Buma/Stemra und Creative Commons Niederlande starten gemeinsames Pilotprojekt

Das Projekt bietet Mitgliedern von Buma/Stemra (vergleichbar mit der deutschen GEMA) die Möglichkeit, ihre Werke unter einer Creative Commons NichtKommerziellen Lizenz zu veröffentlichen. Komponisten und Texter, die bisher ihre Werke nur unter Creative Commons Lizenz veröffentlicht haben, können nun auch Mitglied bei Buma/Stemra werden und somit an den Gebühren für die kommerzielle Nutzung verdienen. Buma/Stemra und Creative Commons Niederlande versuchen so, gemeinsam Musikern mehr Möglichkeiten zu geben, für ihr Repertoire zu werben.

Die Niederlande sind damit das erste Land, in dem eine Kooperation zwischen einer Verwertungsgesellschaft und Creative Commons zu Stande gekommen ist. Lawrence Lessig, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Creative Commons dazu: „Diese einzigartige und innovative Zusammenarbeit zwischen Buma/Stemra und Creative Commons ist der erste Schriftt hin zu mehr Wahlfreiheit bei der Verwertung musikalischer Werke in der digitalen Welt“. Zuspruch kommt in den Niederlanden auch aus der Politik. So lobt der holländische Minister für Bildung, Kultur und Wissenschaft Ronald Plasterk die gemeinsame Initiative und freut sich über den dadurch entstehenden Standortvorteil für Kreative.

Möglich wurde das Projekt deshalb, weil man in den Niederlanden frühzeitig erkannt hat, dass mit dem Auftauchen des Internets mehr Flexibiltät bei der Verwaltung von Urheberrechten unausweichlich geworden ist. Bereits im Jahr 2005 startete Buma/Stemra das Flexco-Projekt um herauszufinden, welche Möglichkeiten es erlauben, den Mitgliedern mehr individuelle Lösungen zu bieten ohne dabei das Kollektiv zu schädigen. Mit der Ergänzung der existierenden Rechteverwaltungssysteme um Creative Commons Lizenzen sieht Paul Keller (Projektleiter Creative Commons Niederlande) das Ende des „Alles-oder-Nichts-Szenarios“ gekommen.

Das Pilotprojekt ist frei für alle niederländischen Komponisten und Texter und wird vom 23. August 2007 an ein Jahr lang laufen und danach evaluiert.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

3 Ergänzungen

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.