OpenAntrag: Piraten stellen Plattform zur Bürgerbeteiligung vor

banner-275x80Bislang war es nur ein Pilotprojekt der Piraten der Stadtverordnetenversammlung Wiesbaden, doch jetzt wird das Projekt bundesweit verfügbar gemacht: Mit OpenAntrag wollen die Piraten mehr Bürgerbeteiligung ermöglichen. Das Prinzip ist einfach: Bürger können Online Vorschläge für Anträge einstellen, welche von Abgeordneten oder Mandatsträgern der Piraten in die jeweiligen Gremien oder Ausschüsse eingebracht werden sollen. Den Bürgern soll damit die direkt politische Mitsprache ermöglicht werden.

Alle eingebrachten Anträge werden dabei auf der Webseite aufgeführt. In einem transparenten Prozess sollen die Fortschritte bei der Bearbeitung eines Antrages dargestellt werden – also ob ein Antrag bereits bearbeitet wird oder über das Ergebnis, wenn der Antrag bereits wurde. Zusätzlich können Nutzer andere Anträge kommentieren oder Vorschläge unterbreiten. Die Piraten geben aber an, nur Anträge weiterzuverfolgen, welche auch ihrem eigenen „politischen Selbstverständnis“ folgen.

Ziel der der Piraten ist es, mit der Plattform die Bürgerbeteiligung zu vereinfachen. Aus der Pressemittelung der Piratenpartei Niedersachsen:

»Wir wollen Bürgerbeteiligung ganz einfach machen. Ich verspreche mir von dem Portal, noch mehr über Sorgen, Nöte und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger zu erfahren – und dann auch Dinge verbessern zu können, die uns in der Fraktion und im Bekanntenkreis nicht von selbst einfallen«, erklärt Jens-Wolfhard Schicke-Uffmann, Ratsherr in Braunschweig und Listenkandidat der Piratenpartei zur Bundestagswahl.

Das größte Problem der Plattform: Zur Zeit beteiligen sich erst 28 Mandatsträger aus Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Berlin an der Initiative. Eine flächendeckende Bürgerbeteiligung ist so von vorne herein ausgeschlossen. Das Portal steht aber „allen Piratenabgeordneten oder Fraktionen mit Piratenbeteiligung offen, um die Ideen der Bürger umzusetzen“, wie die Piraten auf „OpenAntrag“ schreiben.

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9 Ergänzungen

  1. Kleine Korrektur: Es sind 28 Parlamente und nicht 28 Mandatsträger, die sich beteiligen. Mit der Fraktion im Landtag von NRW ist damit auch ein ziemliches Schwergewicht darunter.

    1. … und die Landtagsfraktion ist Schleswig-Holstein ebenso. Das Pendant im Saarland hat heute Fraktionssitzung und wird es wohl auch nutzen. Fehlt also aktuell nur noch Berlin. Am 15.05.2014 sind zudem in 11 Ländern Kommunalwahlen und dann schaut es mit dem flächendeckenden Angebot schon ganz anders aus…

  2. „OpenAntrag“

    Wir leben in Deutschland und wir sprechen alle Deutsch, ist es da zu viel verlangt einen 100% Deutschen namen zu verwenden?

    Müssen wir unsere Sprache zu herabwürgen?

  3. Eine flächendeckende Bürgerbeteiligung ist ausgeschlossen, weil am Eröffnungstag erst 28 Fraktionen dabei sind? Versteh ich nicht. Wer sagt denn, dass das nicht noch mehr werden?

    1. yo, geht voll ab! Gründe demnächst mit Anwaltskumpels ’ne Firma wo wir Anträge für Konzerne im ganz großen Stil stellen…das wird der Hit!

      1. Klar, deswegen schaffen wir Bürgerbeteiligung und direkte Demokratie am besten ganz ab, denn nur gewählte Abgeordnete sind garantiert unbestechlich und von Lobbyisten unabhängig.

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