„Kasseler Vision“ des AK Vorratsdatenspeicherung

Der Strategiekongress des AK Vorrat am Wochenende in Kassel war ein voller Erfolg, nach allem was man bisher hört (ich konnte leider nicht teilnehmen, weil ich schon länger zu einer Konferenz nach Kanada eingeladen war). Es gibt eine Reihe neuer Ideen für Aktionen und eine noch bessere Zusammenarbeit nach innen und außen, und alle Beteiligten berichten von unglaublicher Energie und gemeinsamem Willen, hier noch mehr zu bewegen. Die ausführlichen Berichte tröpfeln erst langsam ein, weil wohl alle erstmal ihr Schlafdefizit kompensieren müssen.

Ein konkretes Ergebnis war schon vor Ort die

Kasseler Vision

Auf dem ersten Bundeskongress des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung, 8.-10.02.2008, trafen sich verschiedenste Aktivisten und Organisationen, die schon seit längerer Zeit im Kampf gegen die Vorratsdatenspeicherung gemeinsam aktiv sind.

Wir haben uns dazu entschlossen, noch stärker vom Reagieren auf Einschränkungen unserer Grundrechte zum Agieren überzugehen, für eine Kultur, welche die Privatsphäre der Menschen unbedingt achtet.

Die Souveränität des Menschen über seine Daten ist Voraussetzung für die Wahrnehmung seiner Freiheit.

Unsere Vision ist eine Kultur, in der die Privatsphäre wieder als eines der wertvollsten Güter angesehen wird.

Der Schutz persönlicher Daten ist in unserer modernen Welt unverzichtbar für die Integrität und Eigenständigkeit der Persönlichkeit eines jeden
Menschen.

Deshalb ist für uns der Schutz persönlicher Daten ebenso wichtig wie der Schutz der körperlichen Unversehrtheit.

Man muss sich das nochmal vor Augen halten: Der AK Vorrat hat in den zwei Jahren seit seiner Gründung die größe Verfassungsbeschwerde aller Zeiten auf die Beine gestellt, eine Großdemo in Berlin organisiert, das Netzwerk „Freiheitsredner“ sowie ca. 60 Ortsgruppen aufgebaut, massenhaft Pressearbeit gemacht und hunderte lokaler Aktionen durchgeführt – und das alles überwiegend durch Online-Koordination! Der Bundeskongress war das erste Mal, dass man sich außerhalb von konkreten Aktionen in großer Runde getroffen hat, um in Ruhe über die weitere Arbeit zu reden. Wer auch nur ein wenig Erfahrung mit offline-Treffen hat, kann sich vorstellen, was das an zusätzlicher Energie und gemeinsamer Vertrauensbasis erzeugt hat.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

2 Ergänzungen

  1. das ganze zeigt auch, wie beschrieben, dass das internet als organisationsplattform sehr gut geeignet ist. das wird teilweise noch unterschätzt.
    hoffen wir, dass der ak vds so erfolgreich (hoffentlich auch bei der verfassungsbeschwerde) weiterarbeitet.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.