser als ihr Ruf (in den Medien).

  6. Klaus, wie Du im zweiten Absatz schreibst, wird ein Blogger-Kodex als Selbstverpflichtung nichts gegen Trolle, Stalker und andere bringen, die die Menschenwürde von anderen nicht respektieren. Ich bin auch nicht wirklich überzeugt, dass eine solche Selbstverpflichtung von einigen Bloggern in der Öffentlichkeit irgendwas bringen würde.

  7. die frage ob blogger verhaltensregeln brauchen, ist ziemlich irrelevant. die stärke der blogosphere und des socialwebs im allgemeinen ist, das jeder das machen kann was er will. die filesharing community beispielsweise zwingt die unterhaltungsindustrie in die knie, und kein gesetz und niemand wird das verhindern können. das socialweb wird selbiges mit allen herkömmlichen medien machen. das netz kann nicht kontrolliert werden.

    und sollte es kontrolliert werden, irgendwann mal(was in meinen augen ein unmögliches unterfangen darstellt), geht seine ganze stärke, und innovation verloren…

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.