Wie Facebook eure Freunde vor euch versteckt – und wie ihr das ändern könnt

Wundert ihr euch auch, wieso ihr auf Facebook immer nur mit den selben Menschen interagiert, wieso immer nur dieselben Personen eure Beiträge kommentieren und nur die selben Menschen immer in eurer Timeline auftauchen? Werdet ihr auch von Freunden angesprochen, ob ihr dies oder jenes Posting oder dies oder jenen Link denn nicht gesehen habt, jenen wichtigen Artikel nicht gelesen habt? Fragt ihr euch auch, wie ich, woran das eigentlich liegt oder fällt euch spätestens jetzt auf, dass ihr die letzte Zeit auf Facebook tatsächlich in einer sozialen Blase verbracht habt?

Keine Sorge, eure Freunde sind euch natürlich immer noch treu, sie blocken euch nicht, aber Facebook versteckt eure Freunde vor euch und euch vor ihnen. Mit einer Standardeinstellung werden euch seit geraumer Zeit in eurem Newsfeed offenbar nicht mehr alle, sondern nur noch Postings von bestimmen, ausgewählten Freunden angezeigt. Dies sind natürlich keineswegs die wichtigsten oder eure Liebsten. Es sind schlicht die, mit denen ihr am häufigsten agiert.

Das lässt sich ändern: Scrollt bis zum Ende eures Newsfeeds/eurer Timeline und klickt auf „Optionen bearbeiten“. Ändert die Einstellung für „Zeige Beiträge von:“ von „Freunde und Seiten, mit denen du am häufigsten interagierst“ zu „Alle deine Freunden und Seiten.“ Diese Einstellung kann man auch ändern, indem man auf der Startseite auf „Neueste Meldungen“ klickt und dann den kleinen Pfeil, der rechts daneben erscheint.


Das größere Problem ist nun natürlich, dass ihr zwar all eure Freunde wieder angezeigt bekommt, aber diese eventuell noch nichts davon mitbekommen haben und ihre Einstellungen noch nicht geändert haben. Es nützt also wenig, diesen oder andere Hinweise auf eurer Facebookseite als Update zu veröffentlichen, denn die, die es noch betrifft, werden es nicht sehen. Wer zukünftig wieder mit seinen Freunden Kontakt haben will und sich per Update auch tatsächlich gegenseitig austauschen will, muss sie auf einem anderen Kanal informieren. Dazu kann man Direktnachrichten nutzen, Gruppen gründen, Events erstellen (oder Freunde zu bereits existierenden einladen) oder die Info via Twitter und anderen Medien verbreiten.

Übrigens: Wie man seine Facebook-Kontakte mittels Listen organisieren kann, evtl. Relevantes von Irrelevantem unterscheiden kann und seine eigenen Postings nur bestimmten Personengruppen sichtbar machen kann, erklärt dieser Artikel.

Quellen:

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45 Ergänzungen

  1. Netzpolitik wird immer mehr zur Seite mit dem Motto: „Bedien-Tipps & Tricks für Facebook“.
    Nagut, ich habe auch einen Tipp: Facebook nicht benutzen.

  2. „Wer zukünftig wieder mit seinen Freunden Kontakt haben will“ …

    … kann sich – nachdem der Kontakt wieder hergestellt ist – auch einmal Gedanken über den Freundesbegriff in sozialen Netzwerken machen. ;)

  3. Privatssphäre und Facebook passt einfach nicht recht zusammen imho. Die meisten FB Nutzer machen das in der Folge richtig und kümmern sich erst gar nicht darum.

    @Timo
    „Ohne [Listen] kann man weder seine Privatssphäre vernünftig einstellen.“

    Mit Listen und Facebook verbessert sich das nur sehr bedingt ;-)

  4. Viel ärgerlicher ist das Facebook scheinbar auch eine Reaktionszeit auf „friend requests“ vorschreibt. Wird nicht schnell genug reagiert, stuft Facebook das als Spam ein.

    Facebook nimmt einen schon viele Entscheidungen ab. Dabei ist es ganz simpel: Ich entscheide mit wem ich Kontakt haben möchte und wenn nicht die Funktion Blocken reicht aus.

  5. Es ist schon erstaunlich, dass auf einer Seite wie dieser so viel facebook-Werbung gemacht wird. Der einzig richtige Tipp zum Umgang mit facebook ist, es einfach nicht zu benutzen! Sucht euch richtige Freunde und lasst facebook facebook sein.

  6. Ein selbsternannter Datenschutzaktivist nutzt und gibt Tipps zu Facebook. Da fällt einem wirklich nicht mehr viel ein … m(

  7. @Florian: Ich halte diese Begebenheit auch nicht für sonderlich berichtenswert. Aber natürlich auch nicht uninteressant für die Gesamtstimmung …

  8. Sollte man nicht froh sein, wenn die Daten bei Facebook keinem so großen Benutzerkreis zugänglich gemacht werden?

    Warum wird das Blog hier überhaupt mit so einem überflüssigen Mist versaut?

    Warum kann ich nicht negativ-flattern?

  9. @wetter: Der Artikel ist jetzt natürlich tatsächlich nur auf Facebook-Nutzer zugeschnitten und macht auf die konkrete Problematik aufmerksam.

    Die Frage, ob und wie ein Social Network „mitdenken“ soll und Inhalte oder Nutzer für mich vorselektieren soll und die generelle Frage wie man seine Informationen zukünftig organisiert und Relevantes/Irrelevantes filtert (den Punkt auf den auch Timo im Endeffekt hingewiesen hat), sind aber auch grundsätzlich wichtig. Und die Frage, wie man den Empfängerkreis in solchen Diensten konfigurieren kann, ist ja auch aus Datenschutz-Sicht interessant.

  10. Ich halte diesen Hinweis aus Datenschutzsicht für völlig unrelevant. Das ist eine Bedienungseinleitung sonst nichts. Das FB irgendwas filtert oder nicht, ist ja nichts ungewöhnliches.

    Wer sich diesen Konzern aus Datenschutzrechtlicher Sicht betrachtet, wird diesen Dienst gar nicht erst nutzen. Und wenn dieser Blog damit Geld verdient macht er sich in meinen Augen unglaubwürdig. Wie Alice Schwarzer bei der Bild.

  11. @Florian Altherr: Facebook sollte eben nicht für die Nutzer „mitdenken“.

    Die vorhandenen Einstellungen sind völlig ausreichen.

  12. @Struppi: Natürlich ist es aus Datenschutzsicht relevant, wenn man bei einem Dienst feingranular einstellen kann, für welchen Kreis genau man Daten/Informationen veröffentlicht. Das heißt aber natürlich nicht, dass das Konzept von Facebook ausreichend ist. Ich sehe die Zukunft eher bei verschlüsselten/dezentralen Social Networks.

    @Manfred: Das ist genau die Frage. Vielleicht können „intelligente Dienste“ auch hilfreich und erwünscht sein, um mit der Informationsflut zukünftig klar zu kommen (Dafür müssten allerdings sicherlich Kriterien wie Kontrollierbarkeit und Transparenz eine Rolle spielen). Schließlich habe ich jetzt als Reaktion auf den Artikel auch zu hören bekommen, dass die Funktion manchen sehr willkommen war.

  13. Was heißt denn hier schon „Freunde“? Wie kann den jemand mit dem man nicht minütlich über Facebook irgendwelchen Mumpitz austauscht ein „Freud“ sein? Das RealLife wird eh überbewertet… mit wem man befreundet ist, bestimmt immer noch Mr. Zuckerberg….

  14. Wow! Eine Facebookanleitung, dawoh alle Knöpfe hingemalt sein Tun, dawoh man Draufdrücken Tun machen muss!!1elf! Gleich ausprobieren! Nur, irgendwie habe ich gar keinen Account mehr dort, weil mir die Geschichte mit dem „Freundefinder“ schon genug der Verarsche war. Ja, was mach‘ ich denn da? Gleich wieder anmelden machen tun haben!!1elf!! Damit ich auch so oberkrahss Cool sein Tue, wie die Leute hiehr.

  15. Facebook? Jetzt spielen sie schon Verstecken?

    Die lieben Resthirner und Kinder, mit Rechnern, die sie nie besitzen dürften, mit Accounts, die sofort gesperrt werden sollten, mit Verstand, der selbst für die Sonderschule nicht reicht, dort, wo es Filter gibt, damit die Wahrheit und das breite Spektrum erst gar nicht an die Dullen rankommt (werde den Link noch setzen)….

    Ich wiederhole mich. Daher lasse ich weitere Ausführungen.

    Elfi

    @Kevin

    Guter Humor, mag ich. :-)

  16. Einfach mal nicht mit der Masse schwimmen und zentrale (a)soziale Netze meiden hilft auch weiter.

    Mal ehrlich sich über Facebook und co. aufregen aber nicht die Konsequenzen ziehen ist auch >>na ja<< fragwürdig.

  17. Mein Rechner ist von mir nett gefaltet worden:

    Er kann (und konnte) Facebook nicht anzeigen.

    Nun aber mit der Warnung (von mir liebevoll programmiert):

    Gülle-Alarm!
    Ein Schwein ist on Board!
    Facebook!
    Rechner wird runtergefahren!

    (Das macht mein Süßer dann auch)

    Mein Rechner mag Euch nicht. Gut so.

    Elfi

  18. Also ich finde den Artikel hier auch deplatziert, allerdings kann ich nicht wie 4. @Mithos und andere erkennen, dass das hier besonders ausufern würde.

    Warum man allerdings noch Facebook benutzt ist mir unklar. Diaspora läuft soweit ich das erlebe sehr stabil. Ich benutze es nur nicht besonders viel, weil ich keine nützlichen/relevanten Kontakte habe, sondern nur Leute, die irgendwie genau wie einfach nur auf der Suche nach irgendwelchen Kontakten waren… quasi „für den Anfang“.

    Oh da kann ich ja mal werben: Wenn DU (lieber Leser) ein interessanter Kontakt bist: deusfigendi@pod.geraspora.de :D

  19. Ich finde es ja schon schlimm dass ein Autor eines Blogs wie Netzpolitik aktiver FB-Nutzer ist, aber dann noch Tipps geben wie man die Wurzel des Bösen besser benutzt finde ich komplett deplatziert. Bitte macht so etwas nicht wieder.

  20. Ach Leute, wenn es für euch irrelevant ist, dann ignoriert es doch einfach.
    Ich nutze Facebook auch – allerdings nicht mit echten Daten. Meine Freundesanzahl ist zweistellig, das sind ausnahmslos Menschen, mit denen ich in der Schule oder privat zu tun habe.
    Facebook ist wunderbar geeignet, um mit diesen Menschen zu kommunizieren, auch wenn es um banale Dinge geht. Wenn man der Meinung ist, sämtliche Privatfotos und Informationen der halben Welt zugänglich machen zu müssen – naja, wers braucht.
    Also lasst die Kirche im Dorf ;)

  21. Danke für den Tipp! Wundere mich auch seit einigen Tagen über meine beschränkte Timeline. Werden die Fan Seiten denn dann auch ausgeschlossen?

    Gruß Caspar

  22. Ich verstehe den Unmut bezüglich Facebook nicht. Zum ersten muss es doch keiner nutzen. Zum anderen Frage ich wieso immer alle ein Problem mit ihren Daten haben. Man muss keine richtigen Daten beziehungsweise zum Beispiel die richtige haupt E-Mail Adresse und so weiter angeben. Ich mag Facebook. So kann ich mit vielen Freunden, Verwandten und Bekannten gleichzeitig kostenlos und unkompliziert kommunizieren.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.