Der Kampf ums Netz: Herausforderungen für das offene Internet

Der britische Guardian betrachtet in einer Serie verschiedene Aspekte der Auseinandersetzungen um ein freies und offenes Internet. Eine Woche lang berichtet er von mehreren Kampf-Schauplätzen, darunter die Militarisierung des Cyberspace, der Kampf um geistiges Eigentum und die Gefahr geschlossener Systeme.

Sonntag ging’s los mit dem „neuen kalten Krieg“. Auf der einen Seite will die chinesische Regierung das Internet zensieren, auf der anderen Seite sponsorn die USA das offene Internet mit Millionenbeträgen:

Einerseits finanziert die US-Regierung Commotion Wireless, das jeder Person erlaubt, ein Smartphone mit anderen zu verbinden und so ein vermaschtes Netz zu bilden – ein improvisiertes Internet – zur heimlichen Kommunikation, unabhängig von staatlicher Überwachung oder Internet-Abschaltung.

Andererseits warnte das FBI kürzlich auf Flugblättern, dass die verwendung von Anonymisierern, Verschlüsselung und mehreren Mobiltelefonen „Indikatoren für terroristische Aktivitäten“ sein könnten.

Gestern ging es um die Gefahr des Cyberwars, der auch hierzulande gerne heraufbeschworen wird. Auch amerikanische Behörden haben Angst, aber auch die Lösung: Mehr Waffen!

Wir brauchen offensive Fähigkeiten, um die Bösen abzuschrecken.

Der heutige Tag thematisierte geschlossene Systeme wie Apple und Facebook. Dass das Netz auf Offenheit basiert und diese verteidigt werden muss, ist nicht neu. Dass aber Google-Gründer Sergey Brin das nun als bisher größte Gefahr bezeichnete, brachte ihm die zu erwartende Reaktion: Selber!

Morgen geht’s weiter mit Copyright. Eine wichtige Beobachtung hat Clay Shirky schon gemacht:

Die wirkliche Bedrohung für die Freiheit des Internets ist nicht, dass der Iran sagt Wir trennen uns ab und bauen ein eigenes Internet – das ist ein verzweifelter Akt. Die wirkliche Bedrohung kommt von der MPAA [Motion Picture Association of America] und ihren Verbündeten. Wir sollten uns viel mehr Sorgen darüber machen, was in Südkorea los ist als in Nordkorea.

Am fünften Tag zivilisierte Nicholas Sarkozy das Internet. Übermorgen gibt’s ein Profil digitaler Freiheitskämpfer und zum Schluss das Ende der Privatspähre.

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