Debatte: Wie kann sich Onlinejournalismus finanzieren?

Gestern haben wir eine kleine Crowdfinanzierungs-Kampagne gestartet. Nach der Offenlegung unserer Finanzen ist deutlich geworden, dass netzpolitik.org viel mehr Geld verbraucht als bisher eingenommen wird.

Wir hatten im Februar bereits unsere Finanzierung transparent gemacht. Damals sah es noch besser aus, weil wir einen mittelständischen Sponsor hatten, der bei uns über zwei Jahre Werbung gebucht hatte, was unsere Werbeeinnahmen fast verdoppelte. Dieser hat sich aber leider dazu entschlossen, andere Wege auszuprobieren und nun fehlen diese 1.500 Euro (plus MwSt) im Monat. Gleichzeitig fragen wir öfters die Bundesregierung mit Hilfe des Informationsfreiheitsgesetzes im Zuge von Recherchen. Und immer öfters werden Rechnungen dafür mitgeschickt. Das finden wir nicht schön, damit müssen wir aber leben, wenn wir weiterhin kritisch bleiben wollen.

Das ist der Grund, warum wir uns gerade mehr Gedanken über eine Refinanzierung und weitere Erlösquellen machen.

netzpolitik.org muss bei den derzeitigen Ausgaben 50.000 Euro einnehmen, um die Ausgaben des laufenden Jahrs 2013 decken zu können. Am liebsten würden wir unsere Arbeit jedoch nicht nur halten, sondern auch ausbauen. Ideen, was wir noch machen können, haben wir genug.

Wir sind uns bewusst, dass das kein kleines Ziel ist. Es wäre natürlich schön, uns, dem Internet und dem Journalismus in Deutschland beweisen zu können, dass man mit dem Aufbau einer Community tatsächlich auch ein größeres journalistisches Projekt über freiwillige Spenden co-finanzieren kann. Daher unser Experiment.

Aber wir können selbst noch nicht abschätzen, ob wir Erfolg haben werden. Uns ist kein reines Netz-Medium in unserer Größenordnung bekannt, wo sowas in Deutschland bereits funktioniert hätte. Insofern würden wir uns freuen, wenn wir das erreichen, müssen aber auch über einen Plan B nachdenken.

Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir Geld mit diesem Blog verdienen könnten. Diese wollen wir hier mal auflisten und zur Diskussion stellen. Nicht alle davon gefallen uns selbst, aber falls die Finanzierungs-Kampagne nicht erfolgreich sein sollte, liegen folgende Ideen zumindest auf dem Tisch. Wahrscheinlich wird es auf eine Kombination verschiedener Säulen hinauslaufen.

Möglichkeit: Die Redaktion verkleinern.

Seit letztem Jahr ist Andre Meister in der Redaktion angestellt und verfasst viele Beiträge für das Blog. Dazu haben wir meist noch einen Praktikanten oder eine Praktikantin.Eigentlich müssten wir jetzt Andre rausschmeissen, weil die Stelle momentan einfach nicht refinanziert wird. Machen wir aber nicht, weil Andre tolle Arbeit leistet, viel recherchiert und mir den Rücken freihält, wenn ich z.B. reise (Mitunter, um hier unsere Arbeit durch Vorträge wieder refinanzieren zu müssen). Vorteil: Wenn man wenig einnimmt, muss man eben weniger ausgeben (Sachzwang). Nachteil: Dann sinkt eben auch unser Output und wir haben weniger Hintergrundrecherchen. Und es kommt noch weniger Geld rein.

Möglichkeit: Weniger Themen behandeln, die viel Zeit kosten.

Lustige Politiker-Versprecher bloggen ist einfach, geht schnell und bringt viele Klicks. Die „harten“ Themen sind aber häufig aufwändig und brauchen Zeit. Berichterstattung über Anhörungen in Parlamenten und Ausschüssen oder andere Veranstaltungen brauchen nicht nur Anreisezeit, sondern auch Vor- und Nachbereitung. Investigative Recherchen benötigen manchmal tage- oder wochenlanges Nachhaken bei verantwortlichen Stellen. Und nicht alle snid auch erfolgreich. Diese Themen bekommen nicht immer viel Aufmerksamkeit oder Klicks, wir glauben aber, dass sie wichtig sind. Vorteil: Wenn wir uns die viele Arbeit sparen, haben wir mehr Zeit für „seichtere“, gut laufende Themen. Nachteil: Macht halt sonst auch niemand.

Möglichkeit: Wir stellen keine Informationsfreiheitsgesetz-Anfragen mehr.

Über Plattformen wie FragdenStaat, aber auch direkt, kann man den Verwaltungen auf die Finger schauen. Das ist für uns ein wichtiges Rechercheelement geworden. Aber immer öfters werden uns bei Anfragen Rechnungen mitgeschickt. Wir könnten damit einfach aufhören. Vorteil: Wir würden das Risiko der Rechnungen minimieren. Nachteil: Wir verzichten auf ein wichtiges Rechercheelement.

Möglichkeit: Crowdfinanzierung über freiwillige Abos.

So etwas in der Art probieren wir ja jetzt mit unserer Finanzierungs-Kampagne. Alle produzierten Inhalte bleiben auch weiterhin für alle kostenfrei zugänglich, Leser/innen können uns aber freiwillig etwas dafür spenden. Wir würden uns wünschen, dass das für uns klappt. Leider können wir nicht absehen, ob wir damit Erfolg haben werden, in Deutschland scheint das bisher nur bei der taz zu klappen – mehr oder weniger. Vorteil: Netzpolitik.org kann möglichst unabhängig bleiben und die geleistete Arbeit fortführen. Nachteil: Klappt selbst bei der Taz je nach Perspektive wahlweise irgendwie oder nicht besonders gut.

Möglichkeit: Als Journalisten für andere Medien schreiben.

Wir schreiben viel mehr Artikel woanders. Anfragen gibt es genug. Vorteil: Wir bekommen dafür Geld und erreichen auch andere Zielgruppen. Nachteil: Dann können wir nicht so tiefgründig berichten und haben weniger Zeit, hier zu schreiben.

Möglichkeit: Großes Unternehmen als Sponsor suchen.

Wir könnten uns auch von großen Unternehmen oder Lobbyverbänden, vielleicht sogar mit eigenen netzpolitischen Ambitionen, sponsern lassen. Da steht dann irgendwo „Dieses Blog ist sponsored by Konzern“ und es gibt noch nette Banner. Vorteil: Könnte kontinuierlich viel Geld bringen. Mit den Einnahmen könnten wir sicher die Redaktion refinanzieren und ausbauen. Nachteil: Unsere Unabhängigkeit ist uns wichtig. Selbst, wenn sich die Redaktion in keiner Weise inhaltlich reinreden lässt, bleibt von außen ein „Geschmäckle“.

Alternative Variante: Wir finden wieder ein oder zwei sympathische Sponsoren, die zu uns passen, die hier kontinuierlich Werbung schalten und uns dabei in unserer Arbeit unterstützen wollen. Wir hatten die letzten zwei Jahre ein Unternehmen als Sponsor, das wollte dann aber mal andere Wege ausprobieren.

Möglichkeit: Alles mit Werbung vollpflastern.

Wir könnten einfach die Werbeflächen hier ausbauen. Andere Newsportale wie heise.de oder spiegel.de haben viel mehr Werbeflächen auf ihrer Seite. Vorteil: Man bekommt mehr Geld durch den Verkauf von Werbeflächen. Nachteil: Das ist ungerecht, weil sich für alle mit Adblocker nichts ändert und wir für alle anderen wie eine Dauerwerbesendung aussehen. Diese Option finden wir eigentlich nicht schön, müssen wir uns aber als Notfallmaßnahme offen halten.

Möglichkeit: Mit anderen Dingen unser Gehalt finanzieren.

Wir nutzen unser Wissen und unsere Erfahrung und verdienen damit unser Geld. Als Berater, Projektleiter oder sonst was. Vorteil: Bringt mehr Geld. Nachteil: Wir haben hier für viel weniger Zeit. Und dann hat der andere Job Priorität und wenn was wichtiges passiert, kann man sich nicht drum kümmern. Und macht nur noch die Dinge, die Spaß machen und nicht die, die notwendig sind, wie z.B. sich im Bundestag auch mal in langweilige Ausschussanhörungen zu setzen, um diese zu dokumentieren und die Ergebnisse zu erklären.

Möglichkeit: Wir führen eine Paywall ein.

Manche Artikel gibt es wahlweise für eine bestimmte Zeit zunächst oder alleine nur für Menschen, die dafür bezahlen. Vorteil: Eintausend Leserinnen und Leser, die je fünf Euro im Monat bezahlen, würden ausreichen, um unsere bisherigen Kosten ausgleichen zu können. Nachteile: Wir mögen selbst keine Paywalls und stehen auf Offenheit. Wir wollen auch nicht beweisen, dass das Modell bei spezialisierten Medien funktionieren kann. Es ist nicht sozial, da vor allem einkommensschwache Leserinnen und Leser sich das nicht leisten können oder wollen. Zudem könnten wir quasi andere Medien fördern, die einen Aufhänger für eine Story bei uns finden und dann in ihrem Medium nacherzählen.

Möglichkeit: Volltext-RSS schließen.

Wir könnten unseren Volltext-RSS-Feed in einen Überschriften- oder Teaser-Feed umwandeln. Machen fast alle journalistischen Angebote doch auch, inklusive Online-MEdien wie Heise. Vorteil: Mehr Klicks auf der Webseite, vielleicht haben nicht alle davon einen Adblocker in Betrieb, d.h. potentiell mehr Werbung eingeblendet. Nachteil: Wir könnten selbst nicht im Voll-RSS lesen. Alternative Variante: Wir verkaufen einfach den Voll-RSS-Feed an zahlende Abonnenten oder packen da Werbung rein. Ersteres ist technisch etwas aufwändiger.

Möglichkeit: Eine Data-Driven Newsseite.

Das neueste Buzzword. Algorithmen und genaues Tracking des Nutzerverhaltens zeigen, worüber man gerade wie berichten sollte. In Echtzeit kann man Artikel an Leserverhalten anpassen. Vorteil: Bringt sicher mehr Klicks und damit mehr Werbung. Nachteil: Technik kostet, Nutzer werden mehr überwacht, wichtige Themen fallen unter den Tisch, wenn gerade kein Shitstorm-Potential und überhaupt wollen wir wegen der Inhalte bloggen und nicht um Werbung größtmöglich zu verkaufen.

Möglichkeit: Eine richtige Crowdfunding-Kampagne.

So mit Plattform und Paketen. Hatten wir bereits zur Diskussion gestellt mit der Frage, welche Pakete möglich sind. Da kam aber nicht viel bei herum. Was wir uns fragen: Wenn wir eh hauptsächlich symbolische Pakete verkaufen würden, weil wir hier einfach Inhalte für alle anbieten wollen und nichts analoges produzieren – würde das psychologisch tatsächlich mehr bringen? Wer würde uns denn 500 Euro nur spenden, wenn er/sie gleichzeitig ein virtuelles Abendessen mit uns erhalten würde? Oder einen Aufkleber?

Alternative Variante, eine Kombination in Richtung Freemium-Modell: Leserinnen und Leser können Mitglied im Netzpolitik-Club werden. Dafür erhalten sie exklusivere Verpackungen wie alle Artikel des Tages aufbereitet für den eigenen eBook-Reader bequem per Mail oder die wöchentliche Zusammenfassung der wichtigsten Themen im kompakten Podcast. Und Aufkleber. Und T-Shirts.

Möglichkeit: Mehr Flattr wagen.

In der Diskussion kommt immer schnell der Hinweis auf Micropayment wie Flattr. Vorteil: Das funktioniert vor allem bei einigen Podcastern großartig. Nachteil: Bei uns refinanziert dieser Weg aber nur eine Praktikantenstelle. Vielleicht liegt es daran, dass man einen Podcast über eine längere Zeit im Ohr hört, unsere Texte aber eher überfliegt und dann für weniger wertig hält?

Möglichkeit: Wir gehen unter das Dach eines bekannten Verlages.

Anfragen diesbezüglich gab es bereits. Wir waren aber bisher nicht davon überzeugt, dass es besser wäre, unser Blog unter fremder Flagge und mit Verlagspolitik betreiben zu wollen. Wir schätzen unsere Unabhängigkeit. Vorteil: Bringt konstant Geld und wir müssen uns nicht um Refinanzierung und Vertrieb kümmen. Nachteil: Es könnte Einfluss darauf genommen werden, worüber wir wie berichten dürfen oder sollen.

Möglichkeit: Wir schaffen einen Stellenmarkt.

Wir haben spannende Zielgruppen unter unseren Leserinnen und Lesern, die wir klar definieren können. Eine davon ist, dass sicher ein größerer Teil in der IT-Branche beschäftigt ist. Dort gibt es oft Arbeitskräftemangel und die Suche nach neuen Arbeitsnehmern lassen sich Unternehmen oft etwas kosten. Wir könnten hier einen Stellenmarkt einrichten und Unternehmen könnten für zwei oder vier Wochen eine Anzeige schalten, die dann rechts in der Spalte zu sehen ist. Vorteil: Ist in der Regel nicht evil und bringt (wahrscheinlich) Geld. Nachteil: Natürlich etwas Verwaltungsaufwand notwendig und nimmt in der rechten Spalte Platz weg. Fühlt sich zudem nach c’t an.

Möglichkeit: Wir bieten einen Veranstaltungskalender an.

Viele Stiftungen haben für ihre Veranstaltungen ein Anzeigenbudget. Oftmals geben sie z.B. für eine kleine Anzeige in der Zeitung, die nur einmal erscheint locker 1.000 Euro oder mehr aus. Gleichzeitig erhalten wir ständig Mails mit der Bitte, doch über Veranstaltung XY zu berichten. Bei thematisch spannenden machen wir das auch ohne Zahlung, wenn wir Zeit haben. Dafür bräuchten wir aber eine Policy, welche Veranstaltungen zu uns passen und welche nicht. Vorteil: Bringt Geld, gerade für thematisch nahe Veranstaltungen haben wir hier wohl eine spannende Zielgruppe, die man sonst nur schwer erreicht. Nachteil: Ein Veranstaltungskalender in der Seitenspalte, vielleicht mit Einträgen von Institutionen, die sich Werbung für ihr Event leisten können.

Möglichkeit: Anzeigenanbieter wechseln.

Vor Jahren waren wir mal bei Adnation/Adical. Die Idee war prima, aber die Mediaagenturen waren nicht wirklich überzeugt von Werbung in Blogs und wenn es Werbung gab, dann ging die meist an die Unterhaltungsblogs und nicht an uns als ernstes Medium. Seit zwei Jahren sind wir bei Zeit Online. Da gibt es wenigstens einen konstanten festen Betrag, aber wir haben nicht das Gefühl, dass offensiv unsere Werbeflächen verkauft werden. Eigentlich sollten wir bei unseren Nutzerzahlen viel mehr einnehmen können, auch trotz der hohen Adblocker-/Anti-Tracking-Quote. Vorteil eines Wechsels: Wir bekommen vielleicht mehr Einnahmen. Nachteil: Wer weiß ob das klappt und welche Werbung dann hier eingeblendet wird.

Möglichkeit: Selbst Vermarkter werden.

Wir könnten natürlich auch selbst unsere Werbeflächen vermarkten. Vorteil wäre, dass wir uns Vermittlungsgebühren (marktüblich sind 30%) sparen würden. Und vielleicht einfach mehr Werbung verkaufen. Nachteil: Wir müssten selbst Werbung verkaufen und brauchen auch dafür Ressourcen, die wir lieber in Inhalte stecken würden. Und da uns unsere Unabhängigkeit wichtig ist, finden wir es strukturell sinnvoller, wenn die Werbung von der Redaktion getrennt ist.

Möglichkeit: Freemium-Service werbefreie Seite

Für zahlende Kunden könnten wir auch ein werbefreies Blog anbieten. Vorteil: Man hätte ein Produkt, was man verkaufen könnte. Und wir mögen auch keine Werbung im Web. Nachteil: Bringt das was, wenn eh alle hier werbefrei hinsurfen, die einen Adblocker haben? Das sind ja nicht wenige. Dazu ist das technisch und organisatorisch aufwendig. Und alle „zahlenden Kunden“ müssen sich identifizieren, beispielsweise per Cookie.

Möglichkeit: Workshops anbieten.

Wir verfügen über viel Wissen und Erfahrung, was wir auch in Form von Workshops verkaufen könnten. Auch dafür haben wir genug Angebote. Die Werbung für die Workshops erfolgt übers Blog. Wir könnten in Workshops NGOs die Kommunikation im Netz beibringen oder Einführungen in netzpolitische Themen geben. Vorteil: Wir können unser Wissen an andere gesellschaftliche Bereiche weitergeben. Nachteil: Wie bei allen anderen Optionen, bei denen wir zusätzliche Aufgaben wahrnehmen, haben wir auch hier weniger Zeit, um die eigentlichen Blog-Inhalte zu produzieren.

Mehr Vorträge halten

Was für einige Blogger wunderbar funktioniert und bei uns zumindest teilweise, ist, dass man sich über ein Blog einen Namen macht. Und dann als Experte eingeladen wird, um Vorträge zu halten oder an Podiumsdiskussionen teilzunehmen. Vorteil: Das ist bei uns bereits ein wichtiger Teil der Refinanzierung. Nachteil: Das führt aber zu einem anderen Problem: Je öfters man das macht, um so mehr ist man unterwegs, sitzt in Bahnen ohne Netz, steht an Flughäfen an oder wartet sonst irgendwo. Und kommt wiederum nicht zum bloggen. Zumal man mit einem Thema wie Netzpolitik auch nicht wirklich reich wird, wie wenn man über Geld verdienen mit dem Internet reden würde.

Möglichkeit: Affiliate-Partner.

Ihr kennt das, man schreibt über käufliche Produkte oder unterhält sich im Podcast darüber, empfiehlt oder zerreißt diese, aber packt auf jeden Fall immer einen Link zu einem Affiliate-Partner wie Amazon dazu, um eine Provision zu erhalten. Vorteil: Es gibt eine Provision, meist Richtung 5%. Nachteil: Wir müssten viel mehr über Gadgets und Produkte schreiben als über Netzpolitik. Außerdem fühlt sich das nach Dauerwerbesendung an.

Möglichkeit: Mehr Bücher rausbringen.

Wir hatten es Ende letzten Jahres bereits mit unserem Jahrbuch Netzpolitik ausprobiert. Wir könnten thematische eBooks veröffentlichen, ggf auch wieder in einer Printvariante, wenn refinanzierbar. Vorteil: Stark wachsender Markt und die Verkäufe gehen durch Medienwandel steil nach oben. Nachteil: Ist aufwändig, kostet Zeit und bringt momentan nicht soviel ein.

Möglichkeit: Kommentare ausschalten.

Hatten wir bereits im vergangenen Jahr als Diskussion. Vorteil: Spart rund eine Stunde pro Tag, die wir auch zur Recherche nutzen könnten. Und senkt den Blutdruck. Nachteil: Jeder fünfte Beitrag ist wertvoll und eine Bereicherung des Artikels.

Und jetzt Ihr – Was haben wir übersehen und wozu würdet Ihr uns raten?

Das sind die Möglichkeiten, die uns bisher eingefallen sind. Nicht alle gefallen uns, aber alle würden unsere finanzielle Situation verbessern. Wir freuen uns über konstruktives Feedback und weitere Möglichkeiten, wie wir unsere Redaktion ausbauen können, um viele unserer Ideen auch umsetzen zu können.

Am liebsten wäre uns natürlich, wenn unsere Ausgaben durch freiwillige Spenden unserer Leserinnen und Leser finanziert werden können. Und wir uns auf Recherchieren, Erklären und Schreiben konzentrieren könnten.

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44 Ergänzungen

    1. Es geht dabei auch gar nicht immer ums „für lau haben wollen“, manche Seiten sind ohne Werbeblocker leider völlig unerträglich, weil man erstmal den Schließen-Button für die Flash-Popups finden muss (wenn es einen gibt) und es dann trotzdem noch an allen Ecken und Enden flackert, blinkt und Geräusche von sich gibt.
      Da wird dann leider gerne mal das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, wenn man eh schon einen AdBlocker installiert.

    2. 1) Ich blocke individuell: Alles, was zappelt und blinkt (GIF, flash, etc.), kommt weg – weil es MICH NERVT. Alles andere könnte bleiben, wird aber meist mit dem Zappelnden vertrieben.
      2) Ich klicke wunderselten auf Werbung bei redaktionellen Seiten (vielleicht 10 Klicks in 20 Jahren).

    3. ich hab ein ‚requestPolicy‘ plugin und blocke google, facebook, twitter, doubleclick, kurz – alles was da nicht hingehoert. Ich finde das ist notwendig. Wenn die Werbung da auch mit rausfaellt kann ich nix machen.

  1. Was hier noch fehlt und im gestrigen einleitenden Beitrag als kaum gewünscht/geeignet verworfen wurde, ist AdSense. Man kann bei AdSense festlegen, dass man nur Textanzeigen auf seiner Seite haben möchte, dann stört das auch nicht mehr als die jetzt schon vorhandenen Anzeigen und Linklisten.

    Zum Thema „klickt eh niemand und wenn aus Versehen“. Nein, dem ist nicht so. Wäre es der Fall, würde ein Klick auch kein Geld bringen. Die Vergütung hängt mit den beim Werbenden erzielten Einnahmen zusammen. Werden durch eine Werbefläche auf einzelnen Seiten keine Einnahmen generieren, wird die Seite gesperrt. Das Leute tatsächlich auf Anzeigen klicken, habe ich bei einem Bekannten schon selbst beobachtet. Ich wollte eigentlich einen Inhalt meiner eigenen Seite besprechen und da gab es auch eine Anzeige – die schien deutlich interessanter und Klick – passiert. Hätte ich ihn nicht unterbrochen und zum Thema zurückgeholt, hätte er möglicherweise gleich gekauft, was er da sah.

    Daneben sei bemerkt, dass regelmäßige Nutzer einer Seite, Werbung sowieso nicht wahrnehmen, sondern hauptsächlich die Leute, die mehr oder weniger zufällig durch Google etc. auf die Seite gelangten. Die sind oftmals einfach nicht da, wo sie eigentlich hin wollten (unpassende Suchbegriffe etc.) und klicken zwangsläufig häufiger auf Anzeigen. Ich würde empfehlen, dass ihr mal analysiert, wie hoch der Anteil dieser User ist und wie hoch der Anteil alter Beiträge ist, bei denen diese User landen. Wenn das ein schöner Anteil ist, wäre zu überlegen, ob es nicht ausreicht, bei alten Beiträgen eine dezente Adsense-Textanzeige aufzunehmen. Das hat den Vorteil, ihr ärgert eure Dauerleser nicht, die nur neue Beiträge lesen (und dank hohem Ad-Blocker-Anteil) sowieso nicht auf Anzeigen klicken und die Nutzer, die Google fehlleitet und die Seite sowieso wieder verlassen, bringen das Geld.

    Zuletzt möchte ich noch bemerken, dass ihr in der aktuellen Situation euren überheblichen und abschreckenden zweiten Absatz auf der „Über uns“-Seite überdenken solltet. Jeder Seitenbetreiber bekommt diese nervigen Angebote, die kann man auch einfach ignorieren. Ich hatte selbst bereits den Gedanken, auf euch mit einem Angebot zuzugehen, dass bei oberflächlicher Betrachtung nach so etwas aussieht. Aufgrund dieses Hinweises habe ich mir das erstmal verkniffen.

  2. Nur mal so als Vorschlag, aufwändige Artikel für nicht zahlende Besucher 1-2 Tage später anzeigen.

    Werbung, Statistiken Tracking usw. für zahlende Besucher ausschaltbar machen? 5€ pro Jahr oder so sollte es einigen schon wert sein.

    1. Ich würds genau umgekehrt machen … ALLE Artikel sagen wir 12 oder 24 Stunden vollumfänglich bereitstellen (das ist genügend Zeit für Leute die kein Geld u.U. sogar arbeitslos sind) und darüber hinaus die Grenze ziehen – ob jetzt nun 3 Stunden oder 8 oder 18 ist natürlich willkürlich. Ich mag die Idee dennoch.

    2. Ich würde mich freuen, wenn jemand aus der Autorenschaft von netzpolitik.org mal auf diesen Vorschlag antworten/eingehen könnte. Zum Teil ist das bereits passiert (Paywall ist aufwändig, etc.). Aber gerade die Verzögerung entkräftet doch das soziale Argument, oder?

      Anders als Markus, würde ich vorschlagen alle Artikel (mit Ausnahme von Hilfeaufrufen) um eine ganze Woche zu verzögern. Die Webseite (ohne Paywall) hinkt einfach eine ganze Woche hinterher.

      Der Versuch Artikel erst nach einer Zeit zu sperren funktioniert vermutlich nicht, weil jemand einen Mirror baut. Auch sind Artikel dann nicht mehr per Google auffindbar. Das wäre schade, weil netzpolitik.org aktuell eine gute Informationsquelle ist.

      Dass dieses Modell funktionieren kann zeigt http://lwn.net/ seit Jahren eindrucksvoll. Es ist natürlich kein Beweis, dass es auch für netzpolitik.org funktioniert.

  3. Voll-RSS verkaufen finde ich ne tolle Idee. Das ist ne echte Service-Leistung, da bin ich Abonnent und bekomme dann auch was für’s Geld. Ansonsten könntet Ihr versuchen die IFG-Anfragen vorab zu crowdfunden, das ist dann auch gleich ein Gradmesser für das öffentliche Interesse an der Story.

    1. @Winston Smith: IFG-Anfragen vorab crowdfunden ist tatsächlich komplex. Denn oft weiß man erst nach einigen Monaten, ob diese erfolgreich ist und/oder eine Rechnung kommt. Und dann ist auch nicht jede Antwort für einen Artikel wertvoll. Dazu wollen wir nicht jedes Mal aufs neue um Geld bitten.

      1. Ja ok, hatte ich mir auch fast gedacht, direkt nach dem Klick auf „Absenden“. ;-) Vllt will man auch nicht immer gleich die Exklusivität der Story in den Wind schießen.

        Insgesamt finde ich Euren Ansatz aber übrigens super, Journalismus von unten aufzuziehen statt darüber zu jammern, dass man sich heutzutage ja keine riesige Redaktion, kein Korrespondenten-Netz und keinen Verlagsoverhead mehr leisten kann, und das alles so schlimm ist. Danke.

  4. Hört sich gut an:
    „Alternative Variante, eine Kombination in Richtung Freemium-Modell: Leserinnen und Leser können Mitglied im Netzpolitik-Club werden. Dafür erhalten sie exklusivere Verpackungen wie alle Artikel des Tages aufbereitet für den eigenen eBook-Reader bequem per Mail oder die wöchentliche Zusammenfassung der wichtigsten Themen im kompakten Podcast. Und Aufkleber. Und T-Shirts.“ – und „Möglichkeit: Freemium-Service werbefreie Seite“ – ich wäre dabei, aber macht’s nicht zu teuer ;)

    …und das mit dem Stellenmarkt und dem Veranstaltungskalender solltet Ihr auch probieren.

    Macht weiter! …und keinen Scheiß ;)

  5. zu Punkt „Möglichkeit: Wir stellen keine Informationsfreiheitsgesetz-Anfragen mehr.“

    Gibt es eine öffentliche Liste, der Anfragen, für die ihr rechnungen kriegt? Vielleicht würde hier ein kleinteiliges crowd funding für einzelne Anfragen funktionieren. Was dann auch ein eingebaute Abstimmung über die für Leser interessante Themen böte.

  6. Nur mal als Einwurf: Ist Netzpolitik „nur“ (Online-) Journalismus? Mir kommt es eher so vor, als ob hier aktiv an Kampagnen zu bestimmten Themen gearbeitet wird und Meinungen nicht nur weitergetragen, sondern hauptsächlich gestaltet werden sollen. Für mich drängt sich hier eher die Frage auf, ob Netzpolitik nicht vielmehr Lobbyarbeit leistet. Und das wäre nicht mehr als Journalismus, sondern etwas anderes. Von daher finde ich die ganze Diskussion, die Netzpolitik im Zusammenhang mit Onlinejournalismus nennt etwas schief. Aber zugegeben: Es werden auch von Netzpolitik Inhalte bereitgestellt und da stellt sich – genauso wie beim Journalismus die Frage – wie Geld erwirtschaften möchte.

    1. @Rey: Wir sehen uns selbst als journalistisches Medium mit Haltung. Und schreiben deutlich dazu, dass wir eine Meinung haben. Und verbergen diese nicht hinter einer vermeintlichen Neutralität.

  7. Ich habe jetzt nicht alle Kommentare zur den letzten Artikeln gelesen, insofern weiß ich nicht, ob das schon thematisiert wurde.

    Aber warum gibt es hier keine unintrusive Ads? Das Feature gibt es jetzt schon ein paar Tage bei ABP. Und das durchlassen von nicht-nervender Werbung ist mE auch die Default-Einstellung.

    Nachdem ich anfänglich ein totaler Hardliner war (das Netz ist meiner Meinung nach wegen Art und Umfang der Werbung ohne Adblocker komplett unbenutzbar), habe ich das irgendwann mal angehakt, und siehe da, es stört kein bißchen. Seitdem sehe ich z.B. bei Heise ein wenig Werbung, unaufdringlich in der rechten Spalte. Hey, ich habe mich sogar schon dabei ertappt, auf die eine oder andere aus Neugier draufgeklickt zu haben!

    Das löst vielleicht nicht das 50k-Problem, aber auch 100 Euro im Monat sind eben 100 Euro im Monat.

    Übrigens lese ich NP via RSS in Mailnews vom SeaMonkey, auf deutsch: in einem stinknormalen Browserfenster. Zugegeben, ich bin ein Fossil. Aber jedenfalls ich und 3 bis 36 andere Nutzer würden Werbung auch im Feed sehen, wenn sie denn unintrusive wäre.

    Und zuletzt: Bitte keine Cross-Site-Requests. Sonst ist der ganze Aufwand wieder im Eimer, denn die werden sinnvollerweise an ganz anderer Stelle (und aus ganz anderen Gründen) gefiltert. Ja, es ist nicht leicht, wenn ein Teil der Zielgruppe diese fiesen ITler sind. :)

  8. Gegen Werbung im Volltext-RSS hätte ich nichts. Ich frage mich eh, wie das überhaupt zu finanzieren sein soll, so. Anrisstexte im RSS finde ich persönlich etwas nervig, da das nur zusätzliches Datenvolumen unterwegs bedeutet. Außerdem ist das Layout eurer Seite nicht so schön auf dem Telefon zu lesen, wie direkt in Feedly.

  9. @Markus, da Du dies in diesen Treat selbst ausführlich beschreibst, wieso rechnest Du die Einnahmen Deiner Beratertätigkeiten und anderer monetiseriunen , nicht direkt in die Finanztransparenz von netzpoltik.org ein ? Für den Spendenaufruf trennst Du den Geldfluß, zwischen “ Privat“ und netzpolitik,org. Aber selbst Du , siehst das in diesen Treat als nicht getrennt. Und vermute ich richtig, dass du netzpolitik,org und andere Einnahmen Deiner Arbeit steuertechnisch miteinander verrechnest ? ES gibt da gar nichts dagegen einzuwenden, aber wenn Du zu Spenden aufrufts, sollten die zugrundeliegenden Zahlen nicht falsch sein, ich vermute sogar, netzpolitik.org füht gar keine eigene steuerliche Erfassung, sondern das wird über deine Stuernummer querveranlagt. Korrigiere mich gerne, das sind ja nur Vermutungen von mir, und ich schätze Deinen Willen zur TRansparenz hoch ein. Dies sollte auch so sein, wenn man einen Spendenaufruf tätigt, es sei denn, man siehst das ähnlich wie Ponander, in der Einschätzung seines Ichs in der gesellschaftlichen relevanz.

    1. @Steuerberaterfuzzi: Da ich mich hauptsächlich um dieses Blog kümmere, komme ich kaum noch zu Beratertätigkeiten. Und ich hab meine Stelle großzügig mit 30 Stunden berechnet, es sind tatsächlich mehr.

      1. Wie sieht das eigentlich mit DigiGes aus?
        Arbeitet ihr da auch mit? Oder gibt es querfinanzierung? Oder inhaltlich Kollaboration (Querpostings)?
        Im Moment unterstütze ich DigiGes, aber mir ist im Moment nicht klar ob du (Markus) oder André da involviert sind oder ob es da eine FOrm von Kollaboration gibt.
        Ich hatte das mal so verstanden das du (Markus) auch bei denen wärst…

        Nichts für ungut und danke für Netzpolitik.org!

  10. Meine Vorstellung vom Spendeverhalten:
    Nur wenige Menschen sehen es unbewusst oder sogar bewusst ein, für etwas freiwillig Geld auszugeben, für das andere kein Geld ausgeben. Wer für Netzpolitik.org spendet erhält keinen einzigen Vorteil gegenüber Nicht-Spendern. Im Gegenteil, sie müssen sich sogar noch um eine Überweisung kümmern, einen Dauerauftrag einrichten, überlegen wieviel angemessen ist usw. Alles ohne Dankeschön und Anerkennung. Potentielle Spender fühlen sich also nicht unbedingt als ehrenwerte Spender, sondern eher als der Arsch der für andere zahlen soll. Soweit die These.

    Mein Lösungsvorschlag: Eine Dauerhafte Spendenseite mit „Paket-Angeboten“ bzw. „Leckerlis“
    Als Paket-Angebote meine ich, feste Spenden-Beträge, die mit einem Dankeschön gekoppelt werden.
    Beispiele:
    Einmalspende 10 Euro, als Dankeschön Sticker-Postkarte
    Spendenabo 5 Euro im Monat, Lanyard + Sticker-Set
    Spendenabo 10 Euro im Monat, als Dankeschön gebrandeter USB-Stick
    Nicht zu viele Angebote. Großspender könnten auf der Spendenseite veröffentlicht werden. Ich denke, dass es psychologisch wichtig sein könnte, dass immer mindestens ein analoges Teil dabei ist (Zum E-Book die Sticker-Postkarte). Der Versandaufwand sollte überschaubar sein.

    Warum? Leute die zeigen wollen, dass sie gespendet haben oder Leute die vielleicht auch unbewusst ein Dankeschön oder irgendeinen Vorteil gegenüber Nicht-Spendern erwarten werden bedient. Zudem müssen unentschlossene Spender nicht lange über einen Betrag nachdenken, sondern haben eine vorgegebene Auswahl. Und Leute die auf Sticker und Merchandise gerne verzichten, können weiterhin normal spenden.

    Weniger gut finde ich Ideen, bei denen Nicht-Spender benachteiligt werden. Lieber die Spender belohnen.

    Brainstorm-Ideen: kreative Wettbewerbe, lustige Gewinnspiel-Aktionen, Nicht Crowdfunding sondern Crowhelf Aktionen z.B. Wettbewerb neues Logo oder Webdesign-Entwurf, Aufrufe zur Zuarbeit „Wir brauchen einen knappes Video das folgenden Sachverhält erklärt“ Bedenkliche Kommentar von Usern melden lassen, eine Brain-Strom-Aktion zur Finanzierung starten

  11. Jetzt schreibe ich das bereits zum dritten (oder vierten?) Mal – in der Hoffnung, dass ihr meinen Kommentar diesmal endlich lest und auf ihn reagiert:

    Wie wär’s mit einem Verein? Erhöht die Bindung der Leute an den Blog und sorgt für ein gutes Gefühl, animiert vielleicht weitere Leute euch ehrenamtlich zu unterstützen und schafft eine nachhaltige Plattform, die notfalls auch ohne euch auskommt, solltet ihr eines Tages die Flinte ins Korn werfen wollen. ;)

    Von eurer Netzpolitik-Club-Idee halte ich hingegen wenig. Wir sind doch nicht wegen der Gadgets hier, sondern wegen der Themen, die uns allen am Herzen liegen. Also sollte also nicht unnötig Geld für interessenfremde Zwecke verschwendet werden.
    Manche (mehr oder minder kostenneutrale) Dinge könnte man Vereinsmitgliedern aber tatsächlich als zusätzlichen Bonus anbieten – RSS-Feed und Werbefreiheit sind da sicher keine schlechten Ideen.

    1. Kann ich nur unterschreiben. Hatte an anderer Stelle ja auch schon gefragt, ob man mal etwas mehr zum Verein an Infos bereitstellen könnte.

  12. Man könnte ja auch die Kommentare mit Flattr oder einem Kleinbetrag von 10-30c belegen. Vorteil ist, dass Trolle und ähnliche Personen dazu weniger Lust haben und die Qualität der Kommentare steigt. Selbst wenn die Kommentarzahl um 30% einbricht.

    Würde gleich mehrere Probleme lösen.
    Denn die Mehrzahl der genannten Optionen werden die Kosten erstmal erhöhen und haben oft genug den gleichen Nachteil: Eins muss hinten anstehen, im Zweifel das Blog.

    Wie man so sagt: Man kann nicht alles haben.

    1. Das ist so überhaupt nicht der Sinn von Flattr. Damit sollen Leute belohnt werden die Inhalte bereitstellen, und nicht für ”Wegzoll” an jemanden der anderen ermöglicht einen Kommentar zu verfassen.

      Mal davon abgesehen das es bestimmt nicht so schlau ist die Kommentatoren nach vorhandenem Flattr-Konto zu filtern. Nicht jeder der etwas interessantes und wertvolles zu einem Thema sagen möchte, hat so ein Konto.

  13. Habe gerade einen kleinen Betrag im Rahmen meiner Möglichkeiten via PayPal gespendet. Sowas geht ratzfatz, dauert keine halbe Minute.

    Jeder, der dieses Blog hier zu schätzen weiß, sollte da nicht lange fackeln. Gelegentlich ein paar Euro in den Topf zu werfen macht keinen arm, hält dieses Projekt aber am Leben. Wenn 10.000 Leser jährlich einen Fünfer abdrücken, wäre das grundlegende Problem quasi schon gelöst und es gäbe eine vernünftige Basis. Werbung und andere Finanzierungen wären dann noch der Zuckerguss obendrauf.

    Also nicht lange rumdiskutieren, sondern einfach mal den Spendebutton klicken.

  14. Eine Idee im Bereich Werbung, die ich oben noch nicht gelesen habe: Lässt sich das Adblocker-Problem nicht abschwächen, indem man den User zum Abschalten von Adblockern auffordert? Ich könnte mir vorstellen, dass bei eingeschaltetem Adblocker nur ein Snippet sichtbar ist (schon um Snippets vor dem LSR-Aussterben zu bewahren), sowie die Aufforderung zum Abschalten des Adblockers.

  15. Durch das gesetzliche Verbot von AdBlockern ;-) AdBlocker ändern den Inhalt der Website oder das Verhalten dieser und verstoßen damit durch Manipulation gegen das Urheberrecht :-P Ich hab ja auch einen Blog und AdBlocker sind schon nervig, aber nicht Existenzbedrohend.

    Aber mal ehrlich gemeint hier meine Vorschläge, da ich ja auch Blogger bin und sehr aggressiv Werbung und Kommerz betreibe.

    1) Euer Vermarkter ZEIT ist zwar hochwertig, hat aber nicht so eine große Reichweite wie vielleicht andere

    2) Give Google a try! AdSense und Google Platzierungen würde ich definitiv machen, macht BILD, Spiegel etc. auch! Ihr habt ohnehin wirklich EXTREM WENIG Werbung drauf

    3) RSS, Syndication etc. ausschalten. Das ist zwar super toll und Open Source Gedanke weitergetragen, hält die User aber von eurer Seite ab und nimmt euch Ad Impressions.

    4) Die AdBlocker Open Source Leute mit Flattr, Crowdfunding zum Geldgeben bewegen und ihnen mitteilen, dass das auch Geld kostet. Die Ansage muss klar sein: Werbung oder Bezahlen!

    5) Große Unternehmen mit Advertorials: Na klar darf die Telekom mit „Sponsored Content“ auch mal ihre Meinung zum Internet kund tun. Soll aber dafür bezahlen und der Leser klar sehen, dass das Werbung ist.

    6) Paywall ist sch**** und funktioniert nicht bei kleinen Anbietern

    7) Affiliate-Partner: passt nicht zu euch. Ich mache sowas und man muss sich dem wirklich hingeben. Das passt nicht zu Euch!

    Fazit: mehr Werbung wagen, mal andere Vermarkter probieren (insbesondere Google!), Affiliate nicht unbedingt aber evtl. als Lückenfüller und die Open-Source AdBlockerheinis sollen von mir aus Flattrn oder gehen. Advertorials dürfen es doch ruhig auch mal sein!

    Vg, Jan

    1. Sehe ich zwar vieles ähnlich, aber von Advertorials würde ich ganz explizit abraten. Durch die redaktionelle Aufbereitung kannst du noch so groß „Werbung“ ranschreiben, sehr viele werden es schon aus fundamental ideologischen Gründen unheimlich böse und schrecklich finden. Da kannst du schon die Shitstorm-Uhr nach stellen.

      1. Advertorials hatte ich in der Auflistung vergessen. Funktioniert bei vielen Medien, haben wir auch diskutiert, fand aber niemand bei uns gut. Wir finden Sponsored Posts auch in anderen Medien irritierend und wollen Inhalt und Werbung weiterhin gerne getrennt halten. Auch wenn wir dabei auf Geld verzichten müssen.

  16. Ich halte den Veranstaltungskalender und den Stellenmarkt für die sinnvollsten Alternativen. Die sind zwar auch Werbung, die aber von Interessierten gezielt aufgesucht wird und daher nicht so stark unter Werbeblockern leidet.

    Ansonsten: Wären zusätzliche Komfortfunktionen für Abonnementen möglich? Auf diese Weise könnten alle die Artikel lesen, unabhängig vom Einkommen, aber Abonnementen hätten Vorteile. Beispielsweise die Tag-Übersichten nur nach zahlungspflichtigem Login zulassen oder etwas in der Art. (Browserspiele funktionieren ja ebenfalls mehr oder weniger nach diesem Prinzip.)

  17. Ich wäre in der Tat für eine Kombination mehrerer der eher unkomplizierten Aktionen, plus eine zusätzliche Einnahmequelle. Bspw.:

    1. Funktion abschalten, mit Werbung versehen oder an Abonnenten verkaufen, die (aus meiner Sicht wahrscheinlich) den wenigsten wehtut – Volltext-RSS

    2. Informationsfreiheitsgesetz-Anfragen nur noch für die euch subjektiv wichtigsten Themen.

    3. Relativ unkomplizierte zusätzliche Einnahmen:
    „Wir schaffen einen Stellenmarkt“
    „Wir bieten einen Veranstaltungskalender an“
    Plus evtl. 1 oder 2 zusätzliche Stellen für Werbung in der Leiste auf der rechten Seite.
    Dafür evtl. die Kategorienliste rechts weg, stattdessen in die „Headline“ ein Link dorthin – der Weg zur Kategorienliste ist nur einen Klick weiter als heute und von jeder Seite weiter erreichbar

    4. Entweder Workshops anbieten oder zusätzlich Artikel für andere Medien schreiben (in letzterem Fall kann man ja vllt. vertraglich vereinbaren, dass nach einer Sperrfrist die Inhalte auch hier veröffentlicht werden dürfen?). Ist ja nicht nur zusätzliche Arbeit, bietet ja auch neue Möglichkeiten, neue Kontakte, … und kann so gesteuert werden, dass es der aktuellen Finanzierungslücke nach Umsetzung anderer, weniger zeitfressender Maßnahmen angepasst ist.

  18. Wie wäre es mit der Gründung einer Genossenschaft ähnlich zur TAZ Genossenschaft? Organisatorisch sicher recht anspruchsvoll, aber dafür als langfristige Lösung angelegt. Inwiefern der nötige Beteiligungswillen vorhanden ist müsste man vorher erfragen. Vielleicht existiert ja ein ausreichendes Interesse an einer Geldanlage (die bei Verlust nicht weh tut) für einen guten Zweck.

  19. Bevor ihr euch für eine Refinanzierungsstrategie entscheidet solltet ihr vielleicht darüber nachdenken warum Menschen diesen Blog lesen und schätzen. Spontan fallen mir da folgenden Gründe ein: Ihr berichtet zeitnah über aktuelle Themen. Ihr befasst euch auch mit unpopulären, sperrigen Themen und macht eure Leser darauf aufmerksam. Ihr veröffentlicht regelmäßig neue Artikel, so dass es sich auch für Leser die eure Seite direkt ansteuern loht öfter vorbeizuschauen. Eure Artikel sind sehr gut recherchiert und haben ein hohes sprachliches und inhaltliches Niveau. Ihr bemüht euch um größtmögliche Transparenz. Ihr seid unabhängig und kritisch. Ihr macht deutlich welche Meinung ihr zu Themen habt und setzt euch aktiv dafür ein die von euch besprochenen Themen und Meinungen auch außerhalb des Blogs bekannter zu machen. Ihr macht auf netzpolitische Kampagnen Dritter aufmerksam und ermöglicht es den Lesern sich bei euch zu informieren wo und wie sie sich engagieren können.
    All diese Merkmale zusammengenommen begründen den guten Ruf eures Blogs. Daher erscheint es sinnvoll eine Refinanzierungsstrategie zu wählen, welche die Stärken des Blogs nicht (allzu sehr) beschneidet, sondern diese möglichst noch unterstützt.

    Meines Erachtens solltet ihr bei folgenden Dingen keine Abstriche machen, da sie die Qualität und Stärken des Blogs zu sehr beschneiden: Redaktionsgröße, zeitaufwändige Themen, Informationsfreiheitsgesetzt-Anfragen, keine Paywall, Kommentarmöglichkeit beibehalten.
    Ich denke es wäre auch eher schwierig einen geeigneten Sponsor zu finden oder einen Verlag dem ihr euch anschließen könnt. Dabei wäre zu beachten, dass ihr weiterhin unabhängig berichten könnt und die Leser das auch so wahrnehmen. Zudem sollte das Verhalten des Unternehmens möglichst zu der von euch vertretenen netzpolitischen Agenda passen, da ihr keine Alibi-Funktion übernehmen solltet.

    Am günstigsten für euer Blog erscheint mir eine Finanzierung, die auf mehrere Säulen gestützt ist:
    1) Einbinden von themennahen Angeboten (Stellenmarkt, Veranstaltungskalender). Diese dürften wohl die wenigsten Leser stören und sind für viele Leser wahrscheinlich sogar nützlich (z.B. Stellenmarkt für die rund 40% studentischen Leser).
    2) Über das Blog hinausgehende Tätigkeiten (Bücher, Workshops, Vorträge, für andere Medien schreiben), die auf die im Blog vertretenen Themen und Meinungen aufmerksam machen und auch andere Zielgruppen erreichen. Viele Leser wären wohl bereit zugunsten von mehr politischer Außenwirkung auf den einen oder anderen Artikel zu verzichten.
    3) Eventuell mehr Werbung. Die meisten Leser hätten vermutlich kein Problem damit, wenn ihr mehr Werbeanzeigen einbindet. Ich bezweifle allerdings, dass ihr eure Einnahme dadurch beträchtlich steigert (Adblocker, abnehmende Klickzahlen pro Anzeige, sinkende Anzeigenpreise).
    4) Denkbar wäre auch die Einrichtung eines Shops. Dort könntet ihr z.B. T-Shirts, Tassen etc. zu aktuellen Kampagnen anbieten und auch welche mit eurem Logo.
    5) Und vor allem: Ein Abosystem, bei dem die Leser flexibel auswählen können wie lange sie euch abonnieren und ob sie freiwillig mehr zahlen möchten. Als Anreiz euch zu abonnieren könntet ihr kleine Gimmicks (z.B. Aufkleber, Kugelschreiber etc.) oder zusätzliche Angebote (z.B. Zusammenfassungen, Podcasts, E-Books) anbieten oder ihr schaltet eure Artikel für Abonnenten etwas früher frei (möglichst nicht mehr als 2 – max. 7 Tage, da ihr es den Lesern trotzdem ermöglichen solltet sich zeitnah über aktuelle Themen zu informieren). Eine zusätzliche werbefreie Blogversion für zahlende Kunden erscheint mir hingegen wenig sinnvoll (Aufwand, Cookies, Adblocker). Entscheidend dafür ob Menschen euch abonnieren dürfte sein, wie ihr das verkauft. Die TAZ ist ein gutes Beispiel dafür wie es nicht laufen sollte, da sie ihren Lesern mit ihrer Werbekampagne fürs Bezahlen und den ständigen mitleidheischenden Berichten über die Finanznöte der Zeitungsbranche gehörig auf die Nerven geht. Im Gegensatz dazu hat es bspw. Holger Kreymeier auf unaufdringliche Weise geschafft genügend freiwillig zahlende Abonnenten für sein Magazin Fernsehkritik.tv zu gewinnen, um davon leben zu können und das Magazin weiterhin kostenfrei anbieten zu können.

  20. Ich zahle bei Ars Technica für den Volltext-RSS und würde es auch bei jeder anderen Seite die mich interessiert tun.
    Allerdings wäre es dafür erstmal interessant wie viele RSS-Leser ihr habt. Das ist ja nicht immer ganz einfach rauszukriegen?

  21. fahrt einen bitcoin mining server hoch. die bitcoin clients der leser connecten sich mit diesem und teilen ihm die errechneten resultate mit.
    kein neues prinzip. neu wäre dann nur, dass netzpolitik.org den clients keine steuern zahlt für das mitteilen der errechneten stücke. was sonst halt üblich ist. das wäre dann quasi der beitrag (in form von „strom“). man habe ich das jetzt kompliziert ausgedrückt.

    sowas lässt sich auch mittels java im browser realisieren. ich öffne meinen browser gehe auf netzpolitik.org und starte das java dingens. nebenbei surfe ich halt und mache was auch immer. beeinträchtigt kaum die cpu last.

    läuft schon live seit jahren auf einer website, die ich leider vergessen habe :o/.

    vielleicht hilft das hier: https://code.google.com/p/bitcoinj/

  22. Der Adblocker ist jetzt aus. Wenn man ihn seit Jahren benutzt, seit Jahren keine Werbung im Internet gesehen hat, dann fehlt da einfach das Bewusstsein für. Also bei mir. Hätte ich das hier nicht gelesen, wäre mir nicht im Leben eingefallen/aufgefallen, dass es hier Werbung gibt. Dabei schau ich sie mir für euch doch gern an.

  23. Ach Gott bin ich spät. Wollte nur sagen, dass ich AdSense-Textanzeigen angenehm und unaufdringlich finde, und sogar (unglaublicherweise) schon öfters draufgeklickt habe. Außerdem:

    – Veranstaltungskalender/Stellenmarkt ist klasse und zielgruppengerecht, aber evtl. aufwändig
    – Verfügbarkeitseinschränkung von Artikeln ist blöd, erinnert an ÖR-Onlineangebote und raubt Sympathie
    – Im Full-RSS erst explizite Spendenaufforderungen setzen (ist ja ein Luxusservice), wenns hart auf hart kommt den Volltext in ein Abo stecken

    Allgemein: Abos und Mitgliedsbeiträge sind kalkulierbarer und bringen mehr ein als Einmalspenden und Merch-Verkäufe. Die Überwindung überhaupt zu zahlen ist überall beinahe dieselbe, aber Lastschrift/Dauerauftrag setzt man nicht so schnell ab, wie man einen Flattr-Knopf vergisst.

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