Das Milieu der Politblogger

Jan Schmidt hat auf Politik-Digital eine Zusammenfassung der Ergebnisse der zweiten Umfragewelle von „Wie ich blogge?!“ zum Thema „Politik-Blogs“ veröffentlicht: Der Politblogger und sein Milieu.

Das Fazit lautet:

Diese Ergebnisse zeigen zweierlei: Zum einen ist ein signifikanter Anteil der deutschsprachigen Blogger als Autoren wie als Leser an politischen Themen interessiert. Und zum anderen bilden sich offensichtlich in der Blogosphäre Öffentlichkeiten zu spezifischen Politikfeldern heraus. Die Befunde zum politischen Engagement machen jedoch deutlich, dass sich vor allem solche Personen in Weblogs politisch informieren und zu Wort melden, die auch anderweitig am politischen Prozess partizipieren. Hier deutet sich also eher eine Verstärkung bereits bestehender Ungleichheiten in der Beteiligung und dem Engagement an – Weblogs tragen eben nicht dazu bei, die Kluft zwischen politisch Interessierten und Desinteressierten zu schließen. Was die Studienergebnisse nicht beantwortet, ist etwa die Frage, inwieweit Politblogger an bestehende, massenmedial produzierte Öffentlichkeiten anschließen: etwa indem journalistisch aufbereitete Informationen aufgegriffen, diskutiert und weiter verbreitet werden. Ebenso unklar bleibt, ob sich neue Gegenöffentlichkeiten bilden, zum Beispiel indem Meinungen und Fakten präsentiert werden, die in den Massenmedien nicht thematisiert werden. Klar ist: Es sind weitere Analysen nötig, auch aufgrund der noch vergleichsweise geringen Verbreitung des Weblog-Formats. Dann gibt es vielleicht systematische Schlußfolgerungen zum politischen Einfluss von Weblogs in Deutschland, die über Momentaufnahmen hinausreichen.

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